Der Aluminiumskandal geht weiter

von Franz Bujor
15.06.2014 02:07 Uhr

Zu Beginn unserer Reise hätten wir uns nie vorstellen können, dass es einmal die Wärme sein würde, die uns Probleme bereitet. Doch nun ist es soweit. Die Nacht war so heiß, dass ein dünnes Bettlaken zu viel war, um sich damit zuzudecken. Tagsüber erhitzen sich die Packsäcke so sehr, dass sie ganz weich werden. Barfuß auf dem Asphalt zu laufen ist unmöglich, wenn man kein Fakir ist und ohne Hut wäre das Wandern in der Sonne tödlich. Die Strecke heute war gemischt. Zum Teil führte sie uns durch schattige Wälder in denen man angenehm wandern konnte, zum Teil musste man aber auch für Kilometer durch die pralle Sonne. Strömender Regen hätte uns nicht nasser machen können als der Schweiß bei dieser Hitze. Um die Wanderung und den Tag dennoch genießen zu können, beschlossen wir, die Sache langsam anzugehen. Wir wanderten ruhig und gemütlich und legten insgesamt eine Strecke von nicht mehr als 13km zurück. Eine den Umständen angemessene Strecke.

Auf ungefähr der Hälfte der Etappe standen wir am Fuß eines Berges, der überwunden werden musste. Die Sonne stand im Zenit und ihr könnt euch sicher vorstellen, wie anstrengend der kommende Abschnitt wurde. Doch der Abstieg wurde sogar noch härter. Von hier an mussten wir vier Kilometer einen Weg meistern, der eigentlich ein ausgetrocknetes Bachbett war. Er bestand fast nur aus Felsen und großen Steinen, so das unsere Wägen hin und hersprangen wie Flummibälle. Für meine geflickte Achse war dies die absolute Härteprobe. Entweder sie reißt in zwei Teile oder sie übersteht alles. Der spannungsvolle Moment am Ende des Weges, in dem ich einen genauen Blick auf die Achse warf, brachte die erleichternde Antwort. Sie hatte es überlebt und sah noch genauso aus wie zuvor. Es gab also kein Problem.

Nach dieser Härtestrecke kamen wir nach Arcade, wo wir zum ersten Mal heute etwas zu Essen auftreiben konnten. In der Bar lernten wir zwei Pilger kennen, einen deutschen und einen portugiesischen. Der Portugiese war Fotojournalist und kam daher viel in Europa herum. Er gab uns einige gute Tipps für den weiteren Weg und wird uns später noch Adressen für gute und kostenfreie Schlafplätze geben. Er erzählte uns auch einige interessante Fakten über Santiago, die wir vermutet aber nicht gewusst hatten. So ist die berühmte Pilgermetropole die einzige wichtige Pilgerstätte, die sich einen Scheißdreck um die Ankömmlinge kümmert. In Lourdes, Rom, Jerusalem und auch in Fatima gibt es Herbergen in denen man als Pilger kostenlos bis zu drei Tage übernachten kann. In Fatima gibt es sogar eine Station des Roten Kreuzes, an der Pilger ihre Füße und auch ihren restlichen Köper pflegen und erholen lassen können. Nur Santiago bietet nichts dergleichen für die Menschen an, die den weiten Weg zur Erreichung der Stadt auf sich genommen haben. Hier ist das Pilgern ein reines Geschäft. Der Geschäftssinn der Stadt ist sogar so stark, dass sie jeden Versuch, einen kostenlosen Pilgerservice aufzubauen, unterbanden. So wollte das Franziskanerkloster eine eigene Pilgerunterkunft aufbauen, die sie gegen Spende zur Verfügung stellen wollten. Die Stadt verbot dieses Projekt jedoch. Nur im Juli und im August darf das Kloster eine zusätzliche Herberge anbieten, weil dann so viele Pilger in die Stadt strömen, dass es auch für die anderen noch reicht.

Der Deutsche Pilger erzählte uns eine andere aber nicht weniger spannende Geschichte. Er hatte nahezu den gleichen Lebenslauf wie Heiko, nur ohne den Systemausstieg. Er hatte die Versicherungsagentur seines Vaters übernommen und leitete sie noch immer. Vor ein paar Jahren hatte er dann eine Sinnkriese und war deshalb auf den Jakobsweg aufgebrochen um Klarheit zu bekommen. Danach hatte er mit seiner Frau ein Kind bekommen und für einige Jahre war es erst mal wieder gut gegangen. Doch er hatte gemerkt, dass er mit seinem Leben immer unzufriedener wurde. Schließlich war es so schlimm geworden, dass ihn nichts mehr erfüllte. Es war eine chronische Unzufriedenheit, die sich gegen alles richtete, was er kannte. Er hatte sich daher entschieden, eine weitere Auszeit zu nehmen und der Sache auf den Grund zu gehen.

„Wie viele Stunden arbeitest du denn täglich?“ fragte Heiko.

„Im Schnitt sind es 11 bis 14“, antwortete er.

„Nein, sagte Heiko, ich meine nicht nur praktisch, sondern wie viele Stunden verbringt dein Kopf mit der Arbeit? Wie lange drehen sich deine Gedanken um den Job, ohne dass du wirklich abschalten kannst?“

„Oha,“ antwortete er, „das kann ich nicht mal im Schlaf! Das sind dann 24 Stunden, wenn ich ehrlich bin!“

„Ok, wenn du also rechnest, dass du seit deinem 18. Lebensjahr bis zum Alter von 65 oder 68 Jahren 24 Stunden für die Arbeit und kein bisschen für dich lebst, dann verbringst du ja nur 20% deines Lebens damit zu leben. Also wenn du mich fragst, dann kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, was dich da irgendwie unglücklich machen sollte?“

Der Pilger lachte und als er sich wieder beruhigt hatte meinte er: „Das war gerade das erste mal auf dem Camino, das mich jemand zum Lachen gebracht hat! Du hast Recht, vielleicht gibt es doch ein paar Punkte in meinem Leben, über die ich noch einmal nachdenken sollte.“

Von weiter oben in der Straße hörte man laute Trommeln, die uns immer näher kamen. Es war eine Art Sambagruppe, die für einen Festumzug am späten Nachmittag probten. Heute war in der Stadt ein großes Fest, bei dem es einen Showkampf auf der Brücke geben würde. Wir beschlossen, dass es sicher spannend war, ihn sich anzusehen und nahmen das Angebot des Portugiesen an, uns zur Herberge zu bringen. Dort trafen wir auf ein sehr freundliches älteres Pärchen, das die Herberge leitete. Sie luden uns ein hier zu übernachten und anders als alle anderen Herbergen hatten sie Doppel- und Dreibettzimmer, in denen man sogar wirklich ruhig schlafen konnte. Es war noch früh am Nachmittag, genug zeit also, um noch einmal auf das Thema Aluminium zurückzukommen.

Dass Aluminium äußerst gefährlich ist, ist keine neue Erkenntnis. Sie ist bereits seit den 70ger Jahren bekannt. Damals war der saure Regen das Umweltthema Nummer eins auf der Welt und viele Wissenschaftler erforschten das große Baum- und Fischsterben, das hiermit im Zusammenhang stand. Einige Wissenschaftler, darunter auch Christopher Exley von der Keele Universität fanden heraus, dass Aluminium eine der Hauptursachen für die großen Vergiftungen war. In den Leichen der toten Fische konnten immer auch Aluminiumwerte nachgewiesen werden. Aluminium kommt in der Natur sehr häufig vor und ist nach Silizium und Sauerstoff das dritthäufigste Element auf der Erdkruste und ist damit doppelt so häufig wie Eisen. Gemeinsam mit Silizium bildet es die Grundstrukturen der meisten Gesteinsarten. Es ist aber gleichzeitig auch einer der sehr wenigen Stoffe, die keinerlei Verwendung in irgendeinem Organismus finden. Von Einzellern über Löwenzahn, Kokospalmen und Blauwale bis hin zum Menschen konnte bis heute kein einziges lebendiges Wesen gefunden werden, das Aluminium für irgendeinen Prozess benötigt. In der Natur kommt das Leichtmetall auch niemals in reiner Form vor. Es ist immer im Gestein gebunden und kann durch Wasser nicht ausgelöst werden. Die im sauren Regen enthaltene Schwefelsäure jedoch war zur Auslösung in der Lage und brachten das Aluminium so in den Organismus von Pflanzen und Tieren ein. Für Fische war diese Auslösung besonders fatal, den die Aluminiumkationen lagerten sich an ihren Kiemen an und blockierten dessen Funktionsweise. Dadurch bekamen die Fische keinen Sauerstoff mehr und erstickten jämmerlich.

Wie gesagt, diese Erkenntnis ist nicht neu, sondern seit mehr als vierzig Jahren bekannt und doch steigt die Anwendung von Aluminium stetig weiter an. Anders als für viele andere Stoffe gibt es keinen gesunden Wert für Aluminium im Körper. Der Grenzwert liegt bei 0,0. Doch heute lassen sich in nahezu allen Menschen, Tieren und Pflanzen geringe Aluminiumkonzentrationen nachweisen, die konstant weiter ansteigen.

Wenn man bedenkt, wie vielfältig Aluminium heutzutage eingesetzt wird, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Um zu verstehen, wie weitreichend die Folgen der Leichtmetallverwendung für uns und unsere Umwelt sind, muss man den ganzen Weg der Produktionskette verstehen.

Auch wenn Aluminium in nahezu jedem Gestein gebunden ist, gibt es doch nur eine Gesteinsart, in der es so konzentriert ist, dass sich ein Abbau lohnt. Dieses Gestein ist Bauxit. Es kommt überall auf der Erde vor, ist aber in den Äquatorregionen am reinsten. Hier enthält es Aluminiumkonzentrationen von 50% und mehr. Anders als in Europa, wo man Bauxit in Mienen aus tiefen Gesteinsschichten abbauen muss, befindet es sich in den tropischen Regionen nur wenige Meter unter der Erde.

Um an das begehrte Gestein zu gelangen, werden jährlich Primärregenwaldflächen in der Größe von mehr als 250.000 Fußballfeldern gerodet. Vor allem in Australien, Afrika, Jamaika und Brasilien befinden sich große Bauxitmienen, die weite Flächen der Länder zerstören. Die größte Bauxitmiene der Welt befindet sich in Brasilien, mitten im unberührten Urwald und rund hundert Kilometer von der nächsten besiedelten Region entfernt. Wenn der Regenwald gerodet wurde, wird anschließend die Fruchtbare Humusschicht entfernt, so dass nur noch das blanke, tote Gestein übrig bleibt. Dieses wird dann mit riesigen Maschinen abgebaut und zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Die Miene in Brasilien ist inzwischen so groß, dass man eine Stunde braucht, um von ihrer Mitte zu den aktuellen Abbaugebieten am Rand zu fahren. Den ersten Hochrechnungen zu nach, ging man davon aus, dass die Miene rund 100 Jahre lang Bauxit abwerfen würde. Inzwischen sind die Prognosen jedoch auf 30 Jahre gefallen, da das Abbauverfahren intensiviert wurde. Vor einigen Jahren wurde ein drei Schicht Model eingeführt, so dass rund um die Uhr gearbeitet werden kann. Auf diese Weise breitete sich die Miene exorbitant schnell aus. Als es wegen der enormen Rodungen zu einem Aufruhr kam, reagierte Norsk Hydro, der Inhaberkonzern der Miene, mit einem fast beleidigend lächerlichen Alibiprojekt. In eigenen Baumschulen werden hundert verschiedene Pflanzen herangezogen, die dann auf den Rodungsflächen angebaut werden. Zuvor gab es hier Millionen unterschiedlicher Pflanzen- und Tierarten, von denen die Meisten noch absolut unerkannt waren. Viele Bäume hatten ein Alter von mehreren Tausend Jahren und bildeten ein eigenes Ökosystem, das wohlmöglich mehr Lebewesen eine Heimat gab, als alle Wälder Deutschlands zusammen. Diese Artenvielfalt war komplett vernichtet und der fruchtbare Boden darunter abgetragen worden und als Ausgleich dafür Pflanzte man Bäume in Reih und Glied an, so dass ein typisch europäischer Plantagenwald entstand. Das ganze wurde dann nachhaltiger und umweltverträglicher Aluminiumabbau genannt, für den sich die Firma ein Ökosiegel verlieh. Der älteste dieser Aufforstungswälder wurde bereits 1924 angepflanzt und erinnert auch heute noch mehr an eine Palmölplantage als an einen tropischen Regenwald.

Doch wie gesagt, der Bauxitabbau ist nur der erste und wahrscheinlich sogar harmloseste von vielen Arbeitsschritten.

Um das gewonnene Gestein von allen Bestandteilen zu befreien, die nicht benötigt werden, wird das Bauxit mit unvorstellbaren Wassermengen ausgewaschen. Dabei werden Schlamme, die nur wenig Aluminium enthalten ausgespült. Das Schlammwasser wird in große Stauseen geleitet, wo sich der Schlamm absetzt, so dass man das Wasser erneut zum Spülen nutzen kann. In und um diese Seen ist kein Leben mehr möglich. Sie sind so tot wie eine Mondlandschaft.

Das gereinigte Bauxit wird anschließend mit Fährschiffen abtransportiert. Die Miene in Brasilien produziert dabei täglich genug für ein Frachtschiff mit einer Ladekapazität von 70.000 Tonnen. Das ist mehr als man auf 30.000 LKWs verladen könnte. Zielort des Frachters ist die nahegelegene Aluminiumraffinerie, die ebenfalls Norsk Hydro gehört. Hier werden jährlich 600 Millionen Tonnen Aluminium produziert. In nur einer einzigen Fabrik! Rechnet das einmal auf die weltweite Gesamtproduktion hoch! In der Raffinerie wird das Aluminium mit Hilfe von Natronlauge aus dem Gestein gelöst. Natronlauge, die nicht ohne Grund auch Ätzlauge genannt wird, ist die stärkste und aggressivste Lauge die es gibt. Für den Prozess wird sie in unvorstellbaren Mengen benötigt. Die Lauge ätzt das Aluminium aus dem Gestein und verwandelt den Rest in sogenannten Rotschlamm. Dass die Arbeit mit der Lauge und dem Aluminiumrohstoff äußerst gesundheitsschädlich ist, brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Nicht umsonst wird diese Arbeit heute fast ausschließlich in Entwicklungsländern durchgeführt, wo wir sie nicht mehr wahrnehmen. Die Einheimischen sind auf die Arbeit angewiesen, denn die Aluminiumfabrik zerstört die gesamte Umwelt. Die Fische sterben, die Böden werden unfruchtbar und das Leben, wie es bisher stattgefunden hat ist nicht mehr möglich. Um sich Wasser und Nahrung kaufen zu können, brauchen die Menschen eine andere Arbeit und die finden sie fast ausschließlich in den Aluwerken. Doch nur wenige haben das zweifelhafte Privileg dort zu arbeiten, denn man benötigt dafür eine Schulausbildung, die sich nur wenige leisten können. Wer das nicht kann, bleibt auf der Straße und muss sich von dem ernähren, was am Ende der Zivilisationskette übrig bleibt. Jahrtausende lang haben die Völker in diesen Regionen vom wilden Wasser der Flüsse gelebt. Sie haben es getrunken, sich darin gebadet und sie haben darin gewaschen. Seit die Aluminiumfabriken eröffnet wurden, ist das Wasser ätzend und giftig geworden. Wer darin badet bekommt brennende Hautausschläge und Jucken am ganzen Körper. Wenn man es trinkt sind die Vergiftungen noch deutlich stärker. Schließlich platzt einem die Haut vom Körper und schält sich ab.

Den Arbeitern geht es jedoch nicht besser. Sie können sich zwar das Trinkwasser aus dem Supermarkt leisten (das von den Nahrungsmittelkonzernen mit Fluor, Jod und anderen Giften angereichert wird, doch das ist ein anderes Thema) sind dafür jedoch der Giftwirkung des Aluminiums direkt ausgesetzt. Viele werden bereits nach 5 Jahren Arbeitszeit berufsunfähig und werden dann mit 30 oder 34 Jahren in Rente geschickt. Norsk Hydro hat seiner Fabrik eine komplette Stadt mit Sozialwohnungen hinzugefügt in der die erkrankten Ex-Arbeiter wohnen können. Auch diese Sozialleistung kam natürlich erst, als die starke Gesundheitsgefährdung der Arbeiter publik geworden ist. Zu den Symptomen der Arbeiter zählen Krebs, Osteoporose und leicht brechende Knochen, Schlaflosigkeit, Müdigkeitssyndrome und chronische Erschöpfung, Epilepsie, Nervenschäden, Gehirnschäden und Demenz. Es sind die selben Symptome die auch in Europa bei einer Aluminiumüberbelastung auftreten.

Um die Aluminiumfabriken wachsen immer größere Städte, deren Einwohner fast ausschließlich in der Fabrik arbeiten. Keinem davon geht es besonders gut. Die Stadtviertel, in der die Firmenspitze wohnt, werden hermetisch abgeriegelt und sogar vom FBI bewacht. Was veranlasst gerade das FBI dazu, die Firmenbosse eines Aluminiumkonzerns zu bewachen? Sollte es sich nicht eigentlich um andere Aufgaben kümmern? Oder hat das Leichtmetall vielleicht noch eine Bedeutung, von der wir nichts ahnen.

Das Gemisch aus Natronlauge und Bauxit wird Rich-Liquid genannt. Es ist eine hochgiftige Flüssigkeit in der sich das Aluminium als Aluminiumhydroxid auslöst. Die Flüssigkeit wird in große, siloähnliche Türme eingelagert bis sich das Hydroxid am Boden absetzt. Dann wird ein Großteil der Lauge abgeschöpft und dem Prozess wieder zugeführt. Der Rest bleibt im sogenannten Rotschlamm zurück, der mehr als die Hälfte des ursprünglichen Bauxits ausmacht. Dieser Schlamm enthält mehr als die Hälfte der Elemente des Periodensystems, darunter Quecksilber, Arsen, Fluor, Blei und Aluminiumreste. Gemeinsam mit der Natronlauge ist dies eine der brisantesten Mischungen, die man sich vorstellen kann. Kein Stückchen Haut darf mit dem Schlamm in Berührung kommen, wenn die Arbeiter keine schweren Verätzungen und Verbrennungen davontragen wollen. Bei 35°C im Schatten sind das definitiv keine angenehmen Arbeitsbedingungen.

Der Rotschlamm wird als Sondermüll auf LKWs verladen und neben der Raffinerie auf eine Deponie gekippt. Die Deponie in Brasilien ist mehr als doppelt so groß, wie die Raffinerie selbst. Es sind gewaltige rote Berge giftigen Schlamms, für den es keinerlei Verwendung gibt. In anderen Raffinerien wird er zum Teil sogar einfach in die Flüsse geleitet.

Auf den Deponien wird das im Schlamm enthaltene Wasser nach unten gedrückt, wo es abfließen und sich in Staubecken sammeln kann. Teile davon werden dem Prozess wieder zugeführt und andere Teile werden gereinigt und dem Trinkwassersystem wieder zugeführt. Nicht selten kommt es dabei zu Unfällen, die denen das Wasser ins Ökosystem einfließt und ganze Landstriche verwüstet. Der letzte große Zwischenfall in Brasilien wurde von der Firmenleitung offiziell bedauert. Konsequenzen zog man daraus jedoch nicht.

Der größte bekanntgewordene Unfall im Zusammenhang mit Rotschlamm fand jedoch in Ungarn statt. In der Aluminiumfabrik von Ajka brach ein Damm des Rotschlammbeckens und eine riesige Flutwelle giftigen Schlamms überflutete das Dorf Demetscha. Der ganze Ort wurde wie bei einem Hochwasser überschwemmt. Das fatale daran war, dass niemand wusste, dass es sich bei dem roten Schlamm um eine giftige Lauge handelte. Die Menschen wateten darin herum um ihr Hab und Gut zusammenzusuchen. Eine Frau wurde über hundert Meter von den Wellen mitgerissen und einige Tage später tod aufgefunden. Insgesamt starben 10 Menschen direkt nach der Katastrophe. Hunderte weitere wurden mit starken Verätzungen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Die Hautstellen, die mit dem Schlamm in Berührung kamen starben nach und nach ab. Wenige tage nach dem Ereignis war sie vollkommen taub und hatte keinerlei Nervenverbindungen mehr. Ein Jahr später wurde das gesamte Dorf abgerissen. Heute ist es ein kontaminiertes Areal in dem es fast kein Leben mehr gibt.

Eine sinnvolle und unschädliche Entsorgung des Schlamms gibt es noch immer nicht. Norsk Hydro arbeitet an Plänen dafür, die einem jedoch die Zehennägel aufrollen lassen. Man könne den Schlamm in Ziegelform pressen, brennen und Häuser daraus bauen oder man könne ihn als Material für den Straßenbau verwenden. Wir reden dabei noch immer von einem Material, dass Menschen innerhalb von nur 5 Jahren berufsunfähig macht und das einem bei Berührung die Haut abplatzen lässt.

Doch ich will hier gar nicht auf dem Rotschlamm und der menschenverachtenden Produktionsweise von Aluminiumhydroxid herumhacken. Viel mehr geht es mir darum zu zeigen, wie gefährlich der Stoff ist, in den wir täglich unser Pausenbrot einwickeln. Denn die gleichen Symptome die sich hier in starker Form durch die Kontamination ausbreiten, treten auch in unserer Gesellschaft seit Verbreitung des Aluminiums immer häufiger auf.

Doch kommen wir zum eigentlichen Produkt zurück. Das durch die Verätzung gewonnene Aluminiumhydroxid ist ein weißes Pulver, das von hier aus verschiedene Wege geht. Ein kleiner Teil landet in der Medikamenten- und Kosmetikproduktion. Hier ist das Pulver vor allem aufgrund seiner konsistenzverändernden Wirkung beliebt. Man kann damit Flüssigkeiten in Gel oder Salben verwandeln und deren Festigkeit nach belieben verändern. Es ist daher ein beliebter Inhaltsstoff in Salben, Cremes, Zahnpasta, Sonnencreme, Eyelinern und vielen anderen Beauty- und Pflegeartikeln. Darüber hinaus wirkt es als Emulgator, das heißt, es hat die Fähigkeit Wasser und Öle zu verbinden. Es gibt daher kaum noch Kosmetikprodukte, die nicht in irgendeinem Zusammenhang Aluminium enthalten.

Die gleiche Eigenschaft hat in der Umgebung der Aluminiumraffinerien jedoch fatale Folgen. Durch das Mahlen des Aluminiumhydroxids gelangen große Mengen kleiner Partikel in die Luft und damit auch in die umliegenden Gewässer. Das Wasser wird dadurch weißlich und dickflüssig, so dass es als Lebensraum für Tiere und Pflanzen unbrauchbar wird. Die Folge sind Massensterben und der Verlust der wichtigsten Nahrungsquelle der Einheimischen.

In der Pharmazie wird es ebenfalls wegen seiner flüssigkeitsverändernden Eigenschaften, darüber hinaus aber auch als Wirkstoff verwendet. So reagieren die Aluminium-Ionen mit der Magensäure und senken dabei den pH-Wert. Daher ist Aluminium ein Hauptwirkstoff in fast allen Mitteln gegen Sodbrennen. Dass das Aluminium hier großen Schaden anrichtet, steht sogar bereits in der Packungsbeilage der Medikamente. Als Nebenwirkungen sind hier neben Demenz auch Nervenschäden und Schäden des Knochengewebes angegeben. Von einer langfristigen Einnahme wird strickt abgeraten. Dennoch sind die meisten Medikamente rezeptfrei zu erhalten und vom Apotheker wird nur in den seltensten Fällen auf die gefährlichen Nebenwirkungen hingewiesen.

Christoph Baumgärtel von der Medizinmarktaufsicht sagte in einem Interview über die verhäuften Demenzfälle im Zusammenhang mit den Sodbrennmitteln, dass es seiner Ansicht nach trotzdem keinen Handlungsbedarf gäbe. Auf das Risiko werde im Beipackzettel hingewiesen und damit sei ausreichend dafür gesorgt, das die Patienten es nicht auf Dauer einnehmen würden. Dass es sich bei der Herstellung der Medikamente um eine bewusste, oder zumindest fahrlässige Körperverletzung handelt, beeindruckte ihn nicht.

Mittel gegen Sodbrennen sind jedoch nicht die einzigen Medikamente, die Aluminium beinhalten. Herwig Holzer, Nierenspezialist der Universität von Graz untersuchte in den 70ger Jahren eine Welle von unerklärlichen Krankheitsbildern. Es häuften sich damals Fälle von neurologischem Versagen bis hin zur Bewegungsunfähigkeit und Schlaganfällen bei jungen Menschen. Er fand heraus, dass alle Betroffenen Patienten ein neues Medikament genommen hatten, das ebenfalls Aluminiumhydroxid enthielt. Das Medikament wurde vom Markt genommen und die Patienten stoppten die Einnahme umgehend. Doch die Schäden blieben irreversibel. Das Aluminium hatte sich bereits im Gehirn angelagert und konnte dort nicht mehr abgebaut werden.

Auch in Impfstoffen wird Aluminium beigemischt, da es hier angeblich die Wirkung verbessert. Des Zusatz gilt hier als sogenanntes mystisches Geheimnis, da niemand weiß, wie und warum er die Wirkung verbessern soll. Dass die Wirkung von Impfstoffen insgesamt mehr als Fragwürdig ist und dass das ganze Verfahren mehr Krankheiten produziert als verhindert ist ein anderes Thema auf das ich sicher noch zurückkommen werde. Die wichtigere Frage ist jedoch, warum das Aluminium seit 1928 in Impfmitteln verwendet wird, wenn niemand weiß was es bewirkt! Auch die Frage, was nach der Impfung mit den Aluminiumpartikeln im Körper geschieht, ist weitgehend ungeklärt. Früher ging man davon aus, dass die Ionen im Wasser gelöst und mit dem Urin ausgeschieden werden. Dies ist jedoch nur zu einem Teil der Fall. Wenn der Körper nur geringen Mengen ausgesetzt ist, kann er sie selbst wieder abbauen. Doch wenn mehr Aluminium in den Körper gelangt, als er ausscheiden kann, dann muss er es irgendwo zwischenspeichern. Romain Gheardi von der Universität Paris Est untersuchte Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Alle wiesen die gleichen Symptome von Muskelschmerzen und chronischer Müdigkeit bis hin zur Konzentrationsschwäche und Gehirnstörungen auf. Bei der Untersuchung stellte er fest, dass sich im Muskelgewebe der Patienten unzählige Makrophagen befanden. Dies sind Fresszellen, die der Körper ausbildet um Giftstoffe zu binden. Bei der weiteren Untersuchung stellte das Wissenschaftsteam fest, dass die Fresszellen prall gefüllt mit Aluminiumpartikeln waren. Im Tierversuch fanden sie anschließend heraus, dass die Aluminiumpartikel aus den Fresszellen in die Lymphbahnen und von dort über das zentrale Nervensystem ins Gehirn gelangten. Normalerweise ist das Gehirn gegen ein solches Eindringen durch Siliziumverbindungen geschützt, die das Aluminium binden und abweisen. Doch bei zu hoher Belastung funktioniert dieser Schutzmechanismus nicht mehr. Außerdem fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Aluminium-Ionen über einen Mechanismus ins Gehirn gelangen können, der wie das Prinzip eines Trojanischen Pferdes funktioniert.

Dennoch wird bis heute ein direkter Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer nicht als wissenschaftlich bewiesen anerkannt. Unabhängige Studien zu diesem Thema werden immer wieder von der Aluminiumlobby gestoppt. Doch die Fakten sprechen für sich. Hunderte von Patienten, die aluminiumhaltige Sodbrennmittel eingenommen hatten erkrankten später an einer schweren Demenz. Bei allen konnte Aluminium im Gehirn nachgewiesen werden. Zum Teil sogar in erschreckend hohen Dosen. Einen gesunden Aluminiumpegel gibt es wie gesagt nicht. Gesund ist man dann, wenn dieser Pegel bei null liegt. Eine Aluminiumkonzentration von 1-2 Mikrogramm pro Gramm Gehirnmasse ist inzwischen beim Gesellschaftsmenschen jedoch normal. Bei Alzheimerpatienten liegt sie hingegen bei 4 bis 6 Mikrogramm.

Noch deutlicher als bei den Medikamenten wird der Zusammenhang Zwischen Alzheimer und Aluminium jedoch durch einen Zwischenfall, der sich 1988 im britischen Dorf Camelford ereignete. Dieses Ereignis führt uns außerdem zu einer weiteren höchst besorgniserregenden Verwendung von Aluminium: Es wird in der Wasseraufbereitung eingesetzt! Aluminiumchlorid bindet die kleinen Schmutzteilchen im Wasser und lässt diese ausflocken, so dass sie sich im Sickerbecken am Boden absetzen. In Wasser, das auf diese Weise gereinigt wurde, lässt sich jedoch auch später noch ein erhöhter Aluminiumgehalt nachweisen. Wissenschaftler der Universität von Bordeaux prüften in einer 15jährigen Langzeitstudie, ob diese Art der Wasserreinigung ein Gesundheitsrisiko für die betroffenen Bewohner darstellt. Ihr Ergebnis deckte sich mit dem der Sodbrennmittel. Die Demenzdichte bei Menschen ab 60 lag in Gebieten, in denen das Wasser mit Aluminium aufbereitet wurde, doppelt so hoch wie normal. Als die Studie veröffentlicht wurde, reagierte die französische Regierung mit einer Empfehlung, die Wasserreinigung zukünftig mit Eisen-Ionen durchzuführen. Noch einmal um ganz deutlich zu sein: Obwohl seit 40 Jahren bekannt ist, das Aluminium äußerst schädlich ist und obwohl wir wissen, dass wir unser Wasser genauso effektiv mit Eisen-Ionen reinigen können, werden trotzdem bis heute hauptsächlich Aluminium-Ionen verwendet. Eisen-Ionen sind für den Körper absolut ungefährlich und werden sogar benötigt. In Frankreich reagierten nur wenige Wasserwerke auf die Empfehlung, da die Umstellung teuer und aufwendig sei. In Deutschland waren es sogar noch weniger.

Doch nun zu unserer Katastrophe in England. An einem Morgen im Jahre 1988 entdeckte ein Spaziergänger, dass alle Fische im Fluss von Camelford über Nacht gestorben waren. Gleichzeitig stellten die Anwohner des Dorfes fest, dass ihr Trinkwasser absolut widerlich schmeckte und sich im Kontakt mit Seife blau verfärbte. Es dauerte einige Wochen, bis die Ursache dieses Rätsels gelöst wurde. Ein Tanklaster hatte seine Ladung Aluminiumsulfat ausversehen in das Trinkwassersystem und nicht in den Zulauf für das Abwasser geleitet. Als das Wasserwerk den Fehler bemerkte, ließ es die städtischen Leitungen abpumpen und fluten und leitete das verseuchte Wasser einfach in den nächsten Fluss. Das Wasser, was sich bereits in den Haushalten befand konnte jedoch nur noch durch den normalen Wasserhahn oder die Klospülung entfernt werden.

Laut aussage der städtischen Wasserreinigungsanlage sei der Vorfall jedoch unbedenklich und von dem Wasser ginge keinerlei Gefahr aus. Doch die Realität sah wieder einmal anders aus. Kühe und Schafe, die das Wasser in großen Mengen getrunken hatten verendeten kurz darauf und auch unter der Stadtbevölkerung machten sich Krankheiten breit. Es kam zu vermehrten Rheumaschüben und in den kommenden Jahren litten immer mehr Menschen unter Alzheimer und Demenz. Die durch die Aluminiumvergiftung verursachte Form war sogar noch deutlich schlimmer als die übliche Form des Alzheimers. Die Patienten konnten sich nicht einmal mehr an Ereignisse erinnern, die weit zurücklagen. Sie waren Fremd in ihren eigenen Häusern und kannten sich auch in den Arbeitsstätten nicht mehr aus, die sie lange Jahre besucht hatten. Untersuchungen zeigten, dass die Aluminiumkonzentration im Gehirn teilweise bei bis zu 23 Mikrogramm pro Gramm Gehirnmasse lag. Noch einmal zur Verdeutlichung: 0 Gramm sind gesund und zwei sind inzwischen normal. Die Folge war, dass ganze Teile des Gehirns nicht mehr durchblutet wurden und schließlich abstarben. Noch heute leiden die Bewohner der Stadt unter den Konsequenzen dieser Panne. Viele sind bereits daran gestorben. Doch die Stadt ist sich keiner Schuld bewusst. Bis heute wird behauptet, dass der Unfall keinerlei Auswirkungen hatte. Die Nerven- und Gehirnschäden der Anwohner seien lediglich Erfindungen, um Geld von der Stadt abzukassieren. Doch die Ergebnisse der Gerichtsmedizin lügen nicht.

Trotz der vielen Beweise macht die Alzheimerforschung noch immer einen großen Bogen um das Thema Aluminium.

2012 was das Thema Aluminium dann erstmals Thema auf dem internationalen Kongress zur Erforschung von Autoimmunerkrankungen in Granada. Zum ersten Mal wurde hierbei offiziell anerkannt, dass Aluminium negative Folgen auf die Gesundheit des Körpers hat. Mehr als vierzig Jahre, nachdem zum ersten Mal ein Beweis geliefert wurde. Yehuda Shoenfeld, der Kongresspräsident sagte in seinem Interview, dass Aluminium erwiesenermaßen ein höchst gefährliches Nervengift ist. Dennoch trat er nicht für einen Verzicht auf das Leichtmetall ein, weder in Impfstoffen noch in anderen Medikamenten, in Kosmetikartikeln oder in der Lebensmittelindustrie. Er wolle nicht, dass Aluminiumhaltige Impfstoffe generell vom Markt genommen werden. Lediglich fordere er die Industrie dazu auf, in Zukunft mehr in die Entwicklung von aluminiumfreien Alternativen zu investieren, um diese besonders empfindlichen Personen verabreichen zu können. Wie passt diese Aussage zum Fazit der Konferenz? Warum sollten nur besonders empfindliche Patienten ein Recht darauf haben, weniger vergiftet zu werden?

Wie nicht anders zu erwarten blieb die Konferenz ohne jede politische Konsequenz. Die EU-Räte sahen keinen Handlungsbedarf, da nach ihrer Ansicht keine akute Gefährdung besteht. Daher gäbe es auch keinen Grund, Druck auf die Industrie auszuüben. Aluminiumverbindungen werden also weiterhin in nahezu allen Kosmetikartikeln und Impfstoffen sowie in vielen Medikamenten, Zahnpasta, Sonnencremes und Deos enthalten sein.

Kommen wir jedoch noch einmal zur Aluminiumproduktion zurück. Bislang haben wir uns nur angeschaut, was mit dem kleinsten Teil des Aluminiumhydroxids passiert. Der wesentlich größere Teil wird zu Aluminiumoxid weiterverarbeitet. Dieses hat drei verschiedene Verwendungszwecke. Der größte Teil wird als Grundstoff für Rohaluminium verwendet. Ein kleinerer Teil geht in die Zementindustrie sowie in die Produktion von Aluminiumkeramik. Hier stellen sich zunächst ein paar Fragen. Warum verwenden wir Aluminiumoxid im Zement? Jahrtausende lang hat dieser Baustoff auch vollkommen ohne das Leichtmetall funktioniert. Die Gebäude die damals damit gebaut wurden stehen zum großen Teil noch immer und sind sogar meist stabiler als unsere heutigen Häuser. Warum brauchen wir also plötzlich diesen Zusatz? Und war für Auswirkungen hat das Metall in den Wänden unserer Häuser? Bleibt es wo es ist, oder löst es sich vielleicht auch mit der Zeit aus? Was passiert damit, wenn es in unsere Atemluft gerät?

Auch der Stoff Aluminiumkeramik ließ uns aufhorchen. Warum brauchen wir Aluminium im Keramik? Interessanter Weise wird diese Keramikform häufig in Zahnfüllungen verwendet. Ist es nicht ein Hohn, dass wir unsere erwiesenermaßen schädlichen Amalgamfüllungen entfernen lassen um sie durch Keramikfüllungen zu ersetzen, die dann wiederum Aluminium enthalten?

Studien zeigen auch, dass Zahntechniker und Zahnärzte besonders häufig an Alzheimer erkranken und dass sie besonders hohe Aluminiumkonzentrationen im Gehirn aufweisen. Dies wird vor allem auf den feinen Staub zurückgeführt, der bei der Bearbeitung der Füllungen entsteht und den die Techniker und Ärzte einatmen.

Der Löwenanteil des Aluminiumoxids landet jedoch in der industriellen Aluminiumproduktion. Hier wird es eingeschmolzen und mit dem Elektrolyseverfahren in Aluminium verwandelt. Dabei wird das Flüssige Aluminiumoxid in große Wannen gegeben, durch die noch größere Mengen an Strom geleitet werden. Dieser Prozess ist mehr als 10x so Energieaufwendig wie die Produktion von Stahl. Weltweit entfällt ein ganzes Prozent des Energieverbrauchs allein auf die Aluminiumproduktion. Das Aluminiumwerk in Neuss/Düsseldorf verbraucht dabei mehr Strom, als ganz Düsseldorf. Nur wenn der Konzern dauerhaft günstige Strompreise aushandeln kann, bleibt er an einem Standort. Sonst wandert er ab. In Europa machen die Stromkosten rund 45% der Gesamtkosten der Aluminiumherstellung aus. Außerhalb der EU sind es nur rund 30%.

Der Hohe Energieverbrauch bedeutet dabei auch, dass im Aluminium extrem viel Energie gespeichert ist. Solange es fest ist, ist das kein Problem, schmilzt es jedoch wird es zu einer äußerst explosiven Substanz. Aluminium wird daher auch in der Raumfahrt als Treibstoff für Spaceshuttles eingesetzt.

Bei jedem Arbeitsschritt vom Bauxitabbau bis hin zum fertigen Rohaluminium steigt der Wert des Stoffes dabei um das Fünffache. Es ist also kein Wunder, dass nur noch die letzten Schritte in Europa und den USA stattfinden, während alle anderen in die Entwicklungsländer ausgelagert werden. Neben Norsk Hydro gibt es dabei nur noch vier weitere multinationale Großkonzerne, die die gesamte Aluminiumproduktion von der Miene bis zur Industrieverarbeitung kontrollieren. Dass diese fünf Konzerne eine Lobby aufbauen, die verhindert, dass man ihr Geschäft vermiest, ist also nicht verwunderlich.

Wenn Aluminium einmal gewonnen wurde, kann es beliebig oft eingeschmolzen und wiederverwendet werden. Dabei ist der Energieverbrauch dann nur noch halb so hoch wie beim wiedereinschmelzen von Eisen. Aus diesem Grund werden 95% Prozent des Aluminiums recycelt. Das klingt zunächst recht positiv. Es bedeutet jedoch auch, dass Jährlich Millionen von Tonnen neuen Aluminiums in den Umlauf kommt, während das alte nicht verschwindet. Jedes Jahr wird es daher schwieriger, auf das giftige Metall zu verzichten.

Fertiges Aluminium findet sich bereits in allen Bereichen des Alltags: Aluminiumfolie, Yoghurtdeckel, Chipstüten, Besteck, Töpfe, Pfannen, Fahrräder, Computer, Grillpfannen, die verhindern, dass das Fleisch anbrennt, Uhren, Brillen, Armbänder, Fenster und vieles mehr. Die Liste ist unendlich, das Metall allgegenwärtig.

Die Frage, ob auch das Aluminium in Form von Verpackungen schädlich für den Körper ist beantwortete das Österreichische Gesundheitsministerium am 11. Juni 2014 in einer öffentlichen Stellungnahme zu einer Studie mit dem Titel „Aluminium-Toxikologie“. Nach der Veröffentlichung dieser Studie riet der Gesundheitsminister Alois Stöger dazu, den Kontakt mit aluminiumhaltigen Produkten vorsorglich zu vermeiden. Zwar ginge aus der Studie nicht eindeutig hervor, dass diese Produkte wirklich schädlich für den menschlichen Organismus sind, doch eine Gefährdung könne auch nicht ausgeschlossen werden. Eine Vielzahl von Verdachtsmomenten sprächen für die Toxizität des Stoffes. So eine vorsichtige und diplomatische Formulierung heißt aus den Worten eines Spitzenpolitikers in der Regel nichts gutes. Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, das Thema noch weiter zu verharmlosen, hätte es sie genutzt. So aber fügte das Ministerium seiner Empfehlung folgende Details hinzu:

-       Verwenden Sie keine unbeschichteten Gefäße aus Aluminium und keine Alufolie zum Zubereiten und Aufbewahren von stark säurehaltigen Lebensmitteln (wie Tomatensauce, Rhabarberkompott, Apfelmus, etc.).

-       Achten Sie bei Trinkflaschen aus Aluminium darauf, die Innenbeschichtung nicht zu beschädigen. Sollte die Innenbeschichtung Beschädigungen wie Kratzer oder Dellen aufweisen, verwenden Sie die Flasche nicht weiter.

-       Verwenden Sie nach Möglichkeit aluminiumfreie Deodorants. Deodorants und Antitranspirantien mit aluminiumhaltigen Inhaltsstoffen sollten nicht auf verletzter oder gereizter Haut oder unmittelbar nach einer Rasur aufgebracht werden. Kinder sollten keine aluminiumhaltigen Deodorants oder Antitranspirantien verwenden.

-       Fragen Sie Ihre Ärzte oder Apotheker bei Bedarf nach Alternativen zu aluminiumhaltigen Antazida (Sodbrennmittel).

Die Studie, die dieser Warnung vorrausging, zeigte deutlich, dass vor allem durch Hitze oder Säureeinwirkungen Aluminiumbestandteile aus der Verpackung gelöst werden und über die Nahrung oder die Haut in den Körper gelangen. Besonders gut wird es vom Körper aufgenommen, wenn es gemeinsam mit Zitronensäure, Milchsäure, Glutamat und Maltol eingenommen wird. Diese binden das Metall und geben es im Körper wieder frei. Die Kombination aus glutamathaltigen Chips in Aluminiumpackungen oder aus säurehaltiger Limonade in Dosen ist daher besonders geeignet um seinen Aluminiumhaushalt in die Höhe zu treiben. Aber auch Früchtetees, Dosensuppen, Dosenbier und mit Aluminium abgedeckte Salate sind ernstzunehmende Aluminiumlieferanten. Ebenso gefährlich sind Pfannen, Grillschalen und Wasserkocher aus Aluminium, weil sich das Metall durch die Hitze ebenfalls löst, wobei sich besonders schädliche Aluminiumhydroxide bilden.

Doch wie will man auf die Warnungen des Ministeriums hören? Es gibt kaum mehr Lebensmittel, die nicht irgendwie mit Aluminium in Kontakt kommen. Selbst wenn man sie im Glas kauft, dann haben sie noch immer einen Deckel, der aus Aluminium besteht. Und wenn es einem gelingt, das Leichtmetall ganz zu vermeiden, dann wahrscheinlich nur dadurch, dass man es durch Plastikverpackungen ersetzt, die sich als ebenso schädlich erwiesen haben.

Als wäre das noch nicht genug, ist Aluminium auch noch ein fester Bestandteil vieler Nahrungsmittel. Es verbirgt sich als Farbstoff, Konservierungsstoff oder Geschmacksverstärker hinter acht verschiedenen, unscheinbaren E-Nummern in Fertigbackwahren, Süßigkeiten, Babynahrung, Babymilch und fast allen Käseprodukten. E173 ist Aluminiumfarbstoff, E520, E521 und E523 sind die Stabilisatoren Aluminiumsulfat, Aluminiumnatriumsulfat und Aluminiumammoniumsulfat und bei E554, E555, E556 und E598 handelt es sich um die als Trennmittel eingesetzten Kieselsalze Natriumaluminiumsilikat, Kaliumaluminiumsilikat, Calciumaluminiumsilikat und Calciumaluminat.

Doch der absolute Knaller in Sachen Aluminium kommt erst noch! Denn es gibt eine weitere Verwendung des Metalls, die uns vollständig den Boden unter den Füßen wegzog.

Aluminium wird seit Jahren in der Forschung zur Erzeugung von Allergien eingesetzt. In Tierversuchen wird damit der Verlauf von Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten erforscht. Das Prinzip ist einfach. Verabreicht man einem Lebewesen ein beliebiges Lebensmittel zusammen mit Aluminium, so entwickelt es dagegen automatisch allergische Reaktionen. Dabei ist es egal, ob es sich bei der Versuchsperson um einen Menschen, eine Ratte, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen oder ein ganz anderes Lebewesen handelt. Aluminium sorgt dafür, dass der Körper jeden beliebigen Stoff, der gleichzeitig mit ihm eingenommen wird als schädlich wahrnimmt, so dass das Immunsystem darauf reagiert. Auf diese Weise kann man jede beliebige Allergie, vom Heuschnupfen über Laktose Intoleranz bis hin zu Asthma und Neurodermitis künstlich erzeugen. Professor Isabella Pali-Schöll von der Universität Wien sagte im Interview, dass sie in der Lage seien, Menschen und Tiere gezielt gegen jede Substanz allergisch zu machen, die sie wollten. Man könne ein beliebiges Objekt aus der Küche nehmen und ohne Schwierigkeiten sei es Möglich, dagegen eine Unverträglichkeit zu erzeugen. Stellt euch bitte einmal die Macht vor, die damit in den Händen der Aluminiumhersteller liegt. Was könnte man beispielsweise erreichen, wenn man Äpfel, Birnen oder anderes Obst, mit einem aluminiumhaltigen Pestizid besprüht? Wie kommt es, das plötzlich so viele Menschen gegen Obst und Gemüse allergisch sind, die früher ganz normal in unseren natürlichen Speiseplan gehört haben. Ein Zufall?

Denken wir noch einmal an die Trennmittel, Farbstoffe und Geschmacksverstärker zurück, die in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Vor allem bei Käseprodukten kommt einem da schon ein gewisser Zusammenhang mit der erstaunlich hohen Anzahl an Laktose-Intoleranz-Kandidaten in den Sinn.

Fakt ist, dass Kinder, deren Mütter bei der Schwangerschaft aluminiumhaltige Medikamente zu sich genommen haben ein doppelt so hohes Risiko haben, unter Allergien zu leiden, wie andere. Das ist vor allem deshalb so Fatal, weil der Zwerchfellhochstand während der Schwangerschaft in vielen Fällen zu vermehrtem Sodbrennen führt. Was die Medikamente dagegen enthalten habe ich ja bereits ausführlich beschrieben.

Eine Verwendung von Aluminium haben wir bislang noch außer acht gelassen. Sie gehört zu den unbekanntesten, wahrscheinlich aber auch zu den gefährlichsten. Aluminium-Ionen werden seit einigen Jahren in großen Mengen in der Atmosphäre versprüht, um das Wetter zu beeinflussen. Bei der Olympiade von 2010 in China wurde so beispielsweise verhindert, dass die Eröffnungsfeier verregnete. Die Aluminium-Ionen binden das Wasser und lassen so Regentropfen entstehen, auch wenn die Luftfeuchtigkeit dazu eigentlich noch nicht ausreicht. Auf diese Weise kann man Wolken gezielt abregnen lassen. Diese Technik gilt als revolutionär im Kampf gegen den Klimawandel, den damit haben wir angeblich die Macht, die globale Erwärmung zu stoppen. Ich will hier nicht im einzelnen darauf eingehen, weil es ein eigenes und sehr umfangreiches Thema ist, doch wichtig ist, dass der manipulierte Regen große Mengen an Aluminiumpartikeln enthält. Diese gelangen wiederum über die Luft und das Wasser in unseren Organismus oder in den der Pflanzen und Tiere, die uns als Nahrung dienen. Letztlich fällt es immer wieder auf uns zurück.

Alles in allem stellt sich bei der ganzen Geschichte jedoch vor allem eine Frage: Warum das ganze?

Warum verwenden wir ein Material, von dem wir wissen, dass es unser Gehirn schädigt bewusst in so vielen Zusammenhängen in denen es überhaupt nicht nötig ist? Warum geben wir es in unsere Nahrung? Warum verteilen wir es in unserer Atmosphäre? Warum reichern wir unser Trinkwasser damit an? Warum benutzen wir es in Impfstoffen, die wir nahezu jedem Menschen verabreichen? Warum tragen wir es als Cremes und Deos auf unsere Haut auf? Warum putzen wir uns damit die Zähne? Warum verteilen wir es in unseren Häusern auf jede nur erdenkliche Weise?

Sind wir wirklich so dumm, das wir nicht merken, was wir da tun? Oder steckt vielleicht doch mehr dahinter? Aluminium kommt vor allem in den Produkten vor, die wir tagtäglich benutzen und denen wir kaum ausweichen können. Kann es also vielleicht sein, dass es eine bewusste Aluminiumisierung des Volkes gibt? Wenn ja, wer könnte wohl ein Interesse daran haben, dass unsere Gedächtnis und Gehirnleistung abnimmt, das gerade die Menschen mit der meisten Erfahrung ihre Erinnerung verlieren und dass wir gegen unsere natürliche Nahrung allergisch werden?

Spruch des Tages: Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde auf die Idee kommen eine Mausefalle zu konstruieren. (Albert Einstein)

 

Höhenmeter: 190 m

Tagesetappe 13 km

Gesamtstrecke: 3268,47 km

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.