Wie man Persönlichkeitspsychologie zur Selbstentwicklung nutzt

von Stefan Westbrock
11.10.2021 19:38 Uhr

Persönlichkeitspsychologie eine Frage des Charakters -

Passen Menschen in Schubladen oder sind wir nicht eher Schränke voller Möglichkeiten?

Profiling und Persönlichkeitsanalysen sind in Bewerbungsprozessen Gang und Gäbe. Um den richtigen Arbeitnehmer zu finden, nutzen Unternehmen psychologische Tests vorrangig mit dem einen Ziel: den passgenauen Menschen für das angebotene Arbeitsplatzprofil zu finden. Oder etwas platter ausgedrückt: den Bewerber in eine Schublade zu stecken und zu schauen, ob er da auch reinpasst.

Lassen sich Menschen in Schubladen stecken

Lassen sich Menschen in Schubladen stecken?

 

Aber klappt das auch umgekehrt? Ein Erkennen des Menschen, den man da vor sich hat mittels Persönlichkeitsanalyse, um ihm dann den passenden Job oder das passende Umfeld zu bieten? Kann man um die Schublade Mensch die passende Kommode bauen? Oder sind wir vielleicht nicht alle sogar Kommoden und lassen uns in Schubladen stecken?

Oder sind sie selbst Kommoden voller Schubladen

Oder sind sie selbst Kommoden voller Schubladen?

 

Optimale Trainingsbedingungen schaffen

Was in Unternehmen verständlicherweise häufig zu größeren Herausforderungen führt, wird im Sport mehr und mehr als großes Potenzial gesehen: das Umfeld so zu gestalten, dass der Sportler seine optimale Leistung bringen kann. Profiling als Tool wird demnach als eines der letzten großen Entwicklungsfelder gesehen, sportliche Leistung zu maximieren.

Dabei wird natürlich zuerst die körperliche Komponente genau angeschaut (diagnostiziert), um das passende Level an Training festzulegen. Diese Trainingssteuerung lässt sich dann durch psychologische Parameter erweitern. Ziel des Ganzen ist, den Sportler nicht nur von außen zu steuern, sondern eine intrinsische Motivation im Sportler zu wecken, die weitere Energien für Trainings- und Leistungssteigerungen freisetzt. Die passenden Schubladen für den Sportler zu finden, um ihn von dort aus zu trainieren und weiterzuentwickeln.

Hierfür werden innovative Methoden genutzt, um den Sportler auch psychologisch in seiner Persönlichkeit zu analysieren und zu beschreiben. Welche Bedürfnisse hat er? Was braucht er, um seine Leistung optimal abrufen zu können?

Ziel ist ein effektives Mentaltraining, das genau zur Persönlichkeit des Sportlers passt. Denn fühlt der Sportler sich wohl, ist er eher bereit an seine Grenzen und darüber hinaus zu gehen und sein Optimum an Leistung abzurufen.

Powerfull: Mit der richtigen Technik und Motivation können Menschen viel mehr aus sich herausholen, als sie glauben.

Mit der richtigen Technik und Motivation können Menschen viel mehr aus sich herausholen, als sie glauben.

 

Persönlichkeitspsychologie anhand eines Persönlichkeitstests

Bewährt hat sich dafür der Visual Questionnaire (ViQ), ein impliziter Persönlichkeitstest, der im Profisport immer mehr Anwendung findet. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: die Durchführungsdauer ist im Vergleich sehr kurz und die Ergebnisse klar zu deuten.

So lassen sich nach diesem System 4 Typen voneinander abgrenzen:

  • den leistungsorientierten Arbeiter, der auf Disziplin steht und gerne trainiert.
  • den beziehungsorientierten Teamplayer, der Harmonie braucht und im Miteinander aufgeht.
  • den einflussnehmenden Dominanten, der sich über Reibung und Konflikte motiviert
  • den freiheitsorientierten Kreativen, der sich selbstbestimmt über Freude in Höchstform bringt.
Persönlichkeitstyp: Kreativer Künstler

Persönlichkeitstyp: Kreativer Künstler.

 

Innerhalb dieser Typen sind wir Menschen recht stabil. Persönlichkeitsentwicklung ist natürlich aber auch möglich. Demnach sind wir Menschen eben nicht fest in Schubladen verankert, sondern können uns sehr gut entwickeln. Arbeiten wir an uns im mentalen Bereich, so lassen sich Potenziale entwickeln und neue Fenster (oder Schubladen) für unsere Persönlichkeitsentwicklung öffnen. Ergebnis ist ein bewusster Zugriff auf die unterschiedlichen Persönlichkeitssysteme. Der Mensch ist im Gleichgewicht und kann sich selbst regulieren und coachen. Diese Steuerung bewirkt ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit. Der Gestaltungsspielraum ist groß und wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu erfolgreichem Handeln führen.

Um diese Mentalität zu erreichen ist die Arbeit mit Sportpsychologen und Mentaltrainern essenziell. So wie sich Muskel trainieren lassen, können wir die mentale Stärke eben auch trainieren und wachsen lassen. Ziel ist die Fähigkeit, sich ungeachtet der Wettkampfbedingungen auf seinem individuellen Toplevel zu bewegen. Körper und Geist sind gleichsam optimiert und der Sportler darüber hinaus glücklich.

Mehr Informationen zur Ausbildung zum Sportmentaltrainer findet ihr unter www.deepvelop.de

Persönlichkeitspsychologie als Schlüssel zum Erfolg

Persönlichkeitspsychologie als Schlüssel zum Erfolg.

 

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Stefan Westbrock
Stefan Westbrock ist Diplom Psychologe, Coach, Sportmentaltrainer, Hypnotherapeut und Ausbilder zum Sportmentaltrainer. Er arbeitet unter anderem im Reha Zentrum City Hamburg und leistet dort psychotherapeutische Arbeit und hat eine spezielle Technik der Persönlichkeitspsychologie mitentwickelt, die unter dem Namen ViQ Sport (VISUAL QUESTIONAIRE) bekannt wurde. Als Gastautor hat er auch Artikel auf Lebensabenteurer.de verfasst.

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