Wie überführt man einen 40 Fuß Wohncontainer?
Wie ihr wahrscheinlich bereits aus früheren Artikeln wisst, sind wir inzwischen stolze Besitzer eines vierzig Fuß Wohncontainers der in naher Zukunft das Herzstück unseres Begleitfahrzeuges, also unserer mobilen Lebens-Basis ausmachen wird. Damit dies geschehen kann, musste der Container nur noch von seinem aktuellen Standort in Rumänien zu uns nach Postbauer-Heng und anschließend weiter zu Heiko nach Schweden transportiert, dort neu lackiert, isoliert, ausgebaut, mit Fenstern, Türen, Innenwänden und Möbeln versehen, auf einen geeigneten Anhänger gestellt und hinter eine leistungsfähige Zugmaschine gespannt werden. Keine große Sache also! Doch leider erwiesen sich bereits die ersten Schritte als deutlich schwieriger als erwartet. So stellte sich zunächst die Frage: Wie überführt man einen 40‘ Schiffscontainer von Rumänien nach Deutschland und wie bekommt man ihn von dort die gut 2000 km hinauf in den arktischen Norden Schwedens?
Die Überführung von Rumänien nach Deutschland
Das erste große Problem bestand darin, dass der Container zwar nun theoretisch uns gehörte, praktisch jedoch vollkommen außer Reichweite auf dem Hof eines Container-Haus-Herstellers in Rumänien stand. Ursprünglich war es so gedacht, dass er von hier aus direkt bis nach Skorped in Schweden gebracht werden sollte. Dabei ergaben sich jedoch zwei Probleme, die zunächst einmal wirkten, als wären sie für einander jeweils die perfekte Lösung.
Hinzu kam, dass die rumänischen Logistikunternehmen, die mit dem Verkäufer des Wohncontainers kooperierten, nach seinen Angaben nur Lizenzen für Süd- und Mitteleuropa hatten. Das heißt, um ganz bis nach Schweden zu kommen, musste der Container mindestens einmal von einem LKW auf einen anderen umgeladen und dann mit einem neuen Fahrer weitertransportiert werden.
Das zweite Problem bestand darin, dass wir mit den regionalen Lebensmitteln von unseren heimischen Bauern, mit den Baumaterialien für Renovierung des Hauses und zum Ausbau des Containers, mit Kleidung und Möbeln, mit Werkzeugen, Alltagsgegenständen, Geschirr und allem, was wir sonst noch so brauchten, inzwischen mehrere Tonnen an Material zu Hause liegen hatten. Genaugenommen war dies natürlich kein Problem, sondern ein voller Erfolg und ein Umstand, der uns mit großer Dankbarkeit erfüllte. Aber es stellte uns auch vor das Problem, dass wir all dieses Material irgendwie nach Schweden transportieren mussten.
Die geniale Lösung: Der Container sollte von Rumänien nach Postbauer-Heng gebracht und dort mit all den Dingen befüllt werden, die wir für unser Arktik-Winter-Projekt brauchten. Dann konnte der neue Fahrer mit dem neuen LKW kommen und alles weiterbefördern.
Zumindest der erste Teil des Plans funktionierte einigermaßen wie gedacht. Das Problem lag lediglich darin, dass aufgrund der aktuellen, kritischen Lage die Grenzen zwischen dem inneren Kern von Europa, also den Ländern des Schengener Abkommens und den äußeren Staaten, zu denen auch Rumänien gehörte, weitgehend blockiert waren. Als LKW-Fahrer musste man teilweise mit zwei oder drei Tagen Wartezeit an der Grenze Rumänien nach Ungarn rechnen. Zum Glück befand sich die Firma, die uns den Container liefern sollte so nahe der Grenze, dass man hier die Situation abschätzen und einen günstigen Zeitpunkt wählen konnte, sodass es in unserem Fall letztlich „nur“ zu einer Verzögerung von mehreren Stunden kam.
Die zweite Schwierigkeit bestand darin, dass der Container vom LKW auf den Hof von Heikos Eltern gelangen musste, es aber keinen Transportservice mit integriertem Kran gab. Daher mussten wir letztlich selbst einen Kran organisieren, der den Container in die richtige Position brachte, aber davon hat euch Shania ja bereits erzählt.
Die Weitertransport-Krise
Zunächst sah es nun aus, als liefen die Dinge nun endlich rund. Wir konnten das Material im Container verstauen und hatten die feste Zusage, dass dieser binnen einer Woche wieder abgeholt werden würde. Doch wie ihr vielleicht ahnt, sollte es letztlich wieder einmal anders kommen. Denn anders als angekündigt, gab es kein Logistikunternehmen, das bereits für die Weiterfahrt gebucht war. Stattdessen bekamen wir mitgeteilt, dass sich der Verkäufer krankheitsbedingt nicht mehr weiter um den Fall kümmern könne. Es sei kein Grund zur Besorgnis, da es nach der Krankheit wie geplant weitergehen würde, aber es käme eben im Moment zu einer Verzögerung. Schnell zeichnete sich jedoch ab, dass es nur zwei Möglichkeiten gab: Entweder wir freundeten uns damit an, dass der Container für den Rest seiner Tage bei Heikos Eltern im Hof stand, oder wir kümmerten uns selbst um den Transport.
Keinerlei hilfreiche Informationen
Wir entschieden uns für Variante zwei und begannen damit, uns zunächst einmal über verschiedene Möglichkeiten zu informieren. Was kostet es, eine Spedition mit dem Transport zu beauftragen? Wie teuer wäre eine Überführung mit der Bahn? Was kosten die Fährfahrten nach Schweden für einen LKW mit 18 m Länge und rund 20 Tonnen Gewicht?
Zu unserer großen Überraschung waren all diese Fragen alles andere als leicht zu beantworten. Immer wieder stießen wir auf Widerstand, mit dem wir nicht gerechnet hatten. So gibt es beispielsweise anders als bei Privatfahrten mit dem PKW, keine offizielle Preisliste für die Fährfahrten. Als Lastentransport kann man lediglich ein Formular ausfüllen und ein Angebot anfordern. Ob auch eines kommt, ist nicht garantiert. Je nach Fähre dauerte es zwischen zwei Tagen und drei Wochen und war oft erst nach mehrmaligem Nachhaken überhaupt möglich.
Ganz ähnlich verhielt es sich mit Angeboten von Speditionsfirmen oder von der Bahn. Grobe Zahlen zu bekommen war einfach, aber ein genaues Angebot schien unmöglich. Zumindest, sobald die Unternehmen hörten, dass hier lediglich ein Einmal-Transport geplant war. Geld verdient man anscheinen nur mit festen Dauerpartnern und somit ist alles andere nicht von Interesse.
Preiskategorie: Von übertrieben teuer bis unbezahlbar
Und noch etwas anderes zeichnete sich ab: Eine solche Überführung, sei es nun mit der Spedition, mit der Bahn, mit dem Schiff oder womit auch immer, war einfach extrem teuer. So teuer sogar, dass wir es uns nicht vorstellen konnten, wie es möglich war, dass man bei diesen Preisen Waren um die ganze Welt transportieren und anschließend immer noch billig verkaufen konnte.
Tatsächlich sollte der Transport, wenn wir ihn einfach regulär gebucht hätten, sogar mehr kosten, als wir insgesamt für den Container bezahlt hätten! Nicht bei allen Angeboten, aber doch bei einigen. Und dann standen wir noch immer vor dem Problem, dass wir nur einen Teil unseres Materials mitnehmen könnten, weil in der Regel mit LKW-Kränen gearbeitet wurde, die eine maximale Traglast von 5 bis 7 Tonnen haben. Das klingt viel, aber ihr wisst nicht, wie viel Material wir hatten!
Eine Containerüberführung selbst organisieren
Am Ende war klar, dass es nur eine einzige, sinnvolle Lösung gab: Wir mussten die Sache selbst in die Hand nehmen. Dafür brauchten wir lediglich einen Kran, einen Lkw mit Anhänger und einen LKW-Fahrer. Wieder klemmte ich mich tagelang ans Telefon und versuchte alles herauszufinden, was es hier zu wissen gab. Welche LKW-Miet-Services gab es und welche Konditionen hatten sie? Wer konnte uns beim Auf- und Abladen des Containers helfen? Wer in unserem Bekannten- und Freundeskreis hatte einen LKW-Führerschein? Und wer davon war Bereit und zeitlich in der Lage, eine solche Fahrt für uns zu machen? Wie sollten wir den Container bei uns in Schweden wieder vom Anhänger herunterbekommen? Die Fragen stapelten sich nur so in meinem Kopf und immer, wenn ich das Gefühl hatte, einen Punkt abgeklärt zu haben, tauchten drei neue Fragen dafür auf. Zum Glück hatte ich Heiko stets als Austauschpartner, der mir immer wieder neue Denkanstöße und Fragepunkte liefern konnte. Ohne diesen Austausch wäre ich schier verzweifelt. Doch mit jedem neuen Telefonat, zeichnete sich immer mehr ein Lösungsweg ab, auch wenn es am Anfang nicht so aussah.
Ein eigener LKW-Auflieger für die Containerüberführung
Schließlich kamen wir auf die Idee, uns einfach einen eigenen LKW-Auflieger zuzulegen, anstatt einen zu mieten und uns den Kopf über eine Technik zum Abladen zu zerbrechen. Denn früher oder später brauchten wir ja ohnehin einen Auflieger, mit dem wir den Container um die Welt ziehen konnten. Es sollte schließlich ein Mobilheim werden und dafür war eine gewisse Mobilität eine der Grundvoraussetzungen.
Nun war Heiko an der Reihe, denn das Auftreiben guter Angebote bei eBay, Onlinebörsen und anderen Händlern war definitiv sein Metier. Es dauerte noch einmal ein paar weitere Tage, aber dann hatte er einen geeigneten Auflieger gefunden, den es zu einem sehr humanen Preis geben sollte. Er war gebraucht und hatte bisher dazu gedient, Heuballen vom Feld zum Bauernhof zu transportieren. Aber er war in einem guten Zustand und hatte genau die Größe, die wir brauchten. Nämlich knapp eineinhalb Meter länger als unser Wohncontainer, sodass wir hier noch einen Minicontainer für unsere Wassertanks und andere Geräte dahinter platzieren konnten.
Außerdem war gleich eine sogenannte Dolly im Preis enthalten, also eine Art Adapter-Hänger mit deren Hilfe sich der große LKW Auflieger auch mit einem Traktor ziehen ließ. Auch dies war etwas, das wir früher oder später hätten auftreiben müssen.
Hilfe naht!
In der Zwischenzeit machte ich mich daran, einen Fahrer für unseren Container-Transport zu gewinnen. Eine erste Umfrage bei Facebook blieb weitgehend erfolglos. Wir bekamen zwar Antworten, doch handelte es sich in der Regel um professionelle Fahrer, die auch ebenso professionell dafür bezahlt werden wollten, sodass wir wiederum beim gleichen Preis gelandet wären, wie mit einem Logistik-Unternehmen.
Schließlich jedoch viel uns Schotti ein, ein ehemaliger Schüler von uns aus der Zeit als Wildnismentoren, der bei uns über ein Jahr hinweg in Ausbildung war. Dabei hatte er seine Leidenschaft zum Klettern entdeckt und wir hatten ihm geholfen, den Sprung vom LKW-Fahrer zum Industriekletterer zu machen.
Er freute sich sehr über unseren Anruf und war gleich bereit uns zu unterstützen. In den kommenden Tagen telefonierten wir täglich, bis wir gemeinsam einen Plan entwickelt hatten, mit dem unser Container-Transport nun doch endlich klappen konnte.
Der Masterplan für die Überführung des 40 Fuß Wohncontainers
Dieser Plan sah folgendermaßen aus.
Episode 1: Die Auflieger-Begutachtung
Maik, der Sohn von Schotti sollte gemeinsam mit Shania nach Münster fahren, wo der Anhänger mitsamt der Dolly zum Verkauf stand, um diesen zunächst einmal zu begutachten. Wenn dieser wirklich so gut war, wie er im Internet aussah, würden wir den Kauf eintüten und er sollte noch ein weiteres Mal die Reise dorthin unternehmen.
Episode 2: Der Auflieger-Kauf
Dieses Mal jedoch mit der Bahn und zunächst nach Dillenburg, wo er die Filiale von EURO-Leasing erreichen musste. Dort wurde dann ein LKW für ihn bereitgestellt, für den wir einen relativ günstigen Mietpreis haben ergattern können.
Mit dem LKW würde es dann weiter nach Münster gehen, wo er zunächst den neuen Anhänger mitsamt der Dolly ankoppeln musste. Der Kaufvertrag würde zuvor bereits über E-Mail und Postversand abgewickelt werden, sodass der Trailer in zu diesem Zeitpunkt uns gehörte. Er musste dann jedoch gleich vor Ort umgemeldet werden, da er zu diesem Zeitpunkt lediglich eine landwirtschaftliche Zulassung für maximal 30 km/h hatte. Damit dies klappte, musste ein strenger Zeitplan eingehalten werden, da sonst der TÜV seine Pforten schloss, bevor Maik mitsamt dem Anhänger dort eintraf. Vorsichtshalber hatte ich den TÜV-Prüfer bereits über alles informiert und er hatte mir versichert, dass er notfalls auch ein wenig warten würde. Außerdem sei die ganze Angelegenheit ohnehin bloß eine Pro-Forma-Geschichte und so müssten wir uns keine Sorgen machen. Dies zumindest sollte also schon einmal glattlaufen. Anschließend würde Maik zurück zu uns nach Postbauer-Heng fahren.
Episode 3: 40 Fuß Wohncontainer aufsatteln und durchstarten
Gleich am nächsten Morgen hatten wir dann einen neuen Termin mit der Firma AllKran aus Allersberg arrangiert, die uns den Container auf den LKW-Anhänger heben wollten. Dann würde Anneliese den beiden Fahrern noch ein leckeres Mittagessen spendieren und im Anschluss ging es dann für Maik und Schotti auf zum Vater-Sohn-Roadtrip durch Nordeuropa. Zunächst nach Dänemark und von dort aus über die verschiedenen Meeresbrücken bis nach Schweden, wo sie etwa eineinhalb Tage später Skorped erreichen würden.
Episode 4: Container platzieren in Skorped
Wenn unsere beiden Fahrer mit dem Container in Skorped eingetroffen sind, gibt es natürlich erst einmal ein großes Willkommensessen. Dann wird der Anhänger mit Container so vor dem Haus platziert, dass er parallel zur Straße und damit nahezu waagerecht steht, sodass man optimal darin arbeiten kann. Nach einer Zwischenübernachtung und einem stärkenden Frühstück geht es für Maik und Schotti dann wieder an den Rückweg.
Episode 5: Die Heimreise nach Deutschland
Hierbei würden sie die ersten 1000 km mit der entlasteten LKW-Zugmaschine zurückfahren und diese dann in Hamburg bei einer weiteren Zweigfiliale von EURO-Leasing abgeben. Von dort aus ginge es dann weiter mit einem kleinen Leihwagen von StarCar, den wir dank Kostenfrei-Mieten-Service sogar vollkommen umsonst, inklusive einer Tankfüllung bekommen konnten, da er ohnehin nach Nürnberg überführt werden sollte. Damit wäre die Odyssee der Container-Überführung nach Schweden dann abgeschlossen und Heiko konnte bereits mit den ersten Vorbereitungen und Renovierungsarbeiten beginnen. Shania würde kurz darauf zumindest erst einmal für einige Zeit hochfahren, um ihn zu unterstützen und ich konnte Anfang Januar dann nachkommen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
So weit wie gesagt der Plan! Dass dann natürlich letztlich alles vollkommen anders kam und im Grunde nichts so verlief wie es hätte verlaufen sollen, war eigentlich nicht einmal besonders überraschend. Aber davon berichten wir euch in den kommenden Artikeln…
Jetzt, da der Container vor unserer Tür steht, wird unser Mobilheim-Ausbau-Projekt mit jedem Tag ernster und greifbarer. Das meine ich nicht nur im übertragenen Sinn, sondern auch wortwörtlich. Denn die vielen Gespräche mit Sponsoren und Werbepartnern machen sich nun langsam bezahlt und so können wir uns immer mehr Baumaterial liefern lassen. Und das muss dann per Handgriff erst einmal hier auf dem Grundstück gelagert, beziehungsweise gleich im Container verstaut werden. Noch ist nicht ganz klar, wie viel Material, wir direkt mit dem Container nach Schweden bringen können, da wir nicht wissen, wer sich am Ende um das Auf- und Abladen kümmern wird und wie viel Gewicht derjenige stemmen kann. Also gilt immer die Devise: sperriges Baumaterial in den Container, schweres in die Scheune.
Tetris extrem: Die große Einpack-Challenge
Bei jedem neuen Baumaterial, das wir uns liefern lassen, müssen wir natürlich genau schauen, was wo verstaut werden muss, damit wir es später auch an die richtige Position bringen können. Möbelstücke, beispielsweise, die groß uns sperrig sind, aber viele Hohlräume haben, müssen mit anderen leichten Gegenständen gefüllt werden, um den Platz optimal auszunutzen. Dabei muss alles bedacht werden. Der Dachboden der Familie Gärtner ist voll von Material, das Heiko damals aus seiner Wohnung hier hergebracht hat, als er dort ausgezogen ist. Für ihre Weltumwanderung brauchten er und Franz diese Dinge nicht, doch für eine Überwinterung in Schweden kann vieles davon nützlich sein. Angefangen bei der Winterkleidung, bis hin zum Pürierstab und zum Wasserkocher. Weitere Materialien stehen im Keller und wieder andere in der Garage, im Schuppen oder in der Scheune. Was ist beispielsweise mit dem alten Teppich, der mal für ein Seminarzentrum gedacht war? Jetzt liegt er nutzlos herum, aber in unserem Winterquartier könnte er gute Dienste leisten!
Sollten wir einen eigenen Baumarkt eröffnen?
Auch meine Beute von meiner Bauern-Tour, meiner Second-Hand-Shopping-Tour und meinem Sonderpreis-Baumarkt-Filialen-Marathon muss mit allem anderen zusammen unter einen Hut gebracht werden. Um ehrlich zu sein, kann ich mir teilweise nicht vorstellen, wie wir das jemals nach Schweden befördern wollen und auch Heikos Eltern schlagen regelmäßig die Hände über den Köpfen zusammen. Eines ist jedenfalls jetzt schon klar: Wer sich so viel Baumaterial liefern lässt, der muss ein Meister im Tetris Spielen sein.
Langsam habe ich sogar das Gefühl, dass das Sortiment an Baustoffen locker mit dem vom Obi oder vom Hornbach mithalten kann. Vielleicht sollten wir lieber umsatteln und statt Weltreisende und Survivalexperten lieber Baumarktleiter werden. Bei so viel Baustoffen könnte sich das wirklich rechnen und mit unseren guten Konditionen bei StarCar könnten wir sogar das die Lieferung ohne große Kosten hinbekommen.
Premium Baumaterial von Saint Gobain liefern lassen
Die Baumaterial-Lieferung, über die wir uns jedoch am meisten freuten, war die von Saint-Gobain. Na ja, sagen wir einmal, Heiko, Franz und ich freuten sich am meisten darüber. Karl und Anneliese freuten sich auch, aber vor allem einige Zeit später, als das Material wieder von ihrem Hof entfernt wurde. Denn diese Lieferung war wohl mit Abstand die größte und schwerste, dabei aber auch die wahrscheinlich edelste. Denn von dem international bekannten Baustoff Hersteller bekamen wir hochwertige Dämmmaterialien, mit denen wir später unser Mobilheim vor Lärm, Kälte und Hitze schützen werden.
Die Lieferung bestand dabei vor allem aus drei Teilen. Der erste und wahrscheinlich auffälligste war der von ISOVER, einer Tochterfirma von Saint Gobain, die sich auf die Herstellung von Dämmstoffen wie Mineral- und Glaswolle spezialisiert hat. Hier bekamen wir große, weiche, Rollen von Mineralwolle, die später einmal das Innenleben unserer Containerwände ausmachen wird.
Der zweite Teil war nicht viel weniger auffällig und stammte von der wohl bekanntesten Tochter des Unternehmens, von Rigips. Hier bekamen wir einen riesigen Stapel sogenannter „Habito“ Platten. Das sind spezielle Gipskartonplatten, die nicht nur besonders stabil und feuerfest sind, sondern zugleich auch einen hohen Isolationsfaktor in Bezug auf Schall und Temperatur aufweisen. Wie gut ihre Dämmwirkung am Ende wirklich ist, können wir euch natürlich erst in einigen Wochen sagen, wenn wir die Platten auch wirklich verbaut haben.
Der dritte Teil schließlich war der kleinste und unauffälligste, der dabei jedoch nicht weniger wichtig war. Auch er stammte aus dem Hause ISOVER und war zu Rollen aufgewickelt worden. Dieses Mal jedoch zu zwei kleinen, dünnen Rollen, bestehend aus einer sogenannten Dampfsperre. Ein Material also, das später verhindern wird, dass Feuchtigkeit in unsere Wände eindringt und sie zum Schimmeln bringt. Keine unwichtige Sache, wenn ihr mich fragt. Außerdem gab es dazu noch extra starkes Klebeband.
Eine letzte Baumarkt-Tour
Schließlich stand noch eine weitere Tour zu einem Baumarkt an, bei dem wir noch einmal OSB-Platten abholen durften. Dieses Mal handelte es sich um eine Fuhre an Verschnitt-Platten, die übrig geblieben wahren, weil jemand die Säge falsch eingestellt hatte und dies erst kontrolliert hat, nachdem er mit der gesamten Palette fertig geworden ist. Somit hatten wir hier eine ordentliche Fuhre erstklassigen und makellosen Bauholzes, welches jedoch aus Sicht des Baumarktes reiner Müll war. Manchmal ist des einen Pech eben des anderen Glück und dieses Mal waren wir in der angenehmen Lage, zur zweiten Kategorie zu gehören. Mein Schwiegerpapa Karl und ich machten uns also noch einmal mit seinem Auto und dem Anhänger auf den Weg und holten unser Bauholz ab. Zurück auf dem Hof der Gärtners, stellten wir dann fest, das wir langsam ein echtes Platzproblem bekamen. Es wurde also Zeit, Klarheit über den Weitertransport nach Schweden zu bekommen und dann eine geeignete Lösung für die Lagerung zu finden.
Richtig lagern, ausräumen und alles wieder von vorne…
Nachdem wir uns nun endlich ein System zurechtgelegt hatten, mit dem wir den Container leicht, aber Platz intensiv befüllen und alles andere systematisch außen herum lagern konnten, kam nun eine alles verändernde Nachricht.
Der Transport, so wie er geplant war, wird nicht stattfinden. Stattdessen hat sich Franz nun tagelang hinters Telefon geklemmt und einen Alternativ-Plan ausgearbeitet, von dem er aber im nächsten Bericht selbst erzählen wird.
Kernaspekt des Planes ist jedoch, dass wir den Container in Schweden gar nicht mehr abladen werden, sondern zuvor einen eigenen Anhänger bekommen, auf dem er einfach stehen bleibt. Das bedeutet, dass nun alles an Gepäck, Nahrung und Material auf einmal im Container untergebracht werden muss. Vollkommen gleich, was es auch wiegen mag. Und für uns persönlich heißt dies, dass wir unser Tetris-Spiel noch einmal neu starten mussten. Alles noch einmal raus auf den Hof und nun so platzsparend und ineinander geschachtelt wie möglich einräumen. Dabei natürlich darauf achten, dass nichts kaputtgehen kann. Aber mit den super stabilen Transporthilfen von Wagner war dies kein Problem. Kinderleicht konnten wir alle unsere Pakete und Kartons damit in den Container transportieren. Wenn wir zuvor Tetris für Fortgeschrittene gespielt haben, dann hatten wir jetzt den Endgegner erreicht. Zum Glück gab es dabei noch reichlich Hilfe von Heikos Onkel, denn sonst wären wir sicher aufgeschmissen gewesen. Aber so waren wir letztlich erfolgreich!
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Bildquellen:
© Heidi Reindl | © Heiko Gärtner | ©Paul Bradbury/Caia Image - Adobe-Stock |Die vergangenen Wochen waren abgesehen von meinen Einkaufstrips durch Deutschland nicht besonders ereignisvoll. Vor mir lag das wahrscheinlich größte Abenteuer meines Lebens, aber die aktuelle Gegenwart bestand in erster Linie aus Planung, Telefonieren und Aufräumen. Nichts also, worüber man jetzt unbedingt einen Artikel in einem Reiseblog verfassen müsste. Aber gestern gab es dann doch ein großes Ausnahme-Ereignis, das den grauen Alltagstrott durchbrach und sogar die Nachbarn als Schaulustige aus ihren Häusern lockte: die Anlieferung unseres großen Übersee-Containers mit dem LKW aus Rumänien und das Container Verladen mit dem Container Kran. Ich kann euch sagen, das war mal ein echtes Spektakel!
Wie kamen wir dazu, uns einen Container aus Rumänien liefern zu lassen?
Wie wir ja vielleicht schon das eine oder andere Mal erwähnt haben, planen wir in naher Zukunft, die Welt mit einem Container zu bereisen. Es geht nicht darum, dass wir nicht mehr zu Fuß unterwegs sein wollen, sondern darum, dass wir auf diese Weise wandernd auch in die entlegensten Orte der Erde gelangen können. Also machten wir uns auf die Suche und fanden schon bald im Internet unseren Container Favoriten. Wir entschieden uns für ein ausgebautes Ausstellungsstück, indem bereits provisorische Fenster, Türen und eine erste, einfache Isolierung vorhanden waren. Auch die Fassade, die in einer unauffälligen aber schicken Rostoptik in verschiedenen Brauntönen gehalten war, sagte uns, da wir mit diesem Look unauffällig unterwegs sein können. Wir wussten zwar noch nicht genau, ob wir dies auch wirklich wollten, aber als Ausgangssituation war es zunächst einmal nicht verkehrt.
Wie wurde der Container Transport umgesetzt?
Unser neu erworbener Schiffscontainer hätte eigentlich bereits im September aus Rumänien zu Heikos Eltern nach Postbauer-Heng gebracht werden sollen. Dort sollte er dann mit den Baumaterialien beladen und anschließend gleich weiter nach Schweden gebracht werden. Doch natürlich trat nichts davon so ein, wie es geplant war. Der Container-Hersteller musste seine Tore aufgrund der Corona-Regelungen schließen und es kam zu Verzögerungen an allen nur erdenklichen Ecken. Allein die Fahrt von Rumänien nach Deutschland wurde eine Odyssee, denn der LKW-Fahrer musste durch die verschiedenen Prüfungen der Einreise-Unterlagen an den Grenzen zum Teil bis zu 48 Stunden warten. Die Transportplanung von Rumänien nach Deutschland übernahm Marcel, unser Container Verkäufer. Wir wussten trotzdem nicht genau, ob der LKW-Fahrer ohne Probleme über die Grenze geschickt werden kann oder wie lange er warten muss, bis er weiter fahren darf. Also hieß es entspannt bleiben und die Vorfreude auf die Container Anlieferung genießen.
Vor dem Container kommt der Kran in den Hof
Bevor der LKW mit dem Container im Gepäck in die Hofeinfahrt von Heikos Eltern kam, musste sich zuerst der dementsprechende belastbare Kran positionieren. Wir buchten für das Abheben und positionieren des Containers einen professionellen Kran aus dem nahegelegenen Allersberg, der ein Gewicht von ca. 4,5 Tonnen locker bzw. sicher heben und senken konnte. Zudem war es wichtig und sinnvoll den Kran erst kurz vor der Anreise des Containers zu positionieren, da Zeit nun mal Geld ist und auch der Kran meist den kompletten Tag über ausgebucht ist. Dadurch das wir nur eine ungefähre Uhrzeit der Anlieferung kannten, hingen wir deshalb die ganze Zeit über am Telefon, um dies zeitlich so managen zu können, dass es weder eine Überschneidung noch eine zu lange Wartezeit für den Kranfahrer gab.
Schließlich kam der stämmige gelbe Kran-Koloss sogar etwas früher als geplant und musste deshalb eine halbe Stunde auf den angekündigten LKW warten. Durch den starken Druck auf die Pflastersteine in der Hofeinfahrt von Heikos Eltern konnte man erahnen welch ein Gewicht hier gezogen wird. Wir bemerkten, dass sich die Pflastersteine einige Zentimeter bewegt hatten und plötzlich etwas tiefer lagen als vorher. Heikos Vater freute das natürlich gar nicht und man merkte ihm an, dass er das Container-Verladen mit dem Kran gerade nicht mehr für eine allzu gute Idee hielt.
Container, Kran und LKW - Das Spektakel des Jahres
Nun hatten wir genug Zeit, um die Position des riesigen Krans zu planen und umzusetzen. Zum Glück ist der Hof groß genug für einen Kran und einen herein fahrenden LKW, so hatten wir durch diese geplante Positionierung keinerlei Probleme alle auf dem Hof unterzubringen.
Spannend war aber auch, was um den Hof herum passierte. Denn dort hatte sich bereits einiges an Publikum versammelt. Einige Nachbarn waren ganz offen und aufrichtig gekommen, um beim Container Verladen zuzuschauen. Andere hatten zufällig genau jetzt etwas im Garten zu tun, bei dem man nebenbei einen Blick auf den großen Container, den Kran und das ganze Geschehen werfen konnte.Die spektakuläre Container-Anlieferung
Die Anlieferung des Containers durch einen dementsprechend belastbaren LKW Transport war für uns und unsere Nachbarn in Postbauer-Heng natürlich etwas Besonderes aber auch sehr spektakulär. Denn nicht jeden Tag bekommt man solch eine übergroße Lieferung in den Hof gefahren. Der rumänische LKW-Fahrer fuhr langsam und sehr bedacht, rückwärts mit seiner wertvollen Ladung in den Hof, stieg dann aus um mit uns die Positionierung zu besprechen. Deutsch konnte der LKW-Fahrer unerwarteterweise nicht sprechen, aber auch mit dem Englisch haperte es so sehr, dass wir uns einfach zusätzlich mit der internationalen Hand und Fuß Sprache zurechtfinden mussten.
Container verladen mit dem Kran
Der Plan war, dass der LKW mit dem Container auf dem Auflieger sich rückwärts so positionierte, wie auch der Container an dieser Stelle verladen werden sollte. Ergo brauchte der Kran daneben stehend den Container selbst nur anheben und der LKW-Fahrer im selben Moment einfach nur geradeaus mit dem Auflieger wegfahren. Mit großen robusten Kranketten befestigte der Kranfahrer die Ecken des Containers und seinen Kran. Gesagt, getan und der Container hing nach dem Abladen schwebend in der Luft. So konnte der LKW-Fahrer nun einfach gerade aus fahren, um Platz für den Schiffscontainer zu machen. Bevor der Container komplett auf den Pflastersteinen abgelegt wurde, legten wir an den jeweiligen Ecken des Containers Holzbretter darunter, um das Pflaster nicht zu verletzen aber auch um eine Gleichmäßigkeit im Stand zu bekommen. Es macht dem Container selbst zwar nichts aus etwas schräg zu stehen, aber durch die spätere Beladung mit unserem Equipment sollte er doch so gut es geht gerade stehen, damit später nichts beschädigt werden kann.
Happy End beim Container Verladen
Nachdem unser Schiffscontainer sicher und richtig justiert den Boden erreicht hatte, wurden die an den Ecken angebrachten Kranketten wieder von dem Kranführer entfernt. Somit konnte auch der Kranführer sein Equipment wieder sicher verstauen und machte sich daran, den Nachhauseweg anzutreten. Wir waren super froh, dass alles gut geklappt hat und der Kran Fahrer sowie der LKW-Fahrer wie geplant ihre Rückreise antreten konnten. Jetzt war es an der Zeit sich um den nächsten Schritt zu kümmern, unser Equipment für den Roadtrip nach Schweden musste eingepackt und sicher eingeladen werden. Soviel können wir vorab verraten, es wurde viel mehr als wir annahmen, aber dazu mehr im nächsten Bericht.