Was für eine Nacht
Was für eine Nacht! Ich hatte schon im Gefühl, das ein Unwetter naht. Aber das, was an diesem Abend kam, übertraf sogar das Schreckensgewitter in Neuseeland. Innerhalb von wenigen Augenblicken fegte ein Sturm über das dämmrige Hügelland, dass es mein Tarp mit einem Hauch zu Boden drückte und ich befürchten musste, dass es der Sturm und das Gewitter in 1000 Teile zerreißt. So viel zum Thema, ich bin ein normaler Pilger. Lach. Ich raus aus meinem Schlafsack wie von der Tarantel gestochen. Hab mir als Erstes die Klamotten vom Leib gerissen und in den Rucksack gesteckt, sodass sie trocken bleiben und dann ab um eine Schutzunterkunft zu finden. In rund 400 Meter fand ich eine kleine Höhle. Da dachte ich mir, das wird deine Notunterkunft. Also zurück so schnell es geht und retten was zu retten ist. Alles und ich betone alles, war getränkt von Wasser. Zuerst brachte ich meine Kamera und meinen Rucksack mit den Schlafsachen in Sicherheit. Dann versuchte ich unter den tobenden Windmassen das Tarp zu retten, was noch von einem einzigen Hering gehalten wurde. Nach zwanzig Minuten war ich in meiner neuen Bleibe. Was für ein Erlebnis. Das passiert einem nur, wenn man sich nicht von der Natur abschneidet und in der Herberge schläft. Die Blitze waren einfach nur fantastisch und zur späten Stunde gesellte sich noch eine Fledermaus zu mir und hing sich an meinen zum Trocknen auf gehangenen Pulli fest. Ich liebe die Mächtigkeit der Natur. Dagegen sind wir machtlos.
Spruch des Tages: Jedes Gewitter reinigt auch. Ich habe bei der Reinigung zwei Packsäcke verloren. Wieder weniger Ballast.
Km bis nach Spanien 45