Tag 605: Was sind Geister?

von Heiko Gärtner
16.09.2015 12:27 Uhr

Fortsetzung von Tag 604:

Doch was genau ist dieser Geist, der sich da an uns haftet?

Um diese zu verstehen muss man noch etwas weiter ausholen.

Während unser physischer Körper nach unserem Tod zerfällt und in andere Energieformen umgewandelt wird, kehrt unser feinstofflicher Körper wieder zur Urquelle, also zu Gott zurück. Dort gelangt er in eine Art Waschstraße, er wird also von unseren Erinnerungen an unsere früheren Leben gereinigt und die Energien und Lebensthemen aus dem Diesseits werden abgewaschen, während wir unser Leben noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten können. Was genau dabei passiert ist jedoch abhängig von der Art und Weise, wie wir gestorben sind. Haben wir unsere Lebensaufgabe erfüllt und sind im Frieden mit uns selbst von der Erde gegangen, starten wir ein freies, neues Leben. Haben wir unsere Aufgabe jedoch nicht erfüllt und waren bei unserem Tod zum überwiegenden Teil in Nichtliebe, so bekommen wir durch den Tod die Möglichkeit für einen Neustart um das gleiche Thema nun noch einmal auf eine andere Weise angehen zu können. In vielen Religionen wird dies als eine Art strafe angesehen, weil wir nicht „gut“ oder nicht „richtig“ gelebt haben. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Alles ist Liebe und es gibt keinen alten, bärtigen Mann im Himmel, der rachsüchtig ist und uns für unsere Sünden bestraft. Der Tod ist viel mehr eine Unterstützung, die wir bekommen, wenn wir uns zu sehr in eine Richtung verrannt haben, aus der wir keinen Ausweg mehr sehen. Wären wir unsterblich, würden wir unter umständen bis in alle Ewigkeit gegen ein und die selbe Wand rennen, ohne je eine Lösung zu finden. Der Tod ermöglicht es uns jedoch aufzuwachen und die Dinge noch einmal von Oben zu betrachten um zu erkennen, dass diese Wand nicht besonders hilfreich ist. Anschließend können wir dann über andere Wege versuchen die Aufgabe zu lösen, so dass wir einfacher ans Ziel kommen können. Dies ist vor allem bei Selbstmord der Fall, wenn wir also selbst die Notbremse ziehen, weil wir im aktuellen Leben mit den uns gestellten Aufgaben nicht mehr zurecht kommen. Von unserer jetzigen Perspektive aus sehen wir keinen anderen Ausweg mehr, als das Leben zu beenden und noch einmal ein neues zu beginnen. Dadurch bleibt uns die Lösungsfindung natürlich nicht erspart, aber wir können es noch einmal auf andere Weise versuchen.

Haben wir uns zum Zeitpunkt unseres Todes sehr weit von der Liebe entfernt kann es sein, dass wir in unserem nächsten Leben gleich von Anfang an sehr starke Liebesboten und Wegweiser mitbekommen. Diese können die Form von Behinderungen oder angeborenen, chronischen Krankheiten haben. Sie können aber auch in Form von extremen Familiensystematiken, wie extremer Armut, schlagenden oder vergewaltigenden Elternteilen oder ähnlichen Rahmenbedingungen auftreten, die wir oft als ungerecht empfinden, wenn wir sie nicht verstehen.

Des gibt jedoch noch eine weitere Möglichkeit, die Themen der letzten Leben zu bearbeiten und hier kommen wir nun wieder zu den Besetzungen zurück.

Wenn wir uns im Jenseits dazu entscheiden, dass wir nicht bereit sind, ein neues, irdisches Leben anzutreten, dann kann unser feinstofflicher Körper zu einer Art Geist werden. Die offenen Lebensthemen, die Verhaftung in der Nichtliebe und die Teile unseres Seins, die wir uns zuvor aberkannt haben, werden nun präsent und versetzen unseren feinstofflichen Körper in eine niedrigere Energieschwingung, so dass dieser schwarz wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir dadurch nun böse, teuflisch oder dämonisch sind, wir befinden uns lediglich auf einer anderen Stufe des Lernens.

Diese Geisterexistenz ist dann besonders wahrscheinlich, wenn wir zu unserem Tod noch viele unerfüllte Wünsche hatten, deren Erfüllung wir uns selbst verweht haben, wenn wir hauptsächlich in negativen Gedanken gelebt und uns daher auch eine negative Welt mit negativen Erfahrungen erschaffen haben, wenn wir anderen Leid zugefügt und uns so selbst mit Schuld beladen haben oder wenn wir uns selbst für andere aufgeopfert und uns die Selbstliebe verweht haben. Ebenso kann es aber auch sein, dass wir nicht auf anderem Weg lernen und uns nicht mit Liebe beschäftigen konnten oder wollten und uns darin so sehr verrannt haben, dass uns wahrscheinlich auch ein weiteres irdisches Leben nicht weiterbringen würde.

Als Geist haben wir nun die Möglichkeit, die Lernschritte im Jenseits zu gehen, die wir im Diesseits nicht gehen konnten. Dafür brauchen wir jedoch einen Menschen oder ein anderes Wesen, das uns dabei als Spiegelpartner hilft.

Um lernen zu können benötigt der Geist also einen Menschen, der nun im Diesseits ebenfalls Lebensthemen hat, die er nicht auflösen kann und die zu denen des Geistes passen. Diese Zusammenkunft zwischen dem Geist und dem Menschen nennen wir dann Besetzung. Es handelt sich dabei jedoch weder um eine Strafe noch um einen Angriff, sondern um eine Lernpartnerschaft, die jedoch nur dann funktionieren kann, wenn wir sie verstehen.

Dabei funktioniert die Spiegelpartnerschaft zwischen einem Geist und einem Menschen ganz ähnlich wie die zwischen zwei Menschen. Angenommen wir haben ein großes Thema mit fehlendem Vertrauen und leben in ständiger Angst, verlassen zu werden, so werden wir immer wieder Menschen in unser Leben ziehen, die uns genau diese Angst deutlich machen und vor Augen führen. Wir haben Freunde, auf die wir uns nicht verlassen können, ziehen Partner an, die untreu sind oder die uns so Eifersüchtig machen, dass wir durchdrehen könnten. Vielleicht verlassen uns auch unsere Kinder oder wir verlieren immer wieder den Kontakt zu den Menschen, die uns wichtig sind. Nun haben wir zwei Möglichkeiten, wie wir damit umgehen können. Wir können die Situation aus der Perspektive von richtig und falsch, Schuld und Unschuld, gut und böse betrachten und uns fragen, was mit diesen ganzen Arschlöchern los ist, dass sie uns immer wieder im Stich lassen. Passend dazu können wir uns natürlich auch selbst verurteilen und fragen, was mit uns nicht stimmt, dass uns jeder Mensch hasst, weil wir einfach nicht liebenswert sind.

Die andere Möglichkeit ist es, die Situation aus der Perspektive der Spiegelgesetze zu betrachten und zu fragen, welche Reiz-Reaktions-Mechanismen hier am Werk sind. So schmerzhaft die Erfahrungen für uns auch sein mögen, sie dienen nicht dazu, uns zu verletzen, sondern uns dabei zu helfen, die versteckte Verlustangst ausfindig zu machen, sie wahrzunehmen, anzuerkennen und in Urvertrauen zu transformieren. So ist jeder Mensch, der uns je in unserem Leben begegnet, ein Spiegelpartner, der uns auf unsere eigenen ungelösten und unbewussten Ängste, Blockaden und Lebensthemen hinweist. Je mehr wir einen Menschen dabei als unangenehm, arschig, eklig oder abstoßend empfinden, desto größer und zentraler ist das Thema auf dass er uns hinweist.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch eine Spiegelpartnerschaft mit einem Besetzergeist. Natürlich ist eine Besetzung oftmals alles andere als angenehm, ähnlich wie auch ein Schnupfen, ein gebrochenes Bein oder ein nervender Nachbar nicht gerade angenehm ist. Dennoch dienen alle unserer eigenen, persönlichen Entwicklung. Weder der Schnupfen, noch das gebrochene Bein, noch der Nachbar noch der Geist, noch wir selbst sind dabei gut oder böse, sie sind Boten, Partner und Wegbegleiter auf unserem Weg zur Ausdehnung der bedingungslosen Liebe. Dabei bekommt jeder stets die Wegweiser, Partner und Hinweisschilder, die ihm in diesem Moment die größte Wahrscheinlichkeit eines Lernerfolges bringen.

Das gilt auch für die Beziehung zwischen Geistern und Besetzten. Wenn ich beispielsweise ein Leben mit einer unausgeglichenen, lieblosen Sexualität geführt habe, dann komme ich möglicherweise als Geist zu einem Menschen, der sich die Sexualität aberkennt und sie überhaupt nicht leben will. Auf diese Weise können Geist und Mensch von einander lernen, so dass eine liebevolle Sexualität entstehen kann.

So wie es bei den Menschen auch unterschiedlich starke gibt, so gibt es auch unterschiedlich mächtige Geister, die unterschiedlich stark in das Leben der Menschen eingreifen können. Keiner dieser Geister, auch nicht der mächtigste, ist böse, jedoch können sie durchaus unterschiedlich gefährlich für uns Menschen sein. Es ist wie im Tierreich. Es gibt keine bösen Tiere, aber es gibt Tiere, die für einen Menschen durchaus gefährlich werden können, wenn er nicht weiß, wie er mit ihnen umgehen kann. Auch bei uns Menschen ist es ja nichts anderes. Wenn ich aufgrund meiner Lebensthemen, meiner Gedankenausrichtung und meiner Glaubenssätze beispielsweise einen psychopathischen Killer anziehe, dann bedeutet das nicht, dass dieser Mensch böse ist. Er ist ebenso in seinen Lebensthemen verstrickt wie ich in meinen und auch er folgt nur dem Gesetz der Anziehung und des Spiegelns. Dennoch kann eine Begegnung mit ihm sehr wohl tödlich enden.

Nichts anderes ist es auch mit Besetzern und Geistern, wenngleich es hier aufgrund der Spiegelgesetze einen Mechanismus gibt, der dazu führt, dass es keine allzu große Gefahr gibt. Um das zu verstehen, kann man die Besetzungen ein bisschen mit einem Computerspiel vergleichen, bei dem es eine Kraftstufenskala von 1-10 gibt. Ein Mensch, der sich noch nie mit der bedingungslosen Liebe beschäftigt hat, weder bewusst noch unbewusst und daher auch kaum macht über sein eigenes Bewusstsein hat, befindet sich auf Stufe eins während ein meister in Sachen Liebe und Gottesverständnis die Stufe zehn besitzt. Die gleiche Stufenverteilung gibt es auch bei den Geistern, die einen Menschen besetzen können. Dabei benötigt jedoch jeder Geist stets den passenden Spiegelpartner, also einen Partner, der sich auf der gleichen Stufe befindet, wie er selbst. Ein Geist der Stufe 10 würde einen Menschen der Stufe eins sofort töten, ähnlich wie ein Bär, der ein Kind mit seiner Pranke erwischt. Doch keiner von beiden hätte einen Lernerfolg daraus. Der Geist müsste sich sofort einen neuen Partner suchen und der Mensch müsste sein Leben noch einmal von vorne beginnen. Andersherum hätte ein Geist der Stufe 1 kaum eine Chance auf eine längere Besetzungspartnerschaft bei einem Menschen der Stufe 10, da dieser ihn sofort erkennen und abschütteln oder von vornherein abblocken würde. Ähnlich ist es ja auch bei Menschen. Wenn wir auf andere Personen treffen, die sich beispielsweise tierisch über etwas aufregen, dass uns wie eine Lappalie vorkommt, dann interessieren wir uns dafür genauso wenig, wie wenn es dabei um ein Thema geht, dass zu hoch für uns ist, so dass wir es nicht verstehen. Wir sagen dann, wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge und daher gibt es auch keine echte Begegnung. Und genau das ist es auch. Wir befinden uns auf unterschiedlichen Wellenlängen, also auf unterschiedlichen Energieleveln und kommen uns daher nicht in die Quere. Nur wenn wir im gleichen oder ähnlichen Feld schwingen, kommt es zu einer Begegnung. Es sei denn natürlich, dass wir genau diese Erfahrung anziehen und dass unser Lernerfolg im tödlichen Ausgang der Situation liegt. Aber wenn das der Fall ist, dann war die Begegnung mit dem Spiegelpartner aus der Gesamtperspektive betrachtet ja ebenfalls erfolgreich.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Alles im Universum folgt den gleichen Gesetzen

Höhenmeter: 120m

Tagesetappe: 15 km

Gesamtstrecke: 10.613,27 km

Wetter: sonnig

Etappenziel: Zeltplatz auf einem Feld, Lukovo, Montenegro

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

Schreibe einen Kommentar:

Speichere Namen, Email und Webseite im Browser fur zukunftige kommentare