Tag 925: Übergang in ein neues Leben – Teil 1

von Heiko Gärtner
30.08.2016 03:04 Uhr

Bevor ich euch nun von dem weiteren Verlauf unserer Reise berichte, möchte ich euch zunächst etwas ausführlicher schildern, was in den letzten Tagen und Wochen auf der geistigen, seelischen und emotionalen Ebene bei mir aber auch bei Heiko und Heidi los war und noch immer ist. Denn irgendwo auf dem Weg durch Bulgarien und Rumänien begann die heiße Phase eines langen und sehr intensiven Prozesses, der schließlich in meinen Tod als Tobias Krüger und in der Widergeburt als Mönch Franziskus von Bujor gipfelte. Doch um das zu erklären muss ich ein klein wenig weiter ausholen.

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Ende Februar hatten wir von unserem Verlag einen neuen Buchauftrag bekommen. Wir sollten ein Buch über die natürliche Heilkraft der Bäume schreiben, in das all unser Wissen und unsere Erfahrungen einfließen durften, die wir im Laufe unseres Lebens zu diesem Thema gesammelt hatten. Angefangen bei dem Mentoring, dass wir als Wildnisschüler erhalten hatten, über die Lehren, die wir von den verschiedenen Medizinleuten aufnehmen durften, bis hin zu dem, was wir hier auf der Reise erfahren hatten. Die Idee klang großartig und ich witterte sofort die Chance, damit meine finanziellen Sorgen beseitigen zu können. In meiner großkotzigen Selbstzufriedenheit stand für mich fest: Das Buch wird ein Kinderspiel, denn alles was dort hinein gehört, existiert bereits irgendwo in unserem Fundus der Bücher und Aufzeichnungen. Ich muss also nichts weiter tun, als alles zusammenzuschreiben, in eine nette Form zu pressen und dann abzuliefern. Insgesamt sollte es gerade einmal läppische 220 Seiten in einer 18ner Schrift umfassen. Das klang geradezu lächerlich und sollte locker innerhalb von zwei Monaten erledigt sein. Ich konnte also ganz normal meinem Alltag nachgehen und nebenbei ein Buch entstehen lassen, ohne mich großartig anzustrengen. Soweit meine Ersteinschätzung der Situation. Doch schon beim ersten Wort spürte ich, dass ich mit dieser Einstellung nicht hätte falscher liegen können. Meine Idee war, dass mir die Seiten nur so aus den Fingern fließen würden, denn es waren ja alles Themen, mit denen ich mich bereits lange beschäftigt hatte. Doch es floss gar nichts. Es war, als würde ich permanent gegen einen inneren Widerstand anschreiben, so als sträubte sich eine zerstörerische Kraft in mir, die Worte zu Papier zu bringen. Ich spürte es bereits von der ersten Sekunde an, doch wie üblich schob ich mein Gefühl zur Seite, redete mir ein, dass es nichts zu bedeuten hatte und schrieb gegen den Druck an, bis ich trotzdem irgendwie die Seiten gefüllt hatte. Aus den gedachten zwei Monaten wurden auf diese Weise nun knapp vier, aber schließlich hatte ich dann ein Ergebnis, von dem ich selbst sogar wirklich glaubte, dass es vorzeigbar gewesen wäre. Die letzten vier Tage hatte Heiko damit verbracht, dass Ergebnis dieser Bemühungen Korrektur zu lesen und nun war er am Ende angekommen. Das Fazit war eindeutig: “Das kannst du schon so machen, aber dann ist es halt Kacke!”

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Was war geschehen? “Nichts, das man ohne Liebe und Freude macht, kann etwas gutes werden, egal wie positiv die Absicht dabei auch sein mag.” Diesen Satz hatte ich an einer Stelle ohne weitere Erklärung in das Buch geschrieben und er zeigte ziemlich deutlich, was ich hier fabriziert hatte. Ich hatte das Buch nicht als ein Herzensprojekt angesehen, bei dem ich mit Liebe und Begeisterung dabei war, um den Menschen die Heilkraft der Natur näher zu bringen, weil mich dieses Thema selbst mit Freude erfüllte. Ich hatte einen Punkt auf meiner To Do Liste abhaken wollen, um mich dann wieder einem der vielen anderen Themen zu widmen, die auf mich warteten. Hier waren wir also bei meinem ersten Knackpunkt angelangt: Das Gefühl, nie genügend Zeit zu haben. Weil ich mich allem gleichzeitig widmen wollte, war ich bei nichts wirklich bei der Sache und blieb so in einem Bereich der Halbherzigkeit, der mir am Ende gleich doppelt Zeit kostete. Aus Angst, nicht genügend Zeit zu haben, wurde ich hektisch und unaufmerksam, begann zu schludern und hielt keinerlei Strukturen ein, wodurch mein Leben zu einem unübersichtlichen Chaos wurde, in dem ich permanent Zeit vergeudete. Hier war bereits der erste Hinweis verborgen, der mich auf die Erkenntnis hätte bringen können. Meine Angst vor dem Zeitmangel zog so noch mehr Zeitmangel in mein Leben. Gleichzeitig hatte diese hektische Halbherzigkeit aber auch noch zu etwas anderem geführt. Denn ich hatte sie ja nicht erst seit heute, sondern trug sie schon mein ganzes Leben in mir. Mit der gleichen Einstellung, mit der ich nun das Buch zu schreiben versuchte, hatte ich zuvor auch den Lernstoff aufnehmen wollen, der nun in das Werk einfließen sollte. Ich selbst war mir sicher, dass ich alles verstanden hatte, doch faktisch stand ich noch immer bei Null. Ich hatte stets so viel verstanden, dass ich das Gefühl hatte, etwas gelernt zu haben. Doch wirklich verinnerlicht hatte ich es nie. Ich hatte Übungen und Wissensfragmente aneinander gereiht, sie aber nie in einen Gesamtkontext gebracht, so dass daraus wirklich eine Entwicklung hätte stattfinden können. Mein Herz sagte mir stets, dass es das wichtigste sei, mich zu entwickeln und mein wahres Sein zu entdecken. Doch mein Verstand wollte jede Veränderung verhindern und spielte mir daher lauter Erkenntnisse vor, die ich nie wirklich bekommen hatte. Solange ich dies nicht überprüfen musste, war es mir nie aufgefallen. Ich glaubte felsenfest daran, dass ich immer wieder neue Entwicklungsschritte machte und dass ich permanent etwas dazulernte. Doch nun wo ich alles in einem kurzen, prägnanten Kontext so zusammenfassen wollte, sodass es für jeden leicht verständlich war, wurde mir plötzlich klar, dass ich es nicht konnte. Ich konnte es nicht, weil ich es selbst noch nicht wirklich begriffen hatte. Mein Verstand konnte es intellektuell erklären und ich hätte sicher einen einigermaßen passablen Univortrag abhalten können. Doch ich besaß keinerlei Gefühl dazu und konnte nichts davon wirklich greifen. Doch dies war nicht der einzige Punkt und auch nicht der zentralste. Der wahre Knackpunkt lag in einem Thema begraben, von dem ich glaubte, dass ich es längst bewältigt hatte. Das Thema mit meiner Familie. Zu diesem Zeitpunkt war es mir noch nicht einmal im Ansatz klar, doch der innere Widerstand, gegen den ich permanent angeschrieben hatte, war die Stimme meiner Mutter und meiner Familie, die ich in meinem Kopf verankert hatte. Um das zu erklären, muss ich noch einmal einen Schritt zurückgehen und euch kurz erzählen, worum es in dem Buch geht, das wir geschrieben haben. Es ist ein Trainingsprogramm der alt-indigenen Naturlehre, um sich mit Hilfe der Natur selbst zu heilen und um zu einem Heiler zu werden. Im Grunde beschreibt es also die ersten Schritte, die jedes indianische Kind macht, um zu einem Einheimischen in der Natur zu werden. Doch was bedeutet das? Für mich bestand diese Lehre am Anfang nur daraus, ein paar Übungen aneinander zu reihen, viel Zeit in der Natur zu verbringen und zu sehen, was am Ende dabei heraus kommt. Doch das ist es natürlich nicht. Das Leben als Naturheiler unterscheidet sich grundlegend von unserem üblichen Gesellschaftsleben und geht von einer vollkommen anderen Weltsicht aus. Und genau diese Weltsicht war es, die mir soviel Angst gemacht hat, dass ich sie nicht beschreiben konnte.

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Einen Überblick über dieses Thema und worum es dabei genau ging, findet ihr im Artikel "Alles ist eins". Es ist durchaus hilfreich, ihn zu lesen, bevor ihr hier an dieser Stelle weiterlest, damit ihr den Kontexts verstehen könnt. Dieses Thema verstanden zu haben führte bei mir nun dazu, dass sich der Gegner in Form meines Verstandes noch einmal ordentlich aufbäumte. Es war als würde er sich ins Fäustchen lachen und sagen: “Da wollen wir doch mal sehen, ob du wirklich daran glauben kannst, dass alles gut und richtig ist!” Je mehr ich versuchte, dieses Gedanken anzunehmen und zu verinnerlichen, desto mehr sorgte mein Verstand dafür, dass ich mich benahm wie ein Vollidiot. Ich wurde unaufmerksamer als je zuvor, konnte keine klaren Gedanken mehr fassen und machte alles kaputt oder falsch, was ich in die Finger bekam. Jeden Text, den ich von nun an für das Buch schreiben wollte, und war er noch so einfach, setzte ich vollkommen in den Sand. Jede Alltagsaufgabe, die ich übernahm und auch schon die letzten zweieinhalb Jahre übernommen hatte, war nun mit einem Mal eine riesige Überforderung für mich. Ich hatte plötzlich das Gefühl, nichts mehr richtig machen zu können und je stärker dieses Gefühl wurde, desto schlimmer wurden auch meine Fehltritte. Für Heiko wie auch für mich selbst machte ich das Leben damit zur Hölle. Ich verbreitete Stress, war mies gelaunt, tollpatschig und trottelig und sorgte dafür, dass mit mir nichts mehr anzufangen war. Hinzu kam, dass der Abgabetermin für das Buch immer näher rückte. Jeder Tag, an dem ich nichts zustande brachte, machte das Projekt nicht nur für mich, sondern auch für Heiko schwieriger. Jeder Text, den ich verpatzte, musste irgendwie wieder korrigiert und nutzbar gemacht werden. Je mehr Zeit verging, desto mehr machte es den Anschein als würde ich das gesamte Projekt in den Sand setzen und damit nicht nur für mich, sondern auch für Heiko endgültig den Kontakt zum Verlag ruinieren. Und ja, wenn Heiko nicht da gewesen wäre, um mich immer und immer wieder aus der Scheiße zu ziehen, die ich mir tagtäglich herbei löffelte, dann hätte ich das Projekt auch vollkommen versiebt. Ich hätte entweder überhaupt nichts abgegeben, oder aber einen Blödsinn, den niemand hätte lesen können. Und dies war mir absolut bewusst.

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“Und?” fragte mein Verstand schelmisch, “Glaubst du immer noch, dass alles genauso richtig ist, wie es ist?” Nein! Ich glaubte es ganz und gar nicht. Ich wollte es glauben, aber ich konnte es nicht. Ich glaubte stattdessen, dass ich ein vollkommener Versager war, der niemals etwas auf die Reihe bekommen würde. Und dafür hasste ich mich. Ich hasste mich so abgrundtief, dass am Ende nur noch die Fratze des Teufels, also meines Verstandesgegners übrig bliebt, die triumfierend ihr kaltes, totes Grinsen zeigte. Und je mehr ich mich hasste, desto mehr zog ich das Versagen und den Druck in mein Leben. Damit kommen wir dann zum dritten Punkt, zum sogenannten Spiegelgesetz. Wenn alles eins ist und die gesamte Welt nur das Produkt der Phantasie des einen Bewusstseins ist, von dem ich ein Teil bin, dann bin ich zwangsläufig auch der Erschaffer und Gestalter meines eigenen Lebenstraums. Was bedeutet das im Klartext? Stellt euch Gott als einen riesigen Körper vor, von dem jedes Wesen im Universum eine Körperzelle ist. Gott als ganzer Körper bestimmt mit der Gesamtheit seiner Zellen, was er als gesamter Organismus macht. Er kann Tennis spielen, schlafen, etwas Essen oder fernsehen, was immer er auch möchte. All seine Zellen sind an diesen Prozessen beteiligt, weil sie ja immer und überall ein Teil von ihm sind. Gleichzeitig ist aber jede einzelne Körperzelle für den Teil des Körpers verantwortlich, der sie selbst ist. Sie gestaltet ihre eigenen Stoffwechselprozesse, tritt in einen Austausch mit den Nachbarzellen und gestaltet sich so ihr eigenes Leben. Nicht anders ist es auch bei uns. So wie das Allbewusstsein das Universum mit Hilfe seiner Fantasie und seiner Überzeugungen erschafft, erschaffe ich als Gottpartikel den Teil des Universums, in dem ich mich befinde. Und zwar ebenfalls mit Hilfe meiner Fantasie und meiner Überzeugungen. Die Hawaiianer haben dazu den Leitsatz: “Die Welt ist stets das, wofür wir sie halten!” Was bedeutet das? Alles wovon wir überzeugt sind und woran wir zweifelsfrei glauben, muss wahr werden. Oder besser gesagt: Muss ein Teil unseres persönlichen Lebenstraums werden. Was immer uns in unserem Leben also widerfährt, ist das Produkt unserer eigenen, intensivst geglaubten Gedanken. Die Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, ist also nichts anderes, als ein Spiegel unseres eigenen Geistes und unserer Seele. Je mehr wir dabei dem Verstandesgegenspieler glauben, desto mehr nehmen wir die Welt als sinnlos, getrennt, ungerecht und hart wahr. Je stärker wir unserem Gottbewusstsein vertrauen und je näher wir dem Erwachen kommen, desto mehr verwandelt sie sich für uns wieder zurück in das Paradies, das Sie eigentlich ist.

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Da ich nun also vollkommen an meinen Verstand glaubte und felsenfest davon überzeugt war, dass ich nichts zustande bringen würde, musst mir auch genau dies gespiegelt werden. Ich war überzeugt davon, dass ich absolut nicht liebenswert war und konnte mich selbst nicht ausstehen. Ich hielt also “Hass” vor den Spiegel und konnte also auch nichts anderes zurückbekommen. Je mehr ich mich selbst verabscheute, desto mehr machte ich automatisch auch Heiko das Leben zur Hölle und umso mehr stieß ich ihn von mir weg, bis von unserer Freundschaft nichts mehr übrig zu sein schien. Je mehr ich glaubte, unter einem immensen Zeitdruck zu stehen, desto mehr bekam ich von meinem Leben, genau diesen Zeitdruck gespiegelt. Plötzlich wurden die einfachsten Dinge zu einem gewaltigen Problem. Wir bekamen keine Schlafplätze mehr, wurden ständig überall aufgehalten und nahezu alles was passierte, verhinderte mein Vorankommen. Je mehr ich mich dafür wiederum bemitleidete, desto mehr sendete ich die Überzeugung nach außen, dass die Welt ein harter, grausamer Ort ist und ich ein armes, gebeuteltes Opfer bin. Folglich mussten immer mehr Ereignisse stattfinden, die mir noch mehr Grund zum Selbstmitleid gaben. Unser Leben wurde immer härter und anstrengender. Und jedes Mal sagte mein Verstand: “Siehst du, ich hatte Recht! Es ist nicht alles gut! Die Welt ist hart und grausam und du wirst es niemals schaffen in ihr zurecht zu kommen!” Immer tiefer und tiefer rutschte ich in diese Teufelsspirale und egal wie oft ich versuchte, mir einzureden, dass ich nur gelassen bleiben und erkennen musste, dass nichts davon eine Rolle spielt, es wurde nur noch schlimmer und schlimmer. Klar war der Satz: “Alles was mir passiert ist das beste, was mir überhaupt passieren kann!” schon vor mehr als zehn Jahren in mein Leben getreten und rein vom Verstand her war ich mir bewusst darüber, dass es keine Fehler und auch keine Negativität geben konnte. Aber eben nur in meinem Verstand. Fühlen konnte ich es nicht. Und glauben schon gar nicht. Geriet ich in irgendeine Situation, in der aus dem bloßen Gedanken eine praktische Konsequenz hätte entspringen sollen, war ich noch immer bei meinem alten Weltbild des Verstandesgegners. Ohne, dass ich mir dessen bewusst war, wurde das Buch nun zu dem intensivsten Spiegelpartner, den ich je in meinem Leben bekommen hatte. Je tiefer ich in die Materie eintauchte, desto mehr wurde mir klar, dass ich nun nicht mehr nur so tun konnte, als hätte ich etwas begriffen, während es in Wirklichkeit nur von meinem Verstand analysiert und zerdacht wurde. Ich musste wahrhaft begreifen, was es bedeutete, mit allem eins zu sein und sich seinem Verstandesgegenspieler zu stellen. Und je mehr ich versuchte, das zu umgehen, desto stärker wurde der Druck, den ich mir selbst als Gottpartikel schenkte. So lange, bis ich am Ende glaubte, der einzige Weg, mit dem ich der Welt noch irgendetwas gutes tun konnte, war wenn ich mich einfach von der nächsten Brücke stürze, allem ein Ende bereite und damit niemandem mehr auf die Nerven gehen konnte.

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Doch fangen wir vorne an. Woher kam nun der innere Widerstand, der es mir unmöglich machte, ein Buch über die Heilkraft der Natur, das Gottbewusstsein und die Erleuchtung zu schreiben? Auch dafür müssen wir noch einmal einen Schritt zurück gehen und einen Blick auf meine Familiengeschichte werfen. Als Gottpartikel habe ich es mir vor meiner Geburt ausgesucht, in eine Familie hineingeboren zu werden, in der der Gegner vor allem mit Hilfe von Manipulation arbeitet. Mein Großvater war als junger Mann nach dem zweiten Weltkrieg von der Idee begeistert, sein Leben als ein großes Abenteuer zu leben und die Welt zu entdecken. Doch bereits bei ihm steckte die Überzeugung im Kopf, dass er dazu kein Recht hatte, da er eine alleinerziehende Mutter und zwei kleine Brüder besaß, denen gegenüber er sich verpflichtet fühlte. Somit musste er durch seine Gedanken eine Situation in sein Leben ziehen, die ihm das Reisen und Frei-Sein unmöglich machte. Diese Situation kam in Form meiner Mutter, die als Ergebnis einer Affaire mit einer Frau entstand, die mein Opa weder liebte noch sonderlich mochte. Doch zur damaligen Zeit gab es keine Wahl. Wenn ein Kind auf dem Weg war, dann musste es geboren werden und die Eltern mussten heiraten. Somit war das erste Gefühl, das meine Mutter in ihrem irdischen Lebenstraum von ihrem eigenen Verstandesgegner mit auf den Weg bekam: “Ich bin schuld, dass mein Vater nicht frei und glücklich sein kann! Ich werde also nicht geliebt!” Dieser Gedanke wurde zu einer zentralen Lebensüberzeugung, die sie permanent in sich trug und damit auch nach außen strahlte. Als ich viele Jahre später geboren wurde, übernahm ich diesen Leitsatz als Spiegel und machte ihn ebenfalls zu einer festen Lebensüberzeugung, die all mein Handeln und Denken bestimmte: „Weil meine Mutter da ist, darf ich nicht frei sein und mein Leben nach meinem Herzen leben.“ Aus der Perspektive meiner Mutter betrachtet, war ihr Glaubenssatz „Meinetwegen können die Menschen in meiner Nähe nicht frei sein!“ so stark, dass sie zwangsläufig Spiegelpartner in ihr Leben ziehen musste, die ihr genau dieses bestätigten. Aus meiner Perspektive stand ich nun als Kind vor der Entscheidung, auf welche Weise ich ihr diese Überzeugung spiegeln wollte. Entweder ich zeigte ihr offensiv, dass sie meine Freiheit einschränkte, in dem ich bewusst versuchte, sie auszuleben. Dadurch hätte ich meiner Mutter die Möglichkeit gegeben, sich ihren Glaubenssatz bewusst zu machen, da sie aktiv ins Handeln hätte kommen müssen, um mich von meiner Freiheit abzuhalten. Oder aber, und dies war der Weg, für den ich mich entschied. Ich fügte mich in die Gefangenschaft und spiegelte ihr ihre Überzeugung so auf eine Weise, die für lange Zeit unbemerkt bleiben konnte. Weil das ganze recht verwirrend klingt, beschreibe ich es lieber noch einmal mit einem Sinnbild.

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Die Überzeugung: „Wegen mir dürfen die Menschen in meiner Nähe nicht frei sein!“ führt dazu, dass man zu einer Art Gefängniswärter wird, der unbewusst alle Menschen in seiner Umgebung einsperrt. Das Gefängnis sieht dabei jedoch nicht aus wie ein Gefängnis, sondern eher wie ein goldener Käfig voller Palmen, gemütlicher Sofas und einem Swimmingpool. Dadurch merken weder der Wärter noch die Gefangenen, dass es ein Gefängnis ist. Wenn sich einer der Gefangenen, in diesem Fall ich, nun dazu entschließt, die Rolle des Gefangenen zu spielen, spiegelt er damit zwar die Überzeugung des Wärters, sorgt aber nicht dafür, dass irgendjemandem die wahres Natur des Gefängnisses bewusst wird. Versucht er jedoch auszubrechen, muss der Wärter plötzlich aktiv werden und ihn von seiner Flucht abhalten. Dies führt natürlich zu einem Konflikt und der Fliehende bekommt dabei wahrscheinlich ein paar ordentliche Schläge für seinen Fluchtversuch. Dadurch jedoch muss sich der Wärter nun ganz bewusst als Wärter wahrnehmen. Er kann nicht mehr einfach so tun, als wäre das Gefängnis ein Wellnessspa mit jederzeit offenen Türen. Der unbewusste Glaubenssatz, der ihn zum Wärter macht, wird also bewusst und er kann sich nun fragen, warum es ihm so wichtig ist, die anderen gefangen zu halten. Nur so kann er erkennen, dass der Auftrag, ein Gefängniswächter zu sein, von seinem Verstandesgegenspieler kommt und nichts mit seinem wahren Sein zu tun hat. Es ist nicht sein Herzenswunsch, die Menschen, die ihm nahe stehen, einzusperren und von ihrem Lebensweg abzuhalten, es ist seine Angst vor dem Alleinsein und dem Verlassenwerden. Wenn ich die Menschen, die ich liebe nicht an mich fessele, dann werden sie mich verlassen und ich stehe alleine da. Nur wenn ihm diese Angst bewusst wird, kann er sie auch auflösen. Gleichzeitig merken aber auch die Gefangenen erst bei einem Fluchtversuch, dass sie gefangen sind und können sich dadurch ihre eigenen Glaubenssätze bewusst machen, wegen derer sie sich selbst in die Gefangenenrolle begeben haben. Ein Kettenhund, der immer in seiner Hütte bleibt, ohne je auszutesten, wie weit die Kette reicht, merkt nicht, dass er an einer Kette hängt. Er merkt es erst dann, wenn er hinaus in die Freiheit rennt und dann unsanft an der Schlinge um seinen Hals zurückgerissen wird. Da ich mich jedoch viele Jahre lang für die Variante entschied, mich einfach anzupassen und ein unauffälliger Spiegel zu werden, der seine Freiheit und sein Gottbewusstsein von sich aus aufgab, traten die Überzeugungen nie ins Bewusstsein und konnten daher auch nie aufgelöst werden. Auf diese Weise gab ich uns nie die Chance, das Gefangenenverhältnis langsam bewusst zu machen und aufzulösen. Erst jetzt mit dem Medicine-Walk kam es zum plötzlichen Ausbruch und nun war es bereits so spät, dass keine Gemeinsamkeit mehr möglich war.

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Aber schon bevor ich und meine Schwester geboren wurden, musste der Glaubenssatz in meiner Mutter, dass sie Schuld am Unglück ihrer Liebsten war, Situationen in ihr Leben ziehen, die ihr genau diese Annahme bestätigten. Die Eltern verbrachten einen Großteil ihrer gemeinsamen Zeit damit, sich zu streiten, zu beschimpfen, Türen zu knallen und sich das Leben gegenseitig zur Hölle zu machen. Für beide war klar, dass diese Beziehung nichts mit ihrem Lebensweg zu tun hatte und so mussten sie sich gegenseitig den Druck spiegeln, der ihnen zeigte, dass sie sich auf dem Holzweg befanden. Nur war ihnen dies nicht bewusst und so sahen sie stets den anderen als “falsch” an und fühlten sich selbst als Opfer. All dies nahm meine Mutter als eigene Überzeugungen auf. In ihr dachte es: “Wenn Menschen offen ihre Gefühle zeigen, dann führt dies automatisch immer zu Krieg und Hass. Ein Streit ist also immer etwas schlechtes und Wut oder Ärger sind böse, da sie Leid und Schmerz verursachen.” Schließlich wurde der Druck so groß, dass es zur Trennung kam. Dabei nahm meine Großmutter den kleinen Bruder meiner Mutter mit zu sich und meine Mutter selbst blieb bei ihrem Vater. Beide Familienreste lebten noch immer in der gleichen Stadt, nur wenige Blocks von einander entfernt und fast täglich kam meine Mutter auf dem Weg zur Schule an der Wohnung ihres Bruders und ihrer Mutter vorbei. Doch die Mutter verbot jeden Kontakt und verscheuchte meine Mutter sogar, wenn sie sie ertappte, wie sie hinauf zum Fenster schaute. Der Gedanke ihres Gegenspielers “Jeder, den ich liebe wird mich verlassen und ich darf dann niemals wieder Kontakt zu ihm haben!” war so sehr zu einer Überzeugung geworden, dass er zu ihrer persönlichen Wahrheit werden musste. Damals schwor sie sich: “Wenn ich selbst einmal eine Familie habe, dann gibt es darin keinen Krieg, keine Wutausbrüche, keinen Streit und kein Geschrei! Ich werde eine perfekte Familie gründen und ich werde mit allen Mitteln verhindern, dass mich meine Lieben dann je wieder verlassen können!” Dieser Glaubenssatz wurde zu einer Grundüberzeugung und sie glaubte so fest daran, dass sie wirklich genau diese Familie in ihr Leben zog.

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Bei meinem Vater tauchte der Gegenspieler in anderer Form auf. Seine Mutter hatte ihren ersten Mann im Krieg verloren und dann einen Versorger geheiratet, der aus ganz praktischen Gründen naheliegend erschien. Er war schweigsam, konnte anpacken, war nicht gewalttätig und auch nicht vollkommen mittellos. Mit einer Herzensentscheidung hatte diese Partnerwahl also nicht das geringste zu tun. Das Menschenbild, das mein Vater durch diese Elternkonstellation lernte, war folgendes: “Die Frau ist die übermächtige Autoritätsperson, also eine Art Gott, der man niemals widerspricht und die immer genau weiß, was zu tun ist. Der Mann gehorcht der Frau, wie ein Hund dem Herrchen, äußert niemals Gefühle oder Widerworte und erfüllt den Job eines treuen Lakeien, ohne eine eigene Meinung, eigene Gefühle oder ein eigenes Leben zu haben. Das einzige Gefühl, dass jemals geäußert werden kann ist Wut, wenn man der Meinung ist, dass jemand etwas falsch gemacht hat. Dabei ist es jedoch wichtig, zunächst einmal alle Gefühle so lange anzustauen, bis man fast platzt und dann alles in einem gewaltigen Schlag auf einmal rauszuhauen.” Das Spannende dabei ist, dass ich nun mit Heiko als meinen Mentor, Freund und Reisebegleiter wiederum einen Menschen in mein Leben gezogen habe, der Wut auf die gleiche Weise äußert, bzw. sehr lange geäußert hat. Während mein Umgang mit Wut war, alles in mich hineinzufressen, bis ich fast platzte, war es seiner, den Groll für eine lange Zeit anzustauen und dann zu explodieren. Die Wunschvorstellung meines Vaters von einer perfekten Familie passte also relativ gut zu der meiner Mutter. Er suchte eine übermächtige Frau, die ihm alle Entscheidungen abnahm, so dass er ein ruhiges Leben als Hund führen konnte. Und dies nach Möglichkeit komplett ohne irgendwelche lästigen Gefühle. Meine Mutter hingegen suchte nach einem Partner, der immer ihrer Meinung war, so dass jede Form des Streits nahezu ausgeschlossen schien und es weder zu Wutausbrüchen noch zu einer Trennung kommen konnte.

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Doch der innere Zwang, jede Form des Streites oder der Meinungsverschiedenheit zu vermeiden, führte noch zu etwas anderem. Kein Partner und sei er noch so hörig, kann immer und überall genau die gleiche Meinung haben, wie seine Frau. Es muss also immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen, ganz einfach deshalb, weil Meinungen nun mal verschieden sind. Um dieses Problem zu lösen, setzte meine Mutter das Mittel der Manipulation ein. Ihre Taktik war es, niemals direkt zu sagen, was sie wollte, geschweige denn einem anderen zu widersprechen oder etwas zu verbieten, sondern immer subtil zu erreichen, dass er von ganz alleine tat, was sie von ihm wollte. Das funktionierte bei meinem Vater und es funktionierte natürlich auch bei uns Kindern. Womit wir auch schon beim Thema wären. Denn zu einer perfekten Familie gehörte ja nicht nur ein perfekt gehorchender Ehemann, sondern auch perfekte Kinder. Der Wunsch in meiner Mutter nach einem eigenen Kind, bei dem sie alles besser machen konnte, als sie es in ihrer Kindheit erfahren hatte, war zunächst so stark, dass einfach kein Kind entstehen wollte. Sie war zu verkrampft und konnte die Dinge nicht so geschehen lassen, wie sie geschehen wollten. Es MUSSTE sein. Und deswegen konnte es nicht funktionieren. Genau das gleiche Muster trug nun auch ich wieder in mir, als ich versuchte das Buch fertig zu stellen und damit auf gewisse weise mein eigenes, geistiges Baby in die Welt zu setzen. Ich wollte es erzwingen und somit klappte überhaupt nichts. Bei meiner Mutter war es vor dreißig Jahren ähnlich. Erst als sie es aufgab und akzeptierte, dass sie wahrscheinlich kinderlos bleiben würde, machte ich mich auf den Weg. Und bereits im Bauch meiner Mutter bekam ich die ersten Impulse für mein Leben gesetzt: “Du musst immer ein guter Sohn sein und dafst deine Eltern nie enttäuschen! Sei ein Teil einer perfekten, harmonischen Familie, dann wirst du auch geliebt. Aber pass auf! Wer stänkert, rebelliert und die Familienharmonie stört, dem wird die Liebe entzogen, denn Wut oder Streit gibt es hier nicht. Solange du ein braver Junge bist und deine Eltern stolz machst, bekommst du so viele Leckerlis der Anerkennung wie du willst. Wenn nicht, dann eben nicht!” Dass mir all diese Glaubenssätze, die ich für mich als Wahrheiten annahm, buchstäblich die Luft abschnürten zeigte sich bei meiner Geburt sogar auf der körperlichen Ebene. Die Nabelschnur legte sich um meinen Hals und würgte mich dabei so stark, dass ich regelrecht blau anlief. Direkter hätte es mein Körper also nicht ausdrücken können: Vorsicht, wenn ihr so weiter macht, dann wird der Junge an der Überfürsorglichkeit der Mutter ersticken. Auch mein Männerbild wurde bereits jetzt zum ersten Mal geprägt. Ein Mann war jemand, der einer Frau widerspruchslos folgt, der seine eigenen Gefühle unterdrückt und der immer auf das hört, was man ihm sagt.

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Dies war es, was ich auf der feinstofflichen Ebene von meinen Eltern mitbekam und damals entschied ich mich, diese Gedanken zu glauben und als meine Wahrheit anzunehmen. Wichtig zu verstehen ist, dass ich diese Entscheidung bewusst traf. Meine Eltern gaben mir lediglich die Vorlagen, die sie mir geben konnten und mussten. Wie hätten sie mir etwas anderes vorgeben wollen, wenn dies die Muster waren, die sie in sich trugen? Es wäre nicht möglich gewesen. Sie haben also stets genau richtig gehandelt und immer das beste getan, was ihnen möglich war. Auch an den Glaubenssätzen selbst ist nicht falsch. Alles ist eins, alles ist Gott, und Gott ist vollkommen unfehlbar. Hätte ich diese Vorgaben für meine inneren Überzeugungen nicht von ihnen bekommen, und hätte stattdessen gleich erkannt, dass ich ein Teil von Gott und damit unsterblich bin und das alles lediglich eine Traumgeschichte ist, dann hätte ich mich niemals auf den Weg zum erwachen begeben können. Meine Eltern haben also niemals etwas falsch gemacht, sondern einen wichtigen Auftrag von Gott ausgeführt. Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, mich selbst dafür zu entscheiden, diesen Glaubenssätzen des Gegners zu folgen, um mich auf diese Weise zunächst einmal sehr weit vom Weg zur Erkenntnis abzubringen, so dass überhaupt eine Spannung und ein Erkenntnisweg entstehen konnte. Die Wahl, ob ich diese Glaubensmuster des Gegners annehme und wie ich sie annehme, lag dabei bei mir selbst. Ich weiß noch genau, dass ich als kleiner Junge, mit vielleicht vier oder fünf Jahren einmal abends in meinem Bett lag und über mich selbst nachdachte. Dabei fiel mir auf, dass ich die Welt und mich selbst aus einer völlig anderen Perspektive wahrnahm, als alle anderen Menschen und Wesen. Ich sah mich von innen, schaute also aus meinen Augen heraus und nahm die Welt aus diesem Blickwinkel wahr. Alle anderen Menschen aber konnte ich nur von außen sehen. Und dies war bei allen gleich. Es war egal, ob es sich dabei um meine Familie handelte oder um einen Fremden. Alle waren Wesen, in die ich nicht hineinsehen und aus deren Perspektive ich die Welt nicht wahrnehmen konnte. Wieso also nahm ich sie ausgerechnet aus meiner Perspektive wahr und nicht aus der eines Hundes oder unseres Nachbarn? Wieso ich in diesem Körper mit diesen Gedanken und dieser Persönlichkeit? Wieso war das “Ich” soviel anders als alles, was “nicht Ich” war? War es überhaupt so viel anders? Ich kann mich an die Gedanken von damals leider nicht mehr ganz genau erinnern, aber ich weiß noch, dass ich damals zu dem Schluss kam, dass all dies nicht real sein konnte. Die Welt, so wie ich sie wahrnahm ergab einfach keinen Sinn. Es musste eine Illusion sein! Für einen Sekundenbruchteil begriff ich damals, dass ich Gott, also ein Teil des Allbewusstseins war. Nur für einen winzigen Moment, denn dieser Gedanke machte mir eine solche Angst, dass ich fast zu Tode erschrak und ihn sofort wieder verdrängte. Es war, als würde mein ganzes Weltbild vor meinen Augen in tausend Scherben zerbrechen. Ich wusste, wenn ich diesen Gedanken zuließ, dann konnte ich nicht mehr so weiterleben wie zuvor. Dann konnte ich nicht mehr der brave Junge einer perfekten Familie sein. Und das durfte auf keinen Fall passieren! Damals schwor ich mir, dass ich nie wieder so tief über mich nachdenken würde. Ich wollte nie wieder eine solche Erkenntnis haben, weil ich in gewisser Weise wusste, dass sie meinen Tod als Tobias Krüger bedeuten würde. Erst heute wird mir bewusst, dass die Erfahrung von damals weit mehr war, als das Gedankenspiel eines kleinen Jungen. Es war eine kurze Verbindung mit meinem wahren Sein. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich damals Besuch bekam, von einem Wesen oder einem Bewusstsein, das später eine zentrale Rolle in meinem Leben spielen sollte.

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Aus Angst vor dieser Begegnung mit meinem göttlichen ich fügte ich mich also in meine Rolle, unterdrückte meine Gefühle und meine Herzensstimme und hörte von nun an nur noch auf meinen Verstand. Ich wurde der perfekte Sohn und eignete mir die gleichen manipulativen Verhaltensweisen an wie meine Mutter. Oder genauer gesagt andersherum. Die Welt gibt es ja nicht wirklich und somit gibt es auch weder meine Mutter noch meine Familie mit ihrer Systematik. Mein Verstandesgegner redete mir die Überzeugung ein, dass ich nur dann geliebt werde, wenn immer eine Harmonie herrschte und es niemals Streit gab. Und diese Überzeugung bekam ich stets von meiner Familie gespiegelt. Mit der Zeit, wurde mein Verstand in Sachen Manipulation immer besser. Sowohl der äußere Spiegel meines Gegners in Form meiner Mutter, als auch die Verstandesstimme in meinem Kopf schafften es so, dass ich selbst immer in dem Glauben lebte, mich zu entwickeln, zu wachsen, zu lernen und meinen eigenen Weg zu gehen, während ich in Wirklichkeit nichts weiter war als eine Marionette, die alles tat, was man ihr sagte. Ich funktionierte wie ein Roboter und war nur eine Maske, ohne eine eigene Seele. Die Seele war natürlich noch immer da und hin und wieder schaffte sie es auch, sich bis an die Oberfläche durchzuboxen. Noch immer war ich mit meinem Gottbewusstsein verbunden, dass mich trotz all der Verstandesmanipulation immer wieder in die Richtung schubste, in die ich gehen sollte. Nur so konnte ich schließlich als Schüler bei Heiko und später auf dieser Reise landen. Doch die Oberhand behielt immer mein Verstand und auch wenn er mich offensichtlich in Richtung Freiheit gehen ließ, sorgte er stets dafür, dass ich nie wirklich frei werden konnte. Dabei ging er so genial vor, dass er mich immer wieder aufs neue überlistete, gerade und vor allem, wenn ich glaubte, ihn durchschaut zu haben. Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel. (Friedrich Nietzsche) Höhenmeter: 140 m Tagesetappe: 19 km Gesamtstrecke: 16.429,27 km Wetter: sonnig und heiß Etappenziel: Zeltplatz im Wald, nahe Cerbu, Rumänien

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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