Tipps zur Orientierung in der Wildnis

von Shania Tolinka
10.04.2014 12:13 Uhr

AUF DEM HOLZWEG? TIPPS ZUR ORIENTIERUNG IN DER WILDNIS

Wer beim nächsten Ausflug in die Wildnis vor lauter Bäumen den Wald (und den Weg) nicht mehr sieht, braucht diese Orientierungstipps

 
Auch nachts gibt es eine Orientierung in der Wildnis

Auch nachts gibt es eine Orientierung in der Wildnis

A. ROUTE PLANEN

Bevor Sie losgehen, besorgen Sie sich Karten, in die Sie Ihre Wanderroute  eintragen. Sehr detailreich für die Orientierung in der Wildnis sind topografische Freizeitkarten (fürs Wandern oder Radfahren) der jeweiligen Region. Planen Sie Ihre Strecke möglichst auf Wanderwegen - die sind im Gelände meist sehr gut ausgeschildert und farbig markiert. Ganz wichtig: Holen Sie die Karte lieber öfter als zu selten hervor und überprüfen Sie, ob Sie noch auf Kurs sind.

 
Besser einmal zu oft als einmal zu wenig in die Karte gesehen

Besser einmal zu oft als einmal zu wenig in die Karte gesehen

B. BEINE BEOBACHTEN

Es gibt mal keinen Pfad? Beim Querfeldein laufen passiert es rasch, dass Sie im Kreis rennen. Grund: „Wie bei den Händen, gibt's immer auch ein Bein, das kräftiger ist und uns quasi in eine Richtung dirigiert", erklärt Heiko Gärtner, Wildnis- und Naturpädagoge aus Neumarkt (www.heiko-gaertner.de). Die Chance zur Orientierung in der Wildnis bieten Sonne, Mond und Sterne. Und: Eingänge von Ameisenhaufen weisen meist Richtung Süden.

 
orientierung

Ein Kompass zur Orientierung

C. RUHE BEWAHREN

Sind Sie völlig orientierungslos, gilt: Augen offen halten.

Lichter können auf eine nahe Siedlung, Geräusche auf eine Straße  hindeuten. Selbst ein Rinnsal kann helfen: „Wer dem Wasser bis zu einem Bach und dann zu einem Fluss folgt, wird irgendwann auf Häuser treffen", erklärt Gärtner.

Landmarken wie Seen, Flüsse, Brücken und Kirchen lassen sich auf der Karte am einfachsten wiederfinden. So können Sie Ihren Standort identifizieren.

     

Zusätzliche Orientierungstipps:

Freistehende Bäume neigen sich in der Natur oft in östliche Richtung. Auch der Baumstamm gibt Aufschluss auf die Himmelsrichtung, denn die Wetterseite, also die Seite des Baumes, der nach Westen zeigt, ist in aller Regel von deutlich mehr Moos bewachsen als der Rest des Stammes. Auch der Stand der Sonne in Verbindung mit der aktuellen Tageszeit gibt zur Orientierung in der Wildnis Hinweise auf die Himmelsrichtung.

Nachts kann man sich sehr einfach an den Sternen, Sternbildern und am Nordstern orientieren. So ist es auch ohne Kompass in der Nacht kein Problem, die Himmelsrichtungen finden. Was tagsüber die Orientierung nach der Sonne ist, das ist nachts die Orientierung nach den Sternen. Mithilfe der Sternbilder und dem Polarstern findet ihr euren Weg gewiss.

In der Grundschule wird die Orientierung mit natürlichen Hilfsmitteln vermittelt. Damit sich die Kinder besser orientieren können, sind auf vielen Karten die Himmelsrichtungen mit einer Windrose eingezeichnet. Fehlen die Himmelsrichtungen, so gilt immer: Auf Karten ist oben Norden und unten Süden, links Westen und rechts Osten.

Das perfekte Orientieren im Gelände ist ebenfalls ein wichtiger Teil einer Grundausbildung bei der Bundeswehr. Ohne Handy, nur mit Karte und Kompass, lernen die Soldatinnen und Soldaten, ihr Ziel zu finden. Für die Orientierung mit Kompass gibt es zwei Möglichkeiten – entweder man kann sein Ziel im Gelände sehen, und peilt es an, oder man nutzt ihn in Kombination mit einer Karte.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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