Sei dir selbst dankbar

von Heiko Gärtner
20.03.2017 23:06 Uhr

Fortsetzung von Tag 1154:

In unseren Beziehungen ist uns dieses Prinzip noch am ehesten klar. Wenn wir versuchen, unser Glück im anderen zu finden, ist eine Beziehung fast immer zum Scheitern verurteilt. Du machst mich glücklich! Ich will dich glücklich machen! Nur durch dich kann ich meine Erfüllung finden. Wenn wir dies glauben, geben wir unsere komplette Verantwortung für unser Leben an unseren Partner ab, was unweigerlich schief gehen muss. Nichts anderes ist es aber auch in allen anderen Lebensbereichen. Solange wir davon ausgehen, dass es ein Innen und ein Außen gibt, dass also andere für unser Glück verantwortlich sind, denen wir dann, wenn sie uns glücklich machen, dankbar sein müssen, können wir unsere Erschaffungskraft nicht bewusst nutzen. Damit Dankbarkeit wirklich zu einem Instrument des Wachstums wird, müssen wir zunächst einmal erkennen, dass alles von uns selbst erschaffen wird, dass wir also stets für alles uns selbst danken müssen. Und genau das ist es, was den Geschäftsmann vom Gutmenschen unterscheidet. Auch wenn beide keine Ahnung von den Erschaffungsgesetzen des Universums haben, ist dem Geschäftsmann in der Regel doch klar, dass er sein Imperium selbst aufgebaut hat. Er verdankt es nicht der Güte eines anderen, dass er reich geworden ist, sondern sich selbst. „Ja, schau dir an, was du hier wieder geiles geleistet hast! Du bist der Knaller! So einen Deal hätte sonst niemand abschließen können! Dafür gibt es später erst einmal eine fette Belohnung!“ Es mag ihm nicht bewusst sein, aber diese Einstellung der Selbstverantwortung ist es, die seinen Wohlstand ausmachen, da er sich so ganz automatisch immer mehr Erschaffungskraft verleiht.

Glauben wir hingegen, dass wir selbst von den Handlungen anderer abhängig sind, denen wir für alles Positive, was sie uns antun dankbar sein müssen, nehmen wir immer mehr Schöpferkraft von uns weg. Als Angestellte haben wir das Gefühl, dass unser Wohlstand von der Wirtschaftslage abhängig ist und dass unser Chef die Macht hat, darüber zu bestimmen, wie hoch unser Gehalt sein wird. Als Chef hingegen ist uns klar, dass wir jeden Erfolg uns selbst zuschreiben können, genau wie auch jeder Misserfolg auf unser eigenes Konto geht. Nichts anderes ist es bei Sportlern und Schauspielern. Ein Fußballstar weiß, dass sein Wohlstand von seinen eigenen Leistungen auf dem Spielfels abhängig ist. Wenn er also eine Millionensumme als Bonus von einem neuen Verein bekommt, ist er (auch wenn er es nach außen hin vielleicht anders ausdrücken mag) nicht in erster Linie dem Verein für das Gehalt, sondern sich selbst für seine grandiosen Leistungen dankbar. Auch ein Schauspieler glaubt an seine Fähigkeiten und ist dankbar für das gute Ergebnis, das er hingelegt hat, wenn er das Geld für einen neuen Film bekommt. All diese Menschen nehmen die Verantwortung also direkt zu sich und empfinden daher auch das Dankbarkeitsgefühl vor allem sich selbst gegenüber. Da sich die meisten jedoch nicht bewusst darüber sind, was sie hier tun und warum es so gut funktioniert, funktioniert es oft nur in einem Bereich. Für ihren Reichtum und ihr Geld sind sie selbst verantwortlich und daher auch sich selbst dankbar. In Sachen Liebesglück, Lebensfreude oder allgemeine Zufriedenheit hingegen haben viele dennoch das Gefühl, von anderen abhängig zu sein, weshalb glückliche Beziehungen und echte Glückseligkeit auch in diesen Kreisen nur selten zu finden sind.

Dennoch können wir das Prinzip der Selbstdankbarkeit von diesen Menschen lernen. Je mehr wir uns selbst für die positiven, angenehmen Dinge in unserem Leben danken, desto mehr legen wir unseren Fokus zum einen auf den Wohlstand, das Glück und die Zufriedenheit, zum anderen aber auch auf unsere eigene Schöpferkraft und unser Gottbewusstsein. Jedes Mal, wenn wir uns dafür Danken, was wir schönes erschaffen haben, werden wir uns unserer Gottpräsenz also bewusster. Mit jedem Mal, das wir uns bei uns selbst bedanken, geben wir nach innen und außen bekannt: „Ich bin das Alles, ich bin der Erschaffer meiner Selbst, meiner Wirklichkeit, meiner Matrix, in der ich lebe!“ Damit erschaffen wir also auch eine immer größere Bewusstseinskraft also eine Bewusstheit darüber, dass wir selbst das Kontrollorgan sind, das unser Leben bestimmt. Dies wiederum führt dazu, dass wir uns unserer Macht als Erschaffer immer bewusster werden und somit immer stärker und genaue fokussiert eingreifen und erschaffen können. Durch jede Selbst-Dankbarkeit werden wir also ein bewussterer und größerer Erschaffer und haben eine bessere Kontrolle über das, was wir erschaffen. Wir laufen also nicht mehr auf Autopilot und erschaffen aus Versehen irgendetwas, handeln bewusst und konkret. Anderen die Schuld zu geben oder ihnen Dankbar zu sein ist in etwa so, als wäre man ein Magier, der nicht weiß, dass er einen Zauberstab in der Hand hält und damit aus Versehen bei jeder Bewegung irgendetwas vor sich hin zaubert. Man braucht nur einmal zu niesen und dabei mit dem Stab zu wackeln und schon hat man etwas erschaffen über dessen Existenz man sich dann wundert. Dies kann etwas Angenehmes sein, aber auch etwas Leidvolles und man hat nie eine Ahnung, wann und wo es entsteht und warum es gerade jetzt zu einem kommt. Und weil man nicht merkt, dass man es gerade erschaffen hat, ist man entweder froh und dankbar darüber, oder man ärgert sich.

Zu erkennen, dass man jedoch selbst derjenige ist, der den Zauberstab in der Hand hält und sich selbst ganz bewusst für alles positive, das man damit erschafft zu danken, führt dazu, dass man die Bewegungen mit dem Zauberstab immer bewusster ausführen kann. Man erkennt immer mehr, welcher Schwung zu welchem Ergebnis führt und kann ihn nun Stück für Stück gezielt und präzise einsetzen. Wichtig ist es als, sich erst einmal über die Erschaffungskraft klar zu werden und dann die Dankbarkeit in die richtige Richtung zu lenken. Das was für die Dankbarkeit gilt, gilt aber natürlich auch für Undankbarkeit. Denn die meisten von uns erfahren im Laufe ihrer Lebensgeschichte auch einiges an Leid und Unannehmlichkeiten, für die sie ganz und gar nicht dankbar sind. Unsere normale Reaktion ist oft zunächst einmal, dass wir hier die Verantwortung wieder abgeben uns beschweren und sagen: „Die anderen! Schau wie sie nur wieder drauf sind! Was sie nur wieder machen! Sie sind schuld an allem!“ Wir geben also unsere Eigenverantwortung ab, erkennen nicht, dass wir der Schöpfer sind und machen uns von einem Schicksal abhängig, von dem wir glauben, dass wir selbst keinen Einfluss darauf haben. Haben wir nun jedoch erkannt, dass wir der Schöpfer sind und dass alles, was uns widerfährt durch uns selbst erschaffen wurde, fallen wir gerne in eine neue Fall. Wir beginnen nun, nicht mehr die anderen, sondern uns selbst zu verurteilen. „Gott, was bist u für ein Depp, was du hier wieder erschaffen hast! Kannst du denn gar nichts richtig?“

Die gute Nachricht ist, dass wir durch diesen Gedanken und diese Selbstverurteilung schon einmal ein Stückchen weiter sind als zuvor. Wir erkennen zumindest die Eigenverantwortung und wissen, dass wir diejenigen sind, die etwas ändern können. Doch durch die Selbstverurteilung erschaffen wir nun schon wieder aus der Unbewusstheit heraus. Es ist nun so, als hätten wir den Zauberstab in unserer Hand bemerkt und versuchten ihn abzuschütteln, weil wir glauben, damit nicht richtig umgehen zu können. Und mit jeder Schüttel Bewegung erschaffen wir wieder automatisch etwas, das wir eigentlich nicht erschaffen wollen. Unser Fokus liegt noch immer auf dem Leidvollen, Negativen und somit ziehen wir automatisch mehr davon in unser Leben. Wir haben nun bereits erkannt, dass wir der Schöpfer sind, doch wir verstehen noch immer nicht, dass wir ein unfehlbarer Schöpfer sind. Wir haben aufgehört in „Innen“ und „Außen“, „Ich“ und „andere“ zu unterteilen, doch wir haben noch nicht damit aufgehört, in gut und schlecht zu unterscheiden. Wir bewerten also noch immer und bringen uns damit wieder einmal selbst aus dem Erschaffungsfokus. Um unsere volle Schöpferkraft nutzen zu können, müssen wir also erkennen, dass hinter allem was geschieht, egal wie abstrakt und unangenehm es uns auch erscheinen mag, die göttliche Präsenz der Liebesausdehnung steckt. Wir sind nicht nur der Erschaffer unserer Welt, wir haben auch einen göttlichen Masterplan, nach dem wir erschaffen.

Wir sind der Superweiser unserer Lebensgeschichte und haben diese Geschichte von der ersten bis zur letzten Zeile nach einem höheren Sinn ausgerichtet. Alles, was geschieht, dient also dem vorantreiben der Geschichte und somit der Ausdehnung der Leibe. Alles hat also seinen Sinn, den es zu erkennen gilt. Was immer wir auch erschaffen, es gibt nichts, für das wir uns selbst nicht dankbar sein können. Es gibt nichts, für das wir uns verurteilen oder dissen müssten. Wenn wir dies erkannt haben und wenn es uns gelingt, uns für all unsere Schöpfungen zu danken, weil sie egal ob angenehm oder nicht, zu unserem Erwachen und zur Liebesausdehnung führen, dann kommen wir automatisch immer schneller auf unserem Lebensweg voran, werden immer präzisere und bewusstere Erschaffer, können immer mehr Freude und Leichtigkeit in unser Leben ziehen und das Paradies und die Liebe immer weiter ausdehnen.

Spruch des Tages: Danke dir selbst für alles, was du erschaffen hast.

Höhenmeter: 10 m Tagesetappe: 8 km Gesamtstrecke: 21.199,27 km Wetter: bewölkt, kalt und regnerisch Etappenziel: Kleiner Besprechungsraum neben dem Rathaus, 79110 Fontenille-Saint-Martin-d'Entraigues, Frankreich

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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