Draussen - Reportagen vom Rand der Gesellschaft
Im Januar 2012 lebten Tobias Krüger und Heiko Gärtner mehrere Wochen lang als Obdachlose auf den Straßen Deutschlands. Sie lernten von Landstreichern und Berbern, wie man ohne einen Cent in den Großstädten überlebt und tauchten dabei in die verschiedensten Randgruppensysteme unserer Gesellschaft ein.

In Nürnberg lernten sie Straßenkinder kennen und entdeckten ganze Parallelstädte aus Zelten und Planen. In Frankfurt sprachen sie mit Drogenabhängigen, Prostituierten und Bettlern. Sie selbst lebten in der Zeit auf die gleiche Weise, wie es auch die Obdachlosen tun.
Ihre Erfahrungen sind mit vielen weiteren Geschichten in das den Sammelband "Draußen - Reportagen vom Rand der Gesellschaft" (Redline-Verlag, ) eingeflossen.

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Autentische Reportagen über Obdachlosigkeit

Geschichten des Lebens, die normalerweise niemand erzählt

Günter Wallraff lebte als Obdachloser, Detlef Vetten berichtet von seinen Erfahrungen auf dem sklavenartigen Tagelöhnermarkt, Felicia Englmann und Peter Gerber zeigen im Selbstversuch, wie schwer es ist, sich mit einer Behinderung in unserer Gesellschaft zu bewegen, Özlem Gezer reiste mit Schleusern nach Deutschland ein – diese und andere Berichte vom Rand der Gesellschaft belegen, dass die Maschen des sozialen Netzes sehr groß sein können. Das Ergebnis sind 13 einzigartige und ergreifende Reportagen über verborgene Lebenswelten jenseits des sozial Erträglichen – und ein eindringliches Plädoyer dafür, unsere Gesellschaft nicht weiter auseinanderdriften zu lassen.

Mitleid und Verurteilung

Wenn wir durch die Städte gehen, sehen wir sie jeden Tag: Menschen, die alles verloren zu haben scheinen. Die mit ihrer verdreckten Kleidung auf dem kalten Asphalt sitzen und mit einem Pappbecher um Geld betteln.
Manchmal haben wir Mitleid und werfen ihnen ein paar Münzen zu. Manchmal ekeln sie uns an und wir wechseln die Straßenseite. Wir halten sie für asozial und fragen uns, warum sie sich nicht einfach wieder einen Job und eine Wohnung suchen. Es fällt uns leicht, sie zu verurteilen. Und gleichzeitig machen sie uns Angst, dass auch wir vielleicht so enden könnten, wenn wir uns nicht genug anstrengen. Wenn wir unseren Job und unseren Stolz verlieren, alkoholabhängig oder Drogensüchtig werden oder wenn uns ein Schicksalsschlag mitten aus dem Leben reißt. Vielleicht aber stört uns auch nur einfach ihr Anblick, weil er uns runterzieht.
Ein hinduistischer Bettelmönch am Straßenrand

Hinter jedem Menschen gibt es eine Geschichte

Doch haben wir uns jemals die Zeit genommen, um diesen Menschen zuzuhören? Hatten wir jemals den Mut, zu fragen, warum sie auf diese Weise leben und was sie zu dem gemacht hat, der sie heute sind? Vielen ist allein der Gedanke daran so fremd, dass sie sich ein Gespräch mit einem Obdachlosen nicht einmal vorstellen können. Doch genau das war es, was Heiko Gärtner und Tobias Krüger in die Straßen der deutschen Großstädte geführt hat. Sie wollten wissen, wer diese Menschen sind, denen man dort begegnet, ohne ihnen je wirklich zu begegnen. Welche Geschichten hatten sie zu erzählen? Und was konnte man selbst von ihnen lernen?
Bettler mit Krückstock

Begegnungen auf Augenhöhe

Die Idee, einem Obdachlosen nicht als jemand zu begegnen, der es im Leben besser erwischt hat und der es sich deshalb leisten kann, auf den anderen herunterzublicken, änderte alles. Plötzlich brauchte man sich nicht mehr zu verstecken oder zu verteidigen.
Hier waren Menschen, die ein echtes Interesse an einem hatten. Die nicht hier waren, weil sie hofften, dadurch ein schlechtes Gewissen ausgleichen zu können, weil sie sich im Alltag so wenig aus anderen Menschen machten. Sie waren nicht hier, um zu stänkern, einen zu beschimpfen, zu bespucken und zu verurteilen.

Nein, sie wollten wirklich Informationen haben. Sie wollten erfahren, wie man in der Stadt ohne Geld überleben konnte. Und sie wollten einen als Menschen kennenlernen, nicht als ein Phänomen unserer Gesellschaft, das man untersuchen und studieren konnte.
Dadurch war plötzlich ein Dialog möglich. Den Menschen gelang es, sich zu öffnen und Vertrauen zu den Fremden zu fassen. Sie könnten sein, wer immer sie waren und das war in Ordnung.
Was Heiko Gärtner und Tobias Krüger dabei entdeckten, war eine vollkommen neue Welt.

Überleben im Großstadtdschungel

Was sie dabei zunächst feststellten war, dass unser Bild davon, was ein Obdachloser ist, was ihn bewegt und mit welchen Problemen er zu kämpfen hat, nichts mit dem zu tun hat, was ein Mensch auf der Straße wirklich durchlebt. So war zumindest hier bei uns in Deutschland , das Leben am Rand der Gesellschaft kein knallharter Überlebenskampf. Im Gegenteil: Nahrung und Plätze, an denen man sich ausruhen, aufwärmen und schlafen legen konnte, gab es mehr als genug. Obdachlosigkeit hatte nichts mit Armut zu tun, wie wir sie uns vorstellen.
Die Probleme lagen viel mehr im seelischen als im körperlichen Bereich. Es waren die Schicksalsschläge, die traumatischen Ereignisse, die großen Verluste, die Ängste, Süchte und Verbitterungen, die ihnen zu schaffen machten.
Und dennoch hatte jeder auf seine Weise einen Weg gefunden, mit der Situation zurecht zu kommen. Tatsächlich waren die Obdachlosen, die die Buchautoren trafen, hervorragende Lehrer und Mentoren. Durch sie erlernten sie Tricks und Kniffe, mit denen man als Mittelloser in deutschen Städten nicht nur überleben, sondern auch ein durchaus angenehmes Leben haben konnte.

Leben in einer sozialen Randgruppe

Das Buch "Draußen" handelt aber nicht nur vom Leben als Obdachloser. Es ist ein Sammelband, der Einblicke in die verschiedensten Bereiche gewährt, die man als Minderheiten, Randgruppen und gesellschaftliche Außenseiter bezeichnet.

So befassten sich eine ganze Reihe bedeutender Journalisten, die vor allem für ihren unerschrockenen und schonungslosen Blick hinter die Kulissen bekannt sind, mit je einem sozialen Randbereich. Ziel war es stets, das Leben, die Sichtweisen, Gedanken, Gefühle, Ängste und Träume der Betroffenen nachzuvollziehen und so die Welt aus ihrer Perspektive betrachten zu können.

Dafür machten die Reporter nicht einfach nur eine Studie oder eine Reihe von Interviews. Sie begaben sich stets selbst in die Situation, über die sie berichten wollten.
Detlef Vetten fühlte der modernen Sklaverei auf den Zahn, in dem er sich selbst als Lohnsklave in einen Ausbeuterbetrieb einschleuste.
Felicia Englmann und Peter Gerber erleben in Selbstversuchen, wie es einem mit Behinderungen in unserer Gesellschaft ergeht.
Antlitzdiagnose Falten im Gesicht

Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen

Das Buch "Draußen - Reportagen vom Rand der Gesellschaft" ist ein kompakter Sammelband, der unsere Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, ohne dabei zu beschönigen, zu vertuschen oder zu romantisieren. Die Autoren berichten von ihren eigenen Erfahrungen und von persönlichen Begegnungen mit Menschen, über die wir uns im Normalfall nur wenig Gedanken machen. Sie halten uns damit einen Spiegel vor und zeigen uns die Schattenseiten unseres modernen und komfortablen Lebens. Nur allzu oft blicken wir mit erhobenem Zeigefinger auf die Menschen in früheren Zeiten oder fernen Ländern, die ihren Luxus und Wohlstand auf dem Rücken der Armen und Ausgestoßenen aufbauen. Aber sind wir wirklich besser? Wir haben Techniken entwickelt, mit denen wir effektiver Nahrung und Güter produzieren können, als je eine uns bekannte Kultur zuvor. Und dennoch leidet mehr als die Hälfte der Menschheit unter Hunger und Armut. Unser Sozialstaat sieht Hilfsmaßnahmen und Alltagsunterstützung für jede Form der Behinderung und der körperlichen oder geistigen Einschränkung vor. Und dennoch werden Menschen mit Behinderungen noch immer in vielerlei Hinsicht ausgegrenzt.
So stolz wir auch darauf sind, Sklavenarbeit bereits vor langer Zeit abgeschafft zu haben, so sehr basiert doch auch unsere heutige Kultur noch immer auf Ausbeutung und Unterdrückung. "Draußen" ist ein Buch, das uns allen die Augen öffnet und uns ein Gefühl dafür gibt, dass jeder von uns eine Verantwortung hat. Denn auch wenn wir es nicht bewusst wollen, so ist es doch unser unüberlegtes Handeln und unser Wegschauen, das dieses Leid verursacht. Draußen bietet keine Lösungen an. Es verurteilt und bewertet nicht. Es klärt nur auf und überlässt es jedem einzelnen Leser zu entscheiden, wie er mit den neugewonnenen Informationen umgehen will.

Hier ist unser Trailer zur Dokumentation über Obdachlosigkeit in Deutschland:

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Mehr zum Thema "Leben am Rand der Gesellschaft"

Wenn ihr noch mehr über das Leben am Rand der Gesellschaft erfahren wollt, dann könnt ihr gerne auch einmal einen Blick auf unsere Dokumentationen über unsere Projekte als Extremjournalisten werfen. Das Kapitel über die Obdachlosigkeit, das in diesem Buch enthalten ist, beschreibt einen Teil unseres Obdachlosenprojektes, bei dem wir selbst auf Deutschlands Straßen gelebt haben. Wir sind dabei aufgebrochen mit dem Ziel, von Obdachlosen zu lernen, wie man ohne Geld und Ausrüstung in den deutschen Großstädten leben und überleben kann. Alles rund um dieses Projekt findet ihr in unserer "Reportage über Obdachlosigkeit".
In einem weiteren Projekt haben wir im Selbstexperiment erlebt, wie es ist, als Blinde oder Sehbehinderte in Deutschland zu leben und seinen Alltag zu meistern. Alles zu diesem Projekt findet ihr unter "Selbstversuch Blindheit"

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Leseprobe: Blick ins Buch über das Leben am Rande der Gesellschaft

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