Tag 625: Warum ist dieser Gedanke in mir?

von Heiko Gärtner
19.09.2015 02:51 Uhr

Fortsetzung von Tag 624:

Da nun alles in meinem Leben auf richtig-sein ausgelegt war, konnte ich auch folglich nicht mehr das tun, was mein Herz begehrte. Aus diesem Grund verbog ich mich solange, bis ich meinen Eltern als richtig erschien.

Der nächste Satz, den ich in den Morgenstunden notiertet, beeinflusste schon sehr lange meine Leben: „Tue das was dein Herz begehrt.“

Als ich diesen Satz in mein Tagebuch schrieb, kam ich auf meine Traumgefühlskette, die ich vor einigen Jahren kennenlernen durfte. Ich war auf einem Traumritual, bei dem wir für einige Tage nur schliefen und Träume deuteten. Es war ein sehr alter Kult der Indianer den wir wieder aufleben lassen wollten. Ich wusste zwar einiges über die schulpsychologische Deutung von Träumen aber was den wahren Inhalt von Träumen anbelangte, hatte ich bis Dato noch keine Ahnung.

Wir begannen und zunächst empfand ich das andauernde Schlafen als sehr angenehm. Ich war schon seit langer Zeit übermüdet und der viele Schlaf tat mir gut. Als es jedoch nach einigen Traumsequenzen an meine eigenen Gefühlsketten ging, war es mir bei weitem nicht mehr so angenehm, wie ich es zuvor vermutet hatte. Jeder Traumsequenz folgte eine Gesprächsrunde und mit jeder neuen Runde wurde das anschließende Träumen intensiver, bis ich klar und deutlich meine Gefühlskette sehen konnte. Ich habe nicht viele Gefühlsketten die mich aus der Lebensbahn werfen, sondern eine Hauptkette, die mich im 5 bis 30 Minutentakt wie eine wildgewordene Hyäne durch mein Leben verfolgt. Nach 14 Tagen war meine Gefühlskette sonnenklar und trotzdem wusste ich mit ihr rein gar nichts anzufangen. Dass ich so handelte wusste ich aber warum mich irgendetwas andauernd dazu zwang mich genau so zu verhalten, wusste ich nicht. Die Kette war immer identisch. Zunächst überhörte ich meine innere Stimme. Dann baute sich in mir ein Druck auf, weil ich gegen meine Herzstimme lebte. Erst als ich es gar nicht mehr aushielt gegen mein inneres Bewusstsein zu leben, explodierte ich und befreite mich mit einem Befreiungsschlag aus der Misere. Ich reagierte über und wurde Jähzornig. Ich flippte aus. Ich machte überdeutlich, dass ich ab hier nicht mehr mitspiele.

Ähnlich erging es mir auch mit den Raudifreunden. Mein Bett ist doch so schön warm, die gehen schon wieder. Oh man, ich muss nur noch den Artikel fertig schreiben, dann sage ich, dass sie nicht mehr mit Sandsäcken werfen sollen. Naja wenn sie nur mit Birnen werfen, dann gehen sie ja gleich wieder. Aber nein, ich habe ab der ersten Sekunde gegen mein Herz gehandelt, also musste der Druck des Herzensverstoßes aufkommen der mich zum Ausrasten brachte. Meine Gefühlskette war gestartet. So hätte ich, wenn ich gleich reagiert hätte, nicht in diesem Druckkörper des Jähzorns reagieren müssen, sondern hätte viel weniger Energie benötigt, um eine Grenze zu ziehen. Da ich aber für alle richtig sein wollte und deswegen zu lange gewartet habe, musste sich nun der eigentliche Angsthase in Form des Angreifers mächtig fühlen. Er wusste ja nicht, dass in mir ein Werwolf toben kann. Wenn sie bei den ersten Sandsäcken darauf hingewiesen worden wären, oh, da unten wartet ein Werwolf auf euch, ich glaube ich würde den nicht ärgern, wären die Jugendlichen einfach von Dannen gezogen. Da ich aber durch meine Harmoniesucht – ich will für alle richtig sein – zu lange gewartet habe, dachten sie, ich sei ein Opferlamm, das man fertig machen könne. Natürlich musste nun der Biss des Wolfes heftiger ausfallen, da er nun nicht nur deutlich machen musste, dass er nicht einverstanden war, sondern auch noch zeigen musste, dass er ein Wolf und kein Lamm war, wohingegen sich die Angreifer, die eigentlich Lämmer waren inzwischen selbst schon als Wölfe fühlten. Kurz: Es reichte nun nicht mehr, seinen Unmut kundzutun, ich musste auch die Rangordnung wieder herstellen, die durch mein zu langes Warten in Unordnung geraten war. Die Kids im freien mussten meine Nichthandlung als Zeichen der Machtlosigkeit auffassen und denken: „Das Opfer im Zelt, das kann mir doch eh nichts! Endlich darf ich als Lamm auch mal der Große sein und werde nicht nur als Opfer angesehen!“

Als ich das erkannte, war ich peinlich berühr darüber, dass ich Personen so sehr mit meinem Wolfsgeheule erschrecken kann, dass sie sogar die Polizei holen, obwohl sie gesetzeswidrig gehandelt haben. Wenn der Grizzlybär in mir zum Vorschein kommt, weiß man eben welche Macht in mir steckt und doch schäme ich mich für sie. Aber warum? Ich verurteile mich selbst für mein Ausrasten, obwohl die Angreifer mir meine Gesundheit streitig machen wollten.

Noch mal: Obwohl ich weiß, dass jeder Mensch aus reiner Liebe besteht, er aber auch in Liebe jemanden töten, vergewaltigen oder eben beim schlafen ärgern kann, war es nur gerechtfertigt einzugreifen. Wenn Gott die Liebe ist und Gott alles ist, muss jedes erschaffene Wesen aus reiner Liebe bestehen. Das heißt, auch mein Angreifer besteht aus reiner Liebe. Er handelt also folglich aus reiner Liebe. Dies kann aber auch bedeuten, dass er in reiner Liebe tötet. Warum? Wenn die Urkraft die alles umgibt die Liebe, also die höchste Schwingung ist, besteht alles aus Liebe. Das bedeutet, unser Universum das sich andauernd ausdehnt und unendlich ist, ist auch Liebe. Also will sich auf Grund dieses Gesetzes die Energie ‚Liebe’ andauernd ausdehnen und kommt in unendlicher Masse vor. Das bedeutet, die Urenergie muss einen Plan verfolgen, so dass sie sich andauernd ausdehnen kann. Dies funktioniert nur dann, wenn Wesen mehr Liebe aufbringen als zuvor. Wenn also jemand einen Zerstörer in Form eines Mörders bedingungslos liebt, dehnt sich die Liebe aus. Umgekehrt ist es aber genauso. Wenn der Zerstörer zurück zur Liebe findet und nicht mehr in Nicht-Liebe lebt dehnt sich die Liebe ebenfalls aus, weil er nun die Liebe noch mehr schätzen kann.

Das heißt im Klartext: Das Zerstörerprinzip führt zur schnellstmöglichen Liebesausdehnung. Wenn sich die Liebe ausdehnt, dehnt sich proportional dazu auch das Himmelreich also das Paradies aus. Ich weiß, ich habe das nun sehr grob überflogen, wir sind aber auch heute nicht bei dem Thema „Erkenne, dass du die göttliche Liebe bist“, sondern bei der Geschichte, wie Hans ins Licht gehen konnte. Das andere Theme werden wir später noch einmal ausführlicher behandeln. So glaubte ich aus den Erfahrungen, die Hans und ich gemacht haben, dass ich nicht richtig bin und deswegen verstoßen und misshandelt werden sollte. Ich zog also das Mobbing und derlei Hinweise in mein Leben. Anders ausgedrückt: Hans schickte mir diese Hinweise, damit ich erwachen konnte, so dass wir uns beide für das Licht entscheiden konnten. Sein Ziel war es, ins Licht gehen zu können und meines, dass ich den nächsten Schritte zum Grundzustand des Menschseins gehen konnte und zwar zur Erleuchtung also zur Glückseligkeit. Die Frage ist nun, warum dieser Zustand so akut wurde, seitdem Paulina da ist. Ganz einfach Paulina ist zu tiefst mit mir in der Seele verwandt und hat ähnliches erlebt wie ich. Sie wurde zum Beispiel in der Kindheit stark gemobbt und als dickes Kind beschimpft. Auch bei ihr sind die Mitschüler über die besagten Grenzen getreten. So denkt es in uns beiden: „ich bin falsch!“

Warum sonst sollte man mich in die Psychiatrie stecken, um Menschenversuchen an mir durchzuführen, wenn nicht falsch bin? Warum sonst sollte ich gemobbt werden, wenn ich nicht falsch wäre? So können Paulina und ich noch nicht erkennen, dass wir aus dem gleichen Grundrohstoff wie alle anderen Lebewesen entstanden sind und noch immer entstehen. Dieser Rohstoff, heißt LIEBE. Das heißt, derjenige der Mobbt ist aus reiner Liebe und auch wir sind aus reiner Liebe. Wie wir aussehen und was wir anziehen, bestimmen wir über den Bauplan. Nur wenn wir den Bauplan, also unsere Gedanken über uns selbst und die Welt verändern, kann auch ein anderes Gebäude entstehen. Das heißt im Klartext: Denkt es in mir, das ich ein Opfer bin. weil ich in eine Psychiatrie eingesperrt wurde, muss ich weiterhin ein Opfer bleiben. Das gleiche gilt auch für meine Lebensthemen. In mir denkt es: „Alle Leute halten mich für irre, weil ich ein Erdheiler bin. Sie können doch niemals glauben, dass ich kleiner Wicht, die Theorien der angeblichen Experten wiederlegen kann und durch die Naturgesetze die wahre Form der Selbstheilung beschreien kann.“

Die Menschen werden mich also solange als Spinner betrachten, solange ich nicht selbst an meine Fähigkeiten glauben kann. Das heißt nichts anderes, als dass ich meinen eigenen Gedankenbauplan eines Opferdaseins in einen Bauplan des Erdheilers umschreiben muss. Erst ab diesem Zeitpunkt können mir die Leute Glauben schenken. Wenn wir glauben, dass wir Fehlerhaft sind, glauben dies auch die anderen. Das ist das Gesetz der Spiegelung. So glauben wir als verletzte Kinder, dass alle anderen Menschen einen Liebe schenken sollten weil man doch ein kleines Kind ist. Man kann im Verstand nicht akzeptieren, dass alle Lebewesen einem nur das wiederspiegeln, was man über seinen Glauben und seine Gedanken ausgesendet hat. Demzufolge ist es uns unmöglich, daran zu glauben, dass alle Menschen aus reiner Liebe, also aus dem Urstoff allen Seins bestehen. So besteht der Serienmörder genauso komplett aus dem Urstoff Liebe wie wir selbst. Der Unterschied besteht nur darin, das ich in Liebe Erdheiler bin und er in vollkommener Liebe andere Menschen tötet. Wenn der Mörder sich nicht akzeptiert, kann dies auch kein anderer tun. Wenn ich mich als Erdheiler nicht akzeptieren kann, kann dies ebenfalls kein anderer tun. Wenn ich in den Spiegel des Universums ein Nein eingebe, muss ein Nein gespiegelt werden. Da wir aber nicht an die Spiegelgesetze glauben, weil sie uns noch nie gelehrt wurden, können wir nicht akzeptieren, dass nicht alle Menschen einem nur Liebe schenken wollen, sondern auch dann in Liebe handeln, wenn dies Verletzung oder den Tod für einen Dritten bedeuten kann. So hat der getötete über die Spiegelgesetze den Täter durch seine Gedanken der Angst angezogen. Aber auch der Täter hat über seine Gedanken und Glaubensmuster das passende Opfer in sein Leben gezogen, um ihm seine Lebensthemen bestmöglich zu spiegeln.

Aktion ist gleich Reaktion.

Dieses Gesetz kennen wir schon seit vielen Jahren aus der Physik. Wenn ich Angst davor habe nicht richtig zu sein, also Angst davor habe ein Opfer zu sein, ziehe ich mit meiner Gedankenkraft einen Mobber, Vergewaltiger oder Mörder in mein Leben. Je nachdem wie stark mein Opferplan in mir durch meine Gedanken festgeschrieben ist.

Ein weiterer Satz, den ich aufgeschrieben habe, lautete: „Ich kann doch nicht so aggressiv reagieren! Das macht man doch in der modernen Gesellschaft nicht!“

Dabei dachte ich zum Beispiel an den Moment, in dem ich auf das Auto der Störenfriede gesprungen bin und auf die Motorhaube geschlagen habe.

Warum ist dieser Gedanke in mir?

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Warum ist dieser Gedanke in mir?

Höhenmeter: 30 m

Tagesetappe: 12 km

Gesamtstrecke: 11.027,27 km

Wetter: sonnig und heiß

Etappenziel: Zeltplatz auf einem Feld, in der Nähe von Gadime e Poshtme, Kosovo

Hier könnt ihr unser und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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