Tag 171: Ein Herz für Pilger

von Franz Bujor
23.06.2014 03:35 Uhr

 

Um 19:00 wurden alle Pilger zum Abendessen geladen. Es gab eine lange Tafel um die sich alle 22 Personen reihten, wobei die einzelnen Grüppchen durchmischt wurden. Die Tafel war reich gedeckt mit gegrilltem Fleisch und Fisch, mit Kartoffel-Kichererbsen-Salat, mit grünem Salat, mit selbstgebackenem Brot und mit verschiedenen Saucen. Essenstechnisch war der Abend damit ein absolutes Highlight.

„Es ist wie eine große Familie!“ sagte Lara mit einem Blick über die große Gruppe. Meiner Frage, wie es für sie war, jeden Tag eine neue Familie zu beherbergen und wieder gehen zu lassen, wich sie jedoch aus. Wir sahen das ganze Treiben mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite war es unglaublich, wie sich Fernanda, ihr Mann und auch Lara für die Pilger aufopferten. Am Nachmittag hatten sie frittierte Fischbällchen hingestellt, es gab Wein und selbstgemachte Liköre und der Mann hatte den ganzen Nachmittag am Grill gestanden um das Fleisch für 22 Personen zuzubereiten. Doch auf der anderen Seite war es genau das, was uns an der Situation störte. Vor allem die beiden Hausherren opferten sich mit ihrer Gastfreundschaft auf. Täglich kamen neue Gruppen und täglich ging das Spiel damit von vorne los. Zeit für sich selbst hatten sie so gut wie keine mehr. Doch das allein war nicht das Tragische. Es war ihre Entscheidung gewesen, und wenn sie es so haben wollten, dann mussten sie auch damit leben. Doch die beiden hatten eine junge Tochter, die wie ein Geist durch das Haus wanderte, immer in der Hoffnung, so wenig wie möglich aufzufallen. Sie ging in der ganzen Gästebewirtung vollkommen unter. Ähnlich ging es den kleinen niedlichen Hund mit den zu groß geratenen Augen, wobei dieser tatsächlich sogar noch mehr Aufmerksamkeit bekam, als das junge Mädchen. Lediglich die Katzen fühlten sich wohl und tollten frei und frech durch den Garten, auf der Suche nach Essen, dass sie von den Pilgern erbeuten konnten.

In Gedanken gingen wir noch einmal die verschiedenen Herbergen durch, die wir bereits kennengelernt hatten. Einige von ihnen waren gerade eröffnet worden und wurden mit absolutem Herzblut und voller Leidenschaft geführt. Die Leiter hatten es sich vorgenommen, die Pilger auf ihrer Reise zu unterstützen und empfingen jeden wie einen König. In Frankreich oder an Orten, durch die nur wenig Pilger kamen, war dies eine tolle Sache und funktionierte auch nach Jahren noch. Wer fünf Pilger im Jahr beherbergte, konnte sich über jeden von ihnen wirklich von Herzen freuen. Vor allem, wenn diese Pilgerwirklich etwas zu erzählen hatten, weil sie weite strecken reisten. Doch an einem Ort an dem täglich hunderte von Pilgern vorbeikamen, die dann auch noch fast alle die gleiche oder ähnliche Geschichten hatten, war es unmöglich, die Begeisterung lange durchzuhalten. In der Herberge, in der wir den 1. Geburtstag mitfeiern durften, konnten wir sie noch deutlich spüren, hier im Casa Fernanda war schon viel davon verraucht. In der Herberge am Camino Norte war die Herzlichkeit längst verloren gegangen. An der Wand hingen noch die alten Bilder, die die Herbergseltern zusammen mit ihren Pilgerschützlingen zeigten. In den Wanderführern stand noch immer, dass es ein familiäres, gemeinsames Abendessen mit den Hospitalieros gibt, doch diese wollen von den ständig wechselnden Gästen längst nichts mehr wissen. Verständlicher Weise, denn die Beherbergung auf diese Weise kostet jede Menge Energie. Das Problem liegt wahrscheinlich darin, dass nicht zwischen Privat und Geschäft getrennt wird. Ein kleines, gemütliches Hotel, wie das Pleamar, schafft es, seine Gäste herzlich zu empfangen und ihnen eine wohnliche Atmosphäre zu bieten. Doch es ist trotzdem klar, dass die Hotelbesitzer nicht die Eltern der Gäste sind. Wenn sie Feierabend haben, dann haben sie Feierabend. Sie haben ihren getrennten Bereich und darin haben die Gäste nichts zu suchen. In den Herbergen ist es anders. Hier saßen wir alle zusammen in Fernandas Küche, wir liefen durch ihren Garten, nutzten ihr Badezimmer und so weiter. Klar gab es auch hier einen getrennten Bereich für die Pilger in dem sich der Gruppenschlafsaal befand, aber ansonsten waren alle Pilger echte Hausgäste. Am Anfang war es gerade dies, was die Besonderheit vom Casa Fernanda und auch von den anderen Herbergen dieser Art ausmachte. Aber niemand kann immer nur für andere da sein. Das Casa war eine Oase in der jeder Pilger erschöpft ankam und in dem er neue Kraft schöpfen konnte. Es war ein Ort, an dem man sein Leid und seine Sorgen zumindest für eine Weile an der Tür abgab und sich von Fernanda und ihrem Team helfen ließ. Doch das Leid und die Sorgen blieben hier zurück und zerstörten nach und nach die Atmosphäre des Platzes. Heiko spürte es deutlich und auch seine Ohren gaben ihm Bescheid. Ich merkte nur, dass ich nach kurzer Zeit sehr müde wurde, was ich zunächst auf die schlechte Nacht von vorgestern schob. Doch irgendetwas Kraftraubendes hatte der Platz tatsächlich. Auch Fernanda sah man an, dass sie nicht mehr mit dem Herzen dabei war. Sie war noch immer freundlich und bemüht, doch man spürte ihre Erschöpfung. Es war ein wenig so, als würde sie alles nur noch mechanisch machen. Der Punkt, an dem der Idealismus und auch das Herzblut verloren gegangen waren, war wahrscheinlich auch genau jener gewesen, an dem das Herbergsprojekt zu einem Geschäft wurde. Alles lief auf Spendenbasis und trotzdem musste die Familie irgendwie davon leben. Das bedeutete, dass sie ihr Haus in den Sommermonaten so oft wie möglich voll haben mussten und dass sie die Gäste so begeistern mussten, dass diese ordentlich spendeten. In den Wintermonaten tat sich hier nur wenig und dann würden sie entweder eine andere Einnahmequelle brauchen oder sie mussten von dem zehren, was der Sommer abgeworfen hatte.

Dass die kleine Küche mit 22 Menschen gefüllt war hatte noch einen anderen entscheidenden Nachteil. Die Geräuschkulisse stieg innerhalb von Minuten ins Unerträgliche. Das Essen war noch immer großartig, doch es war nun nicht mehr so leicht, es wirklich zu genießen.

Nach dem Essen wurden dann die Liköre aufgetischt. Dazu wurde eine Gitarre herumgereicht um die Gäste zu einem ausgelassenen Gesangs- und Tanzabend zu animieren. Zunächst wollte niemand spielen und es machte dem Anschein, dass niemand so wirklich in der Stimmung für Gesang und Gitarrenspiel war. Doch der Hausherr ließ nicht locker und mit einem bisschen sanfter Gewalt brachte er schließlich einige Pilger dazu, Partylieder anzustimmen. Alles wirkte dabei in etwa so gezwungen wie es auch war und die ersten Gäste machten sich bereits nach Sekunden daran, den Saal zu verlassen und die Stille im Freien zu suchen. Mit den ersten Pilgern meine ich Heiko und mich, doch die nächsten folgten uns noch ehe wir uns umsehen konnten. Ich denke, dass der Abend bedeutend harmonischer hätte ausklingen können, wenn der Gastgeber einfach auf die Existenz der Gitarre hingewiesen und seinen Gästen dann einen schönen Abend gewünscht hätte. Doch die Idee war nun einmal als eine große Familie zusammen Spaß zu haben, koste es was es wolle.

Beim Essen unterhielt ich mich eine Weile mit meiner Sitznachbarin, einer Holländerin namens Mieke. Sie erzählte mir, dass sie ein Jakobsweg-Guide sei. Ich glaubte zunächst mich verhört zu haben, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass es Menschen gab, die einen professionellen Führer für einen Weg buchten, der deutlicher markiert war als eine Toilettentür. Doch genau das war ihr Job. Sie hatte ca. 10 Touren im Jahr und ging dabei meist den Camino Portugues. Das Casa Fernanda war ein fester Bestandteil ihrer Reise. Die meisten ihrer Klienten fanden sie über ihre Internetseite, auf der sie auch ihren eigenen Blog hatte. Im Normalfall hatte sie bis zu 5 Schützlinge dabei, heute waren es jedoch nur zwei.

Eine von ihnen lernten wir später noch etwas genauer kennen. Ihr Name war Amilia und sie stammte ursprünglich von einer afrikanischen Inselgruppe dessen Namen ich mir auch nach mehrfacher Wiederholung nicht merken konnte. Sie erzählte uns, dass sie vor einigen Jahren eine schwere Gelenkserkrankung hatte, durch die sie fast bewegungsunfähig geworden war. Ihre Hand-, Finger-, Knie- und Fußgelenke hatten sich so sehr entzündet, dass sie fast vollkommen steif wurden. Bevor sie diese Krankheit bekam, hatte sie in einer Einrichtung mit aggressiven Jugendlichen gearbeitet. Dabei war es ihr ein bisschen so gegangen wie Fernanda. Sie half wo immer sie konnte und vergaß dabei völlig auf sich selbst zu achten. Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie die ganze Welt an nur einem einzigen Nachmittag gerettet. Doch ihr Körper konnte dies nicht lange mitmachen. Sie verschenkte fast ihre gesamte Energie bis für sie selbst nichts mehr übrig war. Es war also kein Zufall, dass ihr Körper ihr ausgerechnet die Fähigkeit zum Gehen und zum Handeln nahm. Plötzlich war sie die hilfsbedürftige, um die sich jeder kümmern musste. Doch sie verstand, dass die Krankheit eigentlich etwas Positives war. Sie brauchte eine Weile um damit fertig zu werden, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie genau die Hinweise erhalten hatte, die sie brauchte. Und das gleich auf mehreren Ebenen. Sie war gezwungen, einen Gang zurückzuschalten und Hilfe von anderen anzunehmen. Plötzlich merkte sie, dass sie nicht jeden retten konnte und dass dies auch nicht ihre Aufgabe war. Doch sie erkannte noch mehr. Sie durfte nun am eigenen Leib erfahren, welche Hilfe wirklich hilfreich war und welche nicht. Das Leid war nicht ohne Grund da, es hatte eine Aufgabe. Dementsprechend war jeder, der ihr dabei half, diese Aufgabe zu lösen, wahrhaft hilfreich, während jeder, der ihr das Leid einfach nur abnehmen wollte, den Prozess sogar behinderte. Dies zu lernen veränderte später auch ihre Arbeit mit den Menschen. Denn auch sie brauchten keinen Retter, der ihnen ihr Leid abnahm, sondern einen Mentor, der ihnen dabei half, ihren Weg der Heilung selbst zu gehen. Seit zwei Jahren konnte sie wieder laufen und hatte auch keine Probleme mit den Gelenken mehr. Dennoch war es ihr sicherer gewesen, für ihre erste große Reise einen Guide an ihrer Seite zu haben.

Ihr weiterer Weg führte sie immer mehr in Richtung Heilung. Ihr alter Arbeitgeber hatte ihr einen Vertrag auf Lebenszeit angeboten, was sie sehr schmeichelte. Doch sie wusste auch, dass der Chef dabei vor allem auf ihre Fähigkeit baute, sich selbst für andere aufopfern zu können und dies wollte sie nicht länger machen. Ihr Traum war es stattdessen ein eigenes Projekt in der Heimat ihrer Eltern aufzubauen, wo sie den Menschen vor Ort helfen und ihre eigene Art der Heilung anwenden konnte.

Unsere Nacht verbrachten wir dann letztlich doch nicht im Zelt, sondern in der Pärchensweet. Fernanda hatte uns beim Abendessen erzählt, dass sie dieses eine Zimmer noch frei hatte, und wenn es uns nicht störte in einem Ehebett zu schlafen, dann konnten wir auch dort übernachten. Am nächsten Morgen zeigte sich, dass dies eine sehr gute Idee gewesen war, denn in der Nacht hatte es zu regnen begonnen. Wir hätten also wieder ein klatschnasses Zelt mit uns herumziehen müssen und das wäre bei den Holperpisten hier besonders anstrengend geworden. Ab 7:00Uhr frühstückten die ersten Pilger. Wir warteten damit jedoch bis nahezu alle ausgeflogen waren und aßen dann in Ruhe. Um kurz vor 9:00Uhr standen bereits die nächsten potentiellen Gäste vor der Tür. So viel also zu den Ruhephasen der Gastgeberfamilie.

Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Süden. Es dauerte nicht lange, da begann es erneut zu regnen. Nicht lange, nur etwa eine halbe Stunde. Doch in dieser halben Stunde fiel mehr Wasser vom Himmel als an allen Regentagen, die wir im Februar erlebt hatten zusammen. Die Straße wurde zum Fluss und unsere Wagen waren innerhalb von Minuten durchgeweicht. Zum Glück fanden wir gerade noch rechtzeitig ein Dach unter dem wir uns unterstellen konnten.

Nach knapp dreißig Minuten riss der Himmel wieder auf und wurde strahlend blau. So unschuldig wie die Sonne schien hätte man nicht vermutet, dass hier zuvor solch ein Unwetter stattgefunden hatte. Der Boden konnte das Wasser nicht aufnehmen. Es perlte einfach ab und floss in die kleinen Gräben. Kein Wunder also, dass die Maisfelder hier alle mit künstlichen Bewässerungsanlagen ausgestattet sind.

In einem kleinen Restaurant wurden wir zum Essen eingeladen. Das Essen, was wir hier so zwischendurch bekamen, war in der Regel kaum genießbar, es sei denn, es handelte sich dabei um Obst. Umso mehr freuten wir uns über die Einladung zu einem echten Gericht mit Fleisch, Kartoffeln, Reis und sogar Gemüse. Seit wir Frankreich verlassen hatten, war der Anblick von Gemüse neben einem Stück Fleisch auf dem Teller schon fast befremdlich.

Eine einsame und etwas schüchtern wirkende Pilgerin betrat das Restaurant und gesellte sich zu uns an den Tisch. Sie hieß Sabine und war nach einem heftigen Autounfall zur Frührentnerin geworden. Sie war daher eine der wenigen Pilgerinnen, die wirklich Zeit für den Camino hatte. Sie erzählte uns, dass sie durch den Unfall ihren Kopf nicht mehr richtig heben konnte und dass ihr deshalb bei großer Hitze und wenn sie etwas trank sofort schlecht wurde. Das mit dem trinken hatte sie inzwischen in den Griff bekommen, doch Hitze vertrug sie noch immer nicht. Zumindest nicht in Deutschland, hier auf dem Weg machte es ihr seltsamerweise nichts aus. Weitere Folgen des Unfalls waren ein Tinnitus und eine Überempfindlichkeit der Ohren, weswegen sie sich durch die überlauten Restaurantgäste genauso gestört fühlte wie Heiko. Der Unfall war damals auf dem Weg zur Arbeit passiert, weshalb sich die Berufsgenossenschaft und die Unfallversicherung darum stritten, wer für die Ohrprobleme aufkommen musste. Sie einigten sich friedlich auf eine unglaubliche Lösung: Die Ohrprobleme seien Alterserscheinungen und damit Sache der Krankenkasse.

Gegen 17:00Uhr erreichten wir Barcelos, eine kleine Stadt mit einer großen Feuerwehrstation, in der wir übernachten dürfen. In Portugal ist es offenbar wirklich üblich, dass einem die freiwillige Feuerwehr kostenlose Schlafplätze gibt.

Von unserem Arbeits- und Abendessensplatz im ersten Stock des Gebäudes haben wir einen guten Blick auf den Innenhof mit den Einsatzfahrzeugen. Hier kann man einige faszinierende Schauspiele sehen. Vor ein paar Minuten beispielsweise wurde ein Sanitätswagen geordert. Der Fahrer sprang in sein Fahrzeug, drehte den Zündschlüssel und musste feststellen, dass sein Vorgänger die Elektronik nicht ausgeschaltet hatte. Nun war die Batterie leer und der Motor machte keinen Mucks. Statt einfach auszusteigen und den zweiten Wagen zu nehmen, um damit so schnell wie möglich zum Einsatz zu fahren, lief er zu dem verantwortlichen Kollegen hinüber und machte diesen für seinen Fehler zur Schnecke. Dann stieg er in einen anderen Krankenwagen, fuhr bis zum Tor, drehte das Fenster herunter und verfluchte den Missetäter erneut. Anschließend fuhr er los, bremste jedoch nach wenigen Metern und fuhr noch einmal zurück. Offensichtlich waren ihm noch einige Argumente eingefallen, die er zuvor vergessen hatte. Erst jetzt brach er wirklich zum Einsatz auf.

„Ich glaube, ich würde mir gar keine Gedanken darüber machen, wenn ich das nicht noch aus meiner eigenen Zeit als Rettungssanitäter kennen würde!“ sagte Heiko. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ein Einsatzort zu spät erreicht wird, weil die Wagen nicht ordnungsgemäß zurückgegeben werden oder weil die Sanitäter vor dem Einsatz erst noch zum Diskutieren anfangen. Du musst dir das wirklich einmal überlegen! Er hat jetzt ungefähr 20 Sekunden verloren, weil der andere die Batterie hat leerlaufen lassen. Aber dann hat er durch seinen Ärger selbst noch einmal gut zwei Minuten verschenkt, die überhaupt nicht nötig gewesen wären. Für einen Patienten können das genau die zwei Minuten sein, die über Leben und Tod oder über Gesundheit und lebenslange Behinderungen entscheiden.“

Kurz darauf kam der Fahrer zurück. Er war noch immer sichtlich erzürnt. Bevor er ausstieg machte er den gesamten Papierkram im Auto. Dann ging er zur Hecktür, öffnete sie, schmiss die benutzten Laken heraus und legte neue hinein. Das war alles. Medikamente wurden nicht nachgefüllt.

„Das machen sie nur einmal am Tag! Wenn es zu viele Unfälle gibt, bei denen das gleiche Medikament benötigt wird, dann hat der letzte Pech gehabt,“ sagte Heiko bitter. Es war ein bisschen wie mit den Herbergsleitern. Irgendwann wurde eben alles einfach zu einem Business. Der Mensch verschwindet hinter einer automatisch ablaufenden Routine, die zur Alltäglichkeit wird. Dabei ist es egal, ob es sich bei der Tätigkeit um das Bewirten von Gästen oder um den Umgang mit Leben und Tod handelt.

Spruch des Tages: Folge Deinem Herzen, sei lebendig, sei Du selbst, dann kommt Heilung. (Tante Claudia)

 

Höhenmeter: 270 m

Tagesetappe 22 km

Gesamtstrecke: 3394,47 km

Franz Bujor
Franz Bujor ist Wandermönch, Web-Nomade und Autor. Nach einem Studium in Kulturwissenschaften, bei dem er unter anderem bei einem Maya-Volk in Guatemala gelebt und in einem Kinderheim in Serbien gearbeitet hat, war er zunächst als Erlebnispädagoge und Wildnismentor tätig. 2014 ließ er sein bürgerliches Leben hinter sich und reist seither zu Fuß und ohne Geld um die Welt. Neben seinem eigenen Entwicklungsweg schreibt Franz besonders gerne über geschichtliche und gesellschaftliche Themen.

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