Feuer anblasen erinnert mich schon wieder an meine Fußblase

von Heiko Gärtner
04.08.2010 00:01 Uhr

Die Rohhaut als Isomatten Ersatz stinkt zum Himmel. Mich umgarnt die ganze Nacht der Duft eines nassen Fuchses. Die Nachttemperatur hatte um zwei Uhr morgens stolze drei Grad. Langsam, aber sicher erreichen wir Extreme, auf die das Material nicht abgestimmt ist. Heute hätten wir den eigentlichen Pilgerweg mit 800 km bezwungen. Genau so fühlen wir uns auch. Wir haben nicht nur Wasser in den Blasen an den Füßen, sondern auch Wasser in den Augen vor Schmerzen. Ich schleppe mich langsam jeden Schritt als wäre es der Letzte. Raphaelas Knie schmerzt wie die Hölle. Wir bezeichnen uns nur noch als Invaliden Pilgertruppe. In der Kirche hört man ja immer, man muss leiden, bevor man erlöst wird. Das haben wir also hinter uns. *Lach*. Aber Blasen haben auch was Positives. Man hat immer eine Notreserve zum Trinken dabei. Sarkasmus ist des Pilgers täglich Brot.

Spruch des Tages: Und es gibt doch eine Blase auf der Blase. Ab und zu entdeckt man auch Neuheiten auf dem Glaubensweg. Wer hätte geglaubt, dass es ein Blasenhochhaus gibt.

Km-stand 796

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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