Willkommen in der Dunkelheit
Wir sind heute Morgen vor der Olympiaeishalle in Garmisch-Partenkirchen von dramatischer Musik geweckt worden. Es war ein bisschen als wollte die Welt uns auf das Ende des Tageslichts vorbereiten. Wie sich später herausstellte, war es die Kür für einen Eiskunst, die leider nur ein einziges Lied kannte und die Dramatik deswegen immer wieder im Kreis spielte. Nun war der große Augenblick gekommen: Heiko und Tobi nahmen ihre Brillen ab und Ninfa verklebte ihre Augen mit heroischen Augenpflastern in der Grundfarbe rosa mit Einhörnern darauf. Während Heiko und Ninfa die Stellung hielten und auf die Herausforderungen des Tages warteten, machten sich Tobi und Johannes auf die Jagd nach einem Frühstück. Nur wenige Stunden später hatten sie die 800 m bewältigt und kehrten mit reicher Beute zum Stadion zurück. Nach unserem ersten blinden Frühstück machten wir uns auf, um unseren Weg auf die Zugspitze zu planen. Die Dame an der Touristeninformation konnte leider nicht mehr für uns tun, als uns 3 Wegbeschreibungen in die Hand zu drücken und uns mitzuteilen, dass sie selbst die Zugspitze noch nie erklommen hat. Auf die Frage hin, welches der geeignete Weg sei, empfahl sie uns die Bahn. Dass wir blind waren, hat die Dame nicht einmal registriert. Wir vertagten die Entscheidung auf den Abend und beschlossen erst mal baden zu gehen. Wagemutig wagten wir die ersten 300 Höhenmeter blind in steilen Serpentinen den Hang hinauf bis zum Badesee. Die Rentner grüßten freundlich beim Überholen und staunten darüber, dass wir barfuß waren. Oben angekommen durchschritten die 2 eine Blinden eine Auenland gleiche Idylle, während sich die 2 Sehenden aufgrund ihrer Augen mit einer Hotellandschaft begnügen mussten. Hier trafen wir auch Katrin, die uns bei unserer Bergwanderung begleiten wird. Nach einem erfrischendem Bad im Bergsee wurde es dann Zeit für die endgültige Entscheidung. Die Vernunft und die Mädels waren für den mittleren Weg, die Jungs und die Abenteuerlust für die Höllenklamm. Letztlich siegte die Vernunft und so freuen wir uns jetzt über einen 8-stündigen Aufstieg über die österreichische Seite auf den Gipfel der Zugspitze.
Spruch des Tages: Man sieht sich in 7 Tagen.