Was sind Verlustängste, woher kommen sie und wie äußern sie sich?

von Heiko Gärtner
22.10.2020 06:56 Uhr

Was sind Verlustängste? Welche Gefühle lösen sie aus? Und worauf sind sie zurückzuführen? Diese Fragen beschäftigen fast jeden Menschen, den Verlustängste gehören wohl zu den Ängsten, die die meisten von uns fast ihr Leben lang begleiten. Wir haben uns das Thema daher einmal genauer angeschaut und einige Antworten für euch zusammengestellt.

Was sind Verlustängste

„Verlustangst“ bezeichnet, bei genauerem Betrachten, das Gefühl perfekt. Es setzt sich zusammen aus „Verlust“ und „Angst“, man hat Angst davor, etwas zu verlieren. Verlustängste machen sich bemerkbar, wenn wir über unsere Beziehungen, Freundschaften, oder den Job nachdenken. Gedanken sind manchmal unsere größten Feinde, denn alles, was wir denken, ist nie wertungsfrei. Bei Ängsten ist es normal, dass sie sich negativ äußern, denn unsere innere Stimme will uns natürlich vor Negativem bewahren. Das äußert sich durch Unwohlsein, Zittern, eine brüchige Stimme, Weinen und eine negative Denkspirale. Für Außenstehende sind die Reaktionen oftmals nicht nachvollziehbar und unverhältnismäßig, nahezu hysterisch. Dabei äußern sich die Symptome je nach Grund der Angst und Alter des Betroffenen oftmals ganz unterschiedlich. Auf der einen Seite haben wir die Mutter, die ihr Kind aus den Augen verloren hat und mit rasendem Herz versucht ihr Kind zu finden bevor diesem etwas zustößt. Auf der anderen Seite den Karrieremann, der zittrig und hitzig mit Gewalt versuchen wird, seinen Job zu halten, koste es was es wolle. Beide haben vollkommen unterschiedliche Gründe und dennoch bleibt es dieselbe Angst.

Häufig stammen unsere Verlustängste bereits aus unserer Kindheit

Häufig stammen unsere Verlustängste bereits aus unserer Kindheit

Woher kommen Verlustängste?

Verlustängste können viele Grundursachen haben. Dennoch gibt es wohl keinen, der sie noch nie durchlebt hat. Denn bereits Babys, die ohne elterliche Liebe, Nahrungsgabe und Aufmerksamkeit nicht überlebensfähig wären, haben sie. Gründe für Verlustängste könnten aber auch Eifersucht auf eine Bekannte/ einen Bekannten des Partners, oder ein Geschwisterteil sein. Auch Selbstzweifel, zu wenig Selbstbewusstsein und Selbstwert fördern Verlustängste, denn die wenigsten Menschen, die sich für die schlimmsten existierenden Menschen halten, werden verstehen können, weshalb der Partner denn bei ihnen bleiben sollte. Eventuell gab es in der Vergangenheit auch schon schmerzvolle Erfahrungen, die noch nicht verarbeitet, unter der Oberfläche für Verlustängste sorgen. Wenn wir beispielsweise schon einmal betrogen wurden, oder in der Kindheit die Trennung unserer Eltern miterleben mussten, wenn es immer hieß, wir seien hässlich und weniger wert, dann neigen wir also mitunter stärker zu Verlustängsten. Das liegt einfach daran, dass wir es gewohnt sind ein geringes Selbstwertgefühl zu haben und auch dass all das, was wir wertschätzen, uns genommen werden könnte.

Oftmals wollen wir uns unsere Ängste nicht ansehen

Oftmals wollen wir uns unsere Ängste nicht ansehen

Wie merkt man es, dass man unter Verlustängsten leidet?

Eventuell gehen Dir Gedanken durch den Kopf, wie „er betrügt mich, es gibt viele hübschere Menschen, die würden eher zu ihm passen.“ oder auch „ich versage jeden Tag in meinem Job, bestimmt werde ich bald gekündigt!“ Du wertest Dich selbst ab. Du gehst von Dingen aus, die in der Zukunft ganz genau so passieren werden, weil es anders in Deiner visuellen Vorstellung gar nicht möglich wäre. Ganz drastisch zeigt sich die Verlustangst auch, wenn Du dicht machst und bei jedem sofort abblockst, oder beginnst Sachen des Partners zu kontrollieren und zu durchsuchen. Du spürst einen Zwang danach, all die Dinge die Dir so eine Angst bereiten mit Gewalt umzulenken. Bei dem Kontrollzwang merkst Du aber nicht, wie Du Dir selbst dabei schadest. Es fühlt sich an, als würdest Du dies aus einer Art Zwang heraus machen und ohne logisch überlegtes Denken. Man nennt das Handeln auch dissoziativen Zustand.

Ein Mann mit intensiven Verlustängsten

Ein Mann mit intensiven Verlustängsten

Die Ursache erkennen

Dir ist bewusst geworden, dass auch Du unter Verlustängsten leidest? Du weißt jedoch den Grund nicht? Hör mal genau in Dich rein und halte Dir Deine Vergangenheit und Deine Gedankensätze vor Augen. All diese Gedanken sind prinzipiell eine Art Selbstgespräch. Wie sehen Deine Selbstgespräche aus? Sagst Du Dir des Öfteren, dass Du das nicht kannst, dass Du nicht wert genug seist? Oder liegt es daran, dass Dich einige Punkte aus Deiner Vergangenheit noch heute unruhig werden lassen? Beschäftige Dich einmal nur mit Dir selbst und begib Dich auf die Suche, Du findest Deine persönliche Ursache.

Nichts wegwerfen zu können ist häufig ebenfalls eine Folge von Verlustangst und Existenzangst

Nichts wegwerfen zu können ist häufig ebenfalls eine Folge von Verlustangst und Existenzangst

Wie kann man dagegen vorbeugen?

Kennst Du Deinen persönlichen Grund, dann hast Du das größte Hindernis überwunden. Je nach Schweregrad können Dir eine Psychotherapie, neue Gedankensätze, Selbstliebe und die Konversation über Deinen Grund helfen. Auch Meditation, Mittel gegen Angst wie z.B. Öle oder Affirmationen, Entspannung und Deinen Fokus in den von Verlustangst geprägten Momenten auf etwas ganz anderes zu lenken, kann Dir eine große Hilfe sein. Tu Dir selbst so gut wie möglich und begegne Dir mit Verständnis und einer liebevollen Art. Behandle Dich wie einen Menschen, den Du sehr liebhast.

Vor dem Verlust eines Beziehungspartners haben wir häufig die größte Angst

Vor dem Verlust eines Beziehungspartners haben wir häufig die größte Angst

Mögliche Hilfe bei Verlustängsten

Wenn Du selbst unter Verlustängsten leidest und diese loswerden, bzw. auflösen möchtest, kannst du uns dazu auch gerne per Mail oder Telefon kontaktieren. Denn über unsere Wildnisschule bieten wir auch Angstbewältigungsseminare an. Außerdem kann es hilfreich sein, einmal einen Blick in unser Buch "Krankheiten auf einen Blick erkennen" zu werfen. Hier gehen wir nicht nur auf die körperlichen Symptome ein, die sich in Verbindung mit unterschiedlichen Ängsten äußern können. Wir zeigen auch verschiedene Wege auf, um Ängste zu lösen und zu überwinden. Darunter auch die Methoden mit Affirmationen und mit der sogenannten Meridian-Energie Technik.
Zuletzt aktualisiert am 18.06.2022 um 10:08 am - Bildquelle der Produktbilder: Affiliate-Programm-Partner. Alle Angaben ohne Gewähr. * Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links, für die wir eine Provision bekommen. Mehrkosten entstehen euch dadurch nicht.
Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

2 Kommentare

  1. Ich habe mir einige Ihrer Beiträge auf dieser Internetseite durchgelesen und ich finde, dass sie sehr informativ ist! Macht weiter so! Rochella Emmerich

  2. Es gibt sicherlich eine Menge über dieses Thema zu lernen. Mir gefallen alle Punkte, die Sie genannt haben. Nedi Rodolfo Osman

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