Tag 251: Danke Mutter Erde

von Heiko Gärtner
09.09.2014 14:35 Uhr

In den letzten Tagen ist uns immer wieder aufgefallen, dass wir uns viel zu wenig über die schönen Dinge freuen, die wir erleben und erfahren dürfen. Bei allem, was wir über uns selbst und über die Gesellschaft herausgefunden haben, haben wir oft vergessen, dass es vor allem um die Freude geht, mit der wir durchs Leben ziehen. Unsere Welt ist ein großartiger Planet und 99% von allem was wir erleben ist absolut positiv. Klar ist es auch wichtig, das eine Prozent wahrzunehmen, das nicht Leid und Krankheit verursacht, doch oft haben wir uns so darauf fokussiert, dass wir alles andere nicht mehr wahrnehmen konnten. Oder zumindest nicht mit der Freude und der Dankbarkeit, die es verdient hat. Auch Paulina geht es zu hause genauso. Der Versuch, ihr Leben zu ändern und ihren Weg in die Unabhängigkeit und in die Freiheit zu gehen, führte erst einmal dazu, dass sie nur noch die Fesseln sah, die sie festhalten. So bildeten wir einen Kreislauf, in dem wir uns alle drei gegenseitig immer weiter runterzogen, obwohl wir eigentlich das Gegenteil erreichen wollten. Daher haben wir beschlossen, wieder tägliche Dankbarkeitsrituale einzuführen, um unseren Fokus auf das zu Legen, was bereits da ist. Zu danken bedeutet auch, in ein Bewusstsein der Fülle zu kommen, so dass man automatisch weitere Fülle anziehen kann.

Heute begannen wir daher damit, der Erde für all ihre Geschenke zu danken. Und weil es nicht schaden kann, das mehrmals zu tun und so weit wie möglich zu verbreiten, schreibe ich hier noch einmal alles auf, was uns so eingefallen ist und an das ich mich jetzt noch erinnere. Wenn euch etwas fehlt, dann könnt ihr es gerne über die Komentare ergänzen!

Mutter Erde, wir danken dir dafür, dass wir so weit auf die laufen dürfen, dass du uns den Halt und die Sicherheit gibst und das du uns jeden Tag mit allem versorgst, was wir zum Leben brauchen. Danke für die vielen Pflanzen mit all ihren Früchten, Samen, Wurzeln und Blättern, die uns auf so viele Arten unterstützen. Sei es nun als Nahrung oder auch einfach weil sie hübsch aussehen, weil sie uns Schatten und Sauerstoff spenden und weil sie den Boden mit ihren Wurzeln zusammenhalten. Danke, dass du so unglaublich vielen verschiedenen Lebewesen eine Heimat bietest! So vielen, dass wir noch immer nicht alle von ihnen erkannt haben. Danke, dass du es schaffst, dass sich sowohl die kleinen als auch die großen Wesen auf dir wohl fühlen, vom Einzeller bis hin zum Elefanten und zum Blauwal. Danke dass du all diese komplexen Bedingungen schaffst, dass hier überhaupt Leben möglich ist. Wie oft vergessen wir, was es für ein Wunder ist, dass wir genau den richtigen Abstand zur Sonne haben, damit es nicht zu warm oder zu kalt ist, dass wir genau die richtige Konzentration an Sauerstoff in der Luft haben, die wir zum Atmen brauchen, dass uns dein Magnetfeld vor den Strahlungen des Weltalls schützt, dass sich hier eine Atmosphäre ausgebreitet hat, die Leben ermöglicht, dass es eine Gravitation gibt, die uns davon abhält einfach ins All geschleudert zu werden, dass wir ausreichend Wasser zur Verfügung und dass all die vielen weiteren Faktoren, stimmen, die mir jetzt im Moment nicht einfallen. Danke für die vielen unterschiedlichen Farben, die du uns zeigst. Das schwarz der Strände in Island oder Guatemala, die roten Felsen an denen wir gestern vorbeiwandern durften, das satte Braun der Erde, das Weiß der Kalkfelsen und das saftige Grün der Wiesen, die wir nun schon so lange nicht mehr gesehen haben.

Danke dafür, dass du uns immer wieder überrascht. Jedes Mal, wenn wir denken, heute wird alles wieder so wie gestern, dann taucht irgendwo etwas auf über das wir so erstaunt sind, dass wir es kaum fassen können. Die Felsen an der Nordküste zum Beispiel, unter die das Wasser geflossen ist, so dass es Fontänen gab. Oder die Berge mit den Klippen zum Rio Tajo bei Toledo. Die Picos de Europa, durch die wir mit Bruder Alfredo gefahren sind. Die Höhlen von Chinchilla und vieles, vieles mehr! Danke dafür, dass du so duldsam mit uns Menschen bist, dass du uns noch immer liebst, obwohl wir täglich dabei sind, dir Schaden zuzufügen. Danke auch, dass du uns zeigst, wie groß du bist, so dass wir verstehen, dass alles was wir Menschen dir antun nicht schlimmer für dich ist als ein lästiger Pickel am Hintern. Danke für deine Heilkraft und die lebendige Energie, die du durch alles fließen lässt und durch die wir alle miteinander verbunden sind. Danke, dass wir deinen Puls und deinen Rhythmus spüren dürfen. Danke dass du immer eine Heimat bist, egal wo auf dirwir uns gerade befinden. Danke für die geilen Feigen, die Mandeln und die Weintrauben, an denen wir gerade vorbeikommen und die wir erst einmal in uns hineinfuttern müssen, bevor wir mit der Danksagung fortfahren können.

Danke für deine Symbiose mit den anderen Himmelskörpern, mit denen du eine perfekte Einheit bildest. Der Mond, die Sonne, die anderen Planeten, ....! Danke für die vielen ruhigen Plätze, die Kraftorte, die Raum für Heilung, Erholung und Genießen bieten. Danke für die heißen Quellen auf Island und überall sonst auf der Welt. Danke für die Vulkane durch die man dein Blut in Form der Magma sehen und spüren kann um zu begreifen, wie unendlich kraftvoll du bist. Danke für die ganzen verrückten Gesteinsformationen, die Tropfsteine, die Felsen, die auf einem winzigen Podest ausbalanciert sind, ohne dass ein Mensch begreifen kann, wie so etwas möglich ist. Danke für deine vielen Wunder und Rätsel. Danke, für das unendlich große Abenteuer, ein Teil von dir sein zu dürfen!

Ho!

Spruch des Tages: Wer Dankbarkeit hat, dem wird gegeben. Wer aber keine hat, dem wird auch noch das genommen, was er hat.

 

Höhenmeter: 60 m

Tagesetappe: 11 km

Gesamtstrecke: 4978,97 km

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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