Kann Calcium Allergien auslösen?

von Heiko Gärtner
30.03.2016 19:19 Uhr

02.03.2016 Normalerweise war ich von uns beiden derjenige, der im Moment einen Hang dazu hatte, noch bis tief in die Nacht hinein wachzuliegen und dann in einen unruhigen Schlaf zu verfallen, weil mich irgendetwas innerlich aufwühlte, das ich nicht so richtig greifen konnte. Diese Nacht jedoch war es Heiko. Mit Ausnahme der kurzen Alarm-Weckruf-Misere unseres unbarmherzigen Telefons um 3:00 Uhr, schlief ich wie ein Baby. Heiko jedoch wälzte sich hin und her, während ihm lauter Gedanken im Kopf herumspukten. Viele Davon gingen in dem Chaos der Gedankenstimmen verloren, andere wurden jedoch zu einem produktiven Gedankenkonzept, das uns auch heute am Tag noch beschäftige. Es klingt vielleicht etwas absurd, aber es ging dabei um Calcium. Kurz vor dem Einschlafen hatte Heiko im Internet noch eine Studie zum Thema Allergien entdeckt. Dabei ging es um die Wirkung von Calcium als Hypotamin, also als Allergie Erzeuger. Die Wissenschaftler hatten untersucht, in wieweit eine hohe Calcium-Konzentration im Körper Allergien auslösen kann und waren dabei zu einem positiven Ergebnis gekommen. Ihre These war es, dass dies der Grund dafür sei, dass Milchkonsum zu einer so großen Menge an Kreuzallergien führte. Viele Menschen, die allergisch auf verschiedene Lebensmittel reagieren, verlieren diese Überempfindlichkeit, wenn sie aufhören Milchprodukte zu sich zu nehmen. Dass Milchprodukte für unseren Körper im Allgemeinen nicht gesund sind und dass sie daher auch nicht auf unseren Speiseplan gehören, ist kein Geheimnis. Milch ist ein Produkt, dass von den Müttern jeder Säugetierart für ihren Nachwuchs in der ersten Lebensphase bereitgestellt wird. Als kleine Kinder produziert unser Körper Botenstoffe, mit deren Hilfe er die menschliche Muttermilch aufschließen und verwerten kann. Sobald wir abgestillt wurden, hört unser Körper mit der Produktion dieser Stoffe auf und wir können die Milch nicht mehr verwerten. Dafür sind wir nun in der Lage, die Nährstoffe aus anderen Lebensmitteln aufzuschlüsseln.

Um uns den perfekten Start ins Leben zu geben, enthält die Muttermilch all die Dinge, die wir für unser Wachstum und unsere Entwicklung brauchen. Darunter auch eine ganze Reihe von Wachstumshormonen, die speziell auf unsere Spezies und auf diese eine Lebensphase zugeschnitten sind. Menschenmilch ist damit also der perfekte Energy-Drink für Menschenbabys und Kuhmilch die ideale Nahrung für Kälber. Doch alle anderen Lebewesen sollten davon die Finger lassen, denn ihr Körper kann diesen Stoff einfach nicht verwerten. Was genau die Milch mit uns macht ist aber Stoff für einen anderen Artikel. Jetzt wollen wir uns erst einmal auf die Frage nach dem Calcium konzentrieren.

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Den Wissenschaftlern zufolge ist es in erster Linie der hohe Calciumgehalt in der Milch, der für Probleme sorgt. Doch wie passt das zusammen? Unser Körper benötigt Calcium, damit er Knochen- und Knorpelmasse sowie Zähne, Haare, Fingernägel, Sehnen und Bänder ausbilden kann. Ohne diesen Baustoff verschleißt unser Körper, wir bekommen Osteoporose, Karies, Bandscheibenvorfälle oder ähnliches mehr. Kurz: Unser Körper altert und verschleißt. Dies passiert vor allem dann, wenn sich das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zu sehr in Richtung eines sauren Milieus verschiebt. Calcium ist ein Basenbildner, mit dem Säuren neutralisiert werden können.

Wenn unser Körper zu sehr übersäuert, dann muss er dieses Ungleichgewicht ausgleichen, um nicht zu sterben. Dazu benötigt er Basenbildner wie Calcium und wenn er diese nicht findet, baut er sie aus seinem eigenen Lagerbestand ab. Dieser befindet sich vor allem in unseren Zähnen, Knochen, Bandscheiben, Gelenken und Knorpeln. Im Klartext bedeutet dies, dass wir uns bei einem zu hohen Säuregehalt im Körper selbst auflösen und unsere Calciumvorräte aufbrauchen. Calcium hat aber noch eine andere, wichtige Aufgabe. Er ist eine Art Türsteher für unsere Zellen. Wenn das Blut die Inhaltsstoffe unserer Nahrung in die Zellen transportiert, dann werden diese von einem Calziumhaltigem Botenstoff überprüft und vorsortiert, so dass keine Giftstoffe in unsere Zellen gelangen können, die hier nichts zu suchen haben. Ein Calciummangel in unserem Körper führt also auch dazu, dass diese Vorsortierung nicht mehr stattfinden kann und wir die ohnehin schon gehäuft auftretenden Giftstoffe noch intensiver aufnehmen. Wenn man sich diese Aufgabenliste von Calcium anschaut, dann vermutet man nicht, dass dieser Stoff auch negative Folgen auf unseren Körper haben kann. Es wirkt eher, als könnten wir nicht genug von ihm bekommen, vor allem nicht in unserer heutigen Zeit. Was also ist nun mit dem Vorwurf der Allergieerzeugung?

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Es könnte natürlich sein, dass die ganze Studie gefaked ist und dass hier nur nach einem Schuldigen gesucht wird, auf den man die Negativ-Folgen von hohem Milchkonsum abwälzen kann. Denn es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Allergien, die Milch verursacht nicht vom Calcium, sondern von einem der vielen anderen Inhaltsstoffe herrühren, die in der weißen Flüssigkeit enthalten sind. Wachstumshormone für junge Kühe sind in unserem Körper sicher auch nicht gerade von Vorteil. Doch ganz so einfach abwälzen sollte man die Erkenntnisse über die Allergie verursachende Wirkung von Calcium auch nicht. Denn wie so oft sind die Dinge auch in diesem Fall nicht schwarz und weiß. Außerdem wurde die hystamine Wirkung von Calcium auch ohne den Rest der Milch nachgewiesen. Was steckt also dahinter?

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Zunächst einmal muss man wissen, dass Calcium in unserem Körper nicht in elementarer Form sondern als Verbindung benötigt wird. Und von diesen Verbindungen gibt es sehr viele unterschiedliche Arten. Künstliche Verbindungen, die im Labor hergestellt werden und die wir in Form von Brausepulvern und Tabletten kaufen können, sind von Körper nicht aufschlüsselbar. Sie liegen in einer Form vor, die für unseren Organismus unbekannt sind und werden deshalb als Giftstoff deklariert. Dies ist auch dann der Fall, wenn die ursprünglich organischen Verbindungen durch chemische Prozesse stark verändert werden. Beispielsweise durch eine unnatürlich starke Erhitzung oder die sogenannte Homogenisierung und Pasteurisierung. Beides sind Prozesse, die unsere Milch angeblich haltbarer und verträglicher machen sollen, doch im Grunde bedeutet es nichts anderes, als dass die natürliche Milch zerstört, in ihre Einzelteile zerlegt und schließlich wieder zusammengesetzt wird. Das neue Produkt sieht zwar wieder aus wie Milch und lässt sich auch noch immer zu Sahne, Käse und Butter verarbeiten, hat aber ansonsten wenig mit dem ursprünglichen Stoff gemein. Unser Körper ist nun nicht mehr in der Lage, das Calcium in diesem Produkt aufzuschlüsseln und sieht es nur noch als Giftstoff an, der wieder aus dem Körper verschwinden muss.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Gar keine Nährstoffe mehr zu sich zu nehmen, ist dann wohl doch auch nicht so gesund.

Höhenmeter: 10 m Tagesetappe: 7 km Gesamtstrecke: 14.348,27 km Wetter: Sonnenschein, Wind und Bewölkung im Wechsel Etappenziel: Gemeindehaus der Kirche, 73019 Trepuzzi, Italien

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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