Tag 1410: Militärische Geheimoperationen
06.10.2017
Ihr erinnert euch bestimmt an die sonderbaren Strom-Konstruktionen, die wir in Schottland und Nordengland gesehen haben und bei denen wir uns nicht sicher waren, ob es sich vielleicht um eine Art HAARP-Feld handelte. Heute haben wir in Frankreich etwas ähnliches gesehen und gespürt, von dem wir nun noch unsicherer sind, ob es nicht wirklich ein HAARP-Feld ist.
Die Konstruktion unterschied sich zwar deutlich von der Schottischen, aber alles in allem wirkte es seltsam vertraut. Auf einer Fläche mit einem Durchmesser von rund 6km standen große Sendetürme die für gewöhnliche Funksignale wie Mobilfunk, Radio oder Fernsehwellen deutlich überdimensioniert erschienen. Fragt man die Einheimischen hier, handelt es sich um einfache Radio-Antennen, doch diese fast plumpe und kreativlose Antwort macht eine harmlose Verwendung dieses Antennenparks eher noch unwahrscheinlicher.
Fakt ist, dass alles eingezäunt und abgeschirmt ist und dass niemand wirklich zu wissen scheint, was hier vor sich geht. Fakt ist auch, dass die Funksignale, die von den Türmen ausgehen so intensiv sind, dass sie einem im Schädel brummen. Jedenfalls war dies bei uns der Fall, als wir an ihnen vorbei gingen. Das Dröhnen war stark genug, um uns zu entscheiden, das angrenzende Dorf als Schlafplatz auszuschließen und stattdessen lieber noch einmal weiter in die nächste Stadt zu wandern, auch wenn dies unsere Etappe um gut 10km verlängerte.
Schließlich fanden wir einen Platz in einem Kloster, in dem wir jedoch eher geduldet als wirklich Willkommen geheißen wurden. Zunächst trafen wir nur einen alten Herren, der uns zwar einladen wollte, sich ohne das OK seines Superiors aber nicht recht traute und uns daher erst einmal unter Vorbehalt ein Provisorium in einem kleinen Speisesaal anbot.
Leider hatte man hier wieder einen Lüfter angebracht, der so laut war, dass wir uns fast noch einmal neu auf die Suche gemacht hätten. Oder besser gesagt: Wir haben uns sogar noch einmal neu auf die Suche gemacht, aber alle Pfarrer im Ort gehörten der Gemeinschaft an und somit kamen wir immer wieder zum gleichen Punkt zurück. Anders als viele seiner Brüder war der Superior kein besonders netter und freundlicher Mensch.
Als er schließlich von seinem Termin zurückkam, gab er uns nicht einmal Bescheid, dass wir nun wirklich bleiben durften. Davon, uns eines der etwas 36 leerstehenden Gästezimmer anzubieten, wollen wir gar nicht erst anfangen. Warum auch, schließlich gab es ja einen ungemütlichen Speisesaal der auch nicht gebraucht wurde.
Umso mehr freuten wir uns aber um die Brüder, die uns trotz der Umstände zum Teil sogar heimlich mit Essen versogten und die uns so auf eine etwas abstrakte Weise doch noch das Gefühl gaben, willkommen zu sein.
Spruch des Tages: Es gibt immer eine noch größere Antenne
Höhenmeter 460m
Tagesetappe: 46km (Dabei zurückgelegte Distanz n Luftlinie: knapp 10km)
Gesamtstrecke: 26.658,27km
Wetter: herbstlich, kalt, aber sonnig
Etappenziel: Jugendherberge, 8km Südlich von Remich, Luxemburg