Cocoon-Produkte im Test

von Heiko Gärtner
06.12.2015 02:47 Uhr

Cocoon Mummy-Liner

Für den Wärmeerhalt auf Reisen gibt es nichts Besseres als das gute, alte Zwiebelsystem. Wer nur für einen kurzen Trip vereist kann sich gezielt einen besonders warmen oder auch einen besonders dünnen, leichten Schlafsack mitnehmen. Für eine längere Reise braucht man jedoch die Möglichkeit, seine Schlafausrüstung an unterschiedliche Temperaturen anzupassen. Und dafür eignet sich nichts besser als ein Inlay. In besonders kalten Nächten kann man damit die Komforttemperatur um einige Grad erhöhen und in heißen Sommernächten reicht oft das Inlay alleine, wenn einem der Schlafsack zu warm ist. Wir haben auf unserer Reise zwei verschiedene Inlays von Cocoon getestet, die uns in unterschiedlichen Situationen geholfen und in manch kalter Nacht den Unterschied zwischen Überstehen und beruhigt Schlafen ausgemacht haben. Anders als die meisten Schlafsäcke, die sich mit ihrer Kunstfaserhülle häufig zunächst kühl und befremdlich auf der Haut anfühlen, geben einem die Cocoon Inlays sofort ein kuscheliges Gefühl, so wie man es von der heimischen Bettdecke kennt. Die Mummy-Liner sind dabei ähnlich wie Mumienschlafsäcke an die Körperform angepasst, so dass man bequem darin liegen kann, während sich die Wärme direkt um den eigenen Körper verteilt. Gleichzeitig sind die Inlays bestechend leicht und klein, passen in jedes Reisegepäck. Je nachdem wie viel Wärmeleistung man möchte und wie schwer das Inlay sein darf, gibt es sie in unterschiedlichen Materialien.

Die Cocoon Inlays sind bestechend leicht und klein.

Die Cocoon Inlays sind bestechend leicht und klein.

Der Cocoon Mummy-Liner Thermolite Performer besteht aus einem extrem leichten Fasergewebe, das wirklich angenehm auf der Haut und außerdem dehnbar ist. Es erhöht die Wärmeleistung des Schlafsacks nach Angaben von Cocoon um etwa 7°C. Ob es wirklich genau 7°C sind können wir nicht mit Sicherheit sagen, doch eine deutliche Erhöhung der Wärmeleistung gibt es auf jeden Fall. Vor allem in kalten Zeltnächten nach regennassen und windigen Tagen war die Kombination aus Inlay und Schlafsack oft das einzige, durch das wir uns überhaupt wieder aufwärmen konnten. Gleichzeitig ist der Cocoon Thermolite Radiator aber auch ideal, um sich in heißen Sommernächten vor Mücken zu schützen. Auch wenn es in Spanien oder Serbien zwischenzeitig so heiß war, dass man Nachts komplett ohne eine Zudecke schlafen konnte, hatten wir oft das Bedürfnis zumindest ein bisschen was an Stoff über uns zu legen, einfach weil es sich dann mehr nach Schlafkomfort anfühlt. Auch dafür war das Inlay wie geschaffen. Das Gewebe besteht aus Hohlfasern, die trotz ihres geringen Gewichts eine erstaunliche Isolationswirkung erzielen, gleichzeitig aber auch sehr schnell trocknen. Dies war vor allem dann hilfreich, wenn wir stark schwitzten oder wenn nach mehreren Regentagen alles in unserem Zelt klamm oder durchnässt war. Den Schlafsack mit hilfe der eigenen Körperwärme zu trocknen war nur schwer möglich, aber beim Inlay hat es gut funktioniert, so dass man zumindest schon einmal wieder einen kleineren trockenen Raum um sich hatte, der warm werden konnte. Der Cocoon Mummy-Liner Thermolite Radiator wiegt insgesamt 280g und lässt sich etwa auf die Größe von zwei Orangen zusammen knautschen. Der Cocoon Mummy-Liner Thermolite Radiator ist mit seinen 370g etwas schwerer, dafür aber auch etwas wärmer. Auch mit ihm haben wir durchweg gute Erfahrungen gemacht und würden ihn auf keiner Reise mehr missen wollen.

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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