Überlebenstraining in Bayern

von Shania Tolinka
16.10.2012 11:36 Uhr

Fünf Männer üben in der Leitsch "Überleben"

 

Fünf Männer aus Deutschland und dem Ausland kehren der Zivilisation für vier Wochen den Rücken. Sie nehmen in der Leitsch bei Steinwiesen Abstand von der modernen Gesellschaft und unternehmen ein Überlebenstraining in Bayern.

 

Von Susanne Deuerling

Das Lager der Survival-Gruppe ist klein. Alles spielt sich um das Feuer und im Unterstand ab.

Was bringt fünf gestandene Männer dazu, vier Wochen lang in und von der Natur zu leben, auf alle Annehmlichkeiten der Zivilisation zu verzichten? Es sind keine Aussteiger. Vielmehr sind es Männer, die aus ihrem Alltag ausbrechen und unabhängig von der Gesellschaft sozusagen das Überleben üben.

Natürlich stehen sie bei diesem Unterfangen nicht allein da. Tobias Krüger, ein ausgebildeter Erlebnispädagoge - ein "Wildnislehrer", wie er selbst sagt -, begleitet und führt die Gruppe beim Überlebenstraining in Bayern. "Es ist einerseits schon ein Abenteuer, aber andererseits auch ein Stück Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung", erklärt Krüger. Es sei ja nicht so, dass man mit Campingausrüstung, Nahrungsmitteln und womöglich noch Radio auf einen Zeltplatz gehe, wo man alles vorfinde, was man sonst noch brauche.

Ein Überlebenstraining in Bayern mitten in der Wildnis

Ein Überlebenstraining in Bayern mitten in der Wildnis

 

Kaum Annehmlichkeiten

Zwar ist die Wiese in der Leitsch als Jugendzeltplatz ausgewiesen, aber die Annehmlichkeiten fehlen. "Unsere Ausrüstung besteht aus dem Nötigsten: Rucksack, Schlafsack und Isomatte. Außerdem zweimal Kleidung zum Wechseln und ein Messer", führt der Wildnislehrer aus.

Das Messer wird im Lauf der Zeit zum wichtigsten Teil des unternehmens, dient es doch dazu, Teller und Löffel selbst zu fertigen und auch für Feuerholz, eine trockene Schlafunterlage und vieles mehr zu sorgen.

Eine Wasserflasche und Dosen zum Kochen sind die einzigen Annehmlichkeiten, welche die Teilnehmer beim Überlebenstraining in Bayern dabei haben dürfen.

Es ist eine Erfahrung der ganz besonderen Art. Gerade Stadtmenschen fehlt ja oft das Naturbewusstsein. Hier aber erfahren sie die Natur hautnah. Sie wissen, wenn sie sich keinen guten Unterstand zum Schlafen bauen, frieren sie und werden nass, wenn es regnet. Also packen alle mit an und stellen mit den Möglichkeiten, welche die Natur bietet, etwas auf die Beine.

Wildnisküche

Feuer machen in der Wildnisküche

 

Zweige halten Boden trocken

So bedeckten Fichtenzweige den Boden und halten ihn trocken. Weil es im Rodachtal nicht viel Laubwald gibt, kann der Unterstand nicht aus Laub und Ästen gebaut werden; so wird auf eine Plane ausgewichen. Diese wird besonders angebracht - mit Rauchabzug, damit auch Feuer gemacht werden kann, und einem kleinen Einstieg, damit möglichst wenig Wärme entweicht. "Es ist sehr warm da drin und irgendwie auch gemütlich", ist die einhellige Meinung der Männer.

Wenn man vier Wochen auf engstem Raum zusammenlebt, sich sein Essen in der Natur besorgt, dann kennt man sich und die anderen in - und auswendig. Man spürt, ob man sich auf den anderen verlassen kann und tut dies auch instinktiv, wie die Beteiligten ihre Situation beim Überlebenstraining in Bayern beschreiben. Man merkt, dass man unabhängig von der Gesellschaft Freiheit spüren und am Ende die "Zivilisation" wieder intensiver wahrnehmen kann. Man merkt aber auch, dass es so viel gibt, was man im Leben eigentlich überhaupt nicht braucht.

Herstellung eines Schalengefäß

Herstellung eines Schalengefäßes

 

Kräuter, Kleintiere und Kartoffeln

Wildkräuter, Kleintiere, Obst von wilden Apfelbäumen und Kartoffeln, die in den abgeernteten Feldern noch zu finden sind, das sind die Hauptnahrungsmittel im Camp. Tee, aus Früchten und Kräutern gekocht, wird zur Delikatesse. Mit dem Anfertigen von Tellern und Löffeln aus Holz verschwinden auch die letzten Gegenstände aus dem "zivilisierten Alltag".

"Ganz ohne andere Nahrungsmittel sind wir aber doch nicht ausgekommen, dazu findet man hier einfach zu wenig. Wir haben dann Kartoffeln und Zwiebel und einen Hasen gekauft", muss Trainer Tobias Krüger zugeben. In früherer Zeit wäre das seiner Ansicht nach einfacher gewesen. Da gab es viel mehr Landwirtschaft, mehr Äcker und Obstbäume, einen Hasen oder Fische zu fangen, war einfacher, und auch schmackhafte Kräuter und Beeren waren in den Wäldern mehr zu finden.

Was ist das Fazit, das die jungen Männer aus dieser Erfahrung im Überlebenstraining in Bayern ziehen? Was nehmen sie für sich mit? "Sie alle wollen auch ihre Grenzen testen, gleichzeitig Natur erfahren und ausprobieren, ob sie wirklich vier Wochen ohne die ganzen Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation aushalten können.

Ich hatte auch schon Gruppen, wo Teilnehmer abgebrochen haben, weil sie es nicht aushielten", sagt Tobias Krüger. Die Situation in der Leitsch sei jedoch nicht schlecht; man sei ungestört und habe auch die "Waschmaschine" und das "Badezimmer", sprich einen kleinen Bach, gleich nebenan.

wildnisnahrung

Nahrhafte Wildnisnahrung im Feuer

Vielleicht ist das Survival Training auch was für euch:

Ein Survival Training in München, im bayrischen Wald oder auch im schönen Franken Land versetzt eure Freunde und Bekannte in die vorindustrielle Zeit und lässt sie einen echten Überlebenskampf austragen. Wie macht man Feuer ohne ein Feuerzeug, wie orientiert man sich in der Natur und wo findet man Wasser und Nahrung? Beim Training in der Wildnis werden alle Fragen beantwortet. Survival-Camps für Kinder sind sehr begehrt, da Kinder sehr gerne erforschen und sich draußen austoben. Ein Leben ohne Technik kann man sich gar nicht mehr vorstellen? Doch es geht. Wie das geht, wird den Kindern in einem Survival-Camp gezeigt. Außerdem lernt man spielerisch, wie man mit einfachsten Mitteln aus der Umgebung in der Wildnis überleben kann. Ein größeres Abenteuer gibt es wohl kaum. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz werden Survival- und Outdoor-Trainings auf hohem Niveau angeboten. Bei einem solchen Training, sollen die notwendigen Survival Skills, die zum Überleben in der Wildnis unerlässlich sind, vor allem die Begeisterung und Leidenschaft für die Natur weitergegeben. Falls ihr direkt bei uns einen Kurs buchen wollte, hier alle wichtigen Informationen für euch Unter folgendem Link geht es direkt zu unserer Wildnis Ausbildung Die Inhalte haben wir gerne kurz für euch zusammen gefasst: - Fähigkeiten, um dauerhaft in Wildnis leben zu können - Vertiefendes Wissen über die Natur - Schulung der eigenen Persönlichkeit - Zeremonien und Rituale - Die Kunst des Lehrens  
Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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