Geteiltes Fußleid ist halbes Leid


Vor circa vier Tagen habe ich meine Pilgerbekanntschaft aus Deutschland wieder getroffen. Ich stand gerade mit nacktem Oberkörper vorm Zelt und putzte mir die Zähne. Was für eine Fügung dachte ich, der einzigste Seelenhumor Partner läuft mir wieder über den Fuß. Klasse. Andreas ist von Bamberg mit einem alten klapprigen Herrenrad gestartet und hat den unzahmen Drahtesel bis Mitte Frankreich geritten. Was für eine Außergewöhnliche Leistung mit einem alten Aldi Rucksack bewaffnet und einer nicht mehr ganz so modernen Fahrrad front Gabeltasche mit Leuchtstreifen, will dieser junge verrückte Grundschullehramt Student bis ans Ende der Welt gelangen. Es war das beste, was uns beiden passieren konnte. Denn an diesem Tag regnete es Bindfäden und da kann man jede moralische Unterstützung gebrauchen. Seitdem sind wir ein unschlagbares Team. Andreas schläft in der Herberge, lädt meine Akkus und spielt meinen Zelt Weckdienst am Wegesrand. An der spanischen Grenze haben wir durch unser lautes Gelache eine Ulmerin aufgescheucht, die uns ebenfalls zwei Tage die Ehre beim Laufen gab. In Spanien ist vielleicht die Pilgerroute nicht mehr so schön, aber der Menschenstrom spült auch nette Menschen an.
Spruch des Tages: Geteiltes Fußleid ist halbes Leid.
Km-stand bis ans Ende der Welt: 750 km
