Die Geschichte der Meyerwerft von Papenburg

von Heiko Gärtner
18.08.2018 06:25 Uhr

15.01.2018

Unser kleiner Abstecher nach Papenburg wurde etwas anders als geplant, war im Großen und Ganzen aber doch interessant und lohnend. Die kleine Stadt an der Ems hat einige Berühmtheit erlangt, weil sie der Sitz einer Werft ist, die unter anderem so kleine Schiffe wie die der AIDA-Flotte herstellt. Einige Bilder im Internet, die zeigten, wie die gigantischen Schiffe durch die winzige Ems getrieben wurden reichten aus, um uns zu überzeugen, dass wir uns dieses Spektakel dann doch einmal vor Ort ansehen wollten.

AIDA-Teilstück in der Produktion

AIDA-Teilstück in der Produktion

Wie die Tage zuvor organisierten wir auch für Papenburg unseren Schlafplatz wieder telefonisch im Voraus. Dieses Mal bei einem holländischen Pfarrer, der uns bereits von unseren letzten beiden Gastgebern wärmstens empfohlen wurde. Als wir jedoch ankamen, war er nicht da und seine Assistentin führte uns in einen Raum, der so von Straßenlärm erfüllt war, dass wir ex nicht einmal unserem Pilgerwägen zumuten wollten, hier für längere Zeit abgestellt zu werden.

Meyerwerft in Papenburg

Meyerwerft in Papenburg

So machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative und landeten so schließlich bei einem Ehepaar, bei dem die Frau vor einigen Jahren selbst noch Führungen durch die Meyerwerft gegeben hatte.

Besser hätte es also kaum kommen können, denn wie sich herausstellte, war es verboten, das Werftgelände ohne zuvor angemeldete Führung zu betreten. Alleine wären wir also 5 km durch den strömenden Regen gewandert, um dann eine große Werfthalle von außen zu sehen und direkt wieder zurückgehen zu dürfen. So überbrückten wir die Strecke mit dem Auto und bekamen zumindest noch einige sehr interessante Hintergrundinformationen.

die große Produktionshalle der Meyerwerft in Papenburg

Die große Produktionshalle der Meyerwerft in Papenburg

Die Entstehung Papenburgs

Die Geschichte der Meyerwerft ist eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft, in der sie sich befindet. Viele Jahre zurück war das Gebiet hier ein unwirtliches Sumpfland. Auch heute noch kommt man durch eine kilometerbreite Moorlandschaft, wenn man die Stadt besuchen will. Und doch gab es mitten im Sumpf immer wider vereinzelte Stützpunkte der Zivilisation, seien es nun Farmen oder Burgen, in denen reisende Adelsmänner einen Zwischenstopp auf dem Weg zur Nordsee einlegten. Im Falle von Papenburg ab es einen Fürsten, der gerne nach Ostfriesland reiste und daher hier an der Stelle eine Burg errichten ließ, die den Namen Papen-Burg bekam. Damit wäre dann wohl auch die Frage geklärt, woher diese Stadt ihren Namen hat.

Das Kreuzfahrtschiff wurde in Papenburg gebaut

Das Kreuzfahrtschiff wurde in Papenburg gebaut

Einige Zeit später kam man dann auf die Idee, der Burg eine Stadt hinzuzufügen und machte sich Gedanken darüber, wie man das Moor trocken legen und so Bau- und Weideland gewinnen konnte. Die einfachste und brillanteste Lösung war es, Gräben anzulegen, über die das Moorwasser in die Ems fließen konnte. Um solch ein Bauprojekt finanzieren zu können holte man die Bürger mit ins Boot und verteilte großflächige Baugrundstücke zu günstigen Preisen, unter der Bedingung, dass jeder Anwohner den Kanal auf der Länge seines eigenen Grundstückes selbst ausbaute. Dadurch entstand dann auch die seltsame Form, die Papenburg bis heute hat, denn die Stadt wuchs nun natürlich nicht um ein Zentrum an, sondern reihte seine Häuser wie Perlen auf einer Kette aneinander, bis es zu einem endlosen Schlauch wurde.

Eingangsbereich der Meyerwerft

Eingangsbereich der Meyerwerft

Der Beginn des Schiffbaus

Nachdem das Wasser verschwunden war, hatte man nun noch einen zweiten Stoff, den man irgendwie loswerden musste, denn wie in Mooren üblich war nun alles voller Torf. Als Heizmittel war das zwar ein wertvoller Stoff, aber wenn man nur Torf hatte, half einem das auch wieder nicht allzu viel. Also begann ein intensiver Tauschhandel mit Ostfriesland, denn dort war es kalt und ungemütlich dafür gab es aber reichlich Ziegel, die man hier zum Bau der Häuser brauchte. Was wäre also naheliegender gewesen, als einen See, bzw. Kanal- und Flusshandel zu kreieren und da das Moor voller Bäume war entstanden überall kleine Redereien, die ihre eigenen Segelschiffe produzierten. Der Handel florierte und auch der Schiffsbau kam gut an und schon bald segelten die Männer und Frauen aus Papenburg um den halben Globus. Einer dieser Schiffsbauer war ein gewisser Herr Jansen, der aus einer Nachbarregion zugereist war und hier nun ebenfalls ins Seefahrtsgewerbe einsteigen wollte. Das könne er schon tun, hieß es, allerdings unter einer Bedingung. Denn Jansens gab es hier wie Sand am Meer (oder in diesem Fall: wie Torf im Moor) und das Vorkommen unzähliger Familienbetriebe die alle den gleichen Namen trugen, ohne dass sie miteinander verbandelt waren, führe nur zur Verwirrung. So wurde der Herr Jansen mit samt seiner Familie kurzerhand in „Meyer“ umgetauft, denn auch wenn man sich das heute kaum vorstellen kann war „Meyer“ an jenem Ort und zu jener Zeit ein seltener Name.

Die Wert und ein Kreuzfahrtschiff bei Nacht

Die Werft und ein Kreuzfahrtschiff bei Nacht

Der Umbruch durch die Technisierung

Viele Jahre lang war Papenburg somit ein florierendes Schiffsbau-, Handels und Seefahrerstädtchen, bis es eines Tages zu einem großen und fatalen Umbruch kam. Irgendwo hinter dem Ende des Moors war irgendein Nerd, der nichts Besseres zu tun hatte auf die Idee gekommen, das Motorboot zu erfinden. Zunächst natürlich mit Dampfdruck, später dann auch mit anderen Techniken. Diese neumodischen Stahlschiffe waren schneller, wendiger und leistungsfähiger als die Papenburger Segelschiffe und verdrängten die kleinen Familienwerften innerhalb kürzester Zeit vom Markt. Schließlich war nur noch eine einzige von ihnen übrig, die es geschafft hatte, schnell genug mit dem Strom der Zeit zu gehen und auch auf Moderne Stahlgiganten umzusteigen: Die Werft von Herrn Jansen, der nun Herr Müller hieß. Die Schiffe, die hier nun produziert wurden, wurden zunehmend größer, bis eines Tages sogar der Auftrag kam, ein gewaltiges Frachtschiff für lebendige Schafe zu bauen, mit denen die australischen Farmtiere in alle Welt verschifft werden können. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Meyerwerft in Papenburg eine international anerkannte Größe in Sachen Großschiffbau.

Kreuzfahrtschiff in Produktion

Kreuzfahrtschiff in Produktion

Die Produktion der Kreuzfahrt-Giganten

Zu Beginn dieser neuen Zeit wurden die Kreuzfahrtschiffe noch im Freien, direkt neben der Ems gebaut. Der Rumpf wurde dabei parallel zum Ufer ausgerichtet und dann mit dicken Tauen fixiert. Wenn ein Schiff fertig war, wurden die Seile einfach gekappt und das Schiff rutschte seitlich in den Fluss hinein. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das für ein Spektakel war, denn die Schiffe waren auch damals teilweise schon über 100 m lang. Wenn sie seitlich ins Wasser rutschten, dann legten Sie sich erst auf eine Seite und richteten sich dann im Fluss wieder auf. Dabei entstand natürlich eine gewaltige Bugwelle, die auf der gegenüberliegenden Flussseite bis weit hinaus über die Wiesen rollte. Zu hunderten kamen die Anwohner zu diesem Ereignis, teilweise um sich das Spektakel anzusehen, aber hauptsächlich um einen Teil der Fische einzusammeln, die bei dieser Aktion an Land gespült wurden. Angeln war noch nie einfacher als mit einem Kreuzfahrtschiff anstelle eines Hakens.

So beeindruckend wirkt es, wenn es fertig ist

So beeindruckend wirkt es, wenn es fertig ist

Später wurde dann die erste, kleinere Halle gebaut in der ein Großteil der Schiffe bereits Indoor und regenfrei hergestellt werden konnte. Dann kam die zweite, wirklich große Halle hinzu, in der ein modernes Kreuzfahrtschiff in ganzer Höhe Platz hat. Und genau davor standen wir nun. Vor uns befand sich ein Tor in einem schier unbeschreibaren Ausmaß und dahinter im Verborgenen befand sich der Mittelteil der neuen AIDA Nova. Wie wir von unserer Reiseführerin erfuhren, sollte dies das Weltweit erste Kreuzfahrtschiff werden, dass mit Gas und nicht mit Erdöl betrieben wurde. Der hintere Teil dieses Schiffes befand sich bereits außerhalb der Halle im Wasser und wurde nun von weiteren Booten mit Kränen darauf gestrichen, geschliffen und poliert. Denn auch wenn die Werkshalle größer war als jedes Gebäude, das wir je gesehen haben, reichte sie noch immer nicht für ein ganzes Kreuzfahrtschiff nicht aus. Daher wurden die Giganten hier in drei Einzelteilen gebaut, die am Ende zu einem großen Gesamtkollos zusammen geschweißt werden.

Fortsetzung folgt...
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Spruch des Tages: Schon beeindruckend, was wir alles so erschaffen können!   Höhenmeter 270m / 290m / 220m / 260m Tagesetappe: 19km / 25km / 26km / 20km Gesamtstrecke: 29.772,27km Wetter: Überwiegend sonnig und warm Etappenziel Tag 1592: Kirche, Beitstad, Norwegen Etappenziel Tag 1593: Private Gästezimmer, 3km östlich von Sunnan, Norwegen Etappenziel Tag 1594: Hütte auf einem Zeltplatz, 5km westlich von Breide, Norwegen Etappenziel Tag 1595: Aufenthaltsraum der Friedhofsmitarbeiter, Snåsa, Norwegen    

 13.01.2018

Für einen Tag waren wir nun also wieder Pilger, wenngleich auch keine Jakobspilger wie üblich, sondern Hümmlinger Pilger. Wie Christian es uns angekündigt hatte führte der Weg wirklich durch ein sehr schönes Wald- und Heide-Gebiet. Die Wege waren zum größten Teil sandig oder erdig, aber bis auf einige Passagen, die von Harvestern zerstört worden waren, gut passierbar. Es ist schon wirklich traurig, dass Initiativen wie diese, so wenig geachtet werden. Der Heimatverein stellte hier mühevoll und mit ganzem Herzblut etwas auf die Beine und erschuf aus dem Nichts heraus eine funktionierende und bemerkenswerte Pilgerkultur und dann kommen ein par Land- und Forstwirte, wühlen die Wege auf, schmeißen die Markierungssteine um und machen ganze Abschnitte unpassierbar ohne auch nur ein schlechtes Gewissen zu haben.

Schwarze Schäne auf einem See entlang des Pilgerweges

Schwarze Schäne auf einem See entlang des Pilgerweges

Aber wie gesagt, die Zerstörung bezog sich auf wenige Abschnitte und der Rest war gut gelegt und absolut empfehlenswert. Nach einer längeren Passage durch den Wald öffnet sich das Land plötzlich vor einem und man kommt durch ein idyllisches Heide-Tal. Kurz zuvor passiert man den Windberg, die größte Erhebung im Umkreis, die es auf stattliche 73m bringt. Zum Vergleich: Der Rest liegt hier auf etwa 40-50m. Dennoch reichte der Höhenunterschied früher aus, um von hier aus bis an die Ostfriesische Küste blicken zu können. Nach dem 30 Jährigen Krieg hatte man hier sämtliche Wälder gerodet, um dadurch raubenden und herumtreibenden Clans von Zigeunern und verarmten Ex-Soldaten die Versteckmöglichkeiten zu nehmen. Das gesamte Land zwischen hier und der Küste war daher Weideland für Schafe und so gab es nichts, das den Blick hätte stoppen können.

Zwei Wildnismentoren unterwegs auf dem Pilgerweg

Zwei Wildnismentoren unterwegs auf dem Pilgerweg

Nach rund 12km erreichten wir das Vereinshaus des Heimatvereins von Börger, wo wir bereits erwartet wurden. Die Initiativträger des Vereins waren nicht mehr als eine Handvoll Rentner und es war fast unglaublich, was sie hier alles auf die Beine stellten. Angefangen vom Pilgerweg selbst, über Bildungsräume für Schulklassen, Museen und Parkanlagen, bis hin zu einem Flüchtlingscamp für afghanische Flüchtlinge bekamen wir von unserem Gastgeber alles gezeigt. Anschließend fuhren wir zu ihm nach hause, wo seine Frau bereits typisch heimische Buchweizen-Pfannkuchen für uns gebacken hatte. Den Nachmittag verbringen wir nun im Heimatvereinshaus, bevor es dann weiter in eine kleine Pension geht, die unser Nachtquartier werden wird.

Spruch des Tages: Nicht alle Wege führen nach Rom, einige bleiben auch einfach in Norddeutschland.

 

Höhenmeter 130m / 210m / 220m / 210m

Tagesetappe: 24km / 35km / 21km / 26km

Gesamtstrecke: 29.563,27km

Wetter: Überwiegend sonnig, Schneeschmelze bricht herein, viele Wege noch unpassierbar aufgrund der Schneemassen

Etappenziel Tag 1584: Privathaus, Ler, Norwegen

Etappenziel Tag 1585: Birgittinerinnen Kloster, Trontheim / Tiller, Norwegen

Etappenziel Tag 1586: Gemeindehaus der Kirche, Ranheim, Norwegen

Etappenziel Tag 1587: Gemeindehaus der Kirche, Stjördal, Norwegen

12.01.2018

Heute erreichten wir einen Ort namens Sögel, der vor allem für sein Jagdschloss und den dazugehörigen Schlosspark bekannt ist. Vor rund dreihundert Jahren als das Emsland noch nahezu unbewohnt war, kam Clemens August, Kurfürst und Erzbischof von Köln, der zeitgleich auch noch Kurfürst von Hannover, Hildesheim und einigen weiteren Fürstentümern war, immer wieder zum Jagen in diese Gegend. Damals bot sich das auch an, denn heute kann man wahrscheinlich vor allem Jagd auf Hunde oder Autos machen, wobei ersteres aufgrund der Leinenpflicht nicht besonders fair und sportlich wäre.

Der alte Schlossteich in Sögel

Der alte Schlossteich in Sögel

Doch vor dreihundert Jahren gab es hier noch echte Wildnis und somit auch einen großen Wildbestand, den man bejagen konnte, ohne dabei ausversehen überfahren zu werden. Einige Jahre lang machte der Kurfürst das auf die Rustikale und eher primitive Weise und lebte während der Jagdzeit in Zelten oder improvisierten Hütten. Aber auf Dauer ist das natürlich kein Zustand für einen Fürsten, erst recht nicht, wenn er das Wort „Kur“ schon im Namen trägt. Also musste ein Unterschlupf her, der der Natur eines Hochadeligen eher entsprach. Und dies war nun einmal ein Schloss.

Das historische Jagdschloss zu Sögel in Nordwestdeutschland

Das historische Jagdschloss zu Sögel in Nordwestdeutschland

Da man nun schon einmal dabei war, legte man gleich noch einen großzügigen und äußerst beeindruckenden französischen Park um das Schloss an, einen jener Parks, die auf den Milimeter genau durchgeplant werden und einer strengen Symmetrie folgen.

Reliquien in der Schlosskirche

Reliquien in der Schlosskirche

Dies war möglicherweise auch gleich mit einer Jagdstrategie verbunden, denn das besondere an diesen Parkanlagen ist ja, dass es immer wieder Punkte gibt, an denen man ewig weit geradeaus schauen kann, ohne dass ein Hindernis im Weg ist. Man hatte also vom Schloss aus in mehrere Richtungen ein ideales Schussfeld, in dem sich die Tiere aber trotzdem nicht weit aus dem Unterholz heraustrauen mussten und daher sicher fühlten.

Der Altar der Schlosskirche

Der Altar der Schlosskirche

Die Schlosskirche

Die Schlosskirche

Heute finden hier natürlich keine Jagten mehr statt und es kommen auch keine Kurfürsten mit Gesellschaft mehr vorbei. Das Schloss selbst, das eher ein Schlösschen als ein richtiger Palast ist, beherbergt ein Museum. Die umstehenden Pavillons werden für verschiedene andere Zwecke genutzt. Gemeinsam bilden Schloss, Wege und Pavillons übrigens ein sehr ästhetisches, sternartiges Gebilde, das man leider nur aus der Luft so richtig erkennen kann. Dies weckte in uns die Frage, warum gerade aus der Zeit vor der Erfindung von Flugzeugen und anderen Flugmaschinen so viele Gebäude stammen, die aus der Luft ihre ganze Schönheit entfalten. Heute wo wir den Luftraum erobert haben, achtet kaum jemand mehr darauf. Das ist doch komisch, oder?

Der barocke Schlossgarten aus der Vogelperspektive

Der barocke Schlossgarten aus der Vogelperspektive

Besonders interessant war für uns jedoch der Teil der Schlossanlage, der früher einmal der Pferdestall gewesen war, denn dieser beherbergte heute die Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth, in der wir mit dem Geschäftsleiter verabredet waren. Bereits am Vorabend hatten wir einen Termin ausgemacht und eine Zusage für zwei gemütliche Zimmer bekommen. Außerdem wurden wir nun noch mit einem Mittagessen versorgt. Anschließend setzten wir uns mit Christian, dem Geschäftsleiter auf einen Tee zusammen. Er erzählte uns unter anderem, dass dieser Teil von Niedersachsen noch bis vor wenigen Jahren als „Armenhaus von Europa“ bezeichnet wurde, weil es hier nichts gab als ein paar vereinsamte Hütten von erfolglosen Landwirten. Heute hingegen ist das Gebiet zu einem der wirtschaftsstärksten in Deutschland geworden und steht ungefähr auf einer Höhe mit Bayern. Nur ohne Berge. Ob die Entwicklung aber wirklich so positiv war, bin ich mir nicht sicher, denn die Industrialisierung brachte natürlich auch den ganzen Lärm mit, der uns nun schon seit Tagen fast permanent begleitet. Ob uns da ein paar Bauernhöfe inmitten riesiger Wälder nicht lieber gewesen wären?

Eine durchwegs positive Entwicklung ist hingegen die Entstehung eines neuen Pilgerweges, der sich vor ein paar Jahren hier etabliert hat. Er trägt den Namen Hümmlinger Pilgerweg und ist als ein Rundweg angelegt, der viele der kleinen aber historisch bedeutsamen Ortschaften miteinander verbindet und dabei stets den schönsten, ruhigsten und natürlichsten Weg sucht. Morgen werden wir ein Stück auf diesem Weg gehen, dann können wir euch mehr darüber erzählen.

DIe alten Stallungen sind heute eine Jugendbildungsstätte

DIe alten Stallungen sind heute eine Jugendbildungsstätte

Spruch des Tages: Was ein echter Kur-Fürst ist, braucht auch ein echtes Schloss!

 

Höhenmeter 330m / 190m / 320m / 210m

Tagesetappe: 34km / 18km / 34km / 22km

Gesamtstrecke: 29.563,27km

Wetter: Überwiegend sonnig, Schneeschmelze bricht herein, viele Wege noch unpassierbar aufgrund der Schneemassen

Etappenziel Tag 1580: Gästehütte im Skizentrum, Alen, Norwegen

Etappenziel Tag 1581: Aufenthaltsraum der Friedhofsarbeiter, Haltdalen, Norwegen

Etappenziel Tag 1582: Private Ferienhütte auf dem Bauernhof, Singsas, Norwegen

Etappenziel Tag 1583: Bürogebäude einer Speditionsfirma, Stören, Norwegen

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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