Tag 1472 bis 1475: Zurück in Toul

von Heiko Gärtner
27.04.2018 06:54 Uhr

17.11.2017

Heute gab es mal wieder ein Deja-vú-Erlebnis. Nach 8km der Wanderung kamen wir nach Toul, eine kleine Stadt mit großer Stadtmauer und noch größerer Basilika. Vor knapp drei Jahren haben wir die Stadt auf dem Weg nach Santiago schon einmal besucht. Anders als bei den Doppel-Besichtigungsorten, wussten wir hier bereits vor Betreten der Stadt, dass wir sie kannten, doch konnten wir uns nur noch vage daran erinnern. Wo wir hier übernachtet hatten, wollte uns beispielsweise einfach nicht einfallen. Auch nicht, als wir nach der Kathedralenbesichtigung in der Touristeninformation mit einer deutschsprachigen Frau sprachen.

Das innere der Kirche von Toul

Das innere der Kirche von Toul

Der Wandermönch Franz von Bujor zu Besuch in der Kathedrale von Toul

Der Wandermönch Franz von Bujor zu Besuch in der Kathedrale von Toul

Sie vermutete, dass sie uns damals in einer Herberge namens L'Arche untergebracht hatte, was nun aber leider nicht mehr möglich sei, da man nun auch dort bezahlen müsste. An eine derartige Arche erinnerten wir uns nicht, dafür kam uns die Frau aber immer mehr bekannt vor und langsam glaubten wir uns sogar zu erinnern, dass wir damayyls keine besonders guten Erfahrungen mit ihr gemacht hatten. Später schauten wir dann noch einmal in unserem eigenen Tagebuch nach und waren überrascht, was es dort zu lesen gab. Anders als heute waren wir von der Basilika über alle Maßen begeistert. Heute hingegen waren wir nur leicht beeindruckt. Nicht, dass es nicht ein imposantes Gebäude gewesen wäre, aber es war so sehr heruntergekommen und verfallen, dass der Anblick fast eher ein Trauerspiel als ein Vergnügen war.

Die Kathedrale von Toul

Die Kathedrale von Toul

Dann kam der Teil über die Frau von der Touristeninformation. Es war tatsächlich die gleiche Person, die wir auch heute getroffen hatten und unsere Erfahrungen waren damals kein Stück besser gewesen. Wenn ihr möchtet könnt ihr hier noch einmal alles im Detail nachlesen: „Tag 37: Im Kreuzgang“.

Fakt war auf jeden Fall, dass sie uns damals nicht einmal im Ansatz, auf besagte Arche hingewiesen hatte. Sie hatte, wie auch heute, von Vorn herein behaupte, es gäbe in der ganzen Stadt keine Möglichkeit und wolle. Uns jetzt zu offenbaren, dass es damals etwas gegeben hätte, das sie uns ganz bewusst verheimlicht hatte, grenzte nun schon an Hohn.

Das Rathaus von Toul

Das Rathaus von Toul

Zum Glück waren wir dieses Mal aber nicht darauf angewiesen, hier einen Platz zu finden, denn unser Bürgermeister von Gestern hatte uns bereits einen Schlafplatz organisiert. Einen Ort weiter trafen wir uns mit einem anderen Bürgermeister der und in ein Hotel einlud.

18.11.2017

Rendezvous mit einer Bisamratte

Heute hatten wir eine ganz besondere Begegnung mit einer Bisamratte, die sich neben dem Kanal ins Gras gekuschelt hatte. Sie saß so entspannt und relaxed dar, dass wir nicht einmal sicher waren, ob sie uns überhaupt wahrnahm. In aller Ruhe konnten wir die Wagen abstellen, die Kamera herausholen und Heiko konnte sich bis auf einen Meter an sie heranpirschen. Hin und wieder schnupperte sie etwas intensiver in unsere Richtung, aber ansonsten zeigte sich mit keiner Regung, das sie uns bemerkt hatte. Entweder sie wusste, dass wir absolut harmlos waren, oder aber ie war steinalt und hatte grauen Star. So genau konnten wir das nicht sagen. Als Heiko jedoch versuchte ihr die Barhaare zu streicheln, sprang sie mit einem Satz auf und befand sich auch schon im Wasser . Dort zog sie eine elegante Runde und kam sofort wieder zurück an Land, ganz so als wollte sie sagen, dass ihr diese elend kalte Brühe, einfach zu viel wurde.

Zwischen den Welten

Außer der Bisamratte ga es heute leider nur wenig Schönes auf unserer Strecke. Wir befanden uns nun direkt auf Höhe von Nancy und hier lief plötzlich alles zusammen, angefangen bei der Autobahn und den beiden Schnellstraßen, bis hin zu lärmenden Papierfabriken, Helikoptern, Baustellen und den obligatorischen Freischneidern. Alles in allem war es hier so unglaublich unangenehm, dass wir uns nicht vorstellen konnten, je auch nur einen Meter in diesem Gebiet zurückgelegt zu haben. Ich weiß noch, dass wir damals gesundheitlich wie psychisch ordentlich angeschlagen waren, und doch hatten wir diese Region nicht als so unangenehm empfunden.

Bisamratte blickt in die Kamera

Bisamratte blickt in die Kamera

Lächelnde Bisamratte

Lächelnde Bisamratte

Das konnte an mehreren Gründen liegen. Entweder waren wir damals bei weitem weniger sensibel für Störfaktoren, was aber unwahrscheinlich ist, oder der Lärm und die Atmosphäre der Negativität hatten seither enorm zugenommen. Oder aber, es war wirklich so, dass wir zwei verschiedene Welten besucht hatten, die jeweils auf unsere geistige Situation angepasst waren.

Spruch des Tages: Manches ändert sich eben doch nicht.

Höhenmeter 13m / 8m / 13m / 18m

Tagesetappe: 12km / 9km / 16km / 10km

Gesamtstrecke: 27.743 ,27km

Wetter: Kalt und Windig

Etappenziel 1: Jugendräme der Kirche, Bremerhaven, Deutschland

Etappenziel 2: Gemeindehaus der Kirche, Bad Bederkesa, Deutschland

Etappenziel 3: Gemeindehaus der Kirche, Hemmoor, Deutschland

Etappenziel 4: Evangelisches Gemeindehaus, Krempe, Deutschland

25.06.2017

Seit wir die Britischen Inseln betreten haben, hat man uns Schottland stets angepriesen, wie ein geheiligtes Land. Die Nachteile dort oben seien die vielen Mücken, die Bremsen und diese kleinen Griebelfliegen, die einen in den Wahnsinn treiben können. Aber davon einmal abgesehen, gab es nach dem, was wir gehört haben keinen schöneren Ort auf der Welt als Schottland. Die Menschen seien die freundlichsten und hilfsbereitesten, die man sich nur vorstellen kann, die Natur atemberaubend, vielseitig und ursprünglich, die Luft rein, das Wasser klar und man fände überall ruhige, idyllische Plätze zum Entspannen und genießen. Eigentlich war es ein Wunder nach diesen Beschreibungen, dass in England überhaupt noch jemand lebte und nicht schon längst nach Schottland umgezogen war.

Ein komischer erster Eindruck

Unser erster Eindruck wollte jedoch nicht ganz zu diesem Bild passen. Um überhaupt nach Schottland zu kommen, hatten wir zunächst einmal das grauenhafteste Gebiet durchqueren müssen, das wir in England überhaupt erlebt hatten. Und das wollte etwas heißen. Nun kurz hinter der Grenze wurde es tatsächlich wieder ruhig, entspannt und einsam. Die Autobahn in der Ferne hörte man nur noch als leises brummen und das was man sah, wirkte tatsächlich einsam und idyllisch. Allerdings unterschied es sich landschaftlich nicht wirklich von dem, was wir in England gesehen hatten. Auch hier gab es mit Hecken und Zäunen umringte Weiden, nur wenige Wege oder Straßen dazwischen und gelegentlich ein paar versammelte Bäume. Dafür aber eine Menge Wind und Sturm.

Als wir das erste echte Dorf erreichten, war es mit der Idylle jedoch schnell vorbei. Es lag langgezogen an einer etwas größeren Straße und erinnerte uns vom Baustil weit mehr an die Dörfer in Kroatien oder Bosnien, als an die von Mitteleuropa. Zum Übernachten gab es hier einen kleinen Gemeindesaal sowie eine Kirche. In letzterer wurde gerade ein Dorffest veranstaltet, das in erster Linie auf Kuchen essen, Tee trinken und einer Dudelsackbläsergruppe bestand. Was Schottisches Kulturgut anbelangte wurden wir also gleich am ersten Tag reichlich bedient. Jetzt fehlt nur noch ein Turnier mit Highlandsports, dann müssten wir alles zusammen haben, für das das Land bekannt ist.

Von Freundlichkeit zunächst keine Spur

Was wir hingegen gar nicht finden konnten, waren freundliche Menschen. Sowohl beim Gemeindesaal als auch bei der Kirche begegnete man uns nicht nur ablehnend, sondern auch äußerst unfreundlich. Der Mann, dessen Frau für den Saal verantwortlich war, wollte mich zunächst nicht einmal zu ihr durchdringen lassen und versuchte dann immer wieder aus dem Hintergrund das Gespräch vorzeitig zu beenden und mir die Tür vor der Nase zuzumachen. Die Frau hingegen erfand eine fadenscheinige Ausrede nach der nächsten, warum es gerade heute nicht möglich war, hier zu übernachten. Am Abend gäbe es ein Bridge-Turnier, das sicher viele Stunden dauern würde. Selbst jetzt am Nachmittag war der Raum daher unnutzbar, da ja bereits alles für die Kartenspieler vorbereitet sei. Oh, nur mit dem Computer an einen der Spieltische setzen um ein bisschen zu arbeiten? „Nein das geht leider nicht, da alle Möbel drüben bei der Kirchenfeier sind und die Halle praktisch leergeräumt wurde!“ Als ich dann fragte, ob das Bridge-Turnier im Stehen abgehalten wurde, setzte sich der Mann durch, beendete das Gespräch abrupt und warf die Tür vor mir ins Schloss.

Bei der Kirchenfeier wurde ich zunächst etwas freundlicher aufgenommen und bekam sogar einen Tee angeboten, während eine der Damen versuchte die Pfarrerin anzurufen. Da dies nicht erreichbar war, wurde eine der „Kirchenältesten“ zu rate gezogen, die uns dann sogar noch schneller abblitzen ließ, als die Leute von der Dorfhalle. Wir könnten es ja mal bei dem Campingplatz versuchen, der drei Meilen weiter direkt neben der Autobahn läge. Das war ihre einzige Idee zu dem Thema.

Wie Tag und Nacht

Wir mussten also weiter ziehen und dabei erneut die Autobahn überqueren, die das Tal auf einer breite von 5km mit einem unerträglichen Lärm flutete. Ich weiß nicht wie sie es schaffen, aber die Autobahnen sind hier locker um ein zehnfaches lauter, als alle Autobahnen, die wir bislang gesehen und gehört haben. Und das bei einem drittel des Verkehrs.

Der nächste Ort war etwas kleiner und wirkte auf den ersten Blick wie eine Geisterstadt. Hier zeigten sich die Menschen jedoch in einem vollkommen anderen Licht. Die junge Frau, die den Schlüssel für die Dorfhalle hütete meinte auf meine Frage hin nur knapp: „Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum das nicht gehen sollte!“ Und schon hatte sie den Schlüssel in der Hand und schloss uns auf. Dann machte sie zwei Fotos von uns, die sie sofort bei Facebook einstellte, wobei sie ein paar Sätze hinzufügte, die in etwa lauteten wie: „Diese beiden Männer wandern um die Welt und wohnen heute in unserer Dorfhalle. Sie freuen sich über Essens und Geldspenden, wenn ihr also möchtet könnt ihr kurz vorbei schauen und ihnen etwas bringen.“

Und tatsächlich kamen am Nachmittag immer wieder Anwohner vorbei, die kurz klopften, uns einen Geldschein, eine Packung Kekse, eine Tüte mit Brot und Käse oder Obst und Gemüse vorbei brachten. Niemand hielt uns lange auf und keiner wollte ausschweifende Gespräche führen, wie es oft in England der Fall war. Sie wollten einfach nur kurz helfen. Plötzlich verstanden wir wieder, warum die Schotten so einen guten Ruf hatten. Vor knapp einem Monat hatten und die Anwohner in einem Englischen Dorf mit den gleichen Informationen die Polizei auf den Hals gehetzt. Das war durchaus ein kleiner Unterschied.

Treffen mit Shania

Der einzige Haken an der Situation war, dass wir den Ort, an dem wir uns nun befanden eigentlich erst am nächsten Tag erreichen wollten, da es ganz in der Nähe einen Bahnhof gab, an dem wir Shania abholen konnten. Nun brauchten wir einen neuen Plan und in Ermangelung sinnvoller Alternativen entschieden wir uns dafür, nach Lockerbie zu wandern. Der Ort hatte vor einigen Jahren eine traurige Berühmtheit erlangt, weil er Schauplatz eines dramatischen Flugzeugabsturzes geworden war. Leider war er aber auch unabhängig solch tragischer Ereignisse ein Ort des Grauens in dem man sich unmöglich für längere Zeit aufhalten konnte. Er bestand letztlich aus nichts weiter als einer geraden Hauptstraße, auf der sich alles aneinander kettete. Links dieser Straße verlief die Autobahn, rechts kamen die Schienen. Dazu lag der Ort in einem Tal, der wie ein Kessel wirkte um sämtliche Schallwellen noch einmal aufzunehmen, zu reflektieren und zu verstärken. Auch wenn die Einheimischen diese unwirtlichen Zustände hinnahmen, fühlten sie sich definitiv nicht wohl damit und so war der ganze Ort zu einer Art dreckigem Saustall geworden, in dem sich niemand mehr um irgendetwas kümmerte. Schöner hätte man einen Ort für ein lang ersehntes Wiedersehen kaum auswählen können.

Die unmenschliche Lebenssituation in der Stadt spiegelte sich auch in der Grundstimmung der Einheimischen wieder und es entpuppte sich sehr schnell als unmöglich, hier in diesem Ort einen Schlafplatz aufzutreiben. Man muss allerdings dazusagen, dass wir ohnehin nicht sicher waren, ob wir hier überhaupt einen haben wollten. Das einzige Thema bestand nun darin, die Zeit bis zu Shanias Ankunft irgendwie so zu überbrücken, dass wir nicht vollständig durchdrehten. Die einzige Option die wir dafür sahen war es, den Ort zu verlassen und uns einen Platz außerhalb hinter einer Hügelkuppe zu suchen. Zu unserer Überraschung kamen wir dabei mitten durch einen Golfplatz, der so gelegt worden war, dass er den Autobahnschall, der aus dem Tal nach oben strömte, optimal auffing.

Rund drei Stunden mussten wir nun abwarten, bis der Zug kam. Gut nur, dass wir uns am Vormittag für eine knappe Stunde in einem Sumpfgebiet verlaufen hatten. In dem Moment, wo wir zwischen Schafweiden, einem Fluss und Feuchtwiesen feststeckten, während die Pferdebremsen unser Blut aus uns heraus saugten, ärgerten wir uns über die Umstände. Jetzt kam uns diese Phase des Tages fast wie ein Wellnessurlaub vor.

Mit Shania im Gepäck machten wir uns dann um 16 Uhr noch einmal für eine weitere 11km Etappe auf in die Berge, bis wir ein kleines Dorf erreichten, in dem wir nach einigem hin und her in der Kirche übernachten durften. Der erste Eindruck dabei war jedoch, dass Schottland ein weitaus härteres Pflaster werden würde als England. Kirchenverwalter gab es nicht mehr. An ihre Stelle war hier in Schottland ein Ältestenrat getreten, der seine Entscheidungen nur noch im Konsens treffen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber es ist um so viel angenehmer, wenn man einfach einen Menschen hat, der zuständig ist und Entscheidungen treffen kann, als wenn 10 Leute etwas gemeinsam entscheiden müssen, die alle irgendwelche Einwände und Bedenken haben. Sogar die alte Dame, die ich zu Hause antraf und die die Organisation für uns übernahm, war kurz vor dem Durchdrehen, als sie endlich alle wichtigen Ratskollegen informiert und ihnen eine Zustimmung abgerungen hatte.

„Gerne machen sie es nicht!“ gestand sie mir später, „einige haben tatsächlich nur zugesagt, weil es schon so spät ist und sie es unmoralisch finden, euch hinaus in die Kälte zu schicken. Hätten wir früher gefragt, hätte die Antwort nein gelautet.“

Das machte ja schon einmal Hoffnung für die nächsten Tage!

Dennoch waren wir Froh, dass alles geklappt hatte, das Shania nun bei uns war und dass wir am Ende doch noch einen Raum zum Übernachten hatten.

Spruch des Tages: Ein neues Land ist immer auch eine neue Herausforderung!

Höhenmeter: 90 m

Tagesetappe: 12 km

Gesamtstrecke: 23.266,27 km

Wetter: Regen, Wind oder beides

Etappenziel: Village Hall, Drumelzier, Schottland

24.06.2017

Kurz nachdem wir gestern die Autobahn überquert hatten, kamen wir an einem Umspannwerk vorbei, von dem ein tiefes, dumpfes Dröhnen ausging, das sich deutlich unter dem Autobahnlärm abzeichnete. Für den nächsten halben Kilometer gingen wir nun an diesem Werk entlang und je weiter wir kamen, desto mehr zweifelten wir daran, dass es sich wirklich um ein Umspannwerk handelte. Zunächst einmal war da seine beachtliche Größe. Es war mit weitem Abstand das größte Umspannwerk, das wir je gesehen hatten und dies obwohl sich kein Kraftwerk in der Nähe befand. Verglichenmit dem Umspannwerk neben dem Atomkraftwerk in Frankreich, hätte diese Anlage hier auch auf ein Kraftwerk hindeuten müssen, das schier unvorstellbare Ausmaße haben musste. Das französische Kraftwerk hatte damals rund 20 Kühltürme gehabt und das passende Umspannwerk dazu war nicht einmal ein Zehntel von diesem hier gewesen. Insgesamt führten sieben Hochspannungsleitungen sternförmig von der Anlage weg, wobei wir uns nicht sicher waren, ob es sich dabei um Abnehmer- oder nicht doch eher um Versorgerleitungen handelte. Theoretich hätte es beides geben müssen, aber sicher waren wir uns nicht, dass dies wirklich der Fall war.

Außerdem gab es auf der Anlage eine Vielzahl äußerst ungewöhnlicher Konstruktionen, die so ganz und gar nicht nach den üblichen Elementen eines Umspannwerkes aussehen wollten. Das ganze wirkte fast ein bisschen wie eine überdimensionierte Computerplatine. Kurzzeitig kam uns der Gedanke, dass es sich vielleicht um eine HAARP-Feld handeln könnte, also um eine jener Anlagen, die unter anderem zur Wettermanipulation verwendet werden. Sicher waren wir uns da natürlich nicht, aber verneinen konnten wir es auch nicht mit Bestimmtheit. Da das Brummen, das von den monströsen Metallkonstruktionen ausging noch unerträglicher war als der Autolärm, waren wir aber auch nicht motiviert, der Sache weiter auf den Grund zu gehen.

So viel Strom und kein Kraftwerk

Kurze Zeit später entdeckten wir dann noch weitere merkwürdige Gebilde, die auf den ersten Blick keinen echten Sinn ergeben wollten. Wir hatten gerade die Grenze nach Schottland überquert, als wir ein weiteres Umspannwerk erreichten, das zwar deutlich kleiner, vom Aufbau her jedoch sehr ähnlich konstruiert war. Wieder gingen sieben Starkstromleitungen davon weg und wieder war kein Kraftwerk in der Nähe. Dieses Mal jedoch, gab es etwas, das uns noch mehr ins Grübeln brachte als zuvor. Eine normale Stromleitung die einige Häuser in der Nähe versorgte führte direkt an dem Umspannwerk vorbei, ohne das es eine Verbindung gab. Wenn dies doch ein einfaches Werk zur Stromversorgung war, warum nutzte man es dann nicht zu diesem Zweck?

In den kommenden Kilometern stießen wir noch auf zwei weitere Werke dieser Art. Allem Anschein nach, waren die kleinen annähernd kreis- oder sternförmig um das große herum angeordnet. Für einfache Stromumwandlungsanlagen durchaus eher ungewöhnlich. Die einzigen Stromquellen die wir in der gesamten Umgebung ausmachen konnten, waren einige vereinzelte Windräder. Doch die konnten kaum den Strom für diese Anlagen bieten, denn trotz des starken Windes drehten sie sich nur im Schneckentempo. Ich kann nicht sagen warum man dies macht, aber aus irgendeinem Grund werden sie permanent heruntergebremst. Teilweise hat man hier sogar das Gefühl, dass man Strom sparen könnte, wenn man sie einfach wieder abmontiert, weil man dann nicht mehr so viel Energie für die Bremsanlage aufwenden müsste. Ich meine, Bremsklötze, die ein Windrad aufhalten können sind sicher nicht klein und Brauchen in ihrer Herstellung sicher auch einiges.an Energie.

Wettermanipulation am laufenden Band

Mindestens ebenso auffällig wie diese Anlagen war die Intensität, mit der hier am Wetter herum manipuliert wurde. Klar, England ist berühmt für sein grauenhaftes Wetter und ein ständig wolkenverhangender Himmel ist hier auch auf natürliche Weise keine Seltenheit. Doch von dem was uns die Einheimischen über die Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte berichten und von dem was wir selbst beobachten konnten, drängt sich die Vermutung auf, dass hier in Sachen Schietwetter ordentlich nachgeholfen wird. Bei allen, die wir zum Thema Wetter befragt haben war es Konsens, dass vor allem die Sommer in den letzten 20 Jahren rapide nachgelassen haben. „Früher haben wir noch regelmäßig in Seen und Flüssen gebadet! Heute können sich die Kinder das nicht einmal mehr vorstellen!“

Auffällig war auch, dass das Wetter genau zum Ferienbeginn umschlug. Die Eltern zogen ihre Kinder ein wenig damit auf, dass diese die Entwicklung als so vollkommen ungerecht empfanden. Doch so ganz unrecht hatten sie damit wahrscheinlich nicht. Es war kein Zufall, dass es eine Woche zuvor noch 29°C hatte und genau am ersten Ferientag eine Tiefdruckphase begann, bei der man seine Winterkleidung rauskramen wollte. Es ist kein Witz, wir brauchen hier im Moment häufiger unsere Inlays, langen Unterhosen und Pullover beim Schlafen als in allen drei bisherigen Wintern zusammen.

Das Wetter wehrt sich

Wenn man sich die Zeit nimmt und das Wetter täglich mehrere Stunden beim Wandern beobachtet, fallen einige weitere Gesetzmäßigkeiten auf. So hat die Sonne bereits eine immense Kraft und man spürt förmlich ihr unbändiges Verlangen danach, endlich durchdringen und die Erde erhitzen zu können. Ich weiß, es klingt etwas komisch wenn man es so sagt, aber man fühlt, dass das Wetter selbst nicht so sein will, wie es ist. Es wehrt sich dagegen und dies mit aller macht. Dadurch entsteht unter anderem ein permanenter Sturm, der versucht, die künstlichen Wolken wieder hinaus zu schieben. Auch dieser ist nicht normal, denn er passt fast nie zu den Landmarken am Boden. Die Britischen Inseln sind windig, das liegt in ihrer Natur, keine Frage. Deshalb hat sich auch die gesamte Vegetation daran angepasst und die meisten Bäume haben auf einer Seite sehr kurze, und auf der anderen wesentlich längere Äste. Doch der Sturm, den wir im Moment spüren kommt fast immer aus der entgegengesetzten Richtung. Und er kommt nahezu immer von vorne, egal wohin wir auch gehen. Aber das ist noch einmal ein anderes Thema.

Aluminium in der Luft

Sobald einmal ein sonniger Tag mit blauem Himmel auftaucht, was wirklich selten der Fall ist, sieht man sofort die überdimensionierten Kondensstreifen der Flugzeuge, die eine Art Schachbrettmuster über den Himmel ziehen. Die beliebteste Methode der Wettermanipulation auf diese Weise ist das verteilen von Aluminium-Nanopartikeln in der Luft. Die Wasserpartikel in der Luft, die sich ohnehin bereits in der Atmosphäre befinden, setzen sich daran ab und wachsen so zu kleinen Tropfen heran, selbst wenn ihre Menge normalerweise nicht ausreichen würde um Wolken zu bilden. Diese Methode ist natürlich umso erfolgreicher, je mehr Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise vorhanden ist, daher ist Großbritannien auch so prädestiniert dafür. Sobald man diese „Chemtrails“ sieht, also die künstlich erzeugten Aluminium-Kondensstreifen, dauert es nur noch wenige Stunden, bis aus dem strahlend blauen Himmel eine komplett geschlossene Wolkendecke geworden ist. Die Metallpartikel-Dichte in diesen Wolken ist dabei so hoch, dass teilweise nicht einmal mehr ein GPS-Signal hindurch dringt. Heute, beispielsweise hat unser Navigationsgerät unsere Position nicht genauer bestimmen können, als dass wir uns irgendwo auf der Welt befinden und das obwohl wir durch keine Wälder gewandert sind. Normale Wolken dürften das Signal hingegen nicht auf diese Weise blockieren.

Was genau ist eigentlich ein HAARP-Feld?

Vereinfacht gesagt sind HAARB-Felder Generatoren zum Erzeugen von sehr starken und sehr tiefen Frequenzen. Je nachdem, wie man sie einsetzt und worauf man sie richtet, kann man damit zum Beispiel Erdbeben auslösen oder riesiger Hagelkörner erzeugen. Das mag sich im ersten Moment futuristisch anhören, ist aber einfachste Physik. Ein Erdbeben ähnelt in seiner Natur ein wenig einer Lawine. Es entsteht dort, wo sich eine Spannung zwischen den Erdplatten aufgebaut hat, die nur noch einen kleinen Impuls benötigt, um sich zu lösen, so dass sich eine Plattenverschiebung ergibt. Ein HAARP-Impuls kann dieses Zünglein an der Wage erzeugen, genau wie eine Lawine an der richtigen Stelle von einem hoppelnden Kaninchen ausgelöst werden kann. Nicht überall, wo Kaninchen herum hüpfen entstehen Lawinen, aber wenn eine Schneedecke an einem Hang instabil geworden ist, dann reicht ein leichtes Pfotenklopfen um alles abrutschen zu lassen.

Richtet man die Strahlen hingegen in die Atmosphäre funktionieren sie ähnlich wie die Schallwellen einer Lautsprecherbox, die kleine Styroporkügelchen in die Luft springen lassen können. Man kann also mit Hilfe der Niederfrequenzwellen die Aluminium-Nanopartikel der Chemtrails weiter nach oben in die Atmosphäre schießen, so dass sich Eiskristalle darum bilden. Wiederholt man den Vorgang an der gleichen Stelle wieder und wieder, werden die Eisbälle, die dabei entstehen immer größer und irgendwann zu gefährlichen Wurfgeschossen, die vom Himmel fallen.

Warum der ganze Aufwand?

Bleibt nur noch ein bisschen die Frage, wofür das alles getätigt wird und ob es sich bei unseren Umspannwerken wirklich um HAARP-Felder oder doch um etwas ganz anderes handelt. Wie seht ihr die Sache? Habt ihr schon einmal etwas von HAARP-Feldern in England gehört? Sind euch ähnliche Phänomene aufgefallen? Wenn ihr etwas darüber wisst, freuen wir uns auf jeden Fall über eure Kommentare!

Spruch des Tages: Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu.

Höhenmeter: 120 m

Tagesetappe: 13 km

Gesamtstrecke: 23.254,27 km

Wetter: Dauerregen mit wenigen kleinen Pausen

Etappenziel: Kirche, Kirkton Manor, Schottland

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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