Leckerer Couscous: Ein Geschenk des Himmels

von Shania Tolinka
06.11.2021 07:42 Uhr

Leckerer Couscous: Ein Geschenk des Himmels

Die kleinen hellgelben Kügelchen sind unglaublich vielseitig – kaum ein Gericht, das nicht mit dem feinen Weizengrieß zubereitet werden könnte: Suppen und Eintöpfe füllen wohltuend den Magen, im Sommer ergeben Salate mit Couscous eine erfrischende Mahlzeit. Als fluffige, leichte Beilage funktioniert Couscous sowieso und die Puristen genießen ihn auch gerne pur, mit etwas Butter oder Öl und leicht gesalzen. Couscous ergibt auch ein feines Frühstück und schmeckt in süßen Kombinationen zum Frühstück so gut wie als leckeres Dessert. Ob nun wirklich Couscous als Himmelsgabe in Form von Engelstränen zu hungernden Berbern herabfiel, wie es eine Legende berichtet? In jedem Fall ist Couscous eine leckere Möglichkeit, schnell satt zu werden! Hier erfahrt ihr mehr darüber, welche Zubereitungsarten möglich sind und dass sich Couscous sogar ohne Kochen zubereiten lässt. Couscous ist ein idealer Reisebegleiter: Unkompliziert und flexibel!

Aber woher stammt Couscous eigentlich? Und was ist mit Bulgur?

Die Heimat des Couscous ist Nordafrika: Dort ist er im gesamten Maghreb verbreitet, zu dem im weiteren Sinne neben Tunesien, Algerien, Marokko und der Westsahara auch Libyen und Mauretanien zählen. Bei der Herstellung wird Hartweizen gemahlen, so dass kleine Grießkügelchen entstehen. Diese feuchtet man an, rollt sie anschließend zu Kügelchen und lässt sie trocknen. Bulgur wird eher im Vorderen Orient gegessen – vor allem im Libanon, im Iran und in Teilen der Türkei. Er unterscheidet sich in der Herstellung von Couscous: Hier werden die Weizenkörner zuerst gedämpft, dann langsam getrocknet und schließlich zerkleinert. Gemeinsam ist beiden neben der schnellen Zubereitung, dass sie neben reichlich Mineralstoffen wie Magnesium und Eisen auch Ballaststoffe und Vitamine der B-Gruppe auf den Teller bringen. Couscous schmeckt etwas milder und feiner, Bulgur kräftiger und nussiger.

Ob Couscous, Bulgur oder auch Buchweizen. Alle Sorten sind sehr gesund und nahrhaft!

Ob Couscous, Bulgur oder auch Buchweizen. Alle Sorten sind sehr gesund und nahrhaft!

 

Couscous passt immer: Teil 1 – Süßes Frühstück

Ein feiner Brei zum Frühstück hilft gegen den ersten kleinen Hunger, sorgt für ein angenehmes Gefühl im Magen und ist nicht zu schwer. Genau das Richtige, um morgens in Schwung zu kommen. Das Gute daran: Das Couscous-Frühstück kann warm oder kalt zubereitet werden – mit oder ohne Kochen. Je nachdem, welche Mittel zur Verfügung stehen und worauf ihr Lust habt.

Für eine Frühstücksportion braucht ihr:

  • 40g Couscous
  • 75 ml Wasser
  • 2 Esslöffel Joghurt
  • Je eine Handvoll Orange, geschält und in kleinen Stücken und Granatapfelkerne
  • etwas Zimt und/oder Vanille
  • wer mag: Honig, Dattel- oder Agavensirup zum Süßen
 

Die Zubereitung ohne Kochen startet am Vorabend: Couscous in eine Schale geben und in Wasser einweichen. Die oben angegebene Menge entspricht einer Espressotasse und der 1,5 – fachen Menge Wasser. Über Nacht saugt der Couscous die Flüssigkeit vollständig auf und ist verzehr bereit. Morgens einfach die kleinen Kügelchen etwas auflockern, Joghurt und das Obst darüber geben. Wer’s gerne süß mag, kann entweder noch kleingeschnittene Datteln hinzufügen oder mit Honig, Dattel- oder Agavensirup nachhelfen. Etwas Zimt darüber – und genießen! Verrühren oder nicht? Einfach ausprobieren!

Für ein warmes Couscous-Frühstück übergießt ihr den Couscous mit der entsprechenden Menge kochendem Wasser und lasst ihn 15 Minuten stehen. Dann geht’s genauso weiter wie oben. Natürlich könnt ihr die Zutaten variieren, je nach Jahreszeit und verfügbaren Zutaten. Lecker schmecken zum Beispiel auch leicht angeröstete Mandeln oder eingeweichtes Trockenobst wie Aprikosen oder Feigen dazu. Winterlich wird das Frühstück mit etwas Apfel- oder Pflaumenmus, natürlich darf auch hier der Zimt nicht fehlen! Vielleicht kommen sogar noch etwas Kardamom und Gewürznelke dazu? Anregend und aromatisch zugleich schmeckt dazu ein Kaffeekirschentee, der aus den getrockneten Hüllen der Kaffeekirschen zubereitet wird. Sein Koffeingehalt entspricht in etwa dem von Kaffee und er lässt sich wunderbar mit Gewürzen und einem Schuss Milch verfeinern.

So sieht das fertige süße Frühstück mit dem leckeren Couscous als Gericht aus.

So sieht das fertige süße Frühstück mit dem leckeren Couscous als Gericht aus.

 

Couscous: Reif für eine Hauptrolle

Natürlich ist das Schöne an Couscous seine Unkompliziertheit. Aber: Es lohnt sich durchaus, ihm etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken! Speziell aus der maghrebinischen Kochtradition stammt noch eine weitere Zubereitungsart für Couscous: das Dämpfen. Idealerweise besitzt man eine Couscousière dafür. Sie besteht aus zwei übereinander angeordneten Töpfen: Im unteren schmurgelt ein leckeres Ragout vor sich hin und im feinst gelochten Topf darüber gart derweil der Couscous im entstehenden Kochdampf. Das hat den Vorteil, dass nur eine Feuerstelle benötigt wird und der Couscous zugleich ein wunderbares Aroma erhält. Von Zeit zu Zeit sollten die Getreidekügelchen ein wenig aufgelockert werden, damit sie nicht verklumpen. Traditionelle Rezepte sehen sogar vor, dass das Ragout ruhig mehrere Stunden kochen darf und der Couscous alle 15 Minuten ein wenig aufgeschüttelt und gelockert wird. Für diesen Zweck wird allerdings auch kein vorgegarter Couscous verwendet, wie du ihn im Supermarkt kaufen kannst.

Wer keine Couscousière besitzt, kann entweder versuchen, mit einem großen Topf und einem passenden Sieb zu arbeiten, das während des Kochens hineingehängt wird. Alternativ funktioniert eventuell auch ein Dampfkochtopf mit Einsatz. Falls die Öffnungen zu groß für die Couscous-Kügelchen sind, kann der Einsatz auch mit einem sauberen Küchentuch ausgelegt werden.

Tipp: Wer Couscous als Beilage lieber separat zubereiten möchte, sollte einmal ausprobieren, ihn vor dem Übergießen mit Wasser vorzubehandeln. Etwas gesalzene Butter oder feines Olivenöl gründlich mit den feinen Körnchen verkneten und dann mit dem kochenden Wasser oder der Brühe vermischen und ausquellen lassen.

Nach dem Aufquellen kann der Couscous sofort als Salat zubereitet werden.

Nach dem Aufquellen kann der Couscous sofort als Salat zubereitet werden.

 

Couscous passt immer: Teil 2 - Pikantes Hauptgericht

Wir kochen: Couscous mit Hühnchen und Merguez

Olivenöl schmeckt zum Anbraten einfach am besten.

Olivenöl oder wahlweise Kokosnussöl schmeckt zum Anbraten einfach am besten.

Um vier Personen satt und glücklich zu machen braucht ihr:

  • 3 Hähnchenbrustfilets
  • 6 Merguez-Würstchen
  • 2-3 Zwiebeln, in kleinen Stücken
  • 4-5 Knoblauchzehen, gehackt
  • 3 Karotten, in Scheiben
  • 2 Tomaten, gewürfelt
  • 1 mittelgroße Zucchini, halbiert und in Scheiben
  • Olivenöl zum Anbraten, Salz, Pfeffer, Ras el Hanout, Paprika, Chili, Harissa und Kreuzkümmel zum Abschmecken

Als Beilage: 300g Couscous, ca. 1 Teelöffel Salz, etwa 25g weiche Butter

 

Die Zubereitung ist sehr unkompliziert und wer nicht gerne spült, kann alles in einem Topf erledigen:

Die Merguez in jeweils drei Stücke schneiden. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und die Würstchen darin kräftig von allen Seiten anbraten. Herausnehmen und beiseite stellen. Jedes Hähnchenbrustfilet in 4–5 Stücke schneiden und im gleichen Olivenöl anbraten, wenden und salzen und pfeffern. Zu diesem Zeitpunkt schon etwas Ras el Hanout auf das Fleisch zu stäuben kann nicht schaden. Je nach Topfgröße ist es besser, das Anbraten auf mehrere Rationen zu verteilen. Das Fleisch herausnehmen und ebenfalls beiseite stellen. Nun kommen Zwiebeln und Knoblauch ins Öl und werden goldbraun gebrutzelt, anschließend Karotten und Tomaten. Gut umrühren. Wenn alles schön angebraten ist, wird mit 600ml Wasser aufgegossen. Dann einen Esslöffel Harissa unterrühren und den Sud mit Gewürzen schon mal abschmecken und aufkochen.

Nun kommen Fleisch und Würstchen hinzu und alles wird gut vermischt. Lasst es einmal schön aufkochen und dann auf kleiner Hitze etwa 45 Minuten köcheln. Gegen Ende der Kochzeit die Zucchini hinzufügen – je nachdem wie dick die halbierten Scheiben geschnitten sind, brauchen die meist nicht mehr als 5 Minuten und haben dann noch etwas Biss.

Jetzt den Couscous zubereiten – hier probieren wir mal die haptische Variante aus. Die trockenen Kügelchen gründlich mit der weichen Butter und dem Salz verkneten und mit 400 ml kochendem Wasser übergießen, umrühren und abdecken. Nach 5–6 Minuten aufdecken, mit einer Gabel etwas auflockern und servieren. Euer Ragout mit Hähnchen, Gemüse und Merguez sollte inzwischen auch fertig sein – wer mag, kann die Soße etwas binden. Ein letztes Mal abschmecken – und servieren.

Harissa sollte am besten in Griffweite stehen, damit lässt sich’s nämlich prima nachschärfen. Angerichtet wird folgendermaßen: Einen ordentlichen Berg Couscous auf den Teller häufen, in die Mitte eine Mulde drücken (erinnert optisch an den Krater eines Vulkans) und leckeres Ragout hineinfüllen.

So sieht das fertige Gericht Couscous mit Hühnchen und Merguez auf dem Teller aus.

So sieht das fertige Gericht Couscous mit Hühnchen und Merguez auf dem Teller aus.

 

Durch das gemeinsame Schmurgeln mit den Merguez erhalten Fleisch und Gemüse ein herrliches Aroma. Wer lieber eine fleischlose Variante zubereiten möchte, fügt einfach noch weitere Gemüsesorten dazu, Auberginen und Paprika könnten sich hier gut machen. Vielleicht auch Champignons? Denkbar sind auch Hülsenfrüchte, wie rote Linsen oder Kichererbsen. Gemeinsam mit dem luftig-lockeren Couscous erhaltet ihr in jedem Fall ein Wohlfühl-Essen, das zudem noch unkompliziert in der Zubereitung ist.

 

Lasst es euch schmecken!

 

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Zuletzt aktualisiert am 18.06.2022 um 2:03 pm - Bildquelle der Produktbilder: Affiliate-Programm-Partner. Alle Angaben ohne Gewähr. * Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links, für die wir eine Provision bekommen. Mehrkosten entstehen euch dadurch nicht.
 

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Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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