Hochbeet anlegen für Anfänger - So baust du das ideale Hochbeet

von Shania Tolinka
20.08.2022 07:19 Uhr

Die clevere und gesunde Alternative: Obst, Gemüse und Kräuter aus eigenem Anbau

Sie legen Wert darauf, dass Obst, Gemüse und Kräuter möglichst frisch auf Ihren Teller kommen? Es ist Ihnen wichtig, zu wissen, woher diese stammen? Und Sie möchten ganz nebenbei noch etwas Gutes für die Umwelt tun, indem Sie dazu beitragen, dass lange Lieferketten über Entfernungen von teilweise mehreren tausend Kilometern vermieden werden? Dann sollten Sie darüber nachdenken, selbst zum Gärtner zu werden und Obst, Gemüse und Kräuter direkt bei Ihnen zu Hause anzubauen. Glücklicherweise benötigt man hierfür mittlerweile keinen eigenen Garten mehr, sondern ein paar Blumentöpfe und Blumenkästen reichen bereits aus. Wer gerne mehr Pflanzen anbauen möchte, kann darüber hinaus auch über die Anschaffung eines Hochbeetes nachdenken.

Gärtnern auch auf kleinstem Raum – kein Problem mit dem richtigen Hochbeet

Hochbeete liegen im Trend, und das aus gutem Grund: Aufgrund ihre Höhe ermöglichen sie ein ergonomisches und nahezu ermüdungsfreies Arbeiten. Das ist ideal für alle, die bereits Probleme mit dem Rücken, den Knien oder den Gelenken haben, oder aber solche Probleme möglichst schon im Voraus vermeiden möchten. Auch der Platzbedarf für ein Hochbeet ist sehr gering, eine Fläche von weniger als einem Quadratmeter ist dafür bereits mehr als ausreichend. Somit sind vor allem kleinere Hochbeete beispielsweise ideal für den Einsatz auf dem Balkon oder auf der Terrasse geeignet. Dadurch hat man die Möglichkeit, auch in einer Wohnung in der Stadt Gemüse und andere Pflanzen für die Küche selbst anzubauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Hochbeet einen weitestgehend in sich geschlossenen Mikrokosmos darstellt, was es deutlich erleichtert, die darin angebauten Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Darüber hinaus ist in einem Hochbeet auch eine deutlich reichere Ernte möglich als in einem normalen Beet im Garten – der Grund hierfür ist, dass sich die Erde in einem Hochbeet schneller erwärmt als im Boden und man darin somit über einen längeren Zeitraum Pflanzen anbauen kann.

Vor dem Kauf eines Hochbeets sollte man sich schon einmal überlegen, wie viel Platz man dafür zur Verfügung hat und wo man das Hochbeet später platzieren möchte. Je nachdem, zu welchem Ergebnis man kommt, empfiehlt sich der Kauf eines Hochbeets aus einer dieser drei Kategorien:

Das ideale Hochbeet für Balkon und Terrasse

Die kleinste Variante ist ein Hochbeet, das aus einer Wanne auf vier Beinen besteht. Zum Teil wird ein Hochbeet dieser Art auch als Pflanztisch bezeichnet, da es einem Tisch eben recht ähnlich sieht. In der Regel bestehen diese Hochbeete aus Kunststoff, aus Metall oder aus Holz und sind zu einem Preis von etwa 30 bis 80 Euro erhältlich. Der Zusammenbau dieser Hochbeete ist denkbar einfach und erfordert kein besonderes handwerkliches Geschick, zum Teil sind sie auch bereits von Werk aus fertig montiert. Sobald der Aufbau erfolgt ist, hat man ein Hochbeet mit einer Nutzfläche von etwa 70 mal 30 cm vor sich stehen (Abweichungen nach oben und unten um einige cm sind aber natürlich je nach Modell immer möglich), das nur noch darauf wartet, bepflanzt zu werden. Eine Funktion, die Hochbeete aus Kunststoff und zum Teil auch Hochbeete aus Metall bieten, ist, dass ihre Beine innen hohl sind und auf diese Weise überschüssiges Wasser nach unten abgeleitet werden kann, sodass Staunässe im Hochbeet vermieden wird. Ein äußerst beliebtes und sinnvolles Zubehörteil für Hochbeete dieser Art ist zudem eine Abdeckung aus transparentem, lichtdurchlässigem Kunststoff, die für etwa 20 Euro erhältlich ist. Diese sorgt dafür, dass die Pflanzen im Hochbeet mit genügend Licht versorgt werden, schützt sie aber gleichzeitig vor Kälte, sodass man auch im Winter Pflanzen anbauen kann und beispielsweise sogar an Weihnachten selbst angebauten Salat genießen kann.

Das ideale Hochbeet für den Garten

Eine Alternative dazu sind Hochbeete aus Metall oder aus Holz, welche auf dem Boden stehen und somit über keine Beine verfügen. Solche Hochbeete sind entweder als Komplettset erhältlich oder in Form mehrerer identischer Sets, wobei mit jedem einzelnen Set eine Höhe von jeweils 20 bis 30 cm erreicht werden kann. Ganz egal, wofür man sich letztlich entscheidet, sollte man für solch ein Hochbeet mit Gesamtkosten von etwa 100 Euro rechnen. Da ein Hochbeet dieser Art üblicherweise über eine Nutzfläche mit Maßen zwischen 80 mal 80 cm und 100 mal 100 cm verfügt, können darin zwar deutlich mehr Pflanzen angebaut werden, für den Einsatz auf dem Balkon ist solch ein Hochbeet aufgrund seiner Größe und nicht zuletzt auch wegen seines Gewichts allerdings weniger geeignet. Zusätzlich sollte man darauf achten, dass zum Schutz vor Tieren wie zum Beispiel Wühlmäusen auf der Unterseite des Hochbeets ein Gitter eingebaut wird. Wichtig ist zudem, dass es bei Hochbeeten dieser Art durchaus knifflig sein kann, eine passende Abdeckung dafür zu finden, was vor allem an der recht großen Grundfläche liegt. Sofern das Hochbeet nicht nur vom Frühjahr bis zum Herbst genutzt werden soll, sondern über das ganze Jahr hinweg, führt leider kein Weg an einer solchen Abdeckung vorbei – dementsprechend sollte man das Hochbeet und die Abdeckung wenn möglich zeitgleich kaufen, da man andernfalls bereits an eine bestimmte Größe gebunden wäre.

Das ideale Hochbeet für alle, die es individuell mögen

Wer es exklusiver mag oder ein Hochbeet mit individuellen Maßen haben möchte, der sollte zudem darüber nachdenken, bei entsprechendem handwerklichem Geschick selbst ein Hochbeet zu planen und zu bauen. Neben den bereits erwähnten Materialien wie Metall und Holz kommen zum Beispiel auch Steine, die übereinander geschichtet oder in Gabionen (Gitterkästen) gefüllt werden, infrage – je nach Material ist somit eine naturnahe Gestaltung möglich. Der größte Vorteil individuell geplanter Hochbeete ist allerdings, dass man ihre Größe je nach Wunsch anpassen kann, sodass man auch ungünstig geschnittene Ecken und Winkel auf dem eigenen Grundstück geschickt nutzen kann. Ein Nachteil ist hingegen – wie schon bei der zuvor genannten Variante –, dass es bei individuell geplanten Hochbeeten äußerst schwierig ist, eine passende Abdeckung zu finden, um das Hochbeet ganzjährig nutzen zu können, sodass man auch hier selbst tätig werden muss.

Die passende Erde...

Ist das passende Hochbeet gefunden und aufgebaut, können auch schon die Pflanzen eingesetzt werden. Als Substrat sollte man spezielle Gemüse-, Kräuter- oder Anzuchterde verwenden, da diese von ihrer Zusammensetzung her bestens auf die entsprechenden Pflanzen abgestimmt ist und in den ersten Wochen auch nicht gesondert gedüngt werden muss. Pro Liter Erde sollte man mit Kosten von circa 0,20 bis 0,30 Euro rechnen, den ungefähren Bedarf an Erde kann man schnell und einfach berechnen, indem man das Hochbeet ausmisst und dessen Volumen berechnet, indem man die Länge, Tiefe und Höhe miteinander multipliziert.

...und die passenden Pflanzen fürs Hochbeet

Bei der Auswahl der Pflanzen ist natürlich primär der persönliche Geschmack von Bedeutung, man sollte aber auch auf deren individuelle Bedürfnisse wie den Standort achten, damit sie möglichst gut wachsen und gedeihen können, was letztlich selbstverständlich auch zu einer besseren Ernte führt. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man beachten sollte, ist zudem, dass sich benachbarte Pflanzen unterschiedlich gut miteinander verstehen; während sich einige Pflanzen gegenseitig positiv beeinflussen, üben andere Pflanzen einen negativen Einfluss aufeinander aus. Nähere Informationen zu den „Nachbarschaftsverhältnissen“ der verschiedenen Pflanzen findet man unter anderem im Internet, aber auch auf dem Saatgutbeutel beziehungsweise auf der Pflanzenkarte, welche der Pflanze beiliegt.

Beim Kauf der Pflanzen gibt es zwei Möglichkeiten, in welcher Form man diese erwerben kann: entweder in Form von Saatgut oder aber als bereits gewachsene Pflanze. Saatgut bringt den Vorteil mit sich, dass man zu einem Preis zwischen 1,50 und 5,00 Euro Samen für etwa 50 bis 200 Pflanzen erhält (die tatsächliche Menge hängt davon ab, um welche Pflanze es sich dabei handelt). Ein Nachteil ist hingegen, dass man die Pflanzen selbst heranziehen muss, was faszinierend ist, jedoch auch einen gewissen Aufwand mit sich bringt. Bereits gewachsene Pflanzen bieten hingegen den großen Vorteil, dass man sie nicht mehr heranziehen muss, sondern sie unmittelbar nach dem Kauf ins Hochbeet einpflanzen kann. Dafür sind die Kosten pro Pflanze allerdings höher als bei Saatgut – Gemüsepflanzen sind zu Preisen ab jeweils etwa 0,25 Euro erhältlich, die Preise für Obstpflanzen beginnen bei circa 0,50 Euro pro Stück und für Kräuter sollte man mit Kosten ab etwa 2,00 Euro pro Pflanze rechnen. Je nachdem, welche Mengen man kauft und zu welcher Jahreszeit man die Pflanzen erwirbt, können die Preise aber selbstverständlich auch variieren und sind deshalb nur als Richtwert zu verstehen. Generell sind übrigens nicht nur Gartenmärkte eine gute Adresse, um Pflanzen fürs Hochbeet zu erwerben, sondern auch im Internet findet man zahlreiche Shops, über die man seine Wunsch-Pflanzen fürs Hochbeet beziehen kann.

Fazit

Je nach Pflanze – und davon abhängig, in welcher Form man die Pflanzen erworben hat – dauert es dann in der Regel vier bis sechs Wochen, bis die ersten Früchte reif sind und geerntet werden können. Für die Ernte sollte man etwas mehr Zeit einkalkulieren, da man die Pflanzen ja nicht verletzen möchte, ansonsten genügt es aber, die Pflanzen täglich mit frischem Wasser zu gießen und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen. Das zeigt, dass das Gärtnern kein zeitintensives und auch kein teures Hobby sein muss, und somit jedem, der Interesse daran hat, offen steht.

Bildquellen:

© Sonja Birkelbach - Adobe-Stock
Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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