Eine Reise nach Portugal - dort warten die Erlebnisse!

von Franz Bujor
30.03.2023 09:07 Uhr

Eine Reise nach Portugal hat wirklich eine unglaubliche Schönheit und Tiefe. Ein Trip dorthin kann euch das Gefühl geben, als ob man in eine andere Welt eingetaucht ist. Die Menschen, die Kultur und die Landschaft - alles scheint so anders, so einzigartig und doch so vertraut. Auch wir waren mit unserer Weltreise zu Fuß natürlich auch in Portugal und am meisten inspirierte uns das ruhige Hinterland, mit den versteckten Bauernhöfen und deren warmherzigen Menschen.

Bei einer Reise nach Portugal gibt es so viel zu entdecken und zu erleben. Angefangen von den malerischen Küstenstädten wie Lissabon und Porto, bis hin zu den üppigen Weinbergen des Douro-Tals, gibt es immer wieder etwas zu entdecken, das euer Herz berühren kann. Die Straßen und Wege sind gepflastert, mit Geschichte und Kultur, und die Landschaft ist meistens einfach atemberaubend. Je nachdem, wo ihr natürlich unterwegs sein wollt.

Aber was Portugal wirklich so besonders macht, sind die Menschen. Sie sind so freundlich, so warmherzig und so einladend. Man kann sich einfach verlieren in den Gassen der Altstadt von Lissabon, und plötzlich ist man von Einheimischen umgeben, die einem sagen, wo man die besten Pastéis de Nata bekommt oder wo man den besten Fado hören kann. Und dann gibt es natürlich noch das Essen, was auch wir auf unserer Reise zu Fuß durch die Welt genießen durften. Von den Meeresfrüchten und Fischgerichten der Küste bis hin zu den deftigen Eintöpfen und Fleischgerichten des Landesinneren - jedes Gericht ist ein Fest für die Sinne.

Eine Reise nach Portugal ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Man kommt zurück mit vielen unterschiedlichen Erinnerungen, die für immer bleiben, und einem Gefühl der Dankbarkeit, dass man solch eine Schönheit erleben durfte.

 
Touristin sieht den Blick über Lissabon die Stadt in Portugal

Bei der Reise nach Portugal könnt ihr über die Dächer in Lissabon blicken.

 

Ein Strandbesuch in Portugal!

 

Ein Strandbesuch bei einer Reise nach Portugal ein einfach Muss für Sonnenanbeter und Meerliebhaber.

Küste und Strände der Algarve in Portugal

Die beliebten Strände der Algarve in Portugal.

Ob ihr nun ganz gemütlich einen Strandtag genießen wollt, oder surfen lernen wollt, es gibt so viel zu erleben und zu entdecken. Da das Land mit vielen Sonnentagen gesegnet ist. Ganz egal, ob ihr durch eine der vielen großartigen Städte schlendert, in einem Park picknickt oder ein paar Sonnenstrahlen einfangen wollt, benutzen Sonnenschutz besonders bei der Mittagssonne, da dies die heißeste Zeit des Tages ist! Tragt auch einen Hut und trinkt viel Wasser, wenn es besonders heiß ist. Behaltet diese Tipps einfach im Hinterkopf. Denn an der Algarve, der wärmsten Region, gibt es die meisten Aktivitäten im Freien.

Folgende bekannte Städte wie Nazaré, Peniche und Ericeira sind nicht einfach nur so beliebte Reiseziele für Surfer. Diese Orte sind auf der ganzen Welt für ihre gewaltigen Wellen bekannt, da sie sehr groß werden können. Seid aber auch vorsichtig, denn sogar ein erwachsener Mensch kann einfach in den Wellen umgeworfen werden, wenn er bis zu den Knien im Wasser steht. Für Surf Anfänger lohnt sich auf jeden Fall ein Surfkurs, da es anfänglich gar nicht so leicht umsetzbar ist, wie es doch auf den ersten Blick scheint. Das gute ist, man trainiert seinen kompletten Körper gleich mit, und wird auf jeden Fall fit.

   

Fatima - ein katholischer Wallfahrtsort

 

Der bekannte Ort in Portugal "Fátima" befindet sich circa 135 km nördlich von Lissabon und hat ca. 9.500 Einwohner. Dieser portugisiesche Platz dient vielen Katholiken als Pilgerstätte, die sich eine wundersame Besserung und Heilung ihrer belastenden Krankheiten erhoffen. Fátima ist sogar in bei einer Reise nach Portugal noch vor dem Portugiesischen Jakobsweg, dem Caminho Português, der wichtigste Anlaufort für Pilger aus der ganzen Welt.

 

Eine Erscheinung von „Jungfrau von Fátima“ im Jahr 1917

Anscheinend haben am 13. Mai 1917 die drei Hirtenkinder Lucia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto auf einem Feld die Erscheinung einer mysteriösen Frauengestalt gesehen. Sie ist heute als die Jungfrau von Fátima bekannt. Sie sprach zu ihnen und habe befohlen, nun immer an jedem 13. des Monats an den Ort zurückzukehren. So kamen immer mehr Portugiesen, die mit eigenen Augen sehen wollten, ob die Geschichten der Kinder stimmen. Am 13. Oktober im Jahre 1917 haben circa 70.0000 Menschen in Fátima das Sonnenwunder gesehen, was aussah, als würde sich die Sonne wie ein Feuerrad drehen.

Heiligtum von Fatima in Portugal. Basilika Nossa Senhora do Rosario

Das Heiligtum von Fatima in Portugal: die Basilika Nossa Senhora do Rosario.

 

Für viele Reisende nach Portugal ein hoffnungsvoller Ort!

 

Vier Millionen Pilger kommen jährlich nach Fátima, um sich von dieser Geschichte inspirieren zu lassen oder selbst die Magie des Wallfahrtsortes spüren zu können. Aus einem kleinen Ort wurde ein besonderer Pilgerplatz.

Viele Gläubige finden die Reise nach Portugal, besonders nach Fátima als ein unvergessliches Ereignis. Aber auch für weniger Nicht-Gläubige, ist es sehr erweiternd zu sehen, welch magische Anziehung das Wunder von Fátima auf Menschen haben kann. Der westliche rationale Alltag in unserer Welt wird ausnahnsweise von Hoffnung, Glaube und Spiritualität abgelöst. Wir dürfen uns öffnen, für die besonderen Momente in unserem Leben.

Heiko und Franz glücklich in Fatima.

Heiko und Franz glücklich in Fatima.

 

Unsere persönlichen Eindrücke und Erfahrungen von Fatima:

   

Unser ganz persönliches Wunder von Fatima findet ihr in diesem Video:

 
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Tolle Reisetipps für die Reise nach Portugal zusammengefasst!

 

Natürlich gibt es viele Reisetipps für Portugal, je nachdem, welche Art von Reise ihr planen wollt und welche Orte man besuchen will. Hier sind einige Tipps für euch, die für eine Reise nach Portugal nützlich sind:

  1. Besucht die wunderschöne Stadt Lissabon: Die Hauptstadt Portugals ist eine interessante und offene Stadt mit einer großen Geschichte und einer entspannten Atmosphäre. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Alfama, der ältesten Nachbarschaft der Stadt, ist ein absolutes Muss. Dort könnt ihr auch die Burg São Jorge besuchen, von der man einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt hat.
  2. Es lohnt sich auch, den Stadtteil Belém zu besuchen, um das berühmte Pastéis de Nata zu probieren und das Jerónimos-Kloster zu besuchen.
  3. Zeit an der Algarve verbringen: Die schöne Algarve ist eine Region im Süden Portugals, die für ihre malerischen Strände und ihr warmes Klima bekannt ist. Die Strände sind unvergessen schön und bieten eine Vielzahl von Aktivitäten, wie Surfen, Tauchen oder einfach nur Sonnenbaden.
  4. Entdeckt das Douro-Tal: Das Douro-Tal ist bekannt für seine üppigen Weinberge und den Fluss Douro. Eine Bootsfahrt auf dem Fluss ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit des Tales zu erleben und den Wein zu probieren, falls ihr gerne Wein trinkt.
  5. Entdeckt die Stadt Porto: Die zweitgrößte Stadt Portugals ist für ihren berühmten Portwein und ihre historische Altstadt berühmt. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an bunten Häusern und malerischen Plätzen, ist ein Muss. Eine Portweinprobe in einem der vielen Weinkeller am Flussufer kann auch einen Besuch wert sein.
  6. Besucht die Inselgruppe der Azoren: Die Azoren sind eine Gruppe von neun Inseln im Atlantik und bieten eine unberührte Natur und atemberaubende Landschaften. Die Inseln sind ideal zum Wandern, Tauchen und zum Entspannen.
  7. Das Essen genießen: Die Küche bei einer Reise nach Portugal ist reich an Aromen und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Von frischen Meeresfrüchten und Fischgerichten bis hin zu deftigen Eintöpfen und Fleischgerichten - es gibt so viel zu probieren und zu entdecken.
  8. Eine Zugfahrt unternehmen: Portugal hat ein hervorragendes Schienennetz, das es ermöglicht, viele Teile des Landes zu erkunden. So kommt man zum Beispiel schnell und bequem mit dem "Faro Lissabon Zug". Eine Zugfahrt durch die Landschaft ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit Portugals zu erleben und zu genießen. Manche Fahrten führen sogar direkt an der Küste entlang, wie beispielsweise der "Porto Lissabon Zug" und sind daher ganz besonders interessant anzusehen.
  9. Genießt das Nachtleben: Portugals Städte haben ein pulsierendes Nachtleben mit Bars, Clubs und Live-Musik. Besonders in Lissabon und Porto gibt es viele Orte, an denen man die Nacht durchtanzen kann.
Handelsplatz in Lissabon, Blick vom Triumphbogen Rua Agusta, Portugal

Der Handelsplatz in Lissabon liegt direkt am Meer. Hier der Blick vom Triumphbogen Rua Agusta.

 

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es zu entdecken?

 

Bei einer Reise nach Portugal hat man eine reiche Geschichte und Kultur vor Ort und ist voll von atemberaubenden Landschaften, Denkmälern und historischen Stätten. Hier findet ihr einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Portugals vor:

  • Belém-Turm: Der Belém-Turm befindet sich direkt in Lissabon, ist eines der Wahrzeichen Portugals und steht am Ufer des Flusses Tagus. Der Turm wurde im 16. Jahrhundert erbaut und diente als Verteidigungsanlage. Heute ist dieser ein beliebtes Touristenziel und ein Symbol der portugiesischen Entdeckungsreisen.
  • Das Kloster von Jerónimos: Das Kloster von Jerónimos in Lissabon ist ein beeindruckendes Beispiel für die portugiesische Architektur des 16. Jahrhunderts und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es ist auch das Grab von Vasco da Gama, dem berühmten portugiesischen Entdecker. Deshalb ist das Kloster einen interessanten Besuch wert.
  • Palácio da Pena: Der Palácio da Pena ist ein farbenfrohes Schloss, das auf einem Hügel in Sintra thront. Es wurde im 19. Jahrhundert erbaut und ist ein hervorragendes Beispiel für die romantische Architektur. Der Palast ist von einem wunderschönen Park umgeben und bietet einen spektakulären Blick auf die Umgebung.
  • Universität von Coimbra: Diese Universität ist eine der ältesten Universitäten Europas und wurde im 13. Jahrhundert gegründet. Die Universität ist in einem beeindruckenden Gebäude untergebracht und beherbergt eine der schönsten Bibliotheken der Welt. Sehr sehenswert.
  • Altstadt von Porto: Die Altstadt von Porto ist ein Labyrinth aus engen, kleinen und verwunschenen Gassen, Treppen und Plätzen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem ist die Stadt bekannt für ihre bunten Häuser, die steilen Straßen und die schönen Flussufer. Gerade die Kirche und die große Brücke war für Heiko und Franz ein echter Hingucker.
  • Palácio Nacional de Sintra: Der Palácio Nacional de Sintra ist ein prächtiges Schloss im Herzen von Sintra und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Es ist bekannt für seine beeindruckenden Kacheln und seine gotische Architektur.
  • Ribeira in Porto: Die Ribeira ist das historische Zentrum von Porto und ein belebter Ort mit vielen Restaurants, Bars und Geschäften. Hier kann man die Atmosphäre von Porto genießen und den Blick auf den Fluss Douro und die gegenüberliegende Altstadt von Vila Nova de Gaia genießen.
  • Praça do Comércio: Die Praça do Comércio ist der größte Platz von Lissabon und ein beeindruckender Ort mit einem beeindruckenden Triumphbogen und Blick auf den Fluss Tagus. Der Platz war einst das Zentrum des portugiesischen Empire und ist heute ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Einheimische.
Turm von Belem in Lissabon

Eine Reise nach Portugal wert: der imposante Turm von Belem in Lissabon.

 

Ein klein wenig Portugiesisch lernen ist immer gut!

 

Obwohl die englische Sprache an der Algarve, in den Städten Lissabon und Porto weit verbreitet ist, solltet ihr nicht davon ausgehen, dass jeder Englisch sprechen kann. Zumindest wird es außerhalb der großen Städte weniger Englischsprachige geben und in den Dörfern wird es noch viel schwieriger. Dadurch dass wir etwas Spanisch sprachen, wurde es doch etwas leichter in der Kommunikation bei unserer Reise in Portugal. Macht euch einfach etwas mit den portugiesischen Grundbegriffen wie bom dia/tarde/noite (Guten Morgen/Nachmittag/Nacht) sowie mit speziellen Wörtern wie socorro (Hilfe) und ajude-me (Hilf mir bitte) vertraut. Gerade wenn ihr eine Frage oder ein Problem habt, kann es wirklich von Vorteil sein.

 

Portugal Reise und Sicherheitshinweise:

 

Tipp: Haltet die Augen bei Taschen & Co. offen!

Zwar solltet ihr immer ein gutes Auge auf eure persönlichen Wertsachen wie Handtaschen und Rucksäcke haben, doch in den touristischen Gegenden ist es besonders wichtig zu wissen. Legt die Handtaschen zum Beispiel nicht auf den Boden, vor allem nicht auf den Terrassen von Cafés. Diebstahl ist bei einer Reise nach Portugal kein großes Problem, dennoch ist es auch nicht wenig verbreitet, deshalb seid gerade als Touristen achtsam den Taschendieben gegenüber, auch im Stadtzentrum.

   

Fazit für die Reise nach Portugal 🇵🇹

 

Diese Reisetipps sind nur ein Auszug aus den vielen Möglichkeiten, die Portugal zu bieten hat. Egal, wohin die Reise geht, man wird auf jeden Fall von der Schönheit und der Kultur Portugals begeistert sein. Und gerade mit dem Zug aber auch wie wir zu Fuß, ist jede Reise nach Portugal für sich ein Erlebnis.

 

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Noch 6 Tage bis zu Tobias’ 1. Weltreisegeburtstag

Für unsere 35km Etappe segnete uns das Wetter heute mit einer komplett geschlossenen Wolkendecke. Wir standen extra früher auf, damit wir nicht allzu Spät in Castelo de Vide ankamen. Nicht so früh wie gestern, aber doch eine Stunde früher als sonst. Nachdem wir uns von unserem Gastgeber verabschiedet hatten, starteten wir pünktlich zum Regenbeginn. Es plätscherte mal wieder in guter portugiesischer Manier kräftig drauf los. Doch wie zuvor dauerte auch heute der Regen nicht lange und zum Wandern war er sogar recht angenehm.

Der Weg führte uns auch heute durch eine savannenhafte Steppe mit vielen Felsen und Olivenbäumen. Ohne die übliche Hitze wirkte die Landschaft jedoch längst nicht mehr so unwirtlich, wie an den Vortagen. Sie war sogar wirklich schön und oft blieben wir fasziniert stehen, um die Eindrücke auf uns wirken zu lassen.

Nach etwa 10km erreichten wir einen Stausee, an dem wir von nun an für eine lange Zeit entlangwanderten. Hier trafen wir auch auf unser neues Haustier und Herdenmidglied. Nachdem wir nun schon Hunde und Katzen adoptiert hatten, war dieser Freund sicher der ungewöhnlichste. Er war eine Libelle mit fast komplett durchsichtigen Flügeln, die nur an den Enden je einen schwarzen Punkt hatten. Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob es sich um drei Insekten handelte, die in einer Reihe nebeneinander herflogen. Erst bei genauerem Hinschauen konnte man die durchsichtigen Flügel erkennen, die die Flatterpunkte mit dem Libellenkörper verbanden. So eine Libellenart hatten wir beide noch nie zuvor gesehen.

Der kleine Flieger flog eine ganze Weile vor und neben uns her und es wirkte, als wolle er uns irgendetwas mitteilen. Leider war unser Libellisch noch schlechter als unser Portugiesisch und so verstanden wir sie nicht besonders gut. Doch der kleine Kerl war hartnäckig und begleitete uns von nun an bis zu dem Punkt, an dem sich der Weg vom See trennte. Er flog immer ein Stück vor oder hinter uns, dann schwebte er auf gleicher Höhe, dicht über dem Boden. Schließlich schoss er nach vorne und eilte uns voraus, nur um im nächsten Moment umzudrehen und wieder auf uns zu warten. Als Heiko ein paar Fotos machte, wartete die Libelle geduldig und holte sogar noch zwei Freunde dazu. Dann begleitete sie uns weiter.

Trotz der Bewölkung und trotz der relativ seichten Strecke, schlauchte uns die Etappe heute sehr. Deutlich merkten wir, dass unsere Schuhe langsam ihrem Lebensende zugingen und auch die Tagesetappe von gestern hing uns noch in den Knochen. Schließlich wurde die Landschaft dann auch noch hügeliger und der Weg damit noch anstrengender. Zeitgleich riss die Wolkendecke auf und es wurde schwülwarm. Als vor uns die ersten Häuser auftauchten, glaubten wir uns bereits am Ziel. Hinter dieser Hügelkuppe musste es liegen. Doch weit gefehlt. Hinter der Hügelkuppe lag nichts als eine Kreuzung mit der Nationalstraße und auf dieser mussten wir nun noch 6,5 Kilometer den Berg hinaufwandern.

Die Burg oben auf dem Gipfel eines Berges hatten wir bereits zuvor schon gesehen, doch hatten wir bis zu diesem Moment gehofft, dass sie nichts mit unserer Stadt zu tun haben würde. Der Name: Castelo de Vide hätte uns bereits warnen können, denn Castelo heißt übersetzt Burg. Trotzdem wollten wir es nicht wahrhaben. Doch es half nichts. Wir mussten den Berg bis zu seiner Spitze erklimmen. Unsere Wagen zerrten an uns wie Bleikugeln und der Aufstieg wollte und wollte einfach nicht enden. Ich versuchte meinen Körper dazu zu zwingen, aufrecht weiterzugehen und sich nicht nach vorne zu beugen, wie eine alte, bucklige Schildkröte. Doch er wollte einfach nicht.

Er war erschöpft und der Schildkrötenstil war gerade sein Ding, da konnte ich zetern und fluchen was ich wollte. Dass ich mir durch die Haltung in den Nacken und die Schultern so sehr verspannte, dass ich sie nun kaum noch bewegen kann, war ihm in diesem Moment egal. Die Erschöpfung führte außerdem dazu, dass ich irgendwie in eine Gedankenspirale des Selbstzweifels geriet. Mein Selbstzweifel-Ich plapperte die ganzen 6 Kilometer durch und erzählte mir ununterbrochen, was für eine Niete ich war. Am Ende konnte ich mich selbst nicht mehr leiden und war richtig wütend auf mich, sowohl wegen der buckligen Haltung, als auch wegen der ganzen negativen Gedanken. Zum Glück verflog beides wieder recht schnell, nachdem wir die Wagen an einem Platz abgestellt hatten und ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz machte.

„Nach dieser Anstrengung brauchen wir ein gutes drei Sterne Hotel mit einer ordentlichen Badewanne und schönen, bequemen Betten, die länger sind als wir uns die eine anständige Matratze haben!“ sagte Heiko irgendwann auf halbem Weg an das Universum gerichtet. Der Wunsch ging wirklich in Erfüllung und keine halbe Stunde später zogen wir in ein freundliches, klimatisiertes Zimmer im Hotel Sol e Serra, direkt im Zentrum der Stadt.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, das Zimmer nicht mehr zu verlassen, wenn wir es erst einmal bekommen hatten. Doch Castelo de Vide war tatsächlich die erste richtig schöne Kleinstadt, durch die wir in Portugal gekommen sind. Es dauerte nicht lange, da hatte uns die Burg schon wieder nach draußen gelockt. Mit Stadtbesichtigung und Essenssuche verbrachten wir noch drei weitere Stunden und einige weitere Kilometer auf den Beinen. Wie sich herausgestellt hatte, war die Strecke zwischen Nisa und Castelo de Vide doch keine 35km lang gewesen, aber mit der Stadtrunde sind wir fast wieder auf den gleichen Stand gekommen. Jetzt sind wir daher nun endgültig Platt für heute und freuen uns nur noch auf Entspannung.

Spruch des Tages: Was will uns diese Libelle wohl sagen?

Höhenmeter: 170 m

Tagesetappe: 29,5 km

Gesamtstrecke: 3946,97 km

Noch 7 Tage bis zu Tobias’ 1. Weltreisegeburtstag

 

So früh auf den Beinen waren wir schon lange nicht mehr. Um 6:30 schellte der Wecker und um 7:00 Uhr standen wir auf der Straße. Die Sonne war schon da, die Feuerwehrleute noch nicht. Das heißt, da waren sie schon, aber trainieren wollte noch keiner. Es hätte also auch nicht gestört, wenn wir noch etwas länger geschlafen hätten. Doch in Anbetracht der Strecke, die es heute zu meistern galt, war es nicht verkehrt, so früh aufzustehen. In 22 Kilometer Entfernung kam das erste kleine Dorf mit 250 Einwohnern, fünf Störchen und einer Bar. Bis dahin gab es nichts als reine Steppe, durch die unsere Nationalstraße wie mit dem Lineal gezogen wurde. Die Straße war die einzige in der ganzen Gegend und doch sahen wir über den Tag verteilt nicht mehr als drei Autos und 10 LKWs.

Langsam fängt die Geschichte vom Problem der Überbevölkerung an unglaubwürdig zu werden. 7 Milliarden Menschen klingt unwahrscheinlich viel und wenn man darüber spricht, dann meint man jedes Mal, es dürfte keinen freien Platz mehr auf der Welt geben. Doch mit Ausnahme von Japan und vielleicht zwei drei anderen Regionen ist Europa das am dichtesten besiedelte Gebiet der Erde. Nirgendwo ballen sich die Menschen mehr als hier. Und nach allem was wir bislang von unserem Kontinent gesehen haben ist er nahezu unbesiedelt. In Deutschland haben wir bereits weite Landflächen mit nur dünner Besiedelung durchquert. In Frankreich waren Dörfer mit mehr als 1000 Einwohnern bereits Großstädte und Spanien und Portugal waren fast ausgestorben. Dabei hatten wir von den letzten beiden Ländern fast nur die Küstenregionen gesehen, also die Teile, die noch am meisten bewohnt waren. Wenn man sich die Spanienkarte bei Google einmal ansah, dann war das Hinterland buchstäblich leer. Heute wanderten wir 28 Kilometer durch reine Steppe. Das heißt, es gab hier nicht einmal mehr Landwirtschaft. Oder so gut wie keine. Das ist zwar klasse, weil es zeigt, dass es hier wirklich noch so etwas wie Natur gibt, zeigt aber deutlich, dass wir bei weitem nicht so überbevölkert sind, wie wir immer sagen. Morgen beispielsweise müssen wir 35 Kilometer zurücklegen um in die nächste kleine Stadt zu kommen. Dazwischen gibt es nichts. Gar nichts, nicht einmal ein Dorf mit drei Einwohnern. Zumindest, wenn man den Einheimischen hier glaubt. Aber das werden wir morgen dann schon sehen. Wenn man jetzt noch einmal dazu nimmt, dass wir alles in allem rund 80% der produzierten Nahrung wegwerfen, dann wäre es ein leichtes, die 7 Milliarden Menschen dieser Erde umweltverträglich und gesund zu ernähren, ohne auch nur ein einziges Pestizid oder chemisches Düngemittel zu verwenden. Warum wird es dann also gemacht? Und warum ballen wir Menschen uns in Großstädten, in denen kaum noch ein gesundes Leben möglich ist, wenn wir doch so viel freies Land zur Verfügung haben?

Die einzigen bewirtschafteten Flächen, an denen wir vorüber kamen, waren Eukalyptuswälder, Olivenplantagen und eine Kuhweide. In Spanien hatten wir bereits oft Mitleid mit den Kühen gehabt, weil sie diese nervigen Glocken tragen mussten, die bei jeder Bewegung bimmelten. Hier aber war es gleich noch schlimmer. Die Kühe waren mit einem dicken Seil gefesselt, so dass ihr Vorderbeine an ihren Hörnern fixiert waren. Dadurch konnten sie weder richtig laufen, noch ihren Kopf in eine natürliche, aufrechte Position bewegen. Sie konnten nur liegen oder hinken.

Nach 22 Kilometern wirkte das Dorf für uns wie eine Oase. Die Landschaft hier war schön aber auch rau und karg. Essbare Früchte gab es hier ebenso wenig wie Wildkräuter. Dafür gab es riesige, kugelförmige Felsen, die ein bisschen aussahen, wie übergroße verstreute Dinosauriereier. Zum Glück war das Wetter heute auf unserer Seite und schenkte uns ausreichend Schleierwolken, die den Himmel fast gleichmäßig bedeckten, so dass wir gut wandern konnten. Auch hatten wir heute nur einen einzigen Platten, was nach den Ereignissen der letzten Tage schon fast gar nichts mehr ist. Doch unsere Fruchtreserven gingen bald zur Neige und der Hunger wurde immer stärker. Gleichzeitig verloren wir in der immer gleichen Gegend jegliches Zeitgefühl und wussten schon bald nicht mehr, ob wir einen oder zehn Kilometer zurückgelegt hatten. Die Strecke kam uns endlos vor und daher freuten wir uns umso mehr, als wir die ersten Hausdächer erblickten. Um seinen Rücken ein wenig zu entlasten legte sich Heiko auf eine Bank vor der Kirche, während ich mich nach einer Bar umschaute. Ich brauchte nicht allzu lange um Fündig zu werden und kurz darauf hatten wir auch schon eine Einladung. Über uns kreisten die Störche, die auf dem Kirchturm ihr Nest errichtet hatten und wir genossen es, einfach nur einmal zu sitzen und unsere Füße zu entspannen.

Erst als wir weiterwandern wollten bemerkte Heiko, dass er seine Halstücher auf der Bank vor der Kirche vergessen hatte. Er ging zurück um sie zu holen, doch sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Er suchte alles ab und schaute auch noch einmal in der Bar nach, ob er sie vielleicht doch mit hineingenommen hatte. Doch die Suche blieb ohne Erfolg. Als Heiko mir von dem Verlust erzählt hatte, beschloss ich, die Einheimischen zu befragen, ob sie die Tücher irgendwo gesehen hatten, doch auch damit kamen wir nicht weiter. Irgendjemand musste sie mitgenommen haben. Heiko war außer sich. Wer zur Hölle klaute denn alte, verschwitzte und stinkende Halstücher? Und warum? Jeder hatte gesehen, dass sie zu uns gehörten und mit unseren Wagen fielen wir auf wie bunte Hunde. Trotzdem wusste niemand etwas. Waren wir wirklich bestohlen worden? Anders konnten wir es uns nicht erklären. Wut und Endtäuschung über die Menschen machte sich in unseren Herzen breit. Erst am Abend kamen wir auf die Idee, dass wir vielleicht auch die falschen verdächtigt hatten. Was wäre, wenn es sich bei dem Dieb gar nicht um einen Menschen, sondern um einen Storch gehandelt hatte, der in den Tüchern ein geeignetes Nestbaumaterial gesehen hatte? Erfahren werden wir es wohl nie.

Die letzten 7 Kilometer bis nach Nisa zogen sich wie Pizzakäse. Ob es nun 5, 6, 7 oder 8 Kilometer waren, können wir nicht mit Sicherheit sagen, denn jedes Straßenschild sagte etwas anderes und keines stimmte mit den Beschreibungen der Menschen überein. Doch Nisa begrüßte uns gleich auf die beste Art, mit der man von einer Stadt begrüßt werden kann. Wir liefen direkt auf eine Pension zu und der Besitzer lud uns ohne langes hin und her freundlich ein. Er hatte einige Jahre im Krügernationalpark in Namibia gelebt und freute sich daher über meinen Nachnamen. Seit seiner Rückkehr führte er nun das Residencial São Luis, eine kleine gemütliche Pension, mit klimatisierten Räumen. Etwas besseres hätte uns hier nicht passieren können. Er erzählte uns auch, dass Nisa ebenfalls auf einem Jakobsweg lag, wenngleich uns dieser nicht viel weiter half, da er ebenso wie der letzte von Süden nach Norden verlief. Dafür konnte er uns jedoch verraten, wo wir in der Stadt neue Fahrradschläuche und neues Flickzeug bekommen konnten. Für die nächsten Tage sind wir damit nun erst mal aus dem Schneider.

Am Abend trafen wir vor unserer Pension zwei Weltreisende, die mit dem Fahrrad unterwegs waren. Sie waren in Frankreich gestartet und hatten etwa die selbe Strecke zurückgelegt wie wir. Nun waren sie auf dem Weg in ein Ökodorf in der Nähe, das leider exakt in der Gegenrichtung zu unserer lag. Wir erfuhren von den Beiden außerdem auch einiges über das ‚Woofing’ – Working on organic Farms. Es ist ebenfalls eine Art zu Reisen, bei der man immer wieder auf Biobauernhöfen gegen Kost und Logis arbeiten kann. Die Idee an sich hörte sich nicht schlecht an, doch eine Sache machte uns an dem Konzept schon wieder stutzig. Wer nur die Seite im Internet besuchen will, auf der die Höfe und ihre Standorte zu finden sind, muss bereits 20€ im Jahr bezahlen. Das hört sich auf den ersten Blick noch nicht besonders fair an, denn schließlich geht es ja darum, seine Arbeitskraft anzubieten.

Wir quatschten den ganzen Nachmittag mit den beiden, bis wir uns schließlich trennen konnten. Dann brachen die Radfahrer in Richtung Ökodorf auf und wir zogen uns in unsere Pension zurück.

Spruch des Tages: Wo sind den diese 7,2 Milliarden Menschen, von denen immer alle sprechen?

 

 

Höhenmeter: 70 m

Tagesetappe: 29 km

Gesamtstrecke: 3917,47 km

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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