Wahnsinn ich hab´s geschafft

von Shania Tolinka
05.10.2010 16:16 Uhr
Schlussbericht: endlich angekommen. Zu guter Letzt war uns der Wettergott doch noch hold. Beim Starkregen sind wir am Ende der Welt angekommen und wenige Stunden später hat sich der Himmel geklärt und wir konnten den schönsten Sonnenuntergang betrachten. Zuvor war ich noch schnell im eiskalten Atlantik baden und hab rituell mein Pilgerdress verbrannt. Nach der Sage werde ich ja als neuer Mensch geboren. Mal sehen welcher Heiko morgen am Strand aufwacht. Ich grüße alle Tagesberichte Leser und freue mich, wenn ich bald etwas von euch höre? Jetzt mache ich noch vier Tage Zelturlaub und genieße die kulinarischen Höhepunkte Spaniens. Letzter Spruch: Wahnsinn ich habs geschafft. Danke allen Personen die mir bei der Realisierung geholfen haben. Wer neue Aufträge weiß, lach, ich bin ausgeruht. Herzliche Grüße, der Dauerpilger

Mal wieder hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unfassbare Mengen an Regen gekreuzt mit orkanartigen Sturmböen, haben uns das vorankommen total vermiest. Durch die unglaubliche Windgeschwindigkeit von 60 bis zu 95 km/h hat dies ein vorankommen unmöglich gemacht. Bereits nach 22 km mussten wir wegen dem Windchill Effekt kurz vor dem Ziel aufgeben. Da uns der Wind in Verbindung mit der Nässe so stark ausgekühlt hatte, das wir Schüttelfrost Attacken erlitten, mussten wir so schnell es uns möglich war eine Notunterkunft errichten. Morgen werden wir nach 10 km das Ende der Welt erreichen und rituell den Abschluss feiern. Egal ob mit oder ohne Regen. Laut der Sage wirst du als neuer Mensch geboren, wenn du ans Ende der Welt pilgerst, im Meer badest, dann den Sonnenuntergang bestaunst und zu guter Letzt dein Pilgerdress im Standlagerfeuer verbrennst.

Spruch des Tages: Endlich haben wir mal einen Orkan live erlebt.

Endlich wieder einsam pilgern. Nach Santiago ist der Pilgerstrom fast versiegt. Gott sei Dank wieder reine Natur. Wir sind am Morgen durch einen wunderschönen Wald gewandert, der einem Märchenwald gleicht. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt vermuten, dass man auch in einem Regenwald sein könnte. Nach wenigen Metern hatte uns der Regen wieder voll im Griff. Die Nebelschwaden verfolgten uns auf Schritt und Tritt. Teilweise fühlten wir uns wie Laiendarsteller in einem Horrorstreifen. Ab und an ein kräftiger Regenschauer und dann wieder leichtes nieseln. Der Sturm riss mir ab und an den Hut aus Büffelleder davon und ich durfte ihm hinterherjagen. Apropos jagen. heute konnte ich einen 25 cm großen Krebs erbeuten.

Spruch des Tages: ab zum Meer.

Bewältigte km 41. Noch 42 km bis ich nasse Füße im Atlantik bekomme. Aber ob ich den Unterschied noch spüre? Wir werden sehen.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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