Wahnsinn ich hab´s geschafft
Mal wieder hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unfassbare Mengen an Regen gekreuzt mit orkanartigen Sturmböen, haben uns das vorankommen total vermiest. Durch die unglaubliche Windgeschwindigkeit von 60 bis zu 95 km/h hat dies ein vorankommen unmöglich gemacht. Bereits nach 22 km mussten wir wegen dem Windchill Effekt kurz vor dem Ziel aufgeben. Da uns der Wind in Verbindung mit der Nässe so stark ausgekühlt hatte, das wir Schüttelfrost Attacken erlitten, mussten wir so schnell es uns möglich war eine Notunterkunft errichten. Morgen werden wir nach 10 km das Ende der Welt erreichen und rituell den Abschluss feiern. Egal ob mit oder ohne Regen. Laut der Sage wirst du als neuer Mensch geboren, wenn du ans Ende der Welt pilgerst, im Meer badest, dann den Sonnenuntergang bestaunst und zu guter Letzt dein Pilgerdress im Standlagerfeuer verbrennst.
Spruch des Tages: Endlich haben wir mal einen Orkan live erlebt.
Endlich wieder einsam pilgern. Nach Santiago ist der Pilgerstrom fast versiegt. Gott sei Dank wieder reine Natur. Wir sind am Morgen durch einen wunderschönen Wald gewandert, der einem Märchenwald gleicht. Die hohe Luftfeuchtigkeit lässt vermuten, dass man auch in einem Regenwald sein könnte. Nach wenigen Metern hatte uns der Regen wieder voll im Griff. Die Nebelschwaden verfolgten uns auf Schritt und Tritt. Teilweise fühlten wir uns wie Laiendarsteller in einem Horrorstreifen. Ab und an ein kräftiger Regenschauer und dann wieder leichtes nieseln. Der Sturm riss mir ab und an den Hut aus Büffelleder davon und ich durfte ihm hinterherjagen. Apropos jagen. heute konnte ich einen 25 cm großen Krebs erbeuten.
Spruch des Tages: ab zum Meer.
Bewältigte km 41. Noch 42 km bis ich nasse Füße im Atlantik bekomme. Aber ob ich den Unterschied noch spüre? Wir werden sehen.