Tag 448: Die Atomstrom-Lüge - Teil 2

von Heiko Gärtner
30.03.2015 17:36 Uhr

... Fortsetzung von Tag 447:

Um zu verstehen, was hinter diesen verhärteten Fronten aus Propaganda auf beiden Seiten steckt, muss man noch einmal zu den Anfängen der Kernkraft und der Anti-Atom-Bewegung zurückkehren.

Kaum ein anderes Land ist in Sachen Atom-Gegnerschaft so engagiert wie Deutschland und das bereits fast seit Anbeginn des Atomzeitalters überhaupt. In Tschernobyl war noch alles in Ordnung und niemand auf der Welt außer den Anwohnern wusste überhaupt, dass es dieses Dorf gibt. Deutschland war nach der USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt, als plötzlich die Idee von einer neuen Energiequelle immer greifbarer wurde. Was war, wenn man sich vom Erdöl lösen konnte und nicht mehr auf das schwarze Gold angewiesen war. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt jedenfalls war von dieser Idee begeistert und hatte sich bereits 1960 einen Reaktor für Deutschland gewünscht. In seinem Energieprogramm, dass er 1973 für Deutschland veröffentlichte empfahl er bis 1985 50.000 Megawatt an Atomstrom ans Netz zu bringen. Das wären rund 40 bis 50 Atomkraftwerke gewesen.

Über die möglichen Gefahren dieser neuen Technik war zu diesem Zeitpunkt noch so gut wie nichts bekannt. Auch hatte es noch keine Atomkatastrophen gegeben. Warum also bildete sich bereits jetzt so ein großer Widerstand gegen die Kernkraftwerke?

Damals wie heute befand sich der Weltweite Öl-Markt praktisch fast vollständig in der Hand einer einzigen Familie. Das Rockefeller-Imperium und die Firma Standart-Oil waren zwar zerschlagen worden, aber die großen Tochter- und Nachfolgefirmen gehörten noch immer mehrheitlich der Rockefellerfamilie. Bis zur Erfindung der Kernenergie war das Öl das wichtigste Machtinstrument der Welt. Wer das Öl beherrschte, der beherrschte einfach alles, denn ohne diese Energiequelle gingen überall die Lichter und die Motoren aus. Mit der Atomkraft jedoch war diese Vormachtstellung der Ölgiganten gefährdet. Und da Deutschland ein Hauptabnehmer für Öl war, war die Gefahr hier besonders hoch. Wäre es da also nicht angebracht, dieser Gefahr einen Rigel vorzuschieben, bevor es zu spät ist? Hartmut Bachmann, hat dazu einige interessante Ereignisse in seinem Buch „Die Lüge der Klimakatastrophe“ veröffentlicht. Er war zu dieser Zeit ein äußerst erfolgreicher Geschäftsmann und hatte dadurch hervorragende Kontakte, die bis in die Spitzen der mächtigsten Konzerne der Welt reichten. Dadurch wurde er 1976 auch zu einem Treffen eingeladen, bei dem er Zeuge eines äußerst erstaunlichen Gesprächs wurde. Er selbst war nicht wirklich Teil des Treffens und kannte lediglich ein paar Teilnehmer von früheren Meetings, darunter aber auch Nelson Rockefeller. In seinem Buch schrieb er folgendes über dieses Treffen:

„Innerhalb weniger Sekunden lernte ich, dass alle Anwesenden nicht nur zu den Mächtigen dieser Erde gehörten, sondern bereits irgendwann und irgendwo Beschlüsse gefasst hatten, die Atomenergie-Forschung in Deutschland zu blockieren, wenn nicht sogar total zu unterbinden.

Es wurde argumentiert, dass das “Deutsche Wirtschaftswunder” das Land ja bereits wieder zur führenden Exportnation gemacht habe. Der Verlust Deutschlands als Konsument von Erdöl via Atomkraft würde epidemisch auf die Nachbarstaaten Deutschlands überspringen. [...]

Dann wurde die Frage in den Raum gestellt, ob alles getan sei, die Darstellung der Gefährlichkeit der Kernenergie in den Medien zu garantieren. Das wurde bejaht. Der Fragesteller bohrte nach, und wollte wissen, wodurch die Nachhaltigkeit der Darstellung der Gefährlichkeit der Nutzung der Kernkraft gewährleistet sei.

Der Wortführer antwortete: ‚Allein dadurch, dass dieses Thema bei den Wissenschaftlern als bekanntermaßen ewigen pseudophysikalischen Denkmodellierern in bester Hand ist.’ Und weiter: ‚Für die Medien gibt es keine besseren Lieferanten als die Panik erzeugenden Ergebnisse der sogenannten Wissenschaftler. Je schlechter oder gefährlicher die Ergebnisse der Wissenschaft, desto besser die Ergebnisse der Medien. Und wenn dies nicht reicht — Sie können sich darauf verlassen — mischen die Medien die Farbtöne grauer. Sollte die notwendige internationale Berichterstattung nicht den Erwartungen entsprechen, so haben wir die Möglichkeiten, dies kurzfristig und heftig zu ändern. Wir können die Konjunktur der Ängste weltweit jederzeit so steuern, wie dies in unserem Interesse und somit demjenigen der Weltbevölkerung liegt und auch in der Vergangenheit durchgeführt wurde. Im Übrigen wurde K2 angewiesen, künftig einen Wochenbericht zu liefern, der alle weltweiten Meldungen zum Thema ‘Strahlungsschäden durch Kernenergie und Unfälle in AKWs’ zusammenfasst. Sofern das internationale Interesse abflacht, ist es eine Kleinigkeit, entsprechende Korrektive auf den Weg zu bringen’.

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Als wir dies das erste Mal lasen, stockte uns der Atem! Wenn dieses Treffen zwischen den mächtigsten Wirtschaftsbossen der Welt wirklich so stattgefunden hatte, wie Bachmann es beschreibt, dann würde das bedeuten, dass die ganze Panikmache in den Medien, die sich um die Atomkraft dreht, nichts anderes als eine Inszenierung der Ölindustrie ist, um die Atomkraft als Konkurrent auszuschalten. Was aber war mit dem Satz gemeint, „Und wenn dies nicht reicht — Sie können sich darauf verlassen — mischen die Medien die Farbtöne grauer“?

Es wird nicht einfach sein, die betreffenden Personen aufzusuchen und noch einmal nachzufragen, aber es gab in der Folgezeit einige Auffälligkeiten, die eine Antwort auf diese Frage geben könnten.

Kurze Zeit später entstand in Deutschland die erste wirklich starke Anti-Atom-Bewegung die unter anderem von Petra Kelly angeführt und vorangetrieben wurde. Ermöglicht wurde diese Bewegung von durch eine äußerst großzügige Spende der Ford Foundation. Diese von US-Präsident Gerald Ford ins Leben gerufene Stiftung wurde unter anderem von dessen Vizepräsidenten verwaltet und dieser war es auch, der die Unterstützung der deutschen Atom-Gegner veranlasste. Jener Vizepräsident war zu diesem Zeitpunkt niemand anderes als Nelson Rockefeller. Ist das wirklich alles nur ein Zufall?

Bachmann berichtet von dem Treffen der Strippenzieher noch von einem anderen Ereignis, das etwas später stattfand. Nelson Rockefeller wurde plötzlich stinksauer, schlug auf den Tisch, schrie laut „Kill them! Kill them both!“ und verließ den Raum. Bachmann brauchte eine Weile bis er verstand, dass es bei dem Tötungsaufruf nicht um Menschen, sondern um die beiden Atomkraftwerke von Kalkar ging, also den Hochtemperaturreaktor und den schnellen Brüter. Der schnelle Brüter wurde tatsächlich nie in Betrieb genommen und der Hochtemperaturreaktor wurde wenige Jahre später stillgelegt. Beides war zumindest zu großen Teilen ein Verdienst der deutschen Anti-Atomkraft-Bewegung und zählt bis heute zu ihren größten Erfolgen. In der Bauphase der Kraftwerke nahmen Zentausende Demonstranten an den Protesten teil, die Schließlich zum Stopp führten. Was hätten diese Demonstranten wohl davon gehalten, wenn sie gewusst hätten, dass sie nicht im Auftrag des Schutzes unseres Planeten, sondern im Auftrag der größten Ölgiganten der Erde gehandelt hatten? Diese ersten großen Demonstrationserfolge waren es übrigens auch, die der neu aufkommenden Öko-Bewegung ihren Zuspruch verliehen und die einige Jahre später maßgeblich zur Gründung der Partei Bündnis 90 / Die Grünen beitrug. Ist es also wirklich ein Zufall, dass ausgerechnet der grüne Parteivorsitzende Joschka Fischer, der Seinerzeit sogar Außenminister wurde, nach seiner Amtszeit einen gutbezahlten Posten in einem Energiekonzern bekam?

In den letzten Monaten und Jahren hatten wir uns ja bereits damit angefreundet, dass nahezu alles, was wir über die Welt zu wissen glaubten auf einer Lüge basierte. Doch das war selbst für uns etwas zu viel. Konnte es wirklich sein, dass sogar die Lügen über die Atomkraft noch gelogen waren? Waren selbst diejenigen, die wirklich versuchten, sich für das Wohl unserer Erde einzusetzen nichts anderes als Spielbälle, die dazu dienten, die Macht der Öl-Riesen zu festigen?

Wenn ja, dann war der Plan jedenfalls sehr gut aufgegangen. Doch kehren wir noch einmal zu jenem Gipfeltreffen zurück und schauen uns noch einmal eine andere, äußerst fragwürdige Aussage an:

Sollte die notwendige internationale Berichterstattung nicht den Erwartungen entsprechen, so haben wir die Möglichkeiten, dies kurzfristig und heftig zu ändern. Wir können die Konjunktur der Ängste weltweit jederzeit so steuern, wie dies in unserem Interesse und somit demjenigen der Weltbevölkerung liegt und auch in der Vergangenheit durchgeführt wurde.“

Was war wohl mit einer kurzfristigen und heftigen Änderung in der internationalen Meinung zum Thema Atomkraftsicherheit gemeint? Zehn Jahre nach dem Treffen kam es in Tschernobyl zum schlimmsten bekannten Reaktorunglück der Geschichte. Gab es da vielleicht einen Zusammenhang? War das Unglück ähnlich wie das in Fukushima vielleicht gar nicht so sehr ein Unfall sondern ebenfalls eine bewusste Inszenierung?

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Auf diese Fragen werden wir morgen noch einmal genauer eingehen. Wie passend, dass die Katastrophe von Tschernobyl dann genau 29 Jahre alt wird.

Spruch des Tages: Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet, von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern. Der, der sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr. Der, der sie aufzuklären versucht, stets ihr Opfer. (Gustav Le Bon)

Höhenmeter: 20

Tagesetappe: 7 km

Gesamtstrecke: 8211,77 km

Wetter: heftiger Regen

Etappenziel: Gemeindehaus, 30014 Rottanova, Italien

 

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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