Sahara Expedition: Josef Bogner plant seine nächste Tour
Josef Bogner hat das Wüstenfieber erwischt
ABENTEUER Obwohl er gerade erst die Jakobsweg Wanderung abbrechen musste, denkt der 55-Jährige schon an seinen nächsten Trip - vermutlich eine Sahara Expedition.
VON UDO METTERLEIN
NEUMARKT/KEMNATH. Der „Wüstenfuchs" wohnt in einem rustikalen Einfamilienhaus im beschaulichen Dörfchen Kemnath. Der gepflegte Garten mit den akkurat gestutzten Büschen, den Obstbäumchen und dem gepflegten Rasen trägt unverkennbar die Handschrift von Maria Bogner. Seit 30 Jahren ist die ruhige, sympathische Frau mit dem gewinnenden Lächeln mit ihrem Josef glücklich verheiratet. Die Kinder sind aus dem Haus, der Gatte ist Pensionär - das perfekte Idyll? Mindestens so lange, bis dem 55-Jährigen mal wieder die Decke auf den Kopf fällt und er sich nach strapaziösen, kräftezehrenden Gewaltmärschen in glühend heißem Sand sehnt.
Nach klirrend kalten, sternenklaren Vollmondnächten. Nach „brüllender Stille". Nach der größten Wüste der Welt halt - nach der Sahara. „Entweder fährst du da einmal und dann nie wieder hin, oder das Wüstenfieber packt dich und lässt dich nicht mehr los", schwört der drahtige ehemalige Postbeamte, der sich mit Laufen, Radfahren und Gymnastik fit hält. Vor nunmehr 15 Jahren hat er sich sozusagen infiziert, als er mit einem kleinen Häufchen Gleichgesinnter in ruppig gefederten, spartanisch ausgestatteten Geländewagen mit zusätzlichen, teils direkt hinter den Vordersitzen montierten Benzintanks erstmals gen Genua ratterte, von wo aus man mit der Fähre nach Tunis übersetzte - dem eigentlichen Startpunkt zu einem Abenteuerurlaub in der Wüste Libyens.
Ursprünglich wollten wir nach Algerien, aber wegen Unruhen, die von religiösen Fanatikern verursacht wurden, mussten wir unsere Pläne ändern", erinnert sich Bogner. Von der neuen, fremdartigen Welt, in der er sich mit Mitreisenden, die schnell zu Freunden wurden, orientierte, war er augenblicklich begeistert. „Die Sahara - das sind faszinierende, total konträre Landschaften. Gewaltige Sand-Dünen, die das gängige Klischee von der Wüste bedienen. Aber auch bizarre Gebirge mit Gipfeln, höher als die Zugspitze. Blühende Oasen und Seen, deren Wasser rot, grün oder blau schimmert. Natur pur. Wild und wundervoll. Da begreift man schnell, dass man als Mensch quasi nur ein Sandkorn ist. In einem ganz besonderen Lebensraum, in dem man von der ganzen stressigen Welt „da draußen nichts mehr hört und sieht. Wo man oft wochenlang unterwegs ist, ohne jemandem zu begegnen".
"Wir hatten Glück, dass die uns nicht mitgeschleppt und unsere Fahrzeuge verkauft haben."
JOSEF BOGNER, DER IN DER WÜSTE AUF MENSCHENHÄNDLER TRAF
Zum „Wüstenfuchs" ist der 55-jährige Kemnather natürlich erst nach etlichen Expeditionen auf dem afrikanischen Kontinent geworden, die mit dem Begriff „Urlaub" im traditionellen Sinn rein gar nichts zu tun haben. Eher schon mit waghalsigen Abenteuern beim kilometerweiten Wandern in brütender Hitze auf eigentlich lebensfeindlichem Terrain.
Ebenso mit Autopannen und Unfällen auf buckligen, tückischen Pisten - und mit unheimlichen Begegnungen. Auf der bislang weitesten seiner insgesamt zehn Reisen bis tief hinein in nahezu unbevölkerte Abschnitte der Wüste Mauretaniens trafen Bogner und seine Gefährten vor Jahren auf eine seltsam anmutende Karawane, die wahrscheinlich nur zum Teil aus Freiwilligen bestand. „Da waren Menschenhändler unterwegs - garantiert", sagt der Unruheständler und zieht die Stirn in Falten. „Aber was hätten wir tun sollen? Wir hatten Glück, dass die uns nicht mitgeschleppt und unsere Fahrzeuge verkauft haben". Mulmige Gefühle auf beiden Seiten, als die Extrem-Touristen während ihres achtwöchigen Trips mitten im Nirgendwo plötzlich vor einer militärischen Basis standen, die auf keiner Karte verzeichnet war. „Eine total blöde Situation. Wir wussten, dass die wussten, dass wir nicht wissen dürfen, dass sie da sind. Aber die wussten zum Glück nicht so recht, was sie tun sollten und ließen uns laufen". Solche und ähnlich spannende Geschichten kennt Maria Bogner natürlich in- und auswendig. Auch wenn ihr bestimmt nicht immer ganz wohl ums Herz ist, käme sie nie auf die Idee, ihrem Gatten seine „Extra-Touren" zu vermasseln.
„Der weiß schon, was er tut", sagt sie mit einem liebevollen Augenaufschlag. Sie selbst hat allerdings noch keinen Moment lang Lust darauf verspürt, die Wüste zu erkunden. „Für mich wäre das nichts. Im Zelt übernachten, abgestandenes Trinkwasser, „Tütenfutter", kein Komfort - nein Danke". Da wartet sie lieber, bis ihr Josef wieder zurückkommt und macht mit ihm dann sozusagen Urlaub vom Urlaub. In Ägypten beispielsweise, in luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels am Roten Meer. Gerne auch in den Bergen Bayerns, Österreichs oder der Schweiz. Bis vor kurzem war Josef Bogner mit dem Neumarkter Wildnis-Pädagogen Heiko Gärtner auf dem Jakobsweg in Richtung Santiago de Compostela unterwegs. Wegen plötzlich auftretender chronischer Schlafstörungen musste er die „Hardcore-Wallfahrt" unterbrechen und hofft nun, dass er von seinem Arzt bald wieder „grünes Licht" für die Fortsetzung der Tour bekommt.
Und falls nicht? „Neulich hat einer meiner Kumpels angerufen. Der will Ende Oktober auf jeden Fall in die Sahara. Und ich soll unbedingt mit". Maria Bogner lächelt milde…
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Sahara Expedition from chaos league is designed for special people with big dreams and an adventurous spirit. The game is centered on caravan life and on the hardships and ambitions an expedition like this needs to tangle with day after day. A human story made of longing, power, hatred and love. The story of a strenuous search, within and without.