Das Universum muss verrückt sein

von Heiko Gärtner
01.05.2017 18:05 Uhr

24.03.2017

Wenn all dies wirklich real wäre und nicht nur eine Illusion des Lebensfilms, hätten wir heute wohl vollkommen durchdrehen müssen! 50 Kilometer liegen nun hinter uns und wir haben es tatsächlich geschafft, auf der gesamten Strecke keinen einzigen Menschen zu treffen, der uns auch nur im Ansatz freundlich, hilfreich oder zumindest positiv gesonnen war. So einen heftigen Tag hatten wir auf der ganzen Reise noch nicht. Vor allem aber keine Ablehnung in so einer Intensität und Häufung. Gerade wo ich hier sitze und euch davon berichte, schaue ich auf das Geschehene von zwei verschiedenen Perspektiven aus zurück. Auf der einen Seite, wenn ich es aus einer übergeordneten Sicht betrachte und es als Inszenierung des Gegenspielers ansehe, dann habe ich vollste Bewunderung für dieses Schauspielstück. Alles ist eins und irgendwo haben wir uns alles selbst erschaffen, um dadurch wachsen, lernen und die Liebe ausbreiten zu können. Und im Kontext mit den aktuellen inneren Prozessen, die jeder von unserer Herde gerade durchläuft, ist es auch absolut sinnvoll und logisch, dass es so kommen musste. Bei den letzten Wandlungsschritten war es immer genau gleich gewesen. Wenn wir nun noch einmal zurückdenken, dann war dies sogar schon weit länger der Fall, als wir es zunächst glaubten.

Bei meinem letzten Ritual, war es in den drei Tagen zuvor bedeutend schwerer für uns gewesen als normal. Am Tag der Wandlung war es dann fast unerträglich geworden und einen Tag danach ging plötzlich überhaupt nichts mehr. Dann hat es sich langsam wieder akklimatisiert und wir waren wieder in unserem gewohnten Rhythmus. Das Prinzip war nachvollziehbar. Man war gerade dabei, alte Fesseln zu lösen und aus einem Muster auszubrechen, in das man sich sehr lange eingefügt hat. Es ist also ein bisschen, als hätte man Jahrelang apathisch auf die Gitterstäbe seiner Gefängniszelle gestarrt, ohne sich zu rühren und nun wacht man plötzlich auf und macht Anstalten auszubrechen. Damit weckt man natürlich den Gefängniswärter, der einen zunächst mit einem bösen Blick straft und durch diese Einschüchterungstaktik versucht, einen von weiteren Ausbruchsüberlegungen abzuhalten. Wenn das nicht funktioniert und man weiterhin auf dem Freiheitskurs bleibt, werden die Gegenmaßnahmen natürlich härter.

Es kommt zu Essensentzug, Schlägen, Psychoterror und ähnlichem, um ganz klar zu zeigen, wer hier der Boss ist. Wenn der Stichtag dann erreicht ist, und man trotz aller Warnungen ausbricht, wird es einem hier natürlich am schwersten gemacht. Und wenn einem der Ausbruch trotz alledem gelingt, bekommt man im Nachhinein nicht mehr die Warnungen, sondern den Zorn zu spüren. So war es am Canal du Midi und so war es auch dieses Mal. Wir gingen noch einmal in unseren Erinnerungen zurück und stellten fest, dass es auch zuvor schon diese Regelmäßigkeit gegeben hatte. Unsere Härte-Zeit in der Ukraine fiel mit meiner Wandlung von Tobias zu Franz zusammen. Der Horrortrip durch Andorra mit Lärm und Anstrengung bis zum Umfallen kam genau in der Zeit, in der sich Heiko von der Besetzung durch seinen verstorbenen Onkel Hans löste. Jede Härtephase, die wir uns zum jeweiligen Zeitpunkt nicht erklären konnten, fiel mit einem größeren oder kleineren Lösungs- oder Wandlungsprozess von einem von uns zusammen. Jetzt war es der von Shania, der den Ausschlag gab und wenn man sich dessen bewusst war, dann waren all die unangenehmen Ereignisse des Tages sogar frohe Botschaften, da sie zeigten, dass wirklich eine Lösung stattfand. Auf einen Gefangenen, der nur glaubt ausgebrochen zu sein, der aber in Wirklichkeit noch immer in seiner Zelle sitzt, ist niemand sauer. Den Gegenwind braucht es nur, wenn er tatsächlich fliehen konnte.

Wenn man den Tag hingegen einfach als Tag betrachtet und davon ausgeht, dass alle Menschen, denen wir begegnet sind, eigenständige, frei denkende und fühlende Wesen sind, die nicht auf unsere energetische Ausrichtung reagieren, sondern so handeln, wie sie immer handeln würden, dann konnte man nicht anders, als von der Menschheit zu tiefst enttäuscht zu sein. Unter diesem Aspekt, war Frankreich ein Land, das bereits ausgestorben war. Menschlichkeit und Nächstenliebe gab es nicht mehr und die Einwohner waren so eiskalt, dass ein Zombie dagegen noch als Psychiater durchgehen konnte. Wir haben in Griechenland ja bereits einmal geschrieben, dass wir befürchten, dass Europa bald zu einem Polizeistaat werden könnte. Ausgehend von den heutigen Erfahrungen muss man diese Vermutung noch einmal revidieren. Wir sind dieser Polizeistaat bereits. Wir sind ein Volk, das nur noch aus der Angst heraus lebt und in dem Solidarität ein Fremdwort geworden ist. Wir sind bereit für eine Diktatur, in der es keine Freiheiten mehr gibt, weil wir alles Freie mit Gefahr verbinden.

Vielleicht habt ihr es besser mitbekommen als wir, aber vor einigen Tagen gab es wieder einmal ein Attentat, das gemeinhin als terroristische Aktion bezeichnet wird. Oder besser gesagt, es gab sogar gleich zwei. Eines in Belgien, über das ich leider so gut wie gar nichts weiß und eines in London. Hier traf es die Westminster-Bridge wodurch 4 Menschen getötet und einige weitere verletzt wurden. Geht nun einmal einen Schritt zurück vergesst alles, was ihr über Terrorismus bislang gehört habt und betrachtet dieses Ereignis einmal aus der Sicht eines Detektivs, der den Fall aufklären will. Was sind die Auffälligkeiten, die ihr ausmachen könnt? Uns ist Folgendes aufgefallen: 1. Es wird ein Bombenattentat verübt, bei dem insgesamt 4 Menschen sterben. Für diese Menschen und ihre Angehörigen ist das ohne jeden Zweifel tragisch, aber aus sich eines Attentäters ist es ein kompletter Reinfall. Jeder Wahnsinnige, der blindlings mit einem Messer um sich sticht, würde mehr Menschen dabei töten. Hätte der Attentäter ein Auto genommen und wäre damit in eine Menschenmenge gerast, wäre das Ergebnis ebenfalls deutlich schlimmer geworden. Stattdessen aber investierte er Zeit, Geld und Mühe in den Bau einer Bombe, riskierte damit, entdeckt zu werden oder sich selbst durch eine Panne beim Zusammenbau zu verletzen und tötete dann gerade einmal vier Menschen. Angenommen wir gehen nun einmal wirklich davon aus, dass eine terroristische Organisation hinter all diesen Attentaten steckt. Was sagt das dann über diese Organisation aus. Es ist eine Organisation, die auf der einen Seite gewieft genug ist, jederzeit und überall in der westlichen Welt ein Attentat zu verüben, die die Macht hat, Menschen über Jahrzehnte hinweg als Schläfer einzuschleusen, die dann auf Knopfdruck erwachen und bereit sind ihr Leben und das Leben anderer zu opfern, nur für ein fadenscheiniges Heilsversprechen. Und die dann auf der anderen Seite vollkommen unfähig ist, diese Macht so einzusetzen, das sie damit irgendetwas bewirken könnte. Wirtschaftlich betrachtet ist es so, als würde eine Firma zehn Jahre damit verbringen, den Börsenmarkt zu untersuchen, Informanten in Konkurrenzunternehmen einzuschleusen, Fehlinformationen zu streuen und unter der Hand die Fäden zu ziehen, um dann am Ende einen Gewinn von 37,50€ einzufahren. Wenn es sich bei den angeblichen Attentätern nicht stets um Selbstmörder handeln würde, müssten die Terrorgruppen ja ständig sämtliches Personal aufgrund von Unfähigkeit verlassen.

2. Es gibt zwei Anschläge in zwei Ländern an zwei Tagen. Warum? Wenn ich möglichst viel Aufsehen erregen will, ist es dann nicht viel sinnvoller, die Attentate zeitgleich zu organisieren? Hier mal ein Klecks und dort mal ein Klecks bringt doch relativ wenig. Eine einzige Aktion in fünf Städten zur gleichen Zeit in Verbindung mit einer klaren Forderung, von dem, was man überhaupt erreichen will, dass würde sich vielleicht lohnen. Aber so? Ist es nicht generell noch eine offene Frage, was sich die Terroristen von ihren Attentaten erhoffen? Außer, dass sie damit den Hass und das Unverständnis ihnen selbst gegenüber schüren, haben sie ja keinerlei Vorteil daraus. Niemand konvertiert deshalb zum Islam. Niemand setzt sich deshalb für ihre Freiheiten ein. Nicht einmal Geld gibt es dafür, da es ja nie eine Forderung oder eine Erpressung gibt. Klar könnte man jetzt wieder alles auf den Fanatismus schieben und behaupten, ein Fanatiker brauche keinen Grund um zu tun, was er eben tut. Aber stimmt das? Hat nicht jeder irgendwo eine Absicht? Und wenn meine Absicht tatsächlich reiner Fanatismus ist und ich alle anderen Religionen auslöschen will, ist dann der Erfolg nicht gleich noch lächerlicher?

3. Das Attentat fand in der Nähe einer Schule statt, betraf die Schule aber nicht direkt. Es traf die Westminsterbrücke, nicht aber die Towerbridge oder ein anderes kulturell oder historisch bedeutsames Ziel. Wenn ich doch einen heiligen Krieg gegen eine andere Kultur führe, würde ich dann nicht eher so ein Ziel wählen. Stattdessen war es ein Ziel, das den Eindruck erweckte, es hätte wirklich etwas Schlimmes passieren können, an dem letztlich aber kaum Schaden angerichtet werden konnte. Um eine Lüge zu enttarnen ist es stets wichtig, alle Sinne miteinander abzugleichen und alle Informationen dahingehend zu prüfen, ob sie in sich stimmig sind. Passt das, was ich höre zu dem, was ich sehe, rieche, fühle oder schmecke? Nicht anders ist es im Umgang mit den Informationen in den Medien. Und auch wenn man vielleicht nicht mit Gewissheit sagen kann, was hier vor sich geht, kann man doch erkennen, dass etwas nicht stimmt und dass das, was uns erzählt wird, nicht der Wahrheit entspricht.

Spruch des Tages: Das Universum muss verrückt sein

Höhenmeter: 150 m Tagesetappe: 15 km Gesamtstrecke: 21.587,27 km Wetter: Regen Etappenziel: Wohnung im Schloss, 27580 Chaise Dieu du Theil, Frankreich

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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