Auf die innere Stimme hören

von Shania Tolinka
19.05.2009 19:45 Uhr

Auf die innere Stimme hören

Interview:  ELISABETH LEHMANN

Stress, Sorgen und  auch  finanzielle Nöte. Die Menschen beschäftigen sich  mit vielen Dingen  - allerdings nur noch selten mit  sich   selbst.  Doch  das  will der Neumarkter Heiko Gärtner, Natur- und  Wildnispädagoge, den Teilnehmern in seinem Seminar im Kloster St. Marien beibringen: wieder mal auf die innere Stimme hören. Dabei kann  man vor allem von der Natur lernen, davon  ist  der  30-Jährige überzeugt.

Herr Gärtner, was  macht denn ein  Natur- und Wildnispädagoge eigentlich?

Heiko Gärtner: Das  ist  jemand, der  sich  an den  alten, traditionellen,  indianischen Kulturen orientiert und sich deren Können aneignet. Das heißt, Bogen bauen, Fälle gerben, aber auch Verständnis für die  seelische Fährte  zu  entwickeln. Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, man muss es nur kennen.

 
Je naturverbundener wir aufwachsen desto leichter höhren wir unsere innere Stimme

Je naturverbundener wir aufwachsen, desto leichter können wir auf die innere Stimme hören.

 

Wie wird man Wildnispädagoge  - es ist  ja  kein alltäglicher Beruf?

Gärtner: Man kann eine dreijährige Ausbildung bei einem Lehrer machen. Von  denen gibt es  nicht sehr viele  auf der  Welt. Die  Ausbildung  kostet  etwa  3900  Euro und ist  wirklich hart.  Schon im ersten Kurs stellt meist ein Drittel der Leute fest, dass das nichts für sie ist.

Sie haben durchgehalten und geben jetzt Seminare, in denen die Menschen helfen wollen, das innere Gleichgewicht zu finden. Wie kann man das selber im Alltag tun?

Gärtner: Zuerst einmal müssen wir  Menschen ruhiger werden. Die innere Stimme ist  sehr leise und die Welt  sehr laut. Die  Menschen müssen lernen, wieder auf ihr Herz zu hören und nicht alles mit  dem Verstand lösen zu wollen. Man kann sich  auch Rituale schaffen. Schauen Sie  zum Beispiel einmal am  Tag in den Himmel und versuchen Sie,  einen Vogel zu hören. Das beruhigt unglaublich.

 
Unsere innere Stimme spricht in Bildern und Gefühle nicht in Worten zu uns

Unsere innere Stimme spricht in Bildern und Gefühle nicht in Worten zu uns

 

Interessantes zum Thema innere Stimme:

Gott, die Intuition oder die Schöpfung spricht immer wieder klar durch unsere innere Stimme und sagt uns meistens in der Herzsprache, was wir in einem konkreten Fall wie tun sollen. Die Bibel sagt dir zum Beispiel nicht, wie viele Kinder du haben sollst. Oder sie spricht auch nicht darüber, wo du dein Haus bauen sollst. Dies wird nur durch den eigenen Lebensweg beschlossen und umgesetzt.

Die innere Stimme ist ein Teil der eigenen Persönlichkeit. Denn die innere stimme zu hören oder zu erkennen ist eine Frage der Achtsamkeit.  Sie ist das, was man wahrnehmen kann, wenn man Fragen an die höchste Instanz in seiner Persönlichkeit stellt, wie z. B. an das „höhere Selbst“ oder an das „Über-Ich“. Die innere Stimme umfasst die Weisheit, Wegweisung und Gewissheit über die eigene Person, die meist in den Tiefen des Bewusstseins verborgen ist.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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