SteriPen im Test - Vor- und Nachteile der bekanntesten Modelle

von Shania Tolinka
15.06.2016 15:28 Uhr

Der SteriPen Test im interessanten Vergleich

   

Durch schlechtes Wasser ist euer Abenteuer schneller vorbei als euch lieb ist. Denn eine kleine Menge ist imstande euch mit heftigem Durchfall und Erbrechen zu ärgern. Ihr fühlt euch schlapp, energielos und verliert noch mehr Wasser, sodass man schnell in ernste Schwierigkeiten kommen kann. Daher solltet ihr auf eurer Wildnis oder Wander Tour immer etwas bei euch haben, mit dem ihr euer Wasser aufbereiten und entkeimen könnt. Wir stellen euch hiermit den übersichtlichen SteriPen Wasserentkeimer Test vor, denn mit dem richtigen SteriPen seid ihr in der Lage, dass Wasser ganz leicht mit Hilfe von künstlicher UV-Strahlung keimfrei zu machen. Durch unsere Erfahrungen als Survival Experten können wir euch versichern, dass die Technik mit dem SteriPen für Unterwegs eine der zuverlässigsten und sinnvollsten ist, deshalb gibt es keine bessere SteriPen Alternative dafür.

 
Der SteriPen Test ist leicht durchzuführen.

Der SteriPen Test ist leicht durchzuführen.

 

Übersicht: Vor- und Nachteile eines SteriPen

Als Erstes möchten wir auf den SteriPen und seine Vorteile selbst eingehen. Der SteriPen ist ein kleiner, handlicher Stab mit einer länglichen UV-Lampe an der Spitze. Die Spitze könnt ihr rund 90 Sekunden in eine Trinkflasche mit dem Wasser, das ihr entkeimen wollt halten. Wichtig ist, dass ihr dabei ständig rührt und schon ist das Wasser trinkbar.

Vorteile: Das Wasser kann somit sehr zügig und mit einer sagenhaften Einfachheit aufbereitet werden. Außerdem kommt der SteriPen vollkommen ohne Chemie aus, was sehr sinnvoll ist, da man die Durchfall erzeugenden Keime ja nicht unbedingt durch gesundheitsschädliche Gifte ersetzen will.

Pflege: Im Gegensatz zu Wasserfiltersystemen benötigt der SteriPen fast keine Pflege. Nach der Benutzung trocknet man die UV-Lampe mit einem Tuch ab und steckt die Schutzhülle einfach wieder drauf.

Wirkung: Die Entkeimung des Wassers funktioniert nach einem ebenso einfachen wie genialen Prinzip. Konzentrierte UV-Strahlung tötet alle Arten von Mikroorganismen, Keimen, Bakterien, Protozoa und ähnliches ab, ohne sich auf das Wasser selbst auszuwirken. Wenn man den SteriPen dann wieder herausnimmt, hat man keimfreies und dennoch natürliches Wasser. De Hersteller von SteriPen selbst gibt an, dass mehr als 99,9% aller Kleinstlebewesen abgetötet werden. Am besten funktioniert er natürlich in klarem Wasser, doch seine entkeimende Wirkung tritt auch dann noch ein, wenn das Wasser durch Schlamm oder andere Schwebstoffe leicht getrübt ist.

 
So wird der SteriPen in das Wasser gehalten

So wird der SteriPen in das Wasser gehalten

Wie genau sind die Hersteller Aussagen?

Unsere Erfahrung mit der angegebenen Hersteller Wirkung war, dass diese Angabe nicht übertrieben ist. Bedenkt jedoch, dass der SteriPen keine Gifte und Chemikalien entfernen kann, sondern nur Kleinstlebewesen.

Nachteile: Wer mit einem SteriPen unterwegs ist, sollte also trotzdem noch darauf achten, dass er natürliches Wasser verwendet. Wasser das davor durch eine Stadt, eine Müllhalde, landwirtschaftliche Felder oder Industriegebiete geflossen ist, ist keine gute Idee. Falls ihr in Gebieten unterwegs seid, in denen die Wasserqualität aufgrund hoher Verschmutzung besonders fraglich ist, ist es evtl. sinnvoll, den SteriPen mit einem Wasserfilter zu kombinieren. Warum? Um so auch anorganische Giftstoffe entfernen zu können. Der einzige weitere Nachteil eines SteriPen ist, dass er elektronisch funktioniert und daher Batterien benötigt. Man sollte also stets darauf achten, dass diese nicht gerade dann leer sind, wenn man sie dringend braucht.

 

Die Qual der Wahl beim SteriPen

Wir haben drei SteriPen-Typen als einen SteriPen Aqua Test durchgeführt und die jeweiligen Vor- und Nachteile für euch zusammengestellt. Die Mini Version des SteriPen Freedom, war hiervon nicht inkludiert. Der Unterschied der drei genannten besteht lediglich aus den Feinheiten, so ist es nur relevant auf welche Art von Abenteuer ihr diesen mitnehmen wollt.

 
Der praktische SteriPen in Groß als Test

Der praktische SteriPen in Groß als Test

1. SteriPen: Classic 3 mit Vorfilter

Beginnen wir mit dem Klassiker SteriPen Classic ein gängiger unter den SteriPen Test Versionen. Er ist robust, stabil, langlebig uns zuverlässig, besitzt also alle Eigenschaften, die man von einem Wasser Entkeimungsgerät erwartet.

Nachteil: im Vergleich zu seinen SteriPen Kollegen ist sein relativ hohes Gewicht und seine Größe. Er ist  knapp 20 cm lang, hat einen Durchmesser von knapp 4 cm und wiegt mit Batterien rund 200 Gramm.

Vorteil: ist jedoch, dass man ihn mit ganz normalen AA-Batterien oder Akkus betreiben kann, die man an jedem Kiosk und in jedem Laden überall auf der Welt bekommt. Wenn man keine Akkus, sondern normale Batterien verwendet, kann man sicher gehen, dass sich diese nicht entladen, wenn man den SteriPen für längere Zeit nicht nutzt. Er ist daher ideal für Langzeitreisen, bei denen es nicht komplett auf jedes Gramm ankommt.

Mit einem Satz gewöhnlicher Batterien schafft man rund 80 bis 100 Aktivierungen. Insgesamt hält die UV-Lampe nach Herstellerangaben rund 8.000 Aktivierungen aus. Wir haben nicht mitgezählt, aber unser erstes Gerät haben wir viele Jahre lang benutzt, bevor sich die ersten kleinen Probleme bei der Aktivierung ergaben. Unseren Schätzungen zufolge kommen 8.000 problemlose Einsätze recht gut hin. Ebenfalls überzeugt hat uns die Schlichtheit und Einfachheit des SteriPen Classic. Es gibt nichts weiter als einen einzigen Knopf und eine kleine LED. Wenn man den Knopf drückt, leuchtet die Lampe grün auf. Wenn man den Entkeimer ins Wasser hält, beginnt die UV-Lampe blau zu leuchten und dann rührt man um, bis sie wieder aus geht. Wenn es irgendein Problem gibt, leuchtet die LED rot. Das ist alles!

Hilfreich fanden wir auch, dass sich die Sensoren, mit denen der SteriPen erkennt, wann er tief genug im Wasser ist, in einem relativ großen Abstand zur UV-Lampe befinden. Dadurch lassen sie sich sehr gut reinigen, wenn man einmal ein Wasser erwischt hat, in dem sich viele Schwebstoffe befanden. Das die UV-Entkeimung am besten in klarem Wasser funktioniert, wird der SteriPen Classic mit einem Vorfilter geliefert. Dieser passt auf die meisten weitmündigen Trinkflaschen, wie sie häufig im Sport verwendet werden. Um das Wasser zu filtern füllt man es erst in eine Flasche, dreht dann den Filter darauf und gießt es anschließend in eine andere Flasche um. Jetzt ist das Wasser klarer und man kann mit dem SteriPen loslegen. Wichtig ist jedoch, dass der Filter selbst keine entkeimende Wirkung hat. Er filtert nur Schwebstoffe heraus, die in den meisten Fällen für unseren Körper unbedenklich sind.

Hier wird der SteriPen Classic 3 mit Vorfilter getestet.

Hier wird der SteriPen Classic 3 mit Vorfilter getestet.

2. SteriPen: Adventurer Opti

Auch wenn der Adventurer Opti im SteriPen Test alle Erwartungen erfüllt, die man an einen UV-Wasserentkeimer stellt, so hat er uns doch am wenigsten überzeugt. Aber er arbeitet zuverlässig und sicher, ohne viel zu wiegen.

Vorteil: er ist mit gut 100g Gewicht incl. Batterien wesentlich leichter ist, als der Classic. Außerdem hat er ein sehr robustes Gehäuse und verfügt zusätzlich zur UV-Lampe für die Entkeimung noch eine LED als Taschenlampe, was hin und wieder recht praktisch sein kann.

Nachteil: dieser ist oval und nicht rund, wodurch er in viele Trinkflaschen deutlich weniger gut passt, als alle anderen SteriPen. Zum anderen wird er mit zwei kleinen CR123 Lithium-Batterien betrieben. Die Batterien sind zwar im Lieferumfang enthalten, darüber hinaus aber schwer aufzutreiben, weil es sich um ein Spezialformat handelt, das von üblichen Shops nicht oder nur sehr selten geführt wird.

Wenn man immer wieder einen Kurztrip plant und dann wieder nach Hause kommt, von wo aus man neue Batterien bestellen kann, dann ist das kein Problem. Für eine längere Reise, bei der man darauf angewiesen ist, die Ersatzbatterien von unterwegs zu besorgen, ist es hingegen nicht empfehlenswert. Hinzu kommt, dass die CR123 im Vergleich zu normalen Standard Batterien relativ teuer sind und zudem auch nur etwa halb so viele Aktivierungen ermöglichen. Dadurch verliert auch die Taschenlampenfunktion etwas, da man die vorhandene Stromleistung für die Wasserentkeimung aufsparen und nicht für einfaches Licht verschwenden will.

 
Der Steripen Ultra vereint viele Vorteile.

Der Steripen Ultra vereint viele Vorteile.

 

3. SteriPen: Ultra

Der SteriPen Ultra vereint in gewisser Weise beim SteriPen Test die Vorteile des Classics mit denen des Adventurer Opti.

Vorteil: Mit rund 140g ist er verhältnismäßig leicht und kompakt, benötigt jedoch keine Spezialbatterien. Er verfügt über einen internen Akku, der über USB geladen werden kann.  So kann man den Ultra direkt am USB-Kabel benutzen.

Nachteil: Der Akku entlädt sich nach längerer Nichtbenutzung selbst.

Wenn man also eine Stromquelle zur Verfügung hat, kann man sein Wasser jederzeit entkeimen. Dabei funktioniert sowohl das Laden über eine Steckdose als auch über einen Computer oder ein Solarpaneel. Wenn man nichts davon zur Verfügung hat, eignet sich auch der Ultra eher für kürzere Reisen, bei denen man ihn regelmäßig benötigt. Mit einer vollen Ladung schafft der Ultra nach Herstellerangaben 50 Entkeimungen, was sich auch in etwa mit unseren Erfahrungen deckt.

Anders als der Classic und der Adventurer Opti verfügt der Ultra nicht nur über eine LED, die einem anzeigt, was der aktuelle Stand ist, sondern über einen kleinen Bildschirm, durch den man komplett durch den Entkeimungsprozess geleitet wird. Wenn man den SteriPen einschaltet, erscheint auf dem Display ein Symbol, das einem zeigt, dass man die UV-Lampe nun ins Wasser halten soll. Anschließend wechselt die Anzeige zu einem Bild, das einem zum Umrühren des Wassers auffordert und zählt dabei von 90 auf 0 runter. Wenn alles geklappt hat, erscheint am Ende ein Smiley, der einem zu der gelungenen Entkeimung gratuliert. Diese Displayanzeige ist nicht unbedingt notwendig und der Entkeimungsprozess ist nicht so kompliziert, dass man nicht auch ohne auskommen würde.

 
Auf einer Outdoor Expeditioon sollte kein SteriPen fehlen

Auf einer Outdoor Expeditioon sollte kein SteriPen fehlen

Fazit des SteriPen Test:

- Auf einem längeren Abenteuer oder einer Outdoor Expedition sollte kein SteriPen fehlen. Man sollte dabei sicher gehen, dass man regelmäßig an gutes Trink- oder Quellwasser kommt.

- Der Classic ist dabei für Langzeitreisen, bei denen es nicht auf jedes Gramm im Gepäck ankommt, definitiv die beste Wahl.

- Für kürzere Trips, bei denen man so viel Gewicht sparen will wie möglich, eignet sich der Adventurer Opti und für Reisen, bei denen man sicher ist, dass man immer irgendwie an eine Steckdose oder an Solarstrom kommt ist der Ultra ideal.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

Schreibe einen Kommentar:

Speichere Namen, Email und Webseite im Browser fur zukunftige kommentare