Shanias Dharma: Was ist meine Lebensaufgabe?

von Heiko Gärtner
17.11.2017 05:46 Uhr

Fortsetzung von Tag 1285:

Beginnen wir jedoch mit Shania und der Frage nach ihrer Lebensaufgabe.

Welche Lebensaufgabe hat Shania?q

Welche Lebensaufgabe hat Shania?

Sie selbst hatte aufgrund verschiedener Ängste noch im Bauch ihrer Mutter beschlossen, kein echtes Mädchen zu werden, da sich der Vater einen Sohn gewünscht hatte. Ihr Körper wurde war weiblich, doch darüber hinaus versuchte sie stets unbewusst ein Junge zu sein und lehnte ihre eigene Weiblichkeit bis heute ab. Ihr Onkel vor ihr hatte das gleiche Thema gehabt, nur war er noch einen Schritt weiter gegangen und hatte sogar den Körper eines Mannes angenommen, obwohl er eigentlich von der Seele her eine Frau war. Das Thema „Weiblichkeit“ war also nicht nur ein offenes Lebensthema, das man vielleicht irgendwann einmal angehen sollte. Es zog sich als zentraler roter Faden durch das Leben von Shania wie auch ihrer Ahnen. Es war nicht ein Thema, es war DAS Thema. Was aber bedeutete dies? Was ist überhaupt Weiblichkeit?

Alles im Universum bewegt sich zwischen zwei Polen, die gemeinsam eine Spannung erzeugen, die das Leben entstehen lässt. Alles ist Liebe und Liebe ist nichts anderes als reine Energie. Damit Energie fließen kann, braucht es stets einen Plus- und einen Minuspol, zwischen denen es ein Gefälle gibt. Es ist wie beim elektrischen Strom: Jedes Metall hat Elektroden in sich, die potentiell fließender Strom sein könnten, doch ohne Pole fließt nichts also gibt es auch keine spürbare, lebendige Energie. Diese beiden Pole, die die Liebesenergie in Bewegung halten und somit jede Form von Leben und Sein erzeugen, sind Männlichkeit und Weiblichkeit. Das Männliche Prinzip ist dabei der Minuspol, also derjenige, der Energie abgibt. Es ist das schöpferische, gestalterische Prinzip, das neue Impulse setzt. Das Männliche ist stets der Samen, in dem die Kraft für etwas Neues steckt. Das Weibliche hingegen ist das annehmende, zulassende Prinzip, das die Energie des Männlichen auf nimmt und ihm eine Form gibt. Es ist der Nährboden, damit das, was der Mann durch seine Schöpferkraft in die Welt setzt auch wachsen und gedeihen kann. Ohne den Nährboden des Weiblichen bleibt der männliche Samen stets ein Samen, der irgendwann verdorrt und verfällt, ohne je gelebt zu haben. Ohne den männlichen Samen bleibt der weibliche Nährboden eine trockene, karge und tote Wüste. Nur gemeinsam können sie Leben erschaffen.

Damit die volle Lebenskraft entstehen kann, müssen Mann und Frau jedoch eine perfekte, in einander verschmolzene Einheit bilden, bei der sie sich blind vertrauen. Der Mann muss der Frau vertrauen, dass er ihr seine Schöpfungen in den Schoß legen kann und dass sie diese genau so in die Welt bringt, wie er es vorgesehen hat. Die Frau hingegen muss dem Mann vertrauen, dass sie stets den Impuls von ihm bekommt, den sie ohne einen Funken der Anpassung auf die Welt bringen kann, da er zum Wohle aller ist. Es ist ein bisschen wie beim Online-Shopping. Der Mann ist derjenige, der sich im Internet aussucht, was gekauft werden soll und der diese Bestellung dann abschickt. Die Frau ist die Postbotin, die das Paket genau nach der Bestellung des Mannes abliefert.

Leider gibt es dieses Vertrauen und dieses harmonische Zusammenspiel heute fast nicht mehr und somit versucht jeder in das Handwerk des anderen Hineinzupfuschen. Der Mann versucht die Frau und damit auch den Prozess des Zulassens zu kontrollieren. Er bestellt nicht mehr einfach nur, er rennt danach zum Lagerhaus und versucht entweder, den Zustellern zu zeigen, wie sie ihren Job machen sollen, oder will das Paket gleich ganz an sich reißen und damit nach Hause rennen. Oder aber er glaubt nicht einmal mehr daran, dass das Paket wirklich zugestellt wird, verschließt seine Tür vor den Boten und ärgert sich, dass nie etwas von dem bei ihm ankommt, das er haben möchte.

Andersherum versucht die Frau den Mann beim Bestellen zu beeinflussen und die Kontrolle über die Art des gelieferten Pakets zu übernehmen. Klar hat der Mann eine Hose bestellt, aber ich glaube, dass er mit einem Paar Socken besser bedient wäre.

In den alten Schriften wie beispielsweise der Bibel wird dieses Zusammenspiel bereits sehr klar und deutlich beschrieben. Es heißt dort stets: „Sie trug sein Kind unter dem Herzen!“ Nicht: „Sie trug ihr gemeinsames Kind unter dem Herzen!“ sondern „sein Kind“

Shania wird bei diesem Besuch zur nebenberuflichen Tätowiererin

Shania wird bei diesem Besuch zur nebenberuflichen Tätowiererin

 

Im Rahmen der feministischen Bewegung und der zunehmenden Gleichschaltung von Mann und Frau ist es für uns heute extrem schwierig geworden, das alte System der Verschmelzung als etwas positives anzusehen. Wir empfinden es als ungerecht, dass der Mann bestimmen dürfen soll, während die Frau einfach auszuführen hat. Wir legen hier eine Wertung in etwas hinein, das keine Wertung hat und dies nur, weil wir verlernt haben zu vertrauen. Ist es ungerecht, dass eine Blüte, keine Kontrolle darüber hat, mit was für Pollen sie bestäubt wird?

Wann immer sich Heiko und Shania mit der Art ihrer Beziehung befassten, tauchte das Element des Sklaventums auf, das hierbei jedoch keinen negativen, sondern einen bereichernden und für beide Seiten befreienden Beigeschmack hatte. Es ging um das Wechselspiel zwischen Dominant und Devot, zwischen Vorgeben und Annehmen also letztlich zwischen Männlich und Weiblich in der ursprünglichen, energetischen Form. Unter diesem Aspekt ergab die zunächst etwas abstrakt wirkende Form der Beziehung nun noch einmal einen tieferen Sinn. Es ging darum, als zwei Seiten einer Medaille miteinander zu verschmelzen und zu einem einzigen Schöpfungsprinzip zu werden. Heiko war die männliche Kraft des Erschaffens, der all seine Impulse vertrauensvoll in Shanias Hände legte. Und Shania war die weibliche Kraft des Zulassens, die vertrauensvoll ins Leben brachte, was immer ihr Heiko auch auftrug. Doch genau an dieser Stelle stieß sie an ihre größte Blockade. Eine Blockade die so groß war, dass sie den Gedanken nicht einmal im Ansatz zulassen konnte. Wir verbrachten fast einen gesamten Nachmittag damit, hier mit ihr auf einen grünen Zweig zu kommen, sodass sie ihr Dharma erkennen und annehmen konnte.Sie hatte es so sehr ausgeschlossen, dass wir fast wahnsinnig wurden, bei dem Versuch, ihr auf die Sprünge zu helfen.

Das Problem dabei war folgendes:

Schania bekommt die Erleuchtung

Schania bekommt die Erleuchtung

Shania wusste, dass sie durch die Verwirrungsfilme eine ganze Reihe an Glaubenssätzen und Selbstbildern in sich trug, die alles andere als hilfreich waren. “Ich bin ein Opfer! Ich bin nichts wert! Wenn ich meine Weiblichkeit zeige, werde ich vergewaltigt! Niemand kann mich lieben! Ich werde immer nur benutzt und dann weggeworfen! Das Leben ist Leid, Verzicht und Schmerz! Ich bin dumm und kann nichts!” Dies uns vieles ähnliche mehr waren noch immer die Überzeugungen, die sie in sich trug.

Auf der anderen Seite bestand ihr Dharma nun darin, eine Art Weihnachtsfrau zu werden, also alles wertungsfrei und unselektiert ins Leben zu bringen, was sich jemand wünschte. Und mit Wünschen waren hier nicht die aktiven, bewussten Wünsche gemeint, sondern die tiefsten Überzeugungen eines Menschen. Da alles eins ist, schloss sie dies natürlich auch selbst mit ein. Ihr Dharma und damit ihren Gottauftrag anzunehmen bedeutete für sie also, dass sie sich selbst all jenes erschaffen musste, das sie über sich selbst glaubte. Die göttliche Dharma-Shania würde der menschlichen also Vergewaltigungen, Verletzungen, Verluste, Schmerz, Leid, Verbannung und vieles mehr schenken, da dies ja in gewisser Weise auf ihrem Wunschzettel stand.

Um das zu verhindern versuchte sie nun, ihr Dharma zu ändern oder umzumodeln, so dass sie es annehmen konnte, dabei die negativauswirkungen aber umging. Was war, wenn sie eine bewertende oder selektive Schöpfergötting wurde? Wenn sie also nicht alles erfüllte, was gewünscht, bzw. geglaubt wurde, sondern nur die Dinge, die sie für richtig und Positiv hielt?

Shania hat ihre Lebensaufgabe gefunden.

Shania hat ihre Lebensaufgabe gefunden.

Der Gedanke klang im ersten Moment verlockend, entpuppte sich bei genauerer Betrachtung jedoch als Katastrophe. Nur Positives zu erfüllen würde bedeuten, dass niemand mehr Wegweiser oder Hinweisschilder bekam. Alles wäre eine Heiti-Teiti-Welt, in der es keine Dynamik und somit keine Leben und keien Liebesausdehnung mehr geben würde. Das konnte also schon einmal nicht das Ziel sein. Ebenso wenig war es aber eine Lösung, zu bewerten, wann jemand einen unangenehmen, schmerzhaften Wunsch erfüllt bekommen sollte und wann nicht. Wo zog man die Grenze? Wie erkannte man, ob etwas, das sich im ersten Moment negativ anfühle, am Ende nicht das größte Geschenk im Leben eines Menschen gewesen wäre?

Shanias Lösung war daher, ihr Dharma gar nicht anzunehmen und weiterhin auf der Stufe der Filmschauspielerin zu bleiben, die noch immer glaubte, Heidi zu sein. Doch genau das war der Punkt. Die Lösung lag nicht darin, zu versuchen das Dharma zu ändern, denn dieses war unumstößlich und konnte nur angenommen werden, wie es war. Sie bestand darin, die Überzeugungen über sich selbst zu wandeln, so dass sie sich als Weihnachtsfrau kein Leid mehr zu schenken brauchte, weil es nicht mehr auf ihrem Wunschzettel stand.

Damit dies gelingen konnte, brauchte sie natürlich die vollkommene Gewissheit dass sie nicht Heidi war, dass all diese Glaubenssätze nicht zutrafen und dass sie nichts von dem wirklich erlebt hatte, das sie erlebt zu haben glaubte. Ihr Verstand und ihre Seele waren davon bereits zu annähernd 100% überzeugt, doch ihr Körper glaubte zu 100% daran, dass alles real erlebt wurde. Dadurch schaffte er es auch, die beiden anderen Ebenen von Shania zumindest ein bisschen ins zweifeln zu bringen. Doch dieser Zweifel reichte aus, so dass sie ihr Dharma nicht annehmen konnte. Der wichtigste Schritt in dieser Richtung bestand also darin, die Fehlinformationen aus ihrem Körper, also aus dem muskulären Gedächtnis zu löschen und durch das Bewusstsein über die eigene Göttlichkeit zu ersetzen. Dafür war zunächst einmal die Meridian-Energie-Technik eine wichtige Hilfe.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: The map is not the teretory.

Höhenmeter: 280 m

Tagesetappe: 18 km

Gesamtstrecke: 23.855,27 km

Wetter: Sonnig und warm

Etappenziel: Kirche, Ford, Schottland

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

Schreibe einen Kommentar:

Speichere Namen, Email und Webseite im Browser fur zukunftige kommentare