Tag 1367 und Tag 1368: Wie im amerikanischen Film

von Heiko Gärtner
05.03.2018 05:43 Uhr

12.09.2017

Seit unserem ersten Aufenthalt in Frankreich vor fast vier Jahren gab es hier immer wieder Hoch- und Tiefphasen in denen man entweder super durchkam, sofort einen Schlafplatz und gutes Essen hatte, oder eben nicht. Gerade waren wir mal eher wieder in einer schwereren Phase, was wahrscheinlich auch mit einer ganzen Reihe von Lösungsprozessen zusammenhängt, die gerade anstehen.

Auf jeden Fall wollten und Pfarrer und Bürgermeister wieder einmal nicht aufnehmen. Stattdessen bekamen wir aber Hilfe von ganz unerwarteten Seiten. In der Früh fragten wir beim einzigen Bäcker im Umkreis von 10km nach Brot für die Reise. Die Frau schaute mich nur grimmig an und hätte mir in zehn Jahren nichts gegeben, aber plötzlich stand ein kleines Kind hinter mir, tippte mich an und hielt mir einen 10-Euro-Schein hin. Im Hintergrund stand der Papa, lächelte und nickte zustimmend.

     

Ähnlich unerwartet war es heute Nachmittag, als wir eine Einladung in ein Hotel bekamen. Es trägt den Namen Best Hotel und ist das kurioseste Hotel in dem ich je gewohnt habe. Ihr kennt diese Art von Hotels alle aus Amerikanischen Filmen. Es sind die, die immer an grauenhaften Orten stehen, wie beispielsweise mitten in der Texanischen Steppe an der einzigen Autobahn.

Es war eines jener Hotels, die keinen Innenbereich haben, sondern nur die Zimmer, die man von einem Balkon aus erreicht. Mir fielen auf Anhieb zehn amerikanische Filme ein, in denen so ein Hotel vorkam. Allerdings war keiner dabei, in dem nicht auch irgendjemand genau in so einem Hotel erschossen wurde. Ob das ein gutes Zeichen war?

Passend dazu bestanden unsere einzigen Nahrungsquellen aus den Lebensmittelbuden eines nahegelegenen Industriezentrums. Die meisten hatten jedoch entweder geschlossen oder wollten nichts geben, weshalb wir letztlich gegen all unsere Überzeugungen bei McDonnalds landeten.

Spruch des Tages: Welcome to the Hotel California!

Höhenmeter 50 m

Tagesetappe: 31 km + 18 km

Gesamtstrecke: 25.772,27 km

Wetter: sonnig und warm

Etappenziel 1: Veranstaltungshaus der Gemeinde, Vornay, Frankreich

Etappenziel 2: Private Gästezimmer bei Hobbitleuten, Cornusse, Frankreich

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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