Tag 807: Vitamine gegen Allergien

von Heiko Gärtner
30.03.2016 19:28 Uhr

Fortsetzung von Tag 806: Man sollte an dieser Stelle jedoch auch noch einmal betonen, dass auch die natürliche Milch von Menschen nach der Stillzeit nicht mehr aufgeschlüsselt werden kann. Nicht die von Menschen und erst recht nicht die von Kühen. Nicht einmal erwachsene Kühe können mit der Milch noch etwas anfangen. Das Calcium ist zwar in großen Mengen darin enthalten, aber es ist für unseren Körper nutzlos, weil wir nicht mehr über die nötigen Hormone und Enzyme verfügen, die wir für eine Verarbeitung benötigen würden. Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn wir Calcium in Form von Verbindungen aufnehmen, die unser Körper direkt weiterverarbeiten kann. Diese verbindungen finden wir in der Natur sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Nahrungsquellen. Die Pflanzen nehmen das Calcium als Mineral über das Wasser und über den Boden auf und verbauen es in ihren Zellstrukturen, genau wie auch alle anderen wichtigen Minerale und Spurenelemente, die wir für ein gesundes Leben brauchen. Als Allesfresser sind wir in der Lage, dieses Pflanzenmaterial aufzuschlüsseln und das Calcium daraus für unseren eigenen Körperaufbau zu gewinnen. Diese Art der Mineralaufnahme hat den Vorteil, dass wir nicht nur ein Element isoliert aufnehmen, sondern einen ganzen Cocktail aus unterschiedlichen Nähr- und Mineralstoffen. Darunter befinden sich auch verschiedenste Vitamine. Diese Vitamine wirken als sogenannte Antihystamine. Das bedeutet, dass sie die Entwicklung von Allergien verhindern. Zu diesem Ergebnis kamen auch die Forscher, die den Zusammenhang zwischen der Allergieentstehung und dem hohen Calciumgehalt im Körper feststellten. Ein Mensch, der sich auf natürliche Weise ernährt, nimmt also Mineralstoffe auf, die sich in einem Gleichgewicht befinden. Die allergene Wirkung des Calciums wird automatisch durch die antiallergene Wirkung der Vitamine aufgehoben, so dass es zu keiner negativen Auswirkung im Körper kommt. Durch unsere hochmoderne, technisierte Ernährungsweise haben wir dieses Gleichgewicht jedoch ausgehebelt. Wir essen kaum oder keine Wildnahrung mehr, die alle Nährstoffe enthält, die wir benötigen. Stattdessen konsumieren wir hauptsächlich Nahrungsmittel, die von einem einzigen Nährstoff eine extrem hohe Menge enthalten. Unsere Milchprodukte enthalten ein unaufschlüsselbares Calcium in hoher Konzentration, dafür aber nahezu keine Vitamine, die dessen hystamine Wirkung aufheben könnten. Auf diese Weise schwirren dann eine Menge Calciumverbindungen durch unseren Organismus, die nicht verwertet werden und alle Zeit der Welt haben, eine Allergie zu verursachen.

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Gleichzeitig ist aber auch das Obst, dass wir zu uns nehmen aus dem natürlichen Gleichgewicht geraten. Es wurde durch duzendfache Kreuzung und Manipulation seines ursprünglichen Energiegehaltes beraubt und wird außerdem noch auf Feldern angebaut, die kaum noch Nährstoffe enthalten. Die Überbewirtschaftung durch Monokulturen und die Verwendung von chemischen Düngern, Pestiziden und anderen Giftstoffen, lassen unser Obst und Gemüse zu einem entarteten Hightech-Produkt werden, das kaum noch etwas mit der ursprünglichen, natürlichen Pflanze gemein hat. Der ausgewogene Nährstoffcocktail, der einst in den Pflanzen verborgen lag, kann hier nicht mehr enthalten sein, da die Pflanzen aus dem toten Boden nichts mehr aufnehmen können. Damit sie überhaupt noch in der Lage sind zu wachsen, düngen wir den Boden mit chemischen Mineralverbindungen, die in erster Linie aus Stickstoff bestehen. Später sprühen wir dann noch weitere Giftmittel auf die Felder, die von den Pflanzen ebenfalls aufgenommen werden. Selbst Obst und Gemüse, also die Lebensmittel, die in unseren Augen am Gesündesten sind, sind also zum großen Teil zu nährstoffarmen Chemiebomben geworden.

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Fassen wir also noch einmal zusammen: Auf der einen Seite haben wir Lebensmittel, die uns mit einem einseitigen Nährstofinhalt überversorgen, den wir nur zum Teil verwerten können und der von unserem Körper eher als Gift gewertet wird. Auf der anderen Seite fehlen uns viele der Mineralien, Vitamine und Nährstoffe, die wir für eine Selbstregeneration und für einen gesunden Ablauf der Körperfunktionsprozesse benötigen. Wichtige Vitamine fehlen uns, dafür bekommen wir große Mengen an Calcium in einer Form, die wir nicht aufschlüsseln können. Gleichzeitig nehmen wir über die Nahrung viele Giftstoffe auf, mit denen unser Körper nicht umgehen kann. Alle Faktoren zusammen führen zu einer Schwächung unseres Organismus und lösen unter anderem auch Allergien aus. Es ist, wie es die Lakota schon vor vielen Jahrzehnten über die Zivilisationsmenschen gesagt haben: "Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr mit vollem Magen verhungern!" Es gibt jedoch noch eine weitere Methode, um Calcium auf natürliche Weise dem Körper zuzuführen, ohne dass wir dadurch Allergien bekommen. Denn nicht nur in Pflanzen ist der Baustoff für unsere Knochen, Knorpel und Zähne enthalten, sondern auch in Tieren. Insekten benuzen das Calcium um ihren Chitin-Panzer zu bauen, Vögel fertigen daraus die harte Schale für ihre Eier an, Muscheln bauen daraus ihre Schalen und Schnecken ihre Häuser. Auch Korallen bestehen aus einer organischen Calciumverbindung. All diese Produkte haben eines gemeinsam. Die Calciumverbindungen, mit deren Hilfe sie aufgebaut wurden, sind exakt die gleichen, aus denen auch unsere Knochen, Zähne, Knorpel, Bandscheiben, Haare und Fingernägel bestehten. Darüber hinaus enthalten sie weitere Mineralien, die unser Körper ebenfalls für den Aufbau und die Regeneration seiner festen Bindegewebsbestandteile benötigt. Nehmen wir Calcium also nun in dieser Form und nicht in Form von Milch und Milchprodukten auf, dann können sie von unserem Körper direkt weiterverarbeitet werden. Sie bleiben nicht lange im Blutkreislauf oder im Körperwasser, wo sie als Hystamine wirken können, sondern werden direkt dorthin transportiert, wo sie benötigt werden. Sind sie einmal in den Knochen, Knorpeln und Zähnen verbaut, können sie auch keine Allergien mehr auslösen.

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Hierbei muss man aber bedenken, dass Eierschalen, Insektenpanzer, Muscheln, Schneckenhäuser und Korallen ähnlich wie Milch eine sehr hohe Calciumkonzentration, jedoch keine Vitamine beinhalten. Die Aufnahme von Calcium in dieser Form ersetzt also keine ausgewogene und mineralstoffreiche Ernährung mit vitaminhaltigen Pflanzen. Sie kann lediglich als zusätzlicher Calciumlieferant dienen, wenn man Probleme mit Übersäuerung, Karies, den Knochen, Gelenken oder Knorpeln hat. Es gibt wahrscheinlich noch keine Studie dazu, aber es wäre denkbar, dass ein zu hoher Konsum von diesen Calciumverbindungen ohne die Aufnahme von ausreichend Vitaminen ebenfalls zur Allergiebildung führt. Wer das durch gleichzeitige Einnahme von Vitaminen verhindern will, der sollte sich jedoch bewusst sein, dass für künstliche Vitamine das gleiche gilt wie für künstliches Calcium. Der Körper kann sie nicht aufschlüsseln, sondern sieht sie als Giftstoffe an, die wieder abgebaut und ausgeschieden werden müssen. Die Vitamine, die wir für ein gesundes Leben benötigen, müssen wir also direkt und auf natürliche Weise aufnehmen. Da unsere Industrienahrung hier nur noch mit sehr wenigen Inhaltsstoffen aufwartet, ist das Beste für den gesunden Nährstoffhaushalt eine Ernährung die einen großen Anteil an Wildkräutern beinhaltet.

Spruch des Tages: Irgendwie fühlt es sich schon etwas komisch an, diesen Text zu schreiben, und dabei ein Käsebrot zu essen...

Höhenmeter: 10 m Tagesetappe: 5 km Gesamtstrecke: 14.353,27 km Wetter: Sonnenschein, Wind, Bewölkung und Regen im Wechsel Etappenziel: Franziskanerkloster, 73018 Squinzano, Italien

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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