Alles über Shania Tolinka
Servus! Ich bin Shania Tolinka, das neueste Mitglied der Lebensabenteurer. Damit ihr ein wenig eine Idee davon bekommt, wer ich bin, wie es dazu kam, dass ich mich entschloss mit Franz und Heiko um die Welt zu wandern und was mich alles geprägt hat, stelle ich mich hier ein wenig genauer vor.
Meine Kindheit und Jugend
Ich wurde 1983 mit dem bürgerlichen Namen Heidi Reindl in Neumarkt in der Oberpfalz geboren und wuchs in einem kleinen abgelegenen Dorf namens Döllwang auf. Nach außen hin verlebte ich dort eine harmonische und glückliche Kindheit.
Von Grund auf falsch
Jedenfalls dachte ich das, denn damals hätte ich selbst nicht sagen können, dass hier etwas nicht stimmte. Dennoch gab es da etwas in meinem Inneren, das permanent brodelte. Etwas, das dafür sorgte, dass ich nie so glücklich und zufrieden mit mir und meinem Leben war, wie ich es rein objektiv betrachtet hätte sein müssen. Erst viele Jahre später erkannte ich, dass dies von einem permanenten, unterschwelligen Gefühl herstammte. Einem Gefühl, dass ich von Grund auf nicht richtig war. Es lag nicht daran, dass ich hin und wieder mal etwas falsch machte, oder dass ich bestimmte Dinge nicht konnte. Es war vielmehr so, als mache es überhaupt keinen Unterschied, was ich tat, denn es schien niemals richtig zu sein. Ich spürte es, konnte es aber nicht einordnen und daher auch nicht in Worte fassen.
Ich hätte ein Junge sein sollen
Wieder dauerte es einen langen Zeitraum, bis mir bewusst wurde, dass es dabei um die Grundeinstellungen meiner Eltern und insbesondere meines Vaters ging. Denn dieser hatte sich immer einen Jungen gewünscht. Dementsprechend enttäuscht war er zu sehen, dass er eine Tochter bekommen hatte. Er versuchte, seine Erwartungshaltung zu verbergen und er warf mir niemals direkt vor, dass ich ihn allein durch meine Weiblichkeit enttäuscht hatte. Doch unterschwellig spürte ich es genau, auch wenn ich es nie ausdrücken konnte.
Der innere Konflikt: Bin ich die, die ich bin oder der, der ich sein soll?
Meiner kindlichen Logik folgend versuchte ich daher, meinen Vater stolz zu machen, indem ich so gut wie möglich ein Junge wurde. Solange ich klein war, funktionierte dies noch einigermaßen, ohne dass ich dabei mich selbst verleugnen musste. Anders wurde es jedoch, als ich in die Pubertät kam, und mich nun eigentlich zur Frau hätte entwickeln sollen. Ein gutes Stück weit tat ich das auch, denn auf der bewussten Ebene, wollte ich ja eine Frau sein. Meine unterbewussten Ängste davor, vom Vater verstoßen zu werden, weil ich seiner Vorstellung nicht entsprach, sorgten jedoch dafür, dass ich mir körperlich wie auch geistig und emotional alles aberkannte, was mich wirklich eindeutig als Frau ausgezeichnet hätte. Besonders deutlich wurde dies in Form meiner kaum entwickelten Brust und meines sehr jungenhaften Auftretens.
Mit 15 brach ich dann meine Schullaufbahn ab und machte eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in einem Neumarkter Modehaus und einem Campingausstatter. Bei Letzterem begann ich dann auch zu arbeiten.
Bruch mit den Eltern und Abrutschen in die Negativität
Rund zwei Jahre später kam es zu einem schweren Bruch mit meinem Elternhaus. Ein Bruch, der mich sehr stark mitnahm. Vor allem auch deshalb, weil er mich damals eiskalt erwischte.
Beim Essenstisch warf mein Vater die Frage in den Raum, wann ich denn nun endlich einmal ausziehen und ihm nicht mehr auf der Tasche liegen wolle. In diesem Moment kam dieser Aufruf ohne jede Vorwarnung. Gleichzeitig war er natürlich auch genau das, was ich all die Jahre bereits unterbewusst gefürchtet hatte: "Irgendwann wird mich mein Vater verstoßen, weil ich einfach nicht richtig bin, wie ich bin!"
Vom Regen in die Traufe
Ohne recht zu wissen, wo ich hin nun gehen sollte, zog ich in die Wohnung meines damaligen Freundes. Leider entpuppte sich die Beziehung jedoch als grundlegend destruktiv und machte alles nur noch schlimmer. Denn auch der „Freund“ war zutiefst in psychische Themen verstrickt, aus denen er sich nicht befreien konnte. Wir waren also gewissermaßen wie zwei Steine, die man über Bord geworfen hatte, und die sich aneinander krallten, in der Hoffnung dadurch nicht unterzugehen. So begann eine Negativspirale, die beim Ausprobieren verschiedener Drogen anfing und die mich sogar bis in die Prostitution und die Fänge eines Vergewaltigers führte.
Wie in einem schlechten Film
All diese Zeit kommt mir nun im Nachhinein jedoch nicht wie eine real erlebte Phase meines Lebens vor. Auch während ich mich noch darin befand, hatte ich sie nie wirklich so empfunden. Es war stets viel mehr wie eine Art Kinofilm gewesen, bei dem ich diese Heidi Reindl auf der Leinwand verfolgen konnte, ohne aber in der Lage zu sein, selber einzugreifen.
Irgendwann in dieser Zeit traf ich auch das erste Mal auf Heiko. Bereits damals spürte ich eine gewisse Anziehung und so etwas wie eine tiefe Verbindung. Ich spürte aber auch, dass ich in diesem Moment nicht bereit war, mich auf ihn einzulassen. Und ich weiß, dass es ihm zu diesem Zeitpunkt genauso ging.
Messejobs, Modeln und Arbeiten für den Vater
So verloren Heiko und ich uns nach nur einem einzigen Tag wieder aus den Augen und ich kehrte zurück in meine traumähnliche Filmwelt, in der mich die Negativspirale immer weiter und weiter nach unten führte. Um mich über Wasser halten zu können, begann ich Geld mit Messejobs und Modellaufträgen zu verdienen.
Nebenbei schloss ich meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau ab und arbeitete zusätzlich als Buchhalterin in der Arbeit meines Vaters. Letzteres stellte sich später auch nur wieder als ein weiterer Versuch heraus, meinem Vater zu gefallen und ihn stolz zu machen. Was mit natürlich nie gelang. Stattdessen setzte sich die Reihe von traumatisierenden Erlebnissen fort. Sie führte schließlich so weit, dass ich aus Angst, meinen Vater um finanzielle Unterstützung zu bitten, auf ein Angebot einem Escort Service einging und mich so als Prostituierte verkaufte. Und als wäre dies allein nicht schon genug gewesen, manövrierte ich mich kurz darauf in eine Situation, in der ich an einen Vergewaltiger geriet.
Der Umschwung: Start in ein neues Leben
2012 kam es dann zu einem erneuten Treffen mit Heiko, den ich nun wieder von neuem kennenlernte. Denn zu diesem Zeitpunkt konnte sich keiner von uns beiden an das erste Treffen zurückerinnern. Dabei entstand nun aber eine Freundschaft, die seither anhält und sich im Laufe der Zeit immer mehr vertiefte und verfestigte. Als Heiko und Franz 2014 aufbrachen, war ich sogar schon kurz davor zu sagen, dass ich einfach mitkäme. Tatsächlich besuchte ich die beiden Weltreisenden dann auch ein gutes halbes Jahr später in Portugal und bereits ein weiteres halbes darauf in Italien. Es kam zu langen und intensiven Gesprächen, bei denen mir immer klarer und bewusster wurde, dass ich in einer Scheinwelt gefangen war, in der ich nicht ich selbst sein konnte.
Das Schicksal selbst in die Hand nehmen
Ich beschloss daher unabhängig von den beiden Weltreisenden zu Hause meine eigene Wandlungsreise zu unternehmen. Als Erstes unterzog ich mich einer Hypnosetherapie, um die inneren Konflikte aufzuarbeiten. Zudem begann ich damit, mich auch körperlich so weit zu wandeln, dass ich nicht mehr dem vermeintlichen Wunschbild meines Vaters entsprach, sondern dem Bild, das ich selbst in meinem tiefsten Inneren von mir sehen konnte.
Die folgenden Jahre wurden zu einer Achterbahn der Gefühle, bei dem ich stetig neue Fortschritte machte und immer mehr erkannte, wer ich vom Herzen her war. Gleichzeitig hatte ich aber auch immer wieder mit derben Rückschlägen zu kämpfen. Teilweise glaubte ich sogar, vollkommen auf der Stelle zu treten. Wie oft ich kurz davor was, jede Hoffnung aufzugeben, kann ich nun kaum noch sagen.
Aufbruch ins Abenteuer des Lebens
Ich war geistig und seelisch auf eine Abenteuerfahrt aufgebrochen. Eine Reise, bei der ich bewusst die schützenden Hafenmauern der Scheinwelt meiner Eltern hinter mir gelassen hatte. Nun musste ich lernen, mit einer zum Teil tobenden und wütenden See umzugehen. Dazu gehörte auch, dass ich schließlich den Kontakt zu meinen Eltern vollkommen abbrach. Als mir klar wurde, dass diese trotz gegenteiliger Behauptungen noch immer alles daran setzten, mich als das jungenhafte Kind festzuhalten, das ich stets zu sein versucht hatte, war dies für mich die einzig mögliche Konsequenz. Es war ein Befreiungsschlag, bei dem ich zum ersten Mal begann, die dicken Fesseln zu lösen, die mich festhielten, seit sich meine ersten Embryonalzellen in Richtung eines weiblichen Wesens entwickelt hatten.
Der Wandel von Heidi Reindl in Shania Tolinka
Um genau dieses Scheinbild, das niemals wirklich ein Teil von mir war, ein für alle Mal hinter mir zu lassen, legte ich schließlich den Namen Heidi Reindl ab und nahm den Namen Shania Tolinka an. Auch sonst musste ich nun vor allem Loslassen lernen. Angefangen von Familie und Freunden über Geld, Wertsachen, Wohnorte bis hin zu Glaubenssätzen und Überzeugungen. Gleichzeitig durfte ich aber auch vieles Neues lernen. Ich ließ mich zur Reflexzonentherapeutin ausbilden, trainierte mich in verschiedenen Kampfsportarten und machte erste Erfahrungen in Sachen „autark Leben“. Dabei wohnte ich unter anderem für rund zwei Jahre in einem Campervan.
Ein neues Herdenmitglied
Nun stehe ich kurz davor, diese Zwischenreise ins eigene ICH abzuschließen. Damit bin ich dann auch bereit, mich der Lebensabenteuer-Herde dauerhaft anzuschließen und selbst zu Wanderheilerin und Webnomadin zu werden. Wie es von hier aus weitergeht, werde ich euch schon bald in weiteren Artikeln erzählen.
Wenn ihr bereits jetzt mehr von mir lesen möchtet, könnt ihr einmal einen Blick in die folgenden Artikel werfen:
Herzliche Grüße
Eure Shania Tolinka