Tag 1335: Müdigkeit greift über

von Heiko Gärtner
24.01.2018 19:52 Uhr

06.08.2017

Ich weiß, es mag sich etwas seltsam anhören, aber heute morgen wachte ich um sieben Uhr in der Früh auf, und merkte, dass ich vollkommen verschlafen hatte. Mein Wecker hätte vor rund 3 Stunden klingeln sollen und genau jetzt in diesem Moment wäre eigentlich meine 2. Schlafphase des Tages vorbei gewesen.

Manchmal fühlt es sich an, aös würde ich auf einer Brücke zwischen zwei Welten stehen.

Manchmal fühlt es sich an, aös würde ich auf einer Brücke zwischen zwei Welten stehen.

Ich habe euch ja erzählt, dass ich vor einiger Zeit meinen Schlafrhythmus geändert habe, so dass ich nun in mehreren Phasen am Tag schlafe. Eine Zeit lang klappte das auch sehr gut und ich fühlte mich deutlich wacher und aufmerksamer als zuvor. Aber dann kamen immer mehr Faktoren hinzu, die das Einhalten sämtlicher Tagesroutinen mehr und mehr erschwerten, wozu auch meine täglichen Schlafeinheiten gehörten. In den letzten Wochen gelang es mir daher nahezu nie, meine Schlafphasen so einzuhalten, dass es eine Regelmäßigkeit darin gab. Oft schaffte ich es nicht einmal, mich überhaupt am Nachmittag oder Abend hinzulegen. Dadurch verlor ich die Wachheit wieder und das alte Muster kehrte zurück. Ich wurde müder und müder und teilweise brauche ich nur stehen zu bleiben und mir fallen bereits die Augen zu. Texte im Sitzen zu schreiben wurde zu einer schier unlösbaren Aufgabe, da ich immer wieder darüber einnickte. Also suchte ich mir Plätze in Stehen, Knien oder Hocken um zumindest einen Teil der Wachheit zurückzuerlangen. Am härtesten war es kurioserweise stets nach der Drei-Stunden-Phase. Hier fühlte ich mich oft wie unter Drogen, so als hätte ich keinerlei Kontrolle mehr über meinen Körper und meine Gedanken. Ich kämpfte dagegen an, verfiel der Müdigkeit aber immer wieder und schlief mitten in der Bewegung ein.

Durch den Traum wir unsere Seele bereinigt

Durch den Traum wir unsere Seele bereinigt

Und nun schaffte ich es nicht einmal mehr aufzuwachen. Wie ich von Heiko später erfuhr, lag dies jedoch nicht daran, dass ich meinen Wecker falsch programmiert hatte, denn sogar er war in der Nacht davon aufgewacht und hatte sich gefragt, warum er so lange bimmelte. Ich hatte ihn also einfach überhört, obwohl er direkt neben meinem Kopf lag.

Irgendetwas passte hier also noch gar nicht! Die letzte Stunde zwischen 7:00 und 8:00 Uhr, die ich noch zum Arbeiten hatte, war ich zwar recht produktiv, aber abgesehen davon war ich den Tag über nicht munterer als sonst. Woher kam diese Müdigkeit also? Und woran lag es, dass ich den Fokus nicht halten konnte, so dass es mir möglich war, meinen Schlafrhythmus auch wirklich einzuhalten?

Manchmal vermische ich reale Sinneseindrücke mit Bildern aus Träumen und Erinnerungen

Manchmal vermische ich reale Sinneseindrücke mit Bildern aus Träumen und Erinnerungen

Bislang sind die meisten Fragen dazu noch offen. Ich weiß nur, dass es sich anfühlt, wenn ich müde bin, als wäre ich nicht Herr meiner selbst sondern ein fremdgesteuertes Wesen. Den ersten, kurzfristigen Austestungen zufolge, steckte hier noch immer mein Mutterthema dahinter. In gewisser Weise war es also meine Mutter, bzw. das geistige Konzept von ihr, dass die Kontrolle über mich übernahm, wann immer ich müde und unaufmerksam war. Was das genau bedeutet müssen wir noch herausfinden, aber dazu war heute leider wieder keine Zeit, denn auch heute war es uns nicht vergönnt, zu einer humanen Uhrzeit anzukommen.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Wer hätte gedacht, dass ein veränderter Schlafrythmus so eine große Wirkung hat.

Höhenmeter. 190 m

Tagesetappe: 14 km

Gesamtstrecke: 25.231,27 km

Wetter: bewölkt, leicht sonnig

Etappenziel: Sporthalle, Larchamp, Frankreich

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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