Fußprobleme beim Wandern: Erreicht er trotz Blasen sein Ziel?

von Shania Tolinka
19.08.2010 11:33 Uhr

Die Beine bereiten ihm immer größere Fußprobleme

     

EXKLUSIV Der Neumarkter Abenteurer Heiko Gärtner marschiert 2300 Kilometer - abseits der Zivilisation. Einmal pro Woche berichtet das Tagblatt über seine Reise.

      UNTERWEGS MIT HEIKO GÄRTNER    

NEUMARKT. Woche 7: Eigentlich hätte er es schon geschafft. Wenn Heiko Gärtner  - wie ursprünglich geplant  - „nur"  quer  durch Deutschland marschiert wäre, könnte er seine ausgelatschten Wanderstiefel und das leicht muffelige Steinzeit-Outfit aus Lederhäuten in die Ecke werfen. Er  sich daheim  gemütlich auf  sein Sofa pflanzen, den Fernseher einschalten und sich seine Leibspeise, eine fette Pizza „mit allem", bestellen. Aber auch die Fußprobleme hindern ihn nicht weiter zu gehen.

Knapp 1100 Kilometer hat er auf dem Jakobsweg „extra large" von Heng nach Santiago de Compostela  zurückgelegt. Exakt die Distanz, die er in seinem Heimatland „auf dem Tacho" gehabt hätte. Der 31-jährige Wildnis-Pädagoge ist entweder bei strömendem Regen oder in sengender Hitze gewandert.

 
Wanderzehen haben oft Fußprobleme

Wanderzehen haben oft Fußprobleme

Ab sofort ist er ganz allein

Vor 43 Tagen, am 7. Juli, nahm  er mit seinem  55-jährigen Freund  Josef Bogner und Großesel Alfredo die 2300 Kilometer lange Tour in Angriff. Zwei Tage später bockte Alfredo, weil ihn Koliken plagten. Kurze Zeit danach musste Josef Bogner, der  an  chronischen Schlafstörungen litt, die „Hardcore-Wallfahrt" unterbrechen. Bis Mittwoch stapfte Heikos Freundin Raphaela,  die ihn 450  Kilometer weit quer durch die Schweiz und hinter die französische Grenze begleitete, tapfer an seiner Seite durch die Botanik. Nun musste die 31-Jährige wegen totaler Erschöpfung, sowie akuter gesundheitlicher Probleme aufgeben und ebenfalls die Heimreise wegen Fußprobleme antreten.

Geplant war  ein  „Comeback"  von Josef. Heiko hat allerdings umdisponiert und beschlossen, die restlichen 1300 Kilometer  allein  zu bewältigen. „Es ist eine verdammt wilde Tour und ich komme besser zurecht, wenn ich meinen eigenen Rhythmus  bestimmen kann", erzählt der Survival-Experte vom Format eines Rüdiger Nehberg. Nach einer weiteren,  extrem  nassen Nacht auf  der  französischen Panoramastrecke,  die ihn nach Le Puy führt. Die widrigen Wetterverhältnisse und Fußprobleme an der Haut, sind dem 190 Zentimeter langen, auf 75 Kilo abgemagerten Neumarkter buchstäblich in die Knochen gefahren.

„Mein rechtes Bein schläft dauernd ein, der Rücken schmerzt vom ersten bis zum letzten Wirbel und zum Essen finde ich auch fast nichts mehr", knurrt er am Telefon. Je höher die Berge werden, desto weniger Essbares gedeiht   am Wegesrand. Getreide,  aus dem er sich zum Frühstück täglich einen primitiven Brei zusammenrührte, gibt es zumindest auf  dieser  Etappe nirgends. Das Trockenfleisch reicht noch für knapp fünf Tage, „dann kommen magere Zeiten auf mich zu".

Wie in der Schweiz ist auch  in Frankreich eigentlich all das verboten, worüber  sich ein Steinzeitmensch auf Wanderschaft noch keinerlei  Gedanken machen musste.  „Kein offenes Feuer, keine Übernachtung unter freiem Himmel, Anzeige wegen Diebstahl, falls man dich dabei  erwischt, wenn du von einem Feld ein paar Kartoffeln oder Rüben  mopst", schimpft Gärtner. Weil er seine Expedition niemals einfach aufgeben will, mutiert er trotz Androhung empfindlicher Geldbußen zum Outlaw.

 
Wie schmecken Schnecken? Und Nacktschnecken dürfen nicht verzehrt werden!

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Wie schmecken Schnecken?

Er bettet sein müdes Haupt arglos dort, wo es ihm gefällt und  ihn möglichst niemand entdeckt. Dort lässt er schon mal Flammen auflodern, um beispielsweise Weinbergschnecken im eigenen Gehäuse zuzubereiten und mit scharfem Kohl-Lauch oder einem faden Giersch-Brennnessel-Salat hinunterzuwürgen.  „Das  Tückische  an den Schnecken ist, dass du sie 24 Stunden  hungern lassen musst, bevor sie genießbar sind", erklärt der Urzeit-Koch. So lange brauchen die Viecher, bis sie alle Schadstoffe ausgeschieden haben. Und so lange kriechen  sie logischerweise im Rucksack herum und verursachen unappetitliche  Schleimspuren. Nacktschnecken kann man gar nicht verzehren - wussten Sie das?

„Die fressen nämlich hochgiftige Pilze und das ist der eigenen Gesundheit eher abträglich". Als „Einzelkämpfer"  hat sich Gärtner von allem „Schnickschnack" befreit. Sein inzwischen total verschimmeltes Tarp (ein nach  mittelalterlichen Methoden  imprägniertes Leinentuch) hat  er durch einen primitiven Notschlafsack ersetzt, ansonsten führt er praktisch nur noch den Feuerstahl, einen Lederbeutel mit Trinkwasser und sein Steinzeit-Messer mit sich.

Und ein paar Euro, denn wegen der strengen Vorschriften in  Frankreich und Spanien wird er nicht umhin kommen,  Nahrungsmittel  zuzukaufen. Seine Stimmung?  „Gereizt! In den letzten zwei Tagen habe ich quasi mit leerem Magen und Fußprobleme 2100 Höhenmeter herunter  gerissen - aber was soll's?" Genau. Irgendwann kommt der Tag mit dem Sofa, dem Fernseher und der fetten Pizza „mit allem" - außer Schnecken,  Giersch, Brennnesseln und Kohl-Lauch vielleicht.

 
Bei Fußproblemen oder einem zu engen Schuh, kann sich schon mal ein Zehennagel verabschieden

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PROBLEME IN DER SCHWEIZ UND IN FRANKREICH

Heiko Gärtners Weg: Knapp 1100 Kilometer hat er auf dem Weg von Heng nach Santiago de Compostela zurückgelegt

Verbote: Wie in der Schweiz ist auch in Frankreich eigentlich all das verboten, worüber sich ein Steinzeitmensch auf Wanderschaft noch keinerlei Gedanken machen musste. „Kein offenes Feuer, keine Übernachtung unter freiem Himmel, Anzeige wegen Diebstahl, falls man dich dabei erwischt, wenn du von einem Feld ein paar Kartoffeln oder Rüben mopst."

 
Die wichtige Fußreflexzonen Behandlung ist eine wahre Wohltat für den Körper

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Mehr Informatives zum Thema Fußprobleme:

Die Füße haben mehr Nervenzellen als unsere Hände. Wir stellen durch sie eine Verbindung zur Erde her. Jeder Schritt den wir gehen, ist damit eine Heilung für die Erde aber auch für uns, wenn er bewusst ausgeführt wird.

Viele Menschen leiden regelmäßig an Fußproblemen, wie geschwollenen und schmerzenden Füßen mit Druckstellen. Schwielen, Hühneraugen oder Fersensporne sowie Fehlstellungen und Verformungen wie Plattfüße oder Hammerzehen sind ebenfalls weit verbreitet. Hallux valgus – der Ballenzeh – ist eine der häufigsten Fußfehlstellungen. Dabei ist der große Zeh im Grundgelenk nach außen abgewinkelt und gleichzeitig nach innen gedreht. Ein Hallux valgus ist nicht immer schmerzhaft, sondern für viele anfänglich vor allem ein kosmetisches Problem. Wird er nicht behandelt, schreitet der Ballenzeh in aller Regel weiter fort und die Zehenfehlstellung ist vorprogrammiert.

Die mittleren Mittelfußknochen sind insbesondere für die Kraftweiterleitung beim Gang verantwortlich. Am fünften Mittelfußknochen setzt der lange Wadenbeinmuskel an. Dieser dient dazu, den Mittelfußknochen in Richtung Sohlenfläche des Fußes zu bewegen. Der fünfte Mittelfußknochen ist relativ häufig gebrochen.

Ob man nun an einen Spreizfuß oder Senkfuß leidet, bei der Auswahl des Arztes kommt es auf die Ursache der Schmerzen an. Liegen die vorhandenen Fußprobleme im Alter? Welchen Arzt nimmt man dafür? Für die meisten Betroffenen ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Bei einem Verdacht auf Schlimmeres wird der Betroffene zu einem Orthopäden oder Fußchirurg überwiesen.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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