Ins Fühlen kommen

von Franz Bujor
31.08.2016 21:11 Uhr

Fortsetzung von Tag 932: (Hier geht es zum Gesamtartikel)

Zum anderen muss ich erkennen, dass immer alles gut ist. Nur weil ich vom Weg abgekommen bin, gegen mein Herz gehandelt und mein Gottbewusstsein verloren habe, kann ich mich nun auf den Weg dorthin zurück machen, so dass sich die Liebe ausdehnen kann. Alles ist immer genau so richtig wie es ist. Und wieder stehe ich vor der Frage: Wie bekomme ich das in meinen verdammten Schädel und noch viel wichtiger: In mein Herz? Die Brennesseln sind hierbei wohl meine besten Mentoren. Die extremen Reaktionen, die mein Körper darauf zeigt, machen mir bereits Stunden und Tage im voraus Angst. Alles brennt, juckt, kratzt und fühlt sich wund an. Oft habe ich das Gefühl, als würde mir die Haut vom Körper platzen und wenn das nicht der Fall ist, dann würde ich sie mir am liebsten Selbst herunter reißen. Gleichzeitig bekomme ich Hitzewallungen oder eine Gänsehaut und Kälteattacken. Es kommt vor, dass wir nach einer Brennesseltherapie durch die pralle Sonne mit 40 oder 50°C wandern und ich dabei so sehr friere, dass ich mir am liebsten eine Jacke überziehen würde.

 

All diese Reaktionen kommen aber nicht von der Brennessel selbst, sondern daher, dass sie immense Heilungsprozesse in mir anstoßen. Mein Kreislauf kommt ins Wallen, mein Herz pumpt das Blut wieder bis in die äußersten Hautschichten, meine Wassereinlagerungen treten nach außen und können abgebaut werden. Auch wenn es schmerzhaft ist, sind die Brennesseln also extrem heilsam für mich, schon allein auf der körperlichen Ebene. Sie sind nichts schlechtes oder böses, sondern Mentoren und Therapeuten. Und doch möchte ich im Moment immer so viel Abstand zwischen mich und Brennesseln bringen, wie nur irgendwie möglich. Meine Angst vor den Schmerzen und den Nachfolgen geht ins Unermessliche und hin und wieder merke ich sogar, dass ich feindseelige Gedanken gegenüber Brennesseln entwickle, wenn ich sie nur am Wegesrand sehe. Ich kann sie noch nicht als Freunde und Mentoren ansehen und genauso geht es mir auch mit allen anderen unangenehmen Wegweisern in meinem Leben. Die Brennesseln spielen dabei aber noch aus einem ganz anderen Grund eine wichtige Rolle in meinem Lernprozess. Normalerweise versuche ich immer, dem Druck auszuweichen und mir Wege zu suchen, auf denen ich keine Konsequenz bekomme, auch wenn ich nicht lerne. Wenn es eine Möglichkeit gibt, mich meiner Angst nicht stellen zu müssen, sondern stattdessen vor ihr weglaufen oder ihr ausweichen zu können, dann nutze ich sie in der Regel so gut es geht. Bei den Brennesseln funktioniert das nicht. Das Brennen wird weder durchs Kühlen noch durch Wärme oder sonst irgendetwas besser. Es ist da, solange es da ist und ich kann nur lernen, damit umzugehen und es als permanenten Mentor zu akzeptieren. Ähnlich, wie ja auch Heiko seinem Tinnitus nicht entkommen kann. Er ist da, wenn er da ist und man kann nur entweder durchdrehen, oder ihn annehmen. Spannend in meinem Fall ist dabei, dass ich mir das meiste Leid selbst durch meine eigene Angst produziere. Bei Heiko klingen die Brennnesselstiche, die er selbst abbekommt innerhalb von Minuten wieder ab. Bei mir dauert es drei Tage, weil ich am ganzen Körper verkrampfe. Meine Angst ist so groß, dass mein Körper versucht, stets einen Schutz aufzubauen, in dem er Wasser in den oberen Hautschichten einlagert. Auch die Schläge mit der Weidenrute sind aufgrund meiner Angst 100mal schmerzhafter als sie sein müssten. Der erste Schlag hat eine Schmerzintensität von 2 oder 3 und obwohl Heiko die Schlagkraft nicht erhöht, steigert sich das Schmerzempfinden nur aufgrund der Angst bis zu einer kaum aushaltbaren 10.

Noch immer habe ich also das Gefühl, dass der Schmerz von außen kommt und dass ich ihn unter Umständen vermeiden könnte. Ich gebe den Brennnesseln oder den Weidenzweigen die Schuld, dass mir etwas weh tut, suche aber noch immer nicht nach der Ursächlichkeit für den Schmerz in mir. Nichts im Außen kann mich verletzen, da ich selbst alles bin. Ich bin die Brennnesseln, ich bin die Weidenhiebe. Bei Heiko fällt es mir seltsamerweise leichter. Bei ihm ist es mir vollkommen klar, dass nicht er derjenige ist, der die Schmerzen zufügt, sondern nur der Stellvertreter meines inneren Kindes bzw. meines Gottbewusstseins. Für den Schüler ist der Bezug zum Schuldgefühl ein vollkommen anderes, da er beim geschlagen werden die Schuld die er in sich trägt abbaut. Dies wurde bei mir gleich zu Beginn sehr deutlich. Ich weiß ja, wenn ich Scheiß gebaut habe und das kommt bei mir ja auch relativ häufig vor. Normalerweise trage ich diese Schuld dann in Gedanken stunden oder tagelang mit mir herum. In meinem Kopf gibt es dann eine Endlosschleife des Selbst-Dissens, vor allem dann, wenn ich weiß, dass ich durch den Mist, den ich verzapft habe nicht nur mich selbst, sondern auch noch andere geschädigt habe. Hier ist es noch einmal spannend zu beobachten, dass ich eine Selbstschädigung wie die Zerstörung meiner Luftmatratze weil ich einen Dornenzweig übersehen habe, nicht so schwer nehme, wie beispielsweise die Zerstörung des Tauchsieders, unter der auch Heiko leiden musste. Auch hier kommt noch einmal das alte Funktionierens-Prinzip zum Vorschein. Wenn ich vor mir selbst nicht funktioniere, dann ist das nicht so schlimm, weil es mir dabei ja um die Anerkennung von außen geht. Merkt jedoch ein anderer, dass ich als Funktionsroboter versage, dann ist dies ein Grund zur intensiven Selbstverurteilung. Durch die direkte und spürbare Konsequenz, die ich mir selbst für meine Patzer und meine Kodexverstöße ausgewählt habe, wird der Verstandes-Disser jedoch ausgehebelt. Wenn ich weiß, dass ich Schläge für jedes Fehlverhalten bekomme und dass meine Fehler damit abgegolten sind, fühle ich mich plötzlich weniger verpflichtet, mich deswegen schlecht zu fühlen. Die Schuld, die ich gegenüber mir selbst spüre, weil ich Aufgrund meiner Unachtsamkeit oder Unstrukturiertheit einen Schaden erzeugt habe, wird durch die Sanktionen sofort wieder abgebaut. Die Sanktionen selbst führen dabei natürlich nur zu einem Ausgleich in mir, nicht aber im Gesamtsystem. Ich habe durch sie das Gefühl, die Konsequenz für meine Handlungen erhalten zu haben und dadurch wieder im Reinen zu sein. Doch alle anderen beteiligten haben natürlich noch immer einen Schaden erlitten, der nicht deshalb wieder verschwindet, weil ich ein paar Schmerzen zugefügt bekomme. Um das Gleichgewicht wirklich wieder herzustellen und die Stimmung wirklich wieder zu bereinigen, muss zusätzlich ein Ausgleich für den Leidtragenden erschaffen werden, der den entstandenen Schaden wieder gut macht. Wenn ich Heiko durch meine Opferhaltung also Energie entzogen habe, gilt es nun, diese Energie in Form einer positiven, bereichernden Handlung wieder zurückzugeben. Dies können Massagen, Heiltherapien, Arbeitserleichterungen und vieles mehr sein. Die Intensität wird auch hierbei wieder vom höheren Selbst festgelegt und durch den Muskelreflexionstext herausgefunden. Nur so kann es wirklich wieder zu einem Ausgleich und einer Balance kommen.

Zuvor hing teilweise über Tage eine dunkle Wolke der Missgelauntheit über mir, durch die ich noch unaufmerksamer wurde und durch die ich meinem Umfeld gleich noch mehr schadete, da sie nun nicht nur mit einem kaputten Tauchsieder sondern auch noch mit einem schlecht gelaunten Reisegefährten klarkommen mussten, der die ganze Zeit in der Selbstverurteilung versank. Dadurch, dass nun die verdiente Konsequenz für die Schädigung sofort eintritt, können die Schuldgedanken losgelassen werden und es kommt zu einer geistigen und gefühlsmäßigen Reinigung. Es ist ein wenig wie mit dem Wäschewaschen. Wenn man seine Kleidung ständig schmutzig macht, aber nicht die Konsequenz daraus zieht, dass man sie waschen muss, dann sammelt sich ein riesiger Berg an und man beginnt vollkommen zu versiffen. Wäscht man jedoch nach jeder Verunreinigung die Flecken sofort wieder raus, kann sich keine Schmutzwäsche ansammeln und man bleibt frisch und sauber. Das gesellschaftliche Gefühl, dass bei mir in Verbindung mit der Schmerztherapie aufkam, war jedoch ein anderes. Es war nicht Schuld, sondern Scham. Ein Mensch, der einem anderen Schmerz zufügt, wird in unserer Gesellschaft verurteilt, selbst dann, wenn er aus Liebe und nach seinem Herzen handelt. Da aber jeder irgendwelche Situationen kennt, in denen einem die Hutschnur platzt, haben wir dennoch bis zu einem gewissen Grad Verständnis dafür. Jeder kennt Personen, die einem so dermaßen den letzten Nerv rauben können, dass man ihnen am liebsten den Hals umdrehen würde. Wofür es aber überhaupt kein Verständnis mehr gibt, ist ein Opfer, das geschlagen werden will. Als Opfer erntet man in der Regel Mitleid und Sympathie, man bekommt den Kopf gestreichelt und wird als armes Hascherl anerkannt, das man beschützen und umsorgen muss. Wenn man diese Rolle jedoch ablehnt und sich klar dafür entscheidet, ganz bewusst Schmerzen zu erhalten, um ins Lernen zu kommen, wird man plötzlich komisch angeschaut und oft sogar als Geisteskrank erklärt. Wie kann jemand auf die Idee kommen, Schmerzen haben zu wollen? Und das auch noch freiwillig? So jemand muss ja verrückt sein! Soll er doch froh sein, wenn ihm von alleine nichts weh tut. Schämen sollte er sich! Das Paradoxe dabei ist, dass das Opfer auch mit dieser bewussten Entscheidung, durch das Leid ins Erwachen zu gehen, noch immer als Opfer angesehen wird. Es ist nun ein Opfer, das den Verstand verloren hat und dem man nun vielleicht nicht mehr helfen kann, außer man steckt es in die Irrenanstalt. Aber es bleibt weiterhin ein Opfer. Vor allem in den Augen von Menschen, die sich ebenfalls für den Opferweg entschieden haben. Das Prinzip, das hier dahinter steht, ist das gleiche, wie bei Alkoholikern und anderen Suchtkranken. Es lautet: Bleib in meiner Sucht! Bleib in meiner Angst! Bleib in meinem Käfig! Solange sich Alkoholiker untereinander einig sind, dass Alkohol zu ihrem Tagesablauf fest mit dazugehört, sind sie gute Freunde. Sie sind Leidensgenossen, die einander bestätigen, dass ein Leben ohne Alkohol kein richtiges Leben ist. Will jedoch einer aus der Sucht aussteigen, bricht er damit den stillen Kodex der Leidensgenossenschaft und wird zu einem Feind. Wenn alle abhängig sind, hat jeder einzelne das Gefühl, dass diese Sucht in Ordnung ist, weil es sich dabei ja um einen Konsenz handelt und jedem Klar ist, dass man ohnehin nichts dagegen unternehmen kann. Was aber, wenn einer ausbricht und es wirklich schafft, troken zu werden? Dann zerbricht er damit das komplette Kartenhaus der Alkoholnotwendigkeit. In jedem seiner Kompanen kommt plötzlich der Gedankge auf: "Wenn der das schafft, dann müsste ich es eigentlich auch schaffen! Doch das will ich nicht, denn ich weiß, dass es Anstrengung und Willenskraft bedeutet, die ich nicht bereit bin aufzubringen!" Der Ausbrecher wird also nicht als Vorbild angesehen, das zeigt, wie man aus der Sucht hinauskommt, sondern als Feind, der einem absichtlich ein schlechtes Gefühl machen will, weil man ja weiß, wie schädlich die eigene Sucht ist. Um sich also nicht schlecht fühlen zu müssen und wohlmöglich am Ende der einzige zu sein, der es nicht aus seiner Sucht heraus schafft, setzt man alles daran, den Spalter in der Sucht festzuhalten. Man gibt ihm ein oder zwei Bier aus, lästert über den "plötzlichen Sinneswandel zum Langweiler und Spießer" betont ohne Ende, wie lecker doch gerade heute das kühle blonde ist und versucht mit allen Mitteln den Entschluss des anderen aufzuweichen und ihn in der Sucht zu halten. Wenn er dann scheitert und doch wieder zur Flasche greift, wird er gefeiert und beglückwünscht. "Siehst du! So kennen und mögen wir dich! Doch wieder ganz der Alte! Wir hatten schon Angst um dich, aber es ist gut zu sehen, dass du noch einer von uns bist!" Oftmals schaffen es Alkoholiker und andere Suchtkranke daher nur dann ihre Sucht zu beenden, wenn sie den Kontakt zu ihrem alten Umfeld vollständig abbrechen. Nicht anders ist es auch mit dem Prinzip des Opferseins. Solange wir um uns herum lauter Menschen haben, die sich wie wir als Opfer des Lebens sehen und mit uns darüber jammern können, dass alles hart und schwierig ist, können wir guten Gewissens in unserer verantwortungslosen Opferrolle bleiben. So wie es bei den Alkoholikern Konsens ist, dass jeder seine tägliche Dosis an Alkohol braucht, ist es bei den Opfern Konsens, dass man nichts für das Leid kann, das einem im Leben widerfährt und dass man sich damit abfinden muss, bis irgendwann der Erlöser in Form eines Dritten von außen kommt, der mit einem Schlag alles geradebiegt, ohne dass man selbst etwas dafür tun muss. Nun beginnt eines der Opfer plötzlich, sich aus seiner Opferrolle zu lösen um ganz bewusst zu sagen: "Ich bin eigentlich ein Täter, der mir selbst und anderen auf der unbewussten Ebene Leid zufügt. Ich fühle mich zwar als Opfer, aber in Wahrheit bin ich ein Parasit und Schmarotzer, der anderen die Lebensenergie aussaugt. Die Ide, dass ich der Leidtragende bin ist also ein Irrtum, denn ich bin derjenige, der seine Mitmenschen aufgrund seiner eigenen Todesangst auf energetischer Ebene beraubt und beklaut. Das, was ich bislang für willkürliche Schicksalsschläge, Angriffe und Unfälle gehalten habe, die mich armes Opfer grundlos schädigen wollen, ist in Wirklichkeit nur die Konsequenz für mein eigenes Schmarotzer-Tum. Nun, da mir dies bewusst ist, will ich die Konsequenzen für meine Handlungen nicht mehr anderen in die Schuhe schieben. Stattdessen übernehme ich nun die volle Verantwortung für mein Handeln trage alle Konsequenzen dafür, so dass ich A zu einem selbstverantwortlichen, hilfreichen Mitglied der Erdengemeinschaft werden kann, B mich von meiner Angst und meinem Selbsthass löse, um so frei zu werden und C schließlich in die Erleuchtung und ins Erwachen kommen kann!"

Wenn ein Teilnehmer aus einer Leidensgruppe dies wirklich sagt und meint, ist der Schrecken seiner Leidensgenossen ebenso groß wie bei den Alkoholikern. Und auch hier wird mit allen Mitteln versucht, den Willen des Aussteigers zu brechen, so dass er weiterhin ein Opfer bleibt. Ihm wird gut zugeredet, er wird bemitleidet und umsorgt, man redet ihm ins Gewissen, nimmt ihn ins Gebet und zieht sämtliche Register. Selbst wenn wie bei mir niemand mehr da ist, der dies im realen Umfeld tun kann, dann wurden einem diese Gedanken bereits zuvor so tief eingebrannt, dass sie automatisch aus dem eignen Verstand auftauchen, sobald man mit dem Ausbruchsversuch beginnt. Diese Gedanken tauchen beim sanktioniert werden ebenso unwillkürlich aus meiner Verstandespräsenz in mir auf, wie bei Heiko die Gesellschaftsgedanken des sich schuldig Machens. Klar weiß jeder von uns, dass diese Gedanken absurd sind und keine Bewandnis haben, doch sie sind noch da. Es wird sich zeigen, wie sich dies im Laufe der Zeit verändert. Auch in Heidi kamen einige Bedenken in Bezug auf das Sanktionskonzept auf, die ernst genommen werden wollen. Zunächst einmal hatte sie die gegenläufigen Gedanken zu denen von Heiko, was die gesellschaftlichen Geschlechterrollen anbelangte. Mich im Rahmen eines Rituals mit Rutenhieben, Schlägen oder Brennesselpeitschen zu sanktionieren war für Heiko kein Problem, da er sich zu 100% sicher war, dass ich dies annehmen konnte. Aber wie war das, wenn nun eine Frau im Spiel war? In unserer Gesellschaft ist es mehr als alles andere verpönt, als Mann eine Frau zu schlagen. Konnte er dies also wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren? Bei Heidi kamen die gleichen Bedenken auf. Sanktionen als Geschenk für den inneren Wutabbau und als Mittel zum Aushebeln der Lernresistenz zu verwenden, fühlte sich auch für sie vollkommen stimmig an. Aber der Gedanke, sich ganz bewusst von ihrem Mann schlagen zu lassen, löste einen immensen inneren Widerstand in ihr aus. Spannend war dabei, dass sie keine Bedenken hatte, ob sie die Prügel einstecken konnte und ob die ganze Sache ihr weiterhelfen würde. Ihr war ebenso klar wie mir, dass sie immer wieder gegen sich selbst handelte und es dabei meist nicht einmal merkte. Diese unbewussten Prozesse ins Bewusstsein zu holen und physisch fühlbar zu machen, war zweifelsfrei eine gute Sache. Nur die Gesellschaftsmeinung stand dabei im Weg. Auch hier ist es wichtig, dass wir uns stets bewusst machen, dass nicht von einem Mann und auch nicht vom Partner geschlagen, bzw. Sanktioniert wird, sondern immer nur von einem selbst. Es gibt keinen Dritten, also kann man sich immer nur selbst schlagen, auch wenn der Schlag scheinbar durch einen anderen ausgeführt wird. Anders als bei Heiko und mir, wo das System auf einer langjährigen, intensiven Freundschaft basiert, ist es mit Heidi in sofern noch einmal heikler, dass die beiden hier ein vollkommen neues Beziehungskonzept erschaffen, das es in unserer Gesellschaft auf diese Weise nicht gibt. Es kann nur dann als Beziehung funktionieren, wenn es keine Lügen, keine Illusionen und keine Verstandeseinschränkungen gibt. Was immer gefühlt wird ist richtig und verdient seinen Platz, egal wie hart oder schmerzhaft es auch erscheinen mag. In unserer Gesellschaft geht es in Beziehungen meist darum, das Glück im Anderen zu suchen, was jedoch fast immer dazu führt, dass man sich gegenseitig unglücklich macht. Hier geht es hingegen darum, in der Beziehung zu erkennen, dass man bereits eins ist und schon immer eins war. Der Partner ist stets nur der Spiegel und durch dieses gegenseitige Widerspiegeln, entsteht eine heilige Verbindung, die beide auf dem Weg zum Erwachen enorm weiterbringen kann. Wenn man eine Beziehung, die auf den Erwachensprozess ausgelegt ist unter den Aspekten einer normalen Gesellschaftsbeziehung betrachtet, muss sie einem abstrakt und ungerecht vorkommen. Wie kann es sein, dass einer den anderen sanktionieren darf, andersherum jedoch nicht? Um das zu verstehen, ist es wichtig dass man erkennt, dass Heiko den Sanktionierer in sich selbst trägt. Es ist keines Falls so, dass seine Vergehen, gegen seine Seele ungesühnt bleiben kann. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass er seine Sanktionen auch ohne das Zutun eines Dritten erhält, weil er sich bereits als Kind dafür entschieden hat, gewissermaßen ein automatisches Sanktionierungssystem in sich selbst zu installieren. Auch bei ihm gab es Hochphasen, in denen der Sanktionierer so stark war, dass er es kaum noch aushalten konnte. Eine Form der automatischen Selbstsanktionen bei ihm war und ist beispielsweise der Tinnitus und in den extremsten Zeiten war dieser so stark, dass er Heiko beinahe in den Selbstmord trieb. Diese extreme und direkte Selbstkasteiung durch das höhere Selbst in Form von Krankheiten führte dazu, dass er bereits vieles gelernt hat, bei dem Heidi und ich noch auf dem Nulllevel stehen. Heute hat er einen Punkt erreicht, an dem er nur noch sehr wenig bis fast gar nicht mehr gegen sein Herz verstößt, so dass auch die Sanktionen nicht mehr so intensiv sein müssen. Doch doch dies konnte er nur, weil auch er seine Lebenssanktionen angenommen hat. Es ist also nicht besser oder schlechter dran als Heidi oder ich und er bekommt auch nicht mehr oder weniger Leid zu spüren, dadurch, dass er von uns keine Sanktionen erhält. Der Weg zum Erwachen ist immer für alle gleich intensiv und es gibt hier keine Ungerechtigkeiten. Wir verwechseln nur in der Regel gerne Gleichberechtigung mit Gleichheit und glauben, dass daher immer alles für alle gleich sein muss. Doch dies ist nicht der Fall. Die Wege die wir gehen sind grundverschieden, weil wir auch grundverschiedene Muster in uns tragen, die es aufzulösen gilt. Dennoch sind sie vollkommen gleichwertig, denn jeder bekommt immer genau das Maß an Sanktion und Leid, das er zum Lernen, Fühlen und Erwachen benötigt.

Damit eine heilige Beziehung, die einen zum Erwachen führt gelingt, ist jedoch viel Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Reflektiertheit nötig. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung, aber wenn sie gelingt, kann auf diese Weise eine tiefe und heilsame Verbindung entstehen, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Wir alle drei sind auf jeden Fall schon gespannt, wie sich die Sache weiter entwickeln wird.

 

Die Heilwirkung des Wutabbaus

Wenn man es aus der göttlichen Perspektive betrachtet, dann hat der Choleriker für seine Wutausbrüche eigentlich keine Verurteilungen sondern einen Orden verdient. Warum? Weil niemals ein Gottpartikel einen anderen schlagen kann. Nur der Gegner in einem kann schlagen und er kann nur den Gegner im anderen schlagen. Was bedeutet das? Wenn etwas reine Liebe ist, also nicht von Angst gesteuert wird, kann ihm nichts Negatives passieren. Alles, was wir in unserem Leben wahrnehmen oder erleben können, ist stets ein Spiegel unserer tiefsten Überzeugungen. Gibt es in mir also nichts anderes als reine Liebe und Urvertrauen, kann ich auch nur reine Liebe gespiegelt bekommen. Jedes negativ empfundene Ereignis wird also durch die Anteile in mir angezogen, die noch nicht in reiner Liebe sind. Nur Negativität kann auch Negativität anziehen. Mein wahres Sein, besteht jedoch immer zu 100% aus reiner Liebe. Solange wir nicht wissen, dass wir diese Liebe und damit auch ein Teil von Gott sind, überlagern wir die Liebe mit Ängsten und schmerzhaften Überzeugungen. Nur die Anteile von uns, die sich in dieser Überzeugung befinden, können also auch negative Erfahrungen anziehen. Dadurch sind sie es auch stets, die die Schläge abbekommen, niemals aber das lichtvolle, wahre Sein der Liebe. Nur die Selbstverletzung in mir kann auch Schläge und Verletzungen in außen anziehen. Was immer mir in meinem Lebenstraum auch widerfährt, mein wahres Selbst kann davon niemals verlezt werden. Die Sanktionen sind also ein bisschen wie der Hammer eines Steinmetzes, der alles von der Statue abschlägt, was nicht dazu gehört. Sie lassen somit die Masken von unserem Gesicht bröckeln, bis darunter unser wahres Antlitz zum Vorschein kommt. Verletzt wird also immer nur der Angstgegner, das Ego und der Verstand, die uns von unserem wahren Sein fern halten. Umgekehrt kann ein Choleriker auch nur Situationen anziehen, in denen er schlagen muss, wenn er sich selbst hat schlagen lassen. Das was schlägt ist also stets die Angst in dem Menschen, die früher erlebt worden ist und die abgebaut werden muss. Der Choleriker wird cholerisch, weil er mit dem konträren Lebensthema im anderen in Resonanz geht. Die Wut in ihm, wird durch die Handlungen und oder die Ausstrahlung des anderen aktiviert, so dass sie abgebaut werden kann. Ein Mensch, der vollkommen im reinen mit sich ist und all seine Wut abgebaut hat, der also vollkommene, reine Liebe und vollkommenes Gottbewusstsein ist, kann nicht mehr schlagen, weil keine Negativität mehr in ihm steckt. Ebenso kann er aber auch keine Schläge mehr bekommen, da er sie nicht mehr anziehen kann. Solange es also Schläge gibt, muss automatisch der Gegner in Form von Wut und Angst schlagen und er kann auch nur den Gegner des anderen in Form von dessen Wut und Angst schlagen. Wenn beide in Liebe sind, können sie auch nur noch Liebe anziehen und somit endet des Weg des Schmerzes und des Leides automatisch. Um das zu verstehen nehmen wir noch einmal das Sinnbild des Bildhauers zurate. Der Künstler selbst trägt eine Lichtvision in sich, die immer stärker nach außen tritt, je mehr er von seiner eigenen Wut abbaut. Gleichzeitig schlägt er alles von seinem Steinblock ab, das nicht zum wahren Sein der Skulptur gehört. Es formt diese Skulptur jedoch nicht, sondern folgt nur der Lichtvision, also dem was von selbst entstehen will. Mit jedem Schlag hilft er also dem Lichtwesen des anderen, in seine Reinheit zu kommen und seine wahre Form anzunehmen. Gleichzeitig schlägt er dabei auch jedes Mal einen Teil von sich selbst ab, der ebenfalls nicht zu seinem Lichtwesen gehört. Aus diesem Grund muss man sich auch nicht dafür schämen zu schlagen oder geschlagen zu werden. Schuld und Scham sind Gedankenkonstruktionen des Gegners, die keinen realen Bestand haben. Durch Schuld und Scham sorgt der Gegner in Form der Verstandesangst dafür, dass wir und für einen heilsamen und positiven Prozess verurteilen und somit unsere Wut nicht abbauen. Erkennen wir jedoch, dass diese Interaktion zwischen Schläger und Geschlagenem nichts negatives hat, da nur jeweil die Angst des einen die Angst des anderen aufhebt, kann es keine Schuld und keine Scham mehr geben.

Es ist ähnlich wie beim Exorzismus. Auch hier leidet der Patient Höllenqualen, die auf den ersten Blick so wirken, als würden sie ihm durch den Priester zugefügt. Würde der Priester den Exorzismus nicht durchführen, hätte der Patient auch keine Schmerzen. Dennoch ist der Priester nicht schuld an den Schmerzen und er muss sich auch nicht dafür schämen, dass er sie auslöst. Durch die Schmerzen schädigt er nicht den Patienten, sondern treibt den Dämon aus ihm heraus. Ebenso treibt auch der Choleriker den Dämon in Form der Angst und des Selbsthasses aus dem Geschlagenen, ohne dabei jedoch die Seele, also das Lichtwesen des anderen zu verletzen. Es ist also nicht hilfreich oder zielführend, dieses Prozess zu bewerten oder zu verurteilen, da alles einen biologischen oder besser gesagt einen göttlichen Sinn hat. Die Biologie und damit auch Mutter Erde und all ihre Bewohner sind nur ein Produkt der Phantasie. Unsere Körper existieren nicht wirklich und somit kann auch niemals etwas verletzt werden, da es ja weder den Schlagenden noch den Geschlagenen wirklich gibt. Es gibt nur das formlose Sein, das sich selbst in den Phantasiegeschichten erlebt, die wir als unser Leben wahrnehmen. Und in diesen Geschichten muss es stets zu einem Ausgleich also einer Widerherstellung des Gleichgewichtes kommen, damit die Liebe sich ausdehnen kann. Das absurde und gefährliche in unserer Gesellschaft ist leider, dass wir dieses Spiel zwischen Schüler und Mentor verurteilen und aushebeln. Es ist bei uns kein Spiel zwischen Lehrer und Schüler, sondern wir nennen es Täter und Opfer. Wie krass aber ist diese Aussage! Der Täter bewahrt uns davor, dass wir sterben und doch können wir ihn nicht ehren, sondern geben ihm die Schuld für unser Leid. Und ja, dadurch dass wir diese Auffassung von Täter und Opfer haben, haben wir auch das entsprechende Missverhältnis geschaffen. Wenn beide sich selbst und den anderen nicht ehren und verstehen können, dann treffen zwei Menschen aufeinander, die im Autopiloten des Verstandes leben. Der eine hat sein Sein nicht aufgegeben, dafür aber Wut aufgestaut, der andere hat sich verbogen und dafür Selbsthass angesammelt. Der Verbieger reizt nun den Standhalter, ohne sich dessen bewusst zu sein und der Standhalter gibt seine Wut ebenfalls unbewusst an den anderen weiter. Auf der unbewussten Ebene spürt der Verbieger, was er sich selbst und seiner Seele durch seine Selbstverleumdung angetan hat und ist deshalb voller Selbsthass. Ohne es zu merken, will er diesen Selbsthass loswerden und schreit deshalb mit jeder Zelle seines Körpers nach außen: „Bringt mich um! Verletzt mich! Verletzt mich so arg, dass ich endlich aus meiner Selbstverleumdung erwachen kann und erkenne, dass ich dieses Maskentheater, das ich zu sein glaube nicht bin! Hilf mir mit jeder Gewalt, zu erkennen, wer ich wirklich bin.“ Der Standhalter hingegen hat sich sein Leben lang dafür verprügeln lassen, dass er zu sich gestanden hat und hat so eine gewaltige Wut nach außen hin aufgebaut. Er ist blind vor Wut, weil ihn in seinen Augen der andere nicht so sein lassen will, wie er ist. Damit schreit er nun ebenfalls mit allen ebenen seines Seins: „Reizt mich! Reizt mich so stark ihr könnt, damit ich endlich einen Grund habe um zu explodieren und meine Wut nach außen abgeben kann.“ Je nachdem, nach welchem Prinzip er als Kind geprügelt wurde, gibt es in ihm bestimmte Triggerpunkte, auf die er besonders stark reagiert. Es sind also gewisse Reizreaktionsmechanismen, die ihn in kurzer Zeit zum austicken bringen. Bei Heiko waren dies stets Punkte wie: „Du bist zu langsam, du hast das nicht richtig gelernt, du drehst dich im Kreis, du hast das nicht richtig geschrieben oder nicht richtig gemacht, du hast etwas verloren, vergessen oder kaputt gemacht. Dies waren bei ihm stets die Punkte, die von außen sanktioniert wurden. Sie wurden bei ihm stets damit verknüpft, nicht richtig zu sein oder kein guter Sohn zu sein, weshalb er besonders empfindlich darauf reagiert. All diese Punkte sind nun wiederum meine größten Themen und ich reibe sie nun Heiko tagtäglich unter die Nase, so dass hier das größtmögliche Kriesenpotential entsteht. So ziehen wir unbewusst die Sanktions-Partnerschaft an. Ich schreie: Verletz mich, damit ich meinen Selbsthass abbauen kann! Sie nur wie schön ich dich reizen kann!“ Und Heiko schreit: „Reiz mich bitte so stark du kannst, damit ich einen Grund zum ausrasten habe, so dass ich meine Wut endlich los werde!“ Diese Mechanismen gibt es fast in jeder Beziehung und so lange sie nicht bewusst sind, führen sie immer automatisch dazu, dass eine unkontrollierte Verletzung entsteht, unter der beide Seiten leiden. Da wir Wut in unserer Gesellschaft als etwas negatives und verwerfliches ansehen, versagen wir dem Standhalter in der Regel, auf die Reizungen des Opfers zu reagieren. Wir verlangen von ihm, dass er ruhig bleiben und seine Wut runter schlucken soll, so dass sie sich noch mehr anstaut, solange bis es es nicht mehr aushält und es zu einer geballten, unkontrollierten Explosion kommt. Dabei geht er über jede Grenze, so dass es zu Verletungen kommen muss. Umgekehrt ist aber das Opfer ebenfalls im Autopilotenmodus und geht immer tiefer hinein. Die fehlenden Konsequenzen vom Anfang führen dazu, dass er immer naiver wird, sich auf alles einlässt, weil er glaubt, dass ihm ohnehin nichts passieren wird und manövirert sich so automatisch in immer größere Gefahren, durch die er schließlich ernsthafte Verletzungen oder gar den Tod auf sich zieht. Auch in diesem unbewussten Spiel kann immer nur der Gegner des Täters den Gegner des Opfers schlagen, doch dies bedeutet nicht, dass dadurch auch etwas gelernt wird. Lernen können wir nur dann, wenn wir uns dieses Prozesses und dieses Wechselspiels bewusst sind und wenn wir es kontrolliert ablaufen lassen. Dazu muss der Täter bzw. Choleriker seine Mentorenrolle annehmen, da er bereits bis zu einem bestimmten Grad in seinem Sein ist. Gleichzeitig muss er aber auch seine eigenen Ängste und die damit verbundenen Systemstrukturen erkennen, die ihn zum Ausrasten bringen. Oft fällt es uns leicht, auf der oberflächlichen Ebene zu erkennen, was uns gerade wütend macht. Doch darum geht es nicht. Es sind nicht die herumliegenden Socken oder die zu hohe Stimme des anderen, die den Wutanfall auslösen. Sie sind nur Symptome eines tieferliegenden Gesamtsystems, mit denen man in Resonanz geht. Dieses System gilt es zu erkennen. Wie und auf welche Weise entzieht mir der andere Energie und warum lasse ich es zu? Welche Mechanismen in mir führen dazu, dass mich genau diese Dinge aufregen, währen mich andere Dinge vollkommen kalt lassen? Wenn er dies erkennt, erkennt er auch, dass es nicht der andere ist, der seine Wut auslöst, sondern dass sich diese Wut bereits in ihm befindet und nun abgebaut werden will. Dadurch erkennt er nun immer deutlicher, wer er wirklich ist und kann sein wahres Sein nun vollständig annehmen.

Der Schüler andererseits, der sein Sein abelegt hat, muss sich wirklich als Schüler annehmen und aufhören, sich als Opfer zu fühlen. Er muss also wirklich zum Schüler werden, den Mentor achten und für sich selbst beschließen, dass er lernen will, in sein Sein zu kommen, so dass er kein Zombie sein muss. Der Choleriker ist nun kein böser Täter mehr, sondern ein Mentor, der ihm auf dem Weg zum Erwachen hilft. Damit wandelt sich die Angst vor dem Verletzt werden in eine Dankbarkeit für die Lernschritte, die durch die Sanktionen ermöglicht werden.

Parasit und Choleriker

In unserer Gesellschaft sprechen wir dem Seelenverstümmler, also dem Opfertypen fast immer die Rolle des Guten zu, während wir dem Rebellen und Widerstandleister, also dem Tätertypen die Karte des Bösen unterjubeln. Der eine ist das arme, unschuldige Opfer, das keiner Fliege etwas zuleide tun kann, der andere der aggressive, cholerische und gewalttätige Gegner, der ohne jeden Grund handgreiflich wird. Diese Bewertung und Verurteilung können wir jedoch nur treffen, weil wir das System als ganzes nicht verstehen. So ist es kein Zufall, dass ich als Opfertyp auch zu einem Schmarotzer und Parasiten geworden bin. In der Natur ist alles stets aufs Gleichgewicht ausgelegt. Auf der energetischen Ebene bedeutet dies, dass jedes Wesen, dass sich selbst Energie- und Kraftlos fühlt automatisch Energie von stärkeren und kraftvolleren Wesen anzapft. Man kann sich dieses Prinzip ein bisschen wie bei einer Seenplatte vorstellen, bei der das Wasser mit unserer Lebensenergie gleichzusetzen ist. Alles was existiert ist die Liebesenergie. Wir bestehen zu 100% aus Liebe und sind mit allem verbunden und mit allem eins. In wirklichkeit, kann es also eigentlich keinen Energieraub geben, da wir wie Wassertropfen in einem unendlich großen Ozean sind. Nur wissen wir dies nicht mehr. Aufgrund unseres Verstandesgegners haben wir A vergessen, dass wir Gott sind und B dass es nur die Allernergie gibt, wir also nicht sterben und auch nicht geboren werden können. Wir glauben hingegen, dass wir ein begrenztes Leben mit begrenzter Energie haben, die wir in unserem Leben schneller oder langsamer verbrauchen können. Da wir aber Gott sind und somit unseren eigenen Lebenstraum mit Hilfe unserer Gedanken und Überzeugungen erschaffen, müssen wir uns auch genau so erleben. Wir nehmen uns nun also nicht mehr als Teil eines Ozeans wahr, sondern als See in einer ansonsten trockenen Landschaft. Sobald wir nun eine Beziehung zu einem anderen Wesen eingehen, verbinden sich unsere beiden Seen und wir bauen eine Art Kanal dazwischen, der für die Dauer unserer Verbindung bestehen bleibt. Dadurch fließt nun automatisch Wasser, bzw. Lebensenergie vom volleren See in den leereren. Das bedeutet im Klartext: Jeder Mensch, der sich selbst als ein schwaches, kränkliches Opfer sieht, das selbst nicht für seine Lebenssituation verantwortlich ist, saugt automatisch seinen Mitmenschen Energie ab. Er wird also zum Parasiten. Somit sind die Selbstverbieger und Opferlämmer also keine armen, unschuldigen Hascherl, sondern immer auch dreiste Energieräuber, die ihre Mitmenschen schwächen und krank machen. Sie kosten ihnen Lebenszeit und stürzen sie in Unfrieden. Jeder Mensch ist also immer Opfer und Täter zu gleichen Teilen. Der Standhalter ist Opfer, weil er ausgesaugt wird und Täter weil er angreift. Der Verbieger ist Opfer weil er angegriffen, gedemütigt und geschlagen wird, doch wird er das nur, weil er als Parasit gleichzeitig auch ein Täter ist, der seinen Angreifer zuvor verletzt und bestohlen hat. Es ist wie auf dem Schulhof. Der Lehrer, der die Pausenaufsicht hat und nur oberflächlich über die Kinderschar blickt, erkennt plötzlich, dass ein Kind ein anderes verprügelt. Sofort schreitet er ein und verurteilt den Schläger für sein ungebührliches Verhalten. Dass der andere Schüler seinen Schläger zuvor aber endlos getriezt und gereizt hat, bis dieser es nicht mehr ausgehalten hat und nicht mehr anders konnte, als sich irgendwie zu verteidigen, sieht der Lehrer nicht. So sind Täter- und Opferbeziehungen immer gleichzeitig auch Wirts- und Parasitbeziehungen. Wenn wir durch den Wald gehen und merken, dass sich eine Zecke an uns festgesaugt hat und uns unser Blut und damit auch unsere Lebensenergie aussaugt, dann greifen wir sofort zu drastischen Maßnahmen, reißen sie uns aus der Haut und zerquetschen oder verbrennen sie. Von einem kleinen Krabbelparasiten wollen wir uns also nicht aussaugen lassen. Bei menschlichen Parasiten fordern wir jedoch, dass wir genau dies hinnehmen. Die Kunst in diesem Spiel ist es jedoch, einen Weg zu finden, durch den beide Parteien aus dem Energieraub in eine gegenseitige Bereicherung kommen können. So verursacht der Parasit dadurch Leid, dass er einem Anderen die Energie entzieht und diesen ganz allmählich schwächt und zerstört. Der Wirt schwächt und zerstört sich selbst, wenn er diesen Energieraub nicht bemerkt und/oder zulässt, bis er kaum noch Kraft in sich trägt. Je länger er ihn aber zulässt, desto mehr staut sich auch die Wut in ihm an und desto heftiger muss er irgendwann auf den Parasiten reagieren.

Anhand dieses Beispieles wird jedoch deutlich, dass in einer gesunden und zielführenden Schüler-Mentor-Beziehung die Sanktion alleine nicht ausreicht, um den Energieraub auszugleichen. Der Schüler in Form des Opfers saugt durch seine Parasitenmechanismen wie ein Blutegel an seinem Mentor und schwächt diesen dadurch auf vielfältige Weise. Wenn der Mentor dies nun bemerkt, muss er für die Sanktionierung noch einmal Energie aufwenden, die ebenfalls dem Schüler zufließt, damit dieser ins Lernen kommen kann. Wenn dieses System so stehen bleibt, muss es zwangsläufig zur Unzufriedenheit und zur Missstimmung kommen, da es noch immer kein Gleichgewicht gibt. Der Mentor lässt sich auf der einen Seite von seinem Schüler aussaugen und ist auf der anderen Seite trotzdem bereit, diesen ins Licht zu führen, indem er ihm durch die Sanktionen die benötigten Wegweiser zur Verfügung stellt. Nur wenn der Schüler dies ehren kann und für seinen Mentor eine Gegenleistung erbringt, die den Energieraub und die für die Sanktionen aufgewendete Kraft wieder ausgleicht, kann eine Harmonie entstehen, in der sich beide wohlfühlen. Hier ist es also wichtig, dass der Mentor ein persönliches Geschenk bekommt, das vom Schüler aus vollem Herzen gegeben wird und durch das er die verlorene Energie wieder zurückbekommt. Das gleiche Verhältnis zwischen energieraubendem Schüler und Mentor finden wir auch in der Kindererziehung. Wenn ein kleines Kind mit dem Fuß gegen das Schienbein seiner Mutter tritt und diese ihm daraufhin sofort deutlich macht, dass es dies nie wieder machen soll, dann ist dafür nur eine sehr kleine Maßnahme nötig. In den meisten Fällen reicht vielleicht schon ein strenger Blick oder ein erhobener Zeigefinger und eine kurze Erklärung. Lässt sie die Tritte jedoch zu, weil sie vielleicht zu schwach ist um sich zu wehren, weil sie faul und träge ist oder weil sie glaubt, dass man einem Kind einfach alles durchgehen lassen muss, dann wird es mit der Zeit immer schwerer, die Tritte zu unterbinden. Zum einen staut sich in der Mutter immer mehr Wut an, die sie immer weniger kontrollieren kann und zum Anderen braucht aber auch das Kind einen immer deutlicheren Hinweis um überhaupt noch zu verstehen, dass es etwas falsches tut. Wenn 100.000 Tritte gegen das Schienbein in Ordnung waren, warum ist es dann Plötzlich der 100.001ste nicht mehr? Wenn die Mutter nun mit einem erhobenen Zeigefinger oder einer strengen Miene ankommt, ist es A nicht mehr authentisch und B kann es unmöglich eine Wirkung erziehlen, weil der kleine es einfach nicht mehr ernst nehmen kann. Um ihn jetzt noch zu stoppen, muss es ein Donnerwetter geben, das so groß ist, dass das Kind aufwachen und sein Fehlverhalten trotz der langen Duldungszeit noch immer erkennen kann. Nicht anders war es bei mir, als am Nachmittag vor meinem Ritual, die Endversion des Buches zerstört wurde. Mein Verstand hatte meine Gefühle durch die Jahrzehntelang eingefahrenen Verhaltensmuster so sehr Blockiert, dass ich keinen Zugang mehr dazu hatte. Ich wusste, dass ich permanent dabei war, Scheiße zu bauen und doch konnte ich es nicht mehr ändern. Ich befand mich so sehr in meinem gewohnten Fahrwasser, dass ich wie automatisiert immer wieder das gleiche tat. Erst als ich geschlagen, geschüttelt und geschubst wurde, war der Druck stark genug, dass ich für einen kurzen Moment aufwachen und die Situation realisieren konnte. Ich brauchte ein heftiges Donnerwetter, um in der Lage zu sein, meine Richtung zu verändern. Genau das gleiche ist es auch mit Krankheiten. Wenn wir vollkommen sensibel und feinfühlig sind und schon immer auf unsere Körpersignale hören, dann reicht ein leises Unwohlsein und wir wissen sofort, dass wir gegen uns gehandelt haben. Je mehr wir es jedoch gewohnt sind, uns selbst auszubeuten, desto weniger nehmen wir unseren Körper wahr. Wenn wir nun eine schwere Grippe oder eine Magen-Darm-Infektion bekommen, dann drücken wir sie mit Hilfe von Antibiotigern oder ähnlichem weg und ignorieren das Warnsignal weiterhin. Wir sind es bereits so sehr gewohnt, dass unser Körper nicht zu 100% funktioniert, dass wir uns deswegen nicht einmal mehr Gedanken machen. Auf die gleiche Weise ignoriert auch das Kind die Anweisung seiner Mutter, wenn diese nicht mit aller Härte kommt. Das die Mutter nicht glücklich ist und daher permanent wegen irgend etwas meckert, ist ja normal, warum sollte ich mir deshalb also Gedanken machen? Im Falle der Krankheit funktioniert der Hinweis nun nur noch, wenn diese einen vollkommen aus der Bahn wirft und so stark ist, dass sie das normale Weitermachen mit dem gewohnten Alltagsablauf verhindert. Vielleicht kommt also ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall, vielleicht auch ein Beinbruch oder eine Erblindung, die uns ausbremsen oder stoppen. Im Falle der Mutter kann sie, wenn sie noch zu ihrem Kind durchdringen will kaum anders reagieren als mit Schlägen oder anderen körperlich spürbaren Sanktionen.

Bekommt nun aber ein Außenstehender mit, dass die Mutter ihr Kind anschreit und ihm wütend den Hintern versohlt, verurteilen wir die Mutter dafür, dass sie nicht hat ruhig bleiben können. Hätte sie jedoch noch länger gewartet, wäre ihr Kind bereits so übermächtig geworden, dass sie sich überhaupt nicht mehr hätte wehren können. Als Heiko in Neuseeland war, hatte er das Glück, ein solches Spiel zwischen Wirt und Energieräuber in der Natur beobachten zu können. Über zwei Jahrhunderte hatte sich eine Efeupflanze still und heimlich an einem Baum entlang gerankt und ihm dabei ganz vorsichtig immer etwas Energie entzogen, ohne dass der Baum dies merkte. Nun war der Efeu bereits so groß geworden, dass er fast den ganzen Baum umrankte und kurz davor war, ihn zu ersticken. Sobals ihm das gelang, starb der Baum in seiner Mitte ab und die Efeupflanze konnte als ein Baumartiges Gewächs alleine Weiterleben. Doch genau in diesem letzten Moment erkannte der Baum, was hier mit ihm getrieben wurde und er begann, seinen Stamm an einigen Stellen soweit zu verdicken, dass er seinen Parasiten um sich herum wegsprengte. Hätte er noch einen Moment länger gewartet, wäre der Efeu bereits so stark und er selbst bereits so schwach gewesen, dass er keine Chance mehr gehabt hätte und einfach gestorben wäre. Durch das endlose warten gab es am Ende also nur noch die Möglichkeit, entweder den Parasiten zu töten, oder selbst zu sterben. Das gleiche Spiel lässt sich auch in Beziehungen sehr häufig erkennen. Oft ist ein Beziehungspartner als Parasit, der andere als Wirt unterwegs. Wenn kein Weg gefunden wird, den Energieraub zu kanalisieren und in eine gegenseitige Energetisierung zu verwandeln, dann kommt es in der Regel zu einem von zwei Szenarien. Entweder, der Wirt nimmt seine Rolle als Täter und Jäger an und wird so zum Choleriker, der vielleicht mit gewalttätigen Handlungen überreagiert um den Parasiten zu stoppen, oder aber er nimmt seine Rolle nicht an und lässt sich aussaugen, bis er nur noch ein Schatten seiner selbst ist. In meiner eigenen Familie entschied man sich für den zweiten Weg. Die Rolle meines Vaters wäre eigentlich die des Jägers und des Grenzensetzers gewesen, doch mit sehr wenigen Ausnahmen kam er dieser Rolle nicht nach, sondern ließ sich unbewusst von meiner Mutter aussaugen, bis er nur noch eine Art Schatten von seiner Frau war. Er wurde zum Zombie, der keine eigenen Gefühle mehr besaß und nur noch die Meinung vertrat, die meine Mutter hatte. Nach außen hin wirkt es auf den ersten Blick wahrscheinlich sehr löblich, dass es nie zu irgendwelchen nennenswerten Auseinandersetzungen kam, doch das konsequente Ablehnen der Jägerrolle tat am Ende keinen von beiden gut. Denn auf diese Weise konnten weder meine Mutter noch mein Vater ins Erwachen kommen. Meine Mutter blieb in ihrem Parasitendasein, das sie selbst unglücklich machte und mit dem sie nie wirklich ins Leben kommen konnte und mein Vater wurde zu einem gefühllosen, lebenden toten. Um diesen Kreislauf durchbrechen zu können, muss also jeder die Rolle annehmen, die er sich durch sein höheres Selbst ausgewählt hat. Der Wirt muss zum Täter werden, der den Parasiten in seine Schranken weist und der Parasit muss diese Hinweise annehmen, um zu erkennen, dass er ein Parasit ist, der sich weigert ins Leben zu gehen. Die Wut des Täters ist dabei ebenso zu ehren, wie die Bereitschaft, des Opfers, die Wut als heilsamen Hinweis anzunehmen. Dass wir in der Gesellschaft so verurteilend und bewertend an die Sache herangehen, ist dabei natürlich überhaupt nicht hilfreich. Denn es führt dazu, dass wir uns für etwas schlecht fühlen, das uns in Richtung Erwachen und Heilung führt. Der Wirt/Täter handelt genau richtig, wenn er cholerisch wird und den Parasiten/Opfer in seine Schranken weist. Und doch veranlassen ihn die Gesellschaftsnormen dazu, sich deshalb schuldig und schlecht zu fühlen, wodurch er sich neues Seelenleid auflastet, das der Heilwirkung seines Wutausbruchs entgegenwirkt. Der Parasit, bzw. das Opfer handelt genau richtig, wenn er die Schläge und die Wut einsteckt und daraus seine Lernerfolge erzielt, die ihn vom Energieräuber zum eigenständigen Selbstversorger führen. Doch stattdessen fühlt er sich in der Regel in seinem Opferbewusstsein bestätigt und glaubt nur noch mehr, dass die Welt gegen ihn ist, wodurch auch er keinen Heilerfolg erzielen kann. Nur wenn beide den Prozess als richtig und heilsam annehmen, kann daraus auch eine Heilung für beide entstehen.

Wutabbau und Sinneswahrnehmung

Und noch etwas Wichtiges fiel uns auf. Gemeinsam mit unseren Fortschritten beim inneren Wutabbau testeten wir auch die Eröffnung unserer Sinne aus und stellten fest, dass es dabei einen direkten Zusammenhang gibt. Je mehr ungelöste Wut in Form von Selbst- oder Fremdhass wir in uns tragen, desto verschlossener sind unsere Sinne. Die Wut, die in unserem Inneren festsitzt, hindert uns also aktiv daran dass wir die äußere Welt und damit unsere Spiegelpartner wahrnehmen können, durch die wir ins Lernen kommen. Je mehr Wut wir in uns tragen, desto stärker ist automatisch auch der Verstandesgegner, der uns im Ego und in unseren Gedankenkonzepten festhält. Der Verstand ist es aber auch, der unsere Sinne vorfiltert. Jeder Mensch nimmt über seine Sinne stets alles wahr, was in seiner Umgebung vor sich geht. Nicht alles davon gelangt aber auch in unser Bewusstsein, da unser Verstand nur einen kleinen Teil herausfiltert, den er als Relevant betrachtet. Je stärker wir also durch unsere aufgestaute Wut nach außen bzw. durch den aufgestauten Selbsthass in unserem Verstand verhaftet sind, desto geringer ist auch der Anteil der Sinneseindrücke, die in unser Bewusstsein durchdringen können. Man sagt nicht umsonst "Blind vor Wut". Durch das Verhaftet-Sein im Verstand und in der Wut können wir also sowohl das Schöne wie auch das Leidvolle nur begrenzt wahrnehmen. In gewisser Hinsicht ist auch dies ein Teil des Paktes, den man als Kind mit dem Gegner geschlossen hat. Wenn man sich ganz bewusst dafür entscheidet, keinen Leidensdruck spüren zu wollen, weil man Angst vor dem Schmerz und dem Tod hat, dann ist es dafür elementar wichtig, dass man auch seine Sinne einschränkt. Wenn ich keinen inneren Sanktionierer und damit auch kein Feedback darüber haben will, ob ich gegen mein Sein handele oder nicht, dann muss ich dazu Blind werden. Je offener meine Sinne sind, desto stärker nehme ich es wahr, wenn etwas gegen mein Sein ist. Je mehr ich sehen kann, desto mehr fallen mir Dinge auf, die nicht in das Gesamtbild passen und desto eher bemerke ich, dass alles was ich wahrnehme nur eine Fassade ist. Je mehr ich höre, desto mehr nehme ich Lärm, Warnsignale und andere Geräusche wahr, die mich entweder direkt schädigen oder die mich auf eine Schädigung hinweisen. Je mehr ich schmecke, desto besser erkenne ich, ob mich eine Nahrung wirklich nährt, oder ob sie mich viel mehr vergiftet, auslaugt, süchtig oder krank macht. Je mehr ich rieche, desto schneller rieche ich, wenn etwas faul ist oder wenn der Braten Stinkt. Je mehr ich fühle, desto mehr habe ich ein Gefühl für meinen eigenen Körper und dafür was ihm gut oder schlecht tut. Je offener meine Sinne also sind, desto mehr spüre ich auch alles Negative und Leidbringende, das mich darauf hinweist, dass ich von meinem Weg abgekommen bin und dass nun gewisse Lernprozesse anstehen. Aufgrund der Todesangst will ich aber gar nicht ins Lernen kommen, da dieses Lernen immer ein Risiko, eine Gefahr und damit auch potentiell Schmerz bedeutet. Um also im Nichtlernen bleiben zu können, muss ich meine Sinne verschließen und abstumpfen lassen. Nur so kann ich den Druck, den ich durch mein höheres Selbst bekomme ausblenden, übersehen und ignorieren. Doch was im ersten Moment wie ein guter Deal klingt, führt in Wahrheit dazu, dass man nun vollkommen zum Zombie wird. Denn so wie man nun das Schmerzhafte, Leidvolle, Hässliche und Negative auf der Welt nicht mehr richtig wahrnehmen kann, nimmt man nun auch das Schöne, Liebevolle, Extatische und Genussvolle nicht mehr wahr. Alles wird zu einem bedeutungslosen Einheitsbrei, denn sowohl Leid als auch Freude werden komplett gedämpft, so dass man keinen echten Bezug mehr dazu hat. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir so häufig eine latente Unzufriedenheit in uns spüren. Ohne geöffnete Sinnesorgane ist unser Leben zunächst nicht unbedingt schlecht, aber eben auch nicht gut, sondern vollkommen neutral und gefühllos. Erst, wenn wir den Lernprozess wieder aufnehmen und uns ganz bewusst dafür entscheiden, auch das Negative und Leidvolle spüren zu wollen, können sich unsere Sinne nun wieder öffnen, so dass wir zurück ins Leben kommen. Dadurch wird nun alles immer intensiver, was natürlich sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Zum einen fühlen wir uns nun zum ersten Mal wieder lebendig und können die Schönheit der Welt wahrnehmen und genießen. Zum anderen ist dies aber auch die Phase, in der wir das geballte, angestaute Leid, das wir über unser Leben hinweg aufgeschoben haben, von unserem höheren Selbst geschenkt bekommen. Je mehr Schmerz und Leid wir also annehmen, desto intensiver nehmen wir es war, da sich nun auch unsere Sinne wieder öffnen. Bei den Austestungen kam jedoch heraus, das vor allem Heidi und ich in Sachen Sinnesöffnung noch ganz am Anfang standen.

Heiko, der seine Wut bereits zu 35% abgebaut hatte, besaß auch bereits relativ stark geöffnete Sinne. Seine Augen und Ohren waren sogar schon bei 100%, seine Nase immerhin bei 90% und die Zunge sowie der Tastsinn bei 40%. Auch bei den medialen Sinnen, also den sogenannten Übersinnen, mit denen wir in der Lage sind, die Ebenen der Welt wahrzunehmen, die hinter dem Bereich des Physischen liegen, sah es im Mittel schon gar nicht mal so schlecht aus. Beim Hellsehen, also der Fähigkeit, Auren und Energiekörper wahrzunehmen, lag er zwar nur bei 0,7%, beim Hellfühlen aber bereits bei 50%, beim Hellhören schon bei 70% und beim Hellwissen, also bei der Intuition sogar bei 100%. Seine generelle Aufmerksamkeit lag ebenfalls bei 100%. Bei mir und auch bei Heidi sah das ganze schon etwas anders aus. Unsere innere Wut war in beiden Fällen erst zu 0,015% abgebaut und dementsprechend verschlossen waren auch unsere Sinne. Heidi kam mit dem Sehen und Hören jeweils auf gerade einmal 1%, mit dem Riechen auf 0,8% und mit dem Schmecken auf 45%. Dafür hatte sie beim Fühlen jedoch die vollen 100% der Sinnesöffnung. Ihre Aufmerksamkeit befand sich bei 25% von dem, was ihrem wahren Sein entspricht und bei den Übersinnen lag sie lediglich mit dem Hellhören in einem positiven bereich von 51%. Ihre Fähigkeit Hellzusehen war zu einem Prozent eröffnet, die des Hellfühlens und die der Intuition lag jeweils bei 0%. Bei mir sah es im Mittel sogar noch etwas schlechter aus. Mein Sehsinn liegt zurzeit bei einer Leistungsfähigkeit von gerade einmal 0,00000001% (sieben Nullen nach dem Komma). Wirklich verwundert war ich über dieses Ergebnis allerdings nicht. Meine Ohren waren immerhin schon zu 4% eröffnet, mein Tastsinn zu 9% und mein Geruchssinn brachte es gerade einmal auf 0,7%. Mein Geschmackssinn lag sogar so tief, dass wir nicht einmal mehr ein Ergebnis ausmachen konnten, das bemerkenswert über 0 lag. Mit den Hellsinnen sah es nicht besser aus- Hellsehen und Hellfühlen liegen jeweils bei 0%, das Hellhören immerhin bei 0,8% und meine Intuition war mit 0,000001% (fünf Nullen nach dem Komma) zwar wirklich schlecht, aber immer noch besser als mein Seesinn. Die generelle Aufmerksamkeit, mit der ich im Moment durchs Leben gehe, liegt bei 57%. Diese starke Differenz zwischen der wirklich geringen Öffnung meiner Sinne und der sogar ganz passablen Aufmerksamkeitsstufe zeigt noch einmal deutlich, warum ich in Sachen Präsenz immer wieder in so einen Zwiespalt gerate. Auf der einen Seite fühle ich mich oft durchaus präsent und aufmerksam und oft gelingt es mir, genau darauf zu achten, dass ich mich wirklich im Hier und Jetzt befinde. Und trotzdem merke ich dabei oft, dass ich dennoch nichts, bzw. nur sehr wenig wahrnehmen kann. Spannend ist aber auch, wie viel sich trotz allem in letzter Zeit schon gewandelt hat. Dadurch, dass Heiko als Kind bewusst den inneren Sanktionierer in Form des Leidensdrucks durch Krankheiten, schmerzhaften Situationen etc. gewählt hat und diesen inzwischen auch sehr gut annehmen und als Wegweiser nutzen kann, hat sich sein Gemeinzustand bereits um das 55.000fache verbessert. Auch wenn es mir selbst oftmals so vorkommt, als würde ich permanent nur auf der Stelle treten, hat sich mein Allgemeinzustand seit dem Moment, an dem ich als Schüler zu Heiko kam, immerhin um das 5.000fache verbessert. (Kaum zu glauben, wenn ich bedenke, wie sehr ich mit allem noch am Anfang, oder sogar weit vor einem Anfang stehe) Und trotz der kurzen Zeit, die Heidi erst mit uns im Kontakt steht, ist bei ihr nun bereits eine Verbesserung um das 45fache eingetreten.

Wenn wir unsere Sinneswahrnehmung also eröffnen wollen um präsenter und aufmerksamer zu werden, dann können wir dies zu einem gewissen Grad durch Training und Aufmerksamkeitsübungen erreichen. Doch eben nur bis zu einem gewissen Grad, denn ab dann blockt unser Gegner die Sinnesöffnung ab und lässt kein weiteres Lernen mehr zu, bis wir die in uns aufgestaute Wut abgebaut haben. Je mehr Wut wir also abbauen und je mehr Verurteilung und Schuld wir loslassen können, desto offener werden automatisch auch unsere Sinne und desto stärker wird unsere Präsenz im gegenwärtigen Augenblick. Wir alle kommen als Wesen auf die Welt, die vergessen haben, dass sie Gott sind und wir alle haben die Aufgabe, in dieses Erwachen zurückzufinden. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn man den Weg annimmt und auch die innere Wut abbaut. Der Verbieger muss also zurück in sein Sein finden, um erwachen zu können und der Standhalter muss seine Fremdwut abbauen, in dem er als Mentor anderen auf diesem Weg hilft. Ein viel zitierter Spruch, der oft in Verbindung mit dem Dharma und dem Lebensweg verwendet wird lautet: "Wenn es nicht leicht geht, ist es nicht richtig!" Dies ist so leider nicht korrekt. Natürlich ist unser Lebensweg ein Weg ins Paradies und wenn wir einmal begonnen haben, in die richtige Richtung zu gehen, wird es mit der Zeit immer leichter und freudiger. Doch mit dem Lebensweg ist es das gleiche wie mit dem Lernen einer neuen Fähigkeit. Aller Anfang ist schwer und erst mit der Zeit kommt die Leichtigkeit hinzu. Unser Verstandesgegner hat uns dazu gebracht, dass wir uns so gut wie möglich verirren, bis wir schließlich nicht einmal eine Idee mehr davon hatten, wer wir auch nur sein könnten. Wir stecken mit unserem Karren des wahren Seins also bis zur Windschutzscheibe im Treibsand. Von dieser Position aus, ist es der leichteste und einfachste Weg, ihn einfach immer tiefer sinken zu lassen, bis wir vollkommen unter den Sandschichten ersticken. Dies bedeutet jedoch, dass wir uns für ein Leben im Siechtum entscheiden, bei dem wir nie wirklich frei sein können und bei dem wir nie wirklich zu Leben beginnen. Wir schauen nur zu, wie unsere Lebenszeit verrinnt, bis der Treibsand die letzten Sonnenstrahlen verschlingt und es schließlich dunkel wird um uns. Wenn wir uns hingegen dafür entscheiden, dass wir ins Leben kommen und unseren Dharma-Weg gehen wollen, dann müssen wir uns zunächst aus dem Treibsand des Verstandesgegners befreien. Wir müssen eine Fensterscheibe des Wagens einschlagen, uns hindurchquetschen, ins Freie robben, uns aus dem Sand ziehen und dann unser Auto mit aller Kraft auf sicheres Terrain wuchten. Dabei werden wir unweigerlich eine Menge Sand schlucken, werden uns verletzen und eine Menge Schmerz und Leid spüren. Doch nur wenn wir durch dieses Leid hindurchgehen, stehen wir am Ende mit unserem Wagen auf sicherem Boden und können ganz gemütlich in Richtung Erwachen, also in Richtung Paradies rollen. Ohne den Weg durch den Wutabbau und das damit verbundene Leid, ist kein Erwachen und keine Erleuchtung möglich. Es ist immer ein Prozess und ein Weg den man gehen muss und er ist immer auf die eine oder andere Weise mit Leid verbunden. Der Täter / Cholleriker / Mentor erhällt dieses Leid zunächst von außen und dann später hauptsächlich von innen in Form von Krankheiten, da er seinen Sanktionierer selbst bewusst gewählt hat. Das Opfer / der Schüler erhält das Leid zunächst von innen in Form der Selbstaufgabe und dann später hauptsächlich von außen, entweder dadurch dass er unbewusste Täter anzieht, oder indem er sich bewusst für einen Mentor entscheidet, der dieses Leid gezielt als Lernmittel einsetzt. Paulina stand vor einem Jahr an genau dem gleichen Punkt wie ich. Sie wollte sich für den Weg in die Freiheit entscheiden, wollte dabei ihren Wagen aber nicht aus dem Dreck ziehen. Natürlich wollte sie frei sein und ihren Roadtrip in Richtung Paradies und Erwachen starten, doch sie wollte die Anstrengung und den Schmerz nicht, die damit verbunden waren. Sie wollte leben, konnte gleichzeitig aber ihr Parasiten-Dasein nicht aufgeben, da sie noch immer überzeugt war, die Lebensenergie anderer zu benötigten, um ihre Todesangst zu besänftigen, in dem sie dem eigenen Tod so lange wie möglich entkam. Ihre Angst war so groß, dass sie sich den Aufgaben und dem damit verbundenen Schmerz nicht stellen konnte und wollte. Das heißt im Klartext: Sie lehnte jede Form des Leidens ab. Wann immer wir versuchten, ihr durch Sanktionen oder Konsequenzen den Druck aufzubauen, den sie zum Lernen und Wandeln benötigt hätte, lehnte sie ihn ab und reagierte mit Schuldzuweisungen. In ihren Augen waren wir die Schuldigen, die den Schmerz verursachten. Sie konnte nicht erkennen, dass die Sanktionen nicht durch uns, sondern durch ihr höheres Selbst bestimmt und ausgeführt wurden und sah in uns stattdessen einen Schuldigen, der dafür verantwortlich war, dass es ihr nicht gut ging. Ebenso wenig konnte sie uns aber auch als „Arsch-Engel“ ansehen, also als Engel, die man zwar im ersten Moment als unangenehm und Schmerzhaft empfindet, die einen aber gerade durch dieses empfundene Leid ins Paradies führen.

Unsere Idee war es, ihr ein Seil zu reichen, mit dem sie den Wagen aus dem Treibsand ziehen konnte. Für sie waren wir jedoch keine Mentoren, die ihr dabei helfen wollten, ins Erwachen zu kommen, sondern Zerstörer und Peiniger, die ihr aus reiner Boshaftigkeit das Leben schmerzhaft und schwer gestalten wollten. Sie konnte nicht sehen, dass am anderen Ende des Seiles, das wir ihr reichten, ihr Lebenswagen hing, der sie in die Freiheit und ins Erwachen bringen konnte, sondern machte uns dafür verantwortlich, dass das Seil in ihre Finger einschnitt, so dass diese zu Bluten begannen. Dies zeigt noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, dass der Prozess des gegenseitigen Wutabbaus bewusst und aus eigener Entscheidung heraus stattfinden muss. Wenn ein Opfer Schmerz erfährt, ohne dass es sich darüber bewusst ist, dass es ihn selbst gewählt und angezogen hat, um den eigenen Selbsthass abzubauen, rutscht es dadurch nur noch tiefer in das Opferbewusstsein hinein. Da Paulina uns als Mentoren und damit auch als Konsequenzgeber ablehnte und wir auf diese Ablenung eingingen, musste sie automatisch andere Schmerzbringer in ihr Leben ziehen, die dann jedoch unkontrolliert kamen. Das Leid und der Selbsthass in ihr waren bereits präsent und so musste sie auf die eine oder andere Weise einen Spiegel im Außen anziehen, durch den dieses Leid auch spürbar wurde. Da sie die kontrollierten Sanktionen durch uns ablehnte, musste die Schöpfung selbst diese Aufgabe übernehmen und so bekam sie mit jedem Mal, das sie sich für ihren Weg entscheiden wollte, dann aber wieder einen Rückzieher machte, mehr Sanktionierer in Form von Tätern geschenkt. Zunächst waren es die Jugendlichen, die uns betrunken mit Steinen attackierten, dann die Männer, die mit Autos auf unsere Zelte zurasten und sie so in Todesangst versetzten. Und schließlich waren es die beiden Vergewaltiger, die sie in ihrem Hotelzimmer und dann noch einmal in ihrem Zelt heimsuchten und die nur noch knapp abgewendet werden konnten. Diese unbewusst angezogenen Sanktionierer verursachten natürlich zehn Mal mehr Angst und Leidensdruck, als sie bekommen hätte, wenn Sie sich bewusst dafür entschieden hätte, uns als Mentoren anzunehmen. Das Leben schenkte ihr diese Angst- und Leidproduzenten, damit sie ihren inneren Selbsthass abbauen konnte, auch wenn sie sich nicht bewusst für diesen Schritt entscheiden konnte. Das Problem war nur, dass diese externen Schmerzbringer so unkontrolliert kamen, dass sie damit nicht nur sich selbst sondern auch unsere ganze Herde ernsthaft in Gefahr brachte, so dass ein gemeinsames Reisen am Ende nicht mehr tragbar war. Als Mann suchte ich mir nun unbewusst andere Schmerzbringer aus, die aber den gleichen Effekt hatten. Bei mir waren es keine Vergewaltiger und Alkoholiker, sondern Dornen, Zeiträuber, technische Pannen und Schreibblockaden, die meinen Leidensdruck erhöhten, bis ich mich dafür entschied, den Leidensweg aus dem Unbewussten ins Bewusste zu holen und mir die Konsequenzen selbst auszusuchen, anstatt den "Zufall" entscheiden zu lassen. Später wurde uns hierbei noch ein weiterer Aspekt bewusst. Solange ich nicht versucht habe, mich aus meinem verstandgesteuerten, gefühllosen Zombie-Dasein zu befreien, bekam ich auch nur relativ wenig bis keinen Druck. Ich war wie ein Sklave, der treu seinem Herren diente und niemals etwas tat, was diesen hätte verärgern können. Der Gegner hatte also bereits erreicht, was er erreichen wollte. Warum also hätte ich von irgendeiner Seite Druck bekommen sollen? Dementsprechend war ich nie ernsthaft krank, zog mir nie wirkliche Verletzungen zu, erlitt nie große Verluste oder schmerzhafte Erlebnisse, kam aber auch nie ins Lernen. Der Grund dafür war, dass ich mich ganz bewusst gegen einen Lernprozess entschieden hatte. Ich wollte nicht erwachsen werden, ergo wollte ich mich niemals wandeln oder verändern, wollte nie in meine Kraft kommen und meine Lebensaufgabe annehmen, sondern immer der kleine Tobias bleiben, der es in der Seifenblase seiner Familie so schön einfach, warm und gemütlich hatte. „Wer viel tut und viel riskiert, macht auch viele Fehler. Wer wenig tut und wenig riskiert macht weniger Fehler. Es soll sogar Menschen geben, die gar keine Fehler machen!“ Dieser alte Spruch beschreibt meine Entscheidung relativ gut. Solange ich nichts riskiere, brauche ich auch nichts befürchten, kann nichts falsch machen und brauche somit auch keine Druck vom Gegner. Erst in dem Moment, in dem ich versuchte, aus diesem System auszubrechen und ins Leben zu kommen, begann auch der Druck. Nun, da ich einmal mit diesem Weg begonnen habe, gibt es jedoch kein Zurück mehr. Ich habe mir selbst, meinem göttlichen Sein und allen Hütern und Helfern versprochen, dass ich den Weg zum Erwachen gehe. Wenn ich nun also wieder einen Rückzieher mache und mich gegen bewusst gewählten Leidensdruck entscheide, bekomme ich ihn von irgendeiner anderen Seite und dann wird er bedeutend stärker sein. Genau genommen war er schon bedeutend stärker, als er hätte sein müssen, denn dies war ja nicht das erste Versprechen, dass ich mir selbst und der Schöpfung gab. Vor zwei Jahren in Spanien hatte ich mir geschworen, innerhalb eines Jahres meinen göttlichen Heiler-Körper anzunehmen. Ich wollte meine Trichterbrust korrigieren, meine Vorhautverengung beseitigen, mein Hohlkreuz ausgleichen, meine Haltung verbessern und meine Muskeln auftrainieren. Keines diese Versprechen hatte ich am Ende eingelöst und so musste ich nun im Zusammenhang mit dem Buch als Konsequenz für diese Zuwiderhandlung gegenüber meinem höheren Selbst einen härteren Druck erfahren. Nun stand als Sanktion fest, dass ich vollkommen im Zölibat leben würde und dass der Kontakt zu meiner Familie und meinen früheren Freunden vollkommen aufgehoben wurde. Ich hatte beim ersten Mal also nicht hören wollen und bekam nun die zweite Dosis an Leidensdruck.

Die Gewissheit, mit dem Weg zum Erwachen einen Weg einzuschlagen, auf dem es kein Zurück mehr gab, war auch der Grund dafür, dass ich so lange gezögert habe, mich wirklich für diesen Weg zu entscheiden und warum auch Paulina diese Entscheidung nie hatte treffen können. Rein Logisch war es ja keine große Sache. “Willst du dabei sein, ja oder nein!” Warum ist es also so schwer, diese Entscheidung zu treffen? Damals habe ich es nicht verstanden und dieses Unverständnis hat mich in die Weißglut getrieben. Heute ist es für mich vollkommen klar. Wenn ich mich vollkommen dafür entscheide, meinen Lebensweg nicht zu gehen und weiter ein Zombieleben zu führen, weiß ich, dass ich mein Leben lang niemals Zufriedenheit oder Glückseligkeit erfahren werde, sondern immer ein gefühlloser Parasit bleibe. Ich weiß, dass meine Sinne flach bleiben und ich dadurch niemals in der Lage sein werde, wirklich zu genießen und die Schönheit der Welt in ihrem vollen Umfang wahrzunehmen. Mein Verstandesgegner schreit bei diesem Gedanken sofort “Hier!” denn für ihn ist es das beste, wenn er sich nicht mit lästigen Gefühlen herumärgern muss, sondern einfach nur funktionieren kann. Mein Herz und mein Gottbewusstsein laufen hingegen Amok und wollen unter keinen Umständen, dass diese Entscheidung getroffen wird. In diese Richtung gibt es also schon einmal eine Patt-Situation. Sage ich jedoch “Ja, mit allen Konsequenzen!” dann gibt es von nun an kein Zurück mehr. Das Herz jubelt dabei, doch das Angst-Ich weiß, was alles auf einen zukommen wird. Wenn sich die Sinne nun öffnen, dann ermöglicht das natürlich, all die Schönheit und den Genuss der Welt wahrzunehmen, doch es führt auch dazu, dass man jedes Leid und jeden Schmerz noch deutlich intensiver spürt. Gleichzeitig weiß es, dass man nun den Sanktionierer aktiviert, der einen bei jedem Verirren und Abkommen vom Lebensweg, sofort wieder mit Druck auf diesen zurück schubst, wodurch zwangsläufig Schmerz und Leid entstehen muss. Es weiß auch, wie viel Schmerz in der Vergangenheit aufgetaut wurde, der nun mit doppelter Intensität abgebaut werden muss. Die Angst vor dem Leid, das einen erwartete bestand also gleich in dreifacher Hinsicht. Zum einen in der Abarbeitung der Altlasten, zum anderen in der Sanktionierung aller neuen Verstöße und zum dritten in der Öffnung der Sinne, die das Schmerzempfinden selbst deutlich erhöhten. Es ist also kein Wunder, dass einem diese Entscheidung eine Heidenangst macht, vor allem wenn man bedenkt, dass man mit dem Unglücklichsein und dem Leid, das man bisher im Zombie-Dasein bereits erhalten hat, meist schon vollkommen überfordert war. Wenn man dieses kaum ausgehalten hat, wie sollte man dann mit dem zurecht kommen, was einen nach der Entscheidung erwartete? Selbst wenn man wie ich zu diesem Zeitpunkt nicht die geringste Vorstellung davon hat, was es bedeutet, in sein Sein zu gehen und mit welchen Hürden dies verbunden ist, gibt es doch immer einen Teil in einem, der über alles Bescheid weiß und der sich vor den Konsequenzen ohne Ende fürchtet. Aufgrund dieser Angst, hatte Paulina schließlich die Hosen voll und versuchte nur noch vor der Entscheidung und damit auch vor ihrem Erwachensweg zu fließen. Doch das Weglaufen und das Ablehnen dieses Weges führt nicht dazu, dass man sich vor ihm drücken kann, sondern nur, dass man das Unvermeidliche noch ein bisschen weiter hinauszögert. Man kann dieses Spiel durchaus eine ganze Weile machen und dies sogar über mehrere Leben hinweg, aber früher oder später ist das Gummiband zum Erwachen so stark gespannt, dass es einen in die entsprechende Richtung reißt. Bei einer Austestung vor ein paar Tagen haben wir herausgefunden, dass Heiko sich bereits 16 Leben lang vor diesem Weg gedrückt hatte. In jedem einzelnen davon war er ein Wolf gewesen, der sich weigerte, die Menschen als Erdzerstörer zu lieben und sie ebenso als Teil der Schöpfung anzuerkennen, wie alle anderen auch. Bei Heidi waren es sogar über 1000 Leben und auch sie war in jedem davon eine Wölfin gewesen und hatte sich vor dem gleichen Lernprinzip gedrückt. Nun waren beide selbst zu jenen Wesen geworden, die sie als Wölfe nicht hatten lieben können. Heiko war dabei ein Heiler, dessen Medizintier wiederum der Wolf war, was wahrscheinlich nicht zufällig so gewählt wurde. Ich selbst drehte inzwischen bereits meine 301 Ehrenrunde als Seele, die weder im Leben noch im Tod ins Erwachen kommen wollte. Anders als die anderen beiden war ich in jedem davon ein Mensch und einmal wie gesagt eben auch Franz von Assissi. Es war also durchaus möglich, das Band zum Erwachen für eine immens lange Zeit zu spannen, doch letztlich würde es einen zurück ins Gottbewusstsein schleudern. Aus der göttlichen Perspektive betrachtet, spielte das natürlich keine Rolle, da es keine Zeit gibt, aber im eigenen Empfinden führte es natürlich dazu, dass das noch weiter aufgeschobene Leid noch geballter und intensiver auf einen zukommt. Man mochte eine Weile davonlaufen können, doch letztlich erfuhr jeder immer die gleiche Schmerzdosis, die einen ins Erwachen begleitet. Die Schöpfung lässt sich nicht verarschen, sie ist unfehlbar und alles was geschieht, wird letztlich zur Liebesausdehnung führen.

Trotzdem versucht unser Angstbewusstsein, sich die ganze Zeit ein Hintertürchen offen zu halten und einen doppelten Boden einzubauen, so dass die Entscheidung nicht wirklich getroffen werden kann. Die Antwort lautet also stets: “Wir sagen erstmal vorsichtig Ja und schauen was passiert! Wenn es zu schlimm wird, dann laufen wir einfach wieder zurück und leben wieder das alte Zombieleben.” Mit dieser Antwort kann einen natürlich niemand ernst nehmen und so bekommt man nun eine ganz eigene Art von Leidensdruck, die dazu dienst, einen zu der Entscheidung zu drängen. Solange man die Entscheidung in der Kippe hält. Man kann nun jederzeit wieder zurück, aber man kann noch immer nicht nach vorne. Man bleibt auf einem Punkt stehen, bildet sich aber ein, dass man vorankommt, so dass das Herz beruhigt ist und nicht mehr rebellieren kann. Diese Halbentscheidung führt jedoch dazu, das man den Lerndruck nun in der vollen Intensität bekommt, bis man eine volle Entscheidung getroffen hat. Paulina zog daher die Vergewaltiger und Alkoholiker an, durch die ihre Bereitschaft, der Schöpfung zu vertrauen auf die volle Probe gestellt wurde. Die Frage, die in jeder diese Situationen steckte lautete: Hast du dich wirklich entschieden, deinen Weg anzunehmen oder tust du nur so und läufst dann weg, wenn es hart auf hart kommt. Wenn man sich in diesem Stadium halbherzig für einen selbstgewählten Leidensdruck entscheidet, diesen dann aber wieder umgeht, abschwächt oder ganz einstellt, kommt es nicht zwingend zu einem stärkeren, ungebetenen Leidensdruck durch das Leben selbst. Es kann auch passieren, dass dies von der Schöpfung als Entscheidung dafür angesehen wird, dass man weiterhin ein Zombie bleiben will. In diesem Fall passiert dann erst einmal nichts, so dass man keinen Drucknavigator bekommt und weiterhin als Zombie vor dieser Entscheidungsschwelle stehen bleibt, ohne jemals ins Lernen zu kommen. Nicht ganz ewig natürlich, denn das Leben geht ja weiter und der göttliche Plan der Liebesausdehnung geht am Ende immer auf. Irgendwann kommt es zu einem Druckaufbau und damit letztlich auch zum Erwachen. Wenn nicht in diesem, dann eben im nächsten oder übernächsten Leben. Denn selbst wenn man sich als Opfer so sehr verschließt und sich so sehr der Lernresistenz hingibt, dass von außen so gut wie kein Druck kommt, weder in Form von Krankheiten, noch von Unfällen, Angriffen, Schicksalsschlägen oder ähnlichem, dann führt diese Nichtentscheidung doch zu einem immens hohen Druck von innen. Auch dies wurde mir erst jetzt klar, wo wir für jede Zuwiderhandlung gegen mein wahres Sein eine klare Konsequenz in Form der Sanktionen festgelegt haben. Als wir vor kurzem mit einer Freundin telefonierten und ihr von dem Konzept erzählten, war sie zunächst etwas entsetzt und meinte, dass es doch auch einen Weg geben müsse, ohne diese “Bestrafungen” lernen zu können. “Wenn ich mich für etwas bestrafe,” meinte sie, “beispielsweise dafür, dass ich es nicht schaffe, mit dem Rauchen aufzuhören, dann wird es bei mir nur noch schlimmer. Ich fange an mich zu dissen und brauche dann gleich die nächste Zigarette!” Doch genau das war der springende Punkt! Solange die Konsequenz für unser handeln nicht real spürbar ist, sondern nur in unserem Geist in Form von Gedanken erfolgt, müssen wir uns zwangsläufig im Kreis drehen, da wir automatisch in eine Gedankenspirale verfallen. Je stärker wir merken, dass wir ein bestimmtes Verhalten nicht ablegen können, desto mehr verurteilen wir uns dafür und desto stärker halten wir uns auch in diesem Muster gefangen. Alles was in unserem Lebenstraum geschieht, ist ein Spiegel unserer Gedanken. Je stärker wir den Gedanken „Ich werde mich niemals aus dieser Situation befreien können“ glauben, desto stärker wird es uns auch gespiegelt werden. Durch die Sanktionen können wir diese Gedankenspirale jedoch unterbrechen, da wir die Situation nun erst einmal wieder bereinigt und geklärt haben. Natürlich haben wir noch immer alles falsch gemacht, was wir hätten falsch machen können, doch nun ist unsere Schuld mit der Sanktion und dem Energieausgleich abgegolten. Ich glaubte zwar, dass ich mit der Einführung des Sanktionssystems damit begonnen hatte, mich selbst für Fehler zu bestrafen, doch in Wirklichkeit hatte ich genau dadurch damit aufgehört. Die Strafe war es immer gewesen, mich nach einem vermeindlichen Fehlverhalten, selbst über Stunden, Tage oder gar Wochen runterzumachen, zu dissen und zu hassen, so dass ich keine Lebensfreude mehr spüren konnte und schließlich zu einem depressiven Wrack wurde. Die Konsequenzen durch die Schmerztherapie fühlen sich zwar oft ebenfalls für einen Moment lang wie eine Bestrafung an, sind aber viel mehr ein Geschenk, dass ich von der Schöpfung, in diesem Fall vertreten durch Heiko, bekomme um A meinen Selbsthass abzubauen, den ich zuvor durch ähnliche Verhaltensmuster immer mehr gestärkt hatte und um B immer mehr Lebendigkeit zu spüren. Klar ist es unangenehm, wenn mir nach einer intensiven Brennesselbehandlung die Haut am ganzen Körper brennt und ich sie mir am liebsten vom Fleisch reißen möchte. Aber es ist dennoch nichts im Vergleich zu dem Leid, das ich mir zuvor durch meine Gedanken des Selbsthasses bereitet habe.

Auch beim Choleriker gibt es einen klaren Unterschied, ob er sich unbewusst dazu entscheidet, Täter zu sein, oder bewusst dazu ein Mentor zu sein. Lässt er seine Wut unkontrolliert und unbewusst an einem anderen aus, weil er ihn verurteilt und als Ursache seiner Wut ansieht, wird er automatisch immer mehr Situationen in sein Leben ziehen, über die er sich aufregen kann. Auch dadurch baut er seine Wut allmählich ab, doch zum einen macht er sein Leben so zu einer Kette von lauter ärgerlichen Situationen und zum anderen häuft er dabei eine Menge Schuld an, die ihm ebenfalls wieder ein schlechtes Gefühl gibt. Diese Schuld führt wiederum dazu, dass der Erwachensweg länger wird. Denn alles, was ich unkontrolliert und unbewusst mache, zeigt mir an, dass ich noch nicht in der vollkommenen Präsenz bin, was nichts anderes bedeutet, als dass ich mich vom Erwachen entferne und somit länger brauche um wieder dorthin zurückzukehren. Gleichzeitig habe ich durch die Schuld in mir das Gefühl, dass ich jemanden aus Zorn verletze. Da aber alles eins ist, verletze ich mich somit immer selbst. Wenn ich mir also nicht bewusst bin, dass meine Sanktion eine heilende Wirkung hat, mit der ich auch mich selbst heile, sondern glaube, dass ich einem anderen dadurch Schade, dann bekomme ich automatisch genau den gleichen Schmerz zurück, den ich aussende. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb es den meisten Chorlerikern oft sehr schlecht geht und sie eine Krankheit nach der nächsten bekommen. Entscheidet er sich jedoch bewusst dafür, Mentor zu sein und seine Wut kontrolliert abzubauen, kann er die daraus entstehende Befreiung genießen, ohne sich schuldig zu fühlen und ohne sich ständig über jeden ärgern zu müssen. Die Aufgabe des Cholerikers, als desjenigen, der verletzt wurde, weil er zu sich stehen wollte, besteht also darin, die Rolle des Mentors zu übernehmen und andere in die Erleuchtung zu führen. Seine Frage lautet also: "Wie bringe ich jemanden ins Licht?" Wenn er das geschafft hat, ist er dabei ganz automatisch auch selbst den Weg ins Licht gegangen. Die Aufgabe des Opfers hingegen ist es, aus dem Opferbewusstsein ins Schülerbewusstsein zu gelangen und so die Rolle des Schülers anzunehmen. Seine Frage lautet also: "Wie kann ich mit der Hilfe eines Mentors ins Licht gehen?" Der Wutabbau findet jedoch auf die eine oder andere Weise immer statt und jeder, der in die Erleuchtung und ins Erwachen kommen will, muss den Weg durch das Leid gehen. Die Wege mögen sich für jeden unterschiedlich anfühlen und oft haben wir das Gefühl, dass einige leichter und andere schwerer sind. Doch dieser Eindruck täuscht. Jeder Weg ist gleich intensiv, gleich schwer oder leicht und beinhaltet das gleiche Maß an Leid und Schmerz. Der Unterschied, den wir sehen liegt nur darin, das wir die Dinge bewerten und beurteilen. Während der eine, der sich bewusst für die Selbstsanktion entscheidet, beispielsweise einen Tinnitus bekommt, bekommt der andere, der sich unbewusst für die Fremdsanktion entscheidet vielleicht eine Vergewaltigung geschenkt. Wir glauben nun, eine Vergewaltigung sei Schlimmer als ein Tinnitus oder anders herum. Doch diese Wertetafel existiert nur in unseren Köpfen. Sie hat keine reale Bewandtnis. Jeder Mensch beginnt seine Geschichte mit dem Verlust seines Gottbewusstseins und treibt sich so auf eine gewisse Weise selbst aus dem Paradies in ein Ödland, in dem er sich zunächst einmal komplett verläuft. Jeder landet dabei vielleicht an einer anderen Stelle und muss andere Hürden überwinden, um zurück ins Paradies zu gelangen, doch die Länge bzw. die Intensität des Heimweges ist immer die gleiche. Ein spontanes, plötzliches Erwachen gibt es nur dann, wenn sich zuvor entweder langsam und kontinuierlich immer mehr Leidensdruck aufgebaut hat, der sich dann spontan entläd, oder wenn es zu einem plötzlichen, starken Leidenskörper kommt, wie beispielsweise durch einen extremen Unfall, dem Abrutschen in die Obdachlosigkeit (sofern dies als extreme, schlimme Erfahrung wahrgenommen wird) oder eine schwere Krankheit. Natürlich kann man spontan erwachen, indem man mit einem Schlag den gesamten Bauplan des Lebenstraums durchschaut und erkennt, dass man Gott ist, dass man alles selbst geschrieben hat und dass alles eins ist. Dies geschieht jedoch in der Regel nur dann, wenn ich ganz am Boden bin, so dass alle Illusionen, die ich mir von der Welt und meinem Leben gemacht habe, mit einem Schlag eingerissen wurden. In diesem Fall stehe ich schon so dicht vor dem Tod, dass ich bereits die Urform des liebenden Lichts der Allenergie erkennen kann. Ich sehe bereits hinter die Fassade des Traums in Void also ins formlose Sein des Gottbewusstseins hinein. Ich habe in diesem Moment also nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder ich gehe an er Situation zu Grunde und gehe damit den letzten Schritt bis in den Tod, oder aber ich erwache und erkenne die wahre Natur hinter den Dingen. Der andere Weg, diese Erkenntnis zu bekommen, liegt darin, sie immer weiter zu entdecken und zu begreifen, bis man schließlich eine sehr hohe Erleuchtungsstufe erreicht hat. Dies ist dann jedoch wiederum genau der Weg, der mit dem leidvollen Herausziehen des Lebenswagens aus dem Treibsand der Verstandesverwirrungen beginnt.

Endresüme

Fassen wir also noch einmal kurz zusammen, was in den letzten Wochen passiert ist und was sich daraus ergeben hat. Tobias Krüger ist tot und mit ihm starb auch der Kontakt zu seiner früheren Familie und den meisten der früheren Freunde. An seine Stelle tritt nun der Wander- und Bettelmönch Franz von Bujor, der auch in früheren Leben schon vielfach, vielleicht sogar schon immer ein Bettelmönch war. Insgesamt liegen bereits 301 Leben als Mensch hinter ihm, in denen er nicht ins Erwachen gegangen ist. In einem davon lebte er als Franz von Assissi. Damals kam es zu einer tiefen und wichtigen Begegnung, mit einem Wolf. Dieser Wolf war Heiko in einem seiner früheren Leben, wodurch unsere Lebenswege bereits seit mehreren Leben verknüpft sind. Als Franz von Bujor lebe ich fortan im Zölibat, ohne Geld und trage eine Robe, kahl geschorene Haare auf dem Kopf und ein Kriegertattoo der Aborigines auf dem Rücken. Dieses enthält alle vier Krafttiere der Himmelsrichtungen, also den Wolf, den Bären, den Adler und den Büffel. Mindestens vier Mal in meinem Leben nehme ich an einem traditionellen Sonnentanz teil. Mein Clan und damit auch meine neue Familie besteht aus Heiko Gärtner, bzw. „Coyote on new Trails“ wie er mit seinem indianischen Namen heißt und Tolinka Shania alias Heidi Reindl, mit denen ich weiter um die Welt ziehe, um weiße Energielinien der Liebe und des Vertrauens zu ziehen und um dabei immer mehr in unsere göttliche Kraft zu kommen, so dass wir die Liebe immer mehr ausdehnen können. Wie das Erschaffen der Energiekreise genau aussehen wird, bringen wir dabei noch in Erfahrung. Als Clan leben wir dabei alle drei nach unserem Kodex, zu dem auch ein fester Sanktionierungsplan gehört, so dass wir ins Lernen kommen und unseren Selbsthass und die innere Wut abbauen. Auch Heidi wird ihr altes Masken-Ich ablegen und als Tolinka Shania neu entstehen, die zunächst immer wieder und später dauerhaft zu unserer Herde hinzustoßen wird. Gemeinsam mit Heiko lebt sie in einer heiligen Beziehung, in der heilige, energetisierende Sexualität und auch das Sanktionssystem ein fester Bestandteil sind. Soweit erstmal der Stand der Dinge. Alles, was sonst noch so passiert ist, könnt ihr dann in den nächsten Tagen wieder in den Tagesberichten nachlesen. Und da gibt es noch einiges zu erzählen.

Spruch des Tages: Verstöße gegen die Naturgesetze sind die Wurzel aller unserer Krankheiten.

Höhenmeter: 310 m Tagesetappe: 18 km Gesamtstrecke: 16.604,27 km Wetter: sonnig und heiß Etappenziel: Familienhotel Barvu Karkat, nahe 59237 Velyke

Hier könnt ihr uns und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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