Natürlicher Sonnenschutz

von Franz Bujor
23.07.2014 18:19 Uhr

 

Noch 2 Tage bis zu Tobias’ 1. Weltreisegeburtstag

 

Der Tagesbericht für heute ist schnell erledigt: Wir sind in der Früh aufgestanden, dann gut 10 Kilometer durch die Steppe gewandert und gegen Mittag in Herreruela angekommen. Das Dorf ist winzig und es gibt hier nichts außer einem kleinen Hotel, einem Schwimmbad, einer Kirche, drei Cafés, einer Sporthalle und einer Bibliothek. So betrachtet bietet es für ein 300-Seelendorf dann doch sogar richtig viel. Das Hotel wollte uns leider nicht aufnehmen und so wandten wir uns an das Rathaus. Dort bekamen wir die Adresse von Anna, einer Frau, die hier im Dorf über alles bescheid weiß. Sie versuchte uns einen Platz im Pfarrhaus zu organisieren, doch der Pfarrer war etwas zu skeptisch. Ein Schlafplatz für zwei Wildfremde war nicht zu machen, doch wenn wir sonst etwas bräuchten, dann half er uns gerne. Kurzzeitig waren wir endtäuscht und sahen uns schon die 20km bis ins nächste Dorf schlappen doch dann kam die gute Nachricht. Wir durften im Schwimmbad übernachten. Etwas ganz neues, das auf unserer Liste noch nicht vorkommt. Darüber hinaus konnten wir in jedem Café der Stadt sowie im Hotelrestaurant und im Minimarkt kaufen was wir wollten und der Pfarrer übernahm die Rechnung. Ein genialer Tag, wenn man es einmal auf einen Punkt bringen will. Die Hitze und die ausreichende Zeit waren außerdem ein idealer Anlass, um endlich einmal den Sonnencremetext fertig zu stellen. Doch bevor ich mich diesem zuwende muss ich euch noch kurz von einer Mail erzählen, die wir vor kurzem von einem Leser bekommen haben. Er berichtete uns von seinen eigenen Erfahrungen in Sachen Sonnenschutz:

„Der Hautarzt, schaute mich und meine ca. 20 Leberflecke einmal an und stellte bei einigen leichte Veränderungen fest. Er schlussfolgerte, da ich gut gebräunt bin "Die Sonne und die schädliche Einstrahlung!". Komisch war für mich nur, dass mehr als die hälfte der 6 leicht veränderten Leberflecke auf meinem rechten Oberschenkel und jetzt kommt es, auf dem Po waren! Er riet mir, mich mit "textilen Sonnenschutz" vor der Sonne zu Schützen, kein Wort von Sonnencremes! Vielleicht ist deren zweifelhafte Wirkung dann doch auch bei den Hautärzten durchgedrungen. Abends las ich dann euren Reisebericht und war glattweg Begeistert!“

Ist es nicht krass, dass die Ärzte sogar davon wissen, dass aber niemand etwas dazu sagt?

Meinen letzten Artikel zu diesem Thema habe ich mit der folgenden Frage beendet:

Wie sind also unsere sonnencremefreien Vorfahren damit umgegangen? Und wie können wir uns heute vor Sonnenbrand schützen, ohne dass wir uns gleichzeitig vergiften müssen?

Nun endlich folgt darauf die Antwort:

Der Kernschlüssel liegt dabei vor allem in unserer Lebensweise. Wenn wir damit fortfahren, uns zu 90% unserer Lebenszeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten und dadurch jeden Kontakt mit der Sonne zu vermeiden, dann brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn unsere Haut durch plötzlichen Sonnenkontakt vollkommen überfordert ist. In einem natürlichen Jahreszyklus kann sich unsere Haut im Frühjahr mit der ersten, seichten Sonneneinstrahlung an den zunehmenden Kontakt mit UV-Licht gewöhnen. Bis zum Sommer hätte unsere Haut unter normalen Bedingungen dann bereits einen eigenen Schutz aufgebaut, der übermäßigen Sonnenbrand verhindern würde. Unsere Haut hätte ausreichend Vitamin-D produzieren können, hätte eine schützende Hornschicht ausgebildet und eine gesunde Bräune entwickelt. Doch wenn wir das ganze Jahr im dunklen Kämmerlein verbringen und uns dann im Hochsommer kreidebleich auf den Kanaren an den Strand flacken, dann ist der Sonnenbrand natürlich vorprogrammiert.

Ein weiterer äußerst wichtiger Faktor ist unsere Ernährung. Vitamin C und E, Karotin, Karotinoide, Lycopin und Anthocyane sind Nährstoffe, die unsere Haut widerstandsfähig machen und für den Kontakt mit intensiver Sonneneinstrahlung stärken. Da wir uns im Normalfall jedoch zu rund 70% mit Kohlenhydraten ernähren und darüber hinaus hauptsächlich Schweinefleisch, Milchprodukte und Fette essen, bekommt unser Körper nahezu nie ausreichend von diesen Stoffen. Unsere hochgezüchtete und industriell erzeugte Nahrung führt dazu, dass wir buchstäblich immer mit vollem Magen hungern. Unser Körper hat ständig jede Menge zu tun, um all die Giftstoffe und die überschüssigen Säuren wieder auszuscheiden, während ihm zeitgleich viele wichtige Spurenelemente, Nährstoffe und Mineralien verweigert werden. Man ist was man isst! Und so ist es kein Wunder, wenn unsere Haut nicht mehr die Widerstandsfähigkeit hat, um mit der Sonnenstrahlung umzugehen. Wir werden überempfindlich und das spüren wir dann in Form von Sonnenbrand. Wer sich also ohne Chemie aus der Tube vor Sonnenbrand schützen will, sollte darauf achten, dass er möglichst nährstoff- und vitaminreich ernährt, und vor allem viele sogenannte Antioxidantien abbekommt. Reife Früchte, frisches Gemüse und vor allem Grünblattsalate sind dafür ein guter Anfang, vor allem wenn die Salate mit Wildkräutern wie beispielsweise Löwenzahn gemischt werden. Dadurch bekommt der Körper viele wichtige Mineralien und Vitamine, die in der industriell erzeugten Nahrung nicht mehr enthalten sind.

Bei den Tierversuchen zum Thema Hautkrebs wurde ebenfalls mit der Ernährung experimentiert. Dabei wurde den Ratten, die mit dem krebserregenden, künstlichen UV-Licht bestrahlt wurden zusätzliches Vitamin C und E verabreicht. Dies senkte die Hautkrebsrate auf Null und das trotz der äußerst schädlichen Lichtstrahlung. Trans-Fettsäuren in gehärteten Fetten und Ölen wie sie beispielsweise in fast jeder Margarine vorkommen verschlechtern die Verhältnisse jedoch. Sie behindern die Arbeit der Mitochondrien in den Zellen und fördern dadurch Krebs im Allgemeinen und somit natürlich auch Hautkrebs. Gleichzeitig verschlechtert sich dadurch auch der Allgemeinzustand der Haut und macht sie somit auch empfindlicher gegenüber der Sonnenstrahlung. Tabak und Marihuana enthalten Alkaloide, die die Haut ebenfalls empfindlicher gegen die Sonnenstrahlung machen. Außerdem beschleunigen sie die den Alterungsprozess, wodurch man sich Sonnenbrände dann gleich doppelt sparen kann. Ähnlich ist es mit Alltagsgiften, den meisten Kosmetika und chemischen Medikamenten.

Studien haben gezeigt, dass die Widerstandsfähigkeit der Haut bei Menschen, die sich gesund und ausgewogen ernähren deutlich höher ist, als bei solchen, die hauptsächlich Junk-Food zu sich nehmen.

Als besonders effektiv gegen Sonnenbrand haben sich die sogenannten Antioxidantien herausgestellt. Dies sind Stoffe, die im Körper sogenannte Oxidationen, das heißt schadhafte, chemische Prozesse in der Molekularstruktur der Zellen verhindern. Diese Oxidationen treiben im Normalfall den Alterungsprozess und den Verfall des Körpers an. Würden wir uns noch immer auf natürliche Weise ernähren, hätte unsere Nahrung genügend Antioxidantien, um den Prozess zu verlangsamen oder sogar aufzuhalten. Leider sind diese Stoffe heute so gut wie gar nicht mehr in unseren Lebensmitteln enthalten. Dies führt zu einer nachlassenden Spannkraft des Bindegewebes und damit zur Faltenbildung, zum Nachlassen der Muskelkraft und schließlich auch zur Entstehung von chronischen Krankheiten, Organschwächen und Krebs. Gleichzeitig wird die Haut empfindlich gegenüber der Sonnenstrahlung, so dass es zu unangenehmen Sonnenbränden und vorzeitiger Hautalterung kommt. Zu den Antioxidantien gehören u.a. Vitamin E, Vitamin C, Beta-Carotin, Lutein und Astaxanthin. Wo ihr Vitamin C finden könnt, brauche ich wahrscheinlich nicht zu erklären. Beta-Carotin findet man unter anderem in Möhren, wobei die wilde Möhre jedoch 1200% mehr enthält, als die gezüchtete Hausmöhre. Hier zeigt sich also auch noch einmal deutlich, wie viel Nährstoffgehalt und damit auch Gesundheit wir durch die Kultivierung unserer Lebensmittel verloren haben.

Weitere Lebensmittel, die einen Sonnenschutz von innen her aufbauen sind Tomatenmark und Sanddornfruchtfleischöl. Tomaten enthalten ebenfalls ein starkes Antioxidant, das seine Wirkung jedoch erst im gekochten Zustand voll entfaltet. In einer Studie hat sich gezeigt, dass 55g Tomatenmark pro Tag die Sonnenbrandresistenz der Haut um 33% erhöhen. Tomatenmark ist hoch konzentriert und daher besonders geeignet, andere gekochte Tomatenprodukte helfen aber auch. Wichtig ist dabei nur, dass sie keinen Zucker enthalten, denn dieser Schwächt den Körper wieder. Ketchup ist damit aus dem Rennen. Pflanzliche Öle, die viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten stärken und regenerieren unsere Haut, sofern sie naturbelassen und nicht chemisch verändert wurden. Daher sind auch diese Öle für den natürlichen Sonnenschutz von Innen geeignet. Wegen seines außergewöhnlich hohen Gehalts an den Vitaminen B, C, E, K und Provitamin A ist Sanddornfruchtfleischöl hierbei das effektivste.

Als besonders effektiv hat sich ein Stoff namens Astaxanthin erwiesen. Dabei handelt es sich ebenfalls ein Carotinoid, das vor allem von Plankton und anderen Algen, sowie von einigen Pilzen gebildet wird. Tiere, die sich zu großen Teilen von den Algen ernähren, nehmen das Astaxanthin in sich auf und können für uns daher ebenfalls ein Spender für das Carotinoid werden. Astaxanthin ist der Farbstoff, der Lachse, Krabben, Hummer, Schrimps und Flamingos so schön rosa färbt. Auch Forellen enthalten das Karotinoid in ihrem Muskelfleisch. Bei den Fischen zeigt das Antioxidant eine große Wirkung. So haben Versuche gezeigt, dass Lachse, die nicht genügend Astaxanthin bekommen, nicht mehr in der Lage sind, gegen den Strom der Flüsse anzuschwimmen. Der Stoff lagert sich normalerweise in ihrem Muskelgewebe an und macht sie besonders leistungsfähig. In den Algen erfüllt der Stoff einen ähnlichen Zweck. Die kleinen Wasserbewohner leben häufig in Biotopen, die immer wieder vollständig austrocknen. Wenn das passiert, färben sich die Algen rot, da sie alle Prozesse bis auf die Astaxanthin-Produktion einstellen. Auf diese Weise können sie Monate oder sogar Jahre ohne Wasser und Nährstoffe überleben.

Astaxanthin ist das stärkste bekannte Antioxidant und hat neben seiner Eigenschaft als Sonnenschutzmittel noch eine ganze Reihe anderer positiver Wirkungen auf den Körper. Es reduziert oxidativen Stress, verbessert die Sehfähigkeit, hemmt Entzündungen, wirkt Alzheimer, Arthritis und Arthrose entgegen, steigert die Fruchtbarkeit, hält jung, schützt vor Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes, kräftigt die Muskeln sowie den Kreislauf und unterstützt die natürliche Entgiftung des Körpers.

In einer Studie über die Wirkung von Astaxanthin als Sonnenschutzmittel nahmen die Probanden über zwei Wochen hinweg täglich 4 Milligramm des Carotinoids ein. Dadurch verlängerte sich die Zeit, die sich die Testpersonen in der Sonne aufhalten konnten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen um ein vielfaches.

Um uns mit Hilfe von Astaxanthin vor Sonnenbrand und Krankheiten zu schützen, wäre es also am Sinnvollsten, ausreichend Algen, Lachse und Meeresfrüchte zu essen. Dabei muss man jedoch darauf achten, dass es sich bei den Tieren um wild- oder natürlich aufgewachsene Fische, bzw. Meeresfrüchte handelt. Lachse aus Zuchtfarmen und auch Krabben, Schrimps und Hummer aus konventioneller Aquakultur bekommen in der Regel Industriefutter, das billiger ist, jedoch kein Astaxanthin mehr enthält. Damit sie ihre schöne Farbe nicht verlieren, bekommen sie künstliches Astaxanthin zugefüttert, das aus Erdöl synthetisiert wird. Und wie so oft, ist dieses künstliche Präparat nicht besonders sinnvoll, da es vom Körper als chemische Substanz erkannt wird. Dies liegt allein schon daran, dass ein Wirkstoff in der Natur niemals in reiner Form vorkommt, da er immer in einen Organismus eingebunden ist. Die besagten Algen enthalten neben Astaxantin auch Lutein, Beta-Carotin und Canthaxanthin, sowie weitere, noch unerforschte Stoffe. Die positive Wirkung erzielen diese Stoffe vor allem in Kombination. Ein einzelner syntetisierter Stoff kann eine solche Wirkung niemals entfalten. Für die Fische ist das OK, denn in ihrem Zuchtbecken gibt es eh keine Stömungen mehr überwinden müssen. Wir können jedoch nicht mehr viel dadurch gewinnen. Selbst wenn der Lachs mit der Aufschrift „mit natürlichem Astaxantin“ gekennzeichnet ist, heißt das leider noch nicht, dass er auch wirklich welches gefressen hat. In den meisten Fällen handelt es sich dann um Astaxantin, das aus gentechnisch veränderten Hefepilzen gewonnen wird. Wie sinnvoll das ist, darf jeder für sich selbst entscheiden.

Fassen wir also noch einmal zusammen: Wer sich ernährungstechnisch gegen Sonnenbrände schützen will, sollte seinem Speiseplan folgende Lebensmittel hinzufügen:

-       viel frisches Obst mit ausreichend Vitamin C

-       Tomatenmark

-       Karotten oder noch besser wilde Möhren

-       Sanddortnfruchtfleischöl oder andere hochwertige native Pflanzenöle

-       Krabben, Hummer, Lachse, Forellen oder Algen mit Astaxantin, die aus wilder oder zumindest natürlicher, biologischer Aufzucht stammen

Alternativ kann man natürliches Astaxantin auch als Präparat kaufen. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass es sich wirklich um die natürliche Variante handelt, die aus der der Mikroalge Haematococcus pluvialis gewonnen wird. Leider ist das nicht ganz so einfach, da die Produktion dieses natürlichen Präparates gerade einmal 1% des weltweiten Astaxantin-Marktes ausmacht.

Doch neben der Ernährung, die unsere Haut von innen gegen Sonnenbrände schützt, gibt es auch einige gute Methoden, um sie von außen zu schützen. Die Grundidee einer Sonnencreme ist ja nicht schlecht, nur die Umsetzung ist im Normalfall leider Mangelhaft. In unserer heutigen Zeit glauben wir, dass etwas nur dann wirkungsvoll ist, wenn es möglichst viele Chemikalien und Giftstoffe enthält. Wenn man sich in der Natur jedoch einmal umschaut, dann gibt es dort einige Substanzen, die uns ohne jede Nebenwirkung vor den UV-Strahlen schützen können. Naturbelassene Pflanzenöle eignen sich hierbei am besten. Sie schützen die Haut nicht nur vor Sonnenbrand, sondern pflegen sie auch, wirken entzündungshemmend und stärken das Bindegewebe. Anders als die chemische Sonnencreme verhindern sie jedoch nicht die Produktion von Vitamin D und das beste ist, dass die Haut trotzdem schön braun wird. Es gibt verschiedene Öle, die unterschiedliche Wirkungen haben und aus denen man sich leicht selbst eine eigene Sonnencreme herstellen kann. Heiko hat bei seinem ersten Jakobsweg als Steinzeitpilger eine einfache und eher archaische Variante gewählt. Sie bestand aus Olivenöl und Eigenurin und hat bestens funktioniert. Sie hatte einen Sonnenschutzfaktor von ungefähr 22, der je nach Mischungsverhältnis jedoch leicht schwankte. Leider kann er keine genaueren Angaben machen, als: „Ich hatte immer relativ viel Olivenöl und relativ wenig Urin. Je nachdem, was aus meinem Tröpfelhahn gerade so rausgekommen ist.“ Ganz so genau muss es dann wohl also auch nicht sein, aber ich würde an dieser Stelle mal ein Verhältnis von 2/3 Olivenöl und 1/3 Eigenurin empfehlen. Diese Variante ist zugegebenermaßen etwas unkonventionell und vielleicht nicht unbedingt das richtige für einen Badeurlaub, bei dem man seinen Traumpartner kennenlernen will. Für alle, die ein Problem damit haben, sich die Haut mit ihrem eigenen Urin einzupinseln haben wir hier daher noch einige zivilisiertere Alternativen gefunden:

Zutaten:

30 ml Kokosöl

20 ml Jojobaöl

20 ml Avocadoöl

25 ml Sesamöl

5 ml Sanddornfruchtfleischöl

10-20 Tropfen Karottensamenöl

Zur Erklärung: Der Hauptwirkstoff ist das Sesamöl. Es absorbiert rund 30-40% der UV-Strahlen und schützt die Haut so auf natürliche Weise. Darüber hinaus verleiht es der Haut Feuchtigkeit und Flexibilität. Kokosöl blockt rund 20% der UV-Strahlen und ist ein wahres Wunderheilmittel der Naturmedizin. Es wirkt stärker als Antibiotika, tötet dabei jedoch keine gesundheitsförderlichen Bakterien ab. Darüber hinaus beugt es der Hautalterung vor, wirkt entzündungshemmend, schützt vor Parasiten, hilft der Haut bei der Regenerierung, spendet ihr Feuchtigkeit und macht sie unempfindlich gegen UV-Strahlen. Alleine hat es den Lichtschutzfaktor 4 und es eignet sich darüber hinaus auch als Aftersun, wenn man sich bereits einen Sonnenbrand zugezogen hat. Jojobaöl hat alleine einen Sonnenlichtschutzfaktor von 3 bis 4, verleiht der Haut außerdem eine hohe Elastizität und sorgt dafür, dass die Sonnenbräune lange anhält. Darüber hinaus wirkt es ebenfalls feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend. Avocadoöl verjüngt die Haut, fördert die Zellerneuerung und enthält außerdem viele wichtige Vitamine. Über Sanddornfruchtfleischöl habe ich ja bereits geschrieben. Es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und sorgt für eine gesunde und schöne Bräunung der Haut. Zu guter letzt bleibt noch das Karottensamenöl, dass die haut ebenfalls bei ihrer Verjüngung unterstützt und dass ein ideales Pflegemittel bei trockener und gereizter Haut darstellt. Anders als die Urin-Variante haben die Öle auch noch einen sehr angenehmen Geruch, vor allem Kokosöl und Sesamöl.

Eine festere, eher cremige Variante ist die Folgende:

Zutaten:

50ml Shea-Butter

9 Gramm Bienenwachs

19 Gramm Kokosöl

10 Gramm Avocadoöl

10 Gramm Sesamöl

Die Shea-Butter und das Bienenwachs haben neben ihren schützenden und pflegenden Eigenschaften vor allem die Aufgabe, das Sonnenöl in einer Sonnenmilch zu verwandeln. Shea-Butter hat außerdem einen Sonnenschutzfaktor von 4. Um die Sonnencreme herzustellen, lässt man beide zunächst in einem heißen Wasserbad schmelzen und dann wieder abkühlen. Nun gibt man die anderen Öle hinzu und mischt alles ordentlich durch.

Weitere Öle, die einen guten Sonnenschutzfaktor haben sind Olivenöl, Erdnusöl und Baumwollsamenöl. Ihr Lichtschutzfaktor ist mit dem von Kokosöl vergleichbar. Allerdings haben sie den leichten Nachteil, dass sie einen schwereren Fettfilm auf der Haut hinterlassen, der nicht ganz so angenehm ist, wie der vom Kokosöl. Doch auch sie fühlen sich noch deutlich angenehmer an, als viele teerartige Sonnencremes aus der Tube. Hanföl und rotes Palmöl sind ebenfalls ein guter Sonnenschutz, die jedoch etwas schwächer wirken als die anderen. Hanföl enthält dafür reichlich essentielle Fettsäuren, Vitamin E und Chlorophyll, wodurch es die Haut ebenfalls jung und frisch hält. Rotes Palmöl hat einen hohen Anteil an Carotinoiden, die es ebenfalls sehr wirksam und heilsam machen. Es hat jedoch den Nachteil, dass es rote Flecken auf der Kleidung hinterlässt, wenn man nicht aufpasst.

Um den Schutzfaktor und die Pflegewirkung für die Haut noch weiter zu erhöhen, kann man außerdem Aloe Vera mit in das Ölgemisch geben.

Für uns ergibt sich dabei natürlich das Problem, dass wir die Zutaten für diese Sonnencremes im Zentrum von Spanien kaum auftreiben können. Vor allem nicht ohne Geld. Daher können wir sie selbst gerade nicht testen und müssen uns an herkömmliche Sonnenmilch oder an die Olivenöl-Urin-Variante halten. Wir freuen uns daher über euer Feedback, wenn ihr den natürlichen Sonnenschutz ausprobiert habt. Experimentiert gerne auch in bisschen mit den Zutaten und den Mischungsverhältnissen. Vielleicht findet ihr ja noch weitere Rezepte, die ihr in den Kommentaren auch gerne teilen könnt. Und falls sich jemand inspiriert fühlt uns eine Probe zuzuschicken, nehmen wir sie gerne, dankbar und begeistert an.

Spruch des Tages: Verdammt, diese Sonnenöle klingen so lecker, ich fürchte wir werden sie trinken, wenn wir sie bekommen... J

Höhenmeter: 80 m

Tagesetappe: 10 km

Gesamtstrecke: 4023,97 km

 

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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