Die Entscheidung
Pünktlich um 5 Uhr sind wir mit verquollenen Augen aufgestanden, um unsere Blindentour auf die Zugspitze zu treiben. Um 6:45 starteten wir den Aufstieg in Richtung Gipfelkreuz. Zunächst ging es im Slalom steil bergauf durch einen Kiefernwald. Am Geröllfeld angekommen, bekamen wir einen ersten Eindruck auf was für eine Tour wir uns eingelassen hatten. Losgetreten mit unseren Blindenstöcken, polterten faustdicke Felsbrocken in die Tiefe. Heiko versuchte durch schroffe Worte zur Leistungsbereitschaft zu motivieren, weil er Angst um die Zeit hatte, was sich später auch bewahrheitete. Nach zwölfeinhalb Stunden anspruchsvoller Klettersteige, ungesicherter Felshänge, steiler Geröllwüsten und harten Kletterpartien, erreichten wir auf 2950 Meter die Gipfelstation. Die letzten 300 Höhenmeter legten wir dabei in einem heftigem Gewittersturm zurück, der nur 5 m neben uns einschlug und ließ dem barfüßigen Johannes die Haare zu Berge stehen und strömte Tobi und Ninfa in den Fingern. Als wir alle heil und unversehrt oben ankamen, konnten wir es selbst kaum fassen, dass wir diese Tour gemeistert hatten. Erschöpft und glücklich machten wir uns mit der Zugspitzbahn auf unseren Heimweg ins Tal.