Langzeit Reisekrankenversicherungen im Test

von Heiko Gärtner
30.01.2019 17:35 Uhr

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Am Abend bekamen wir unerwarteten Besuch von dem Mann, der uns zuvor seine Garage angeboten hatte. Er war neugierig, was wir so trieben und wollte mehr über unser „spirituelle und medizinische Ausrichtung“ wissen. Wir saßen lange zusammen und erzählten von unseren Erfahrungen auf der Reise, vor allem von Fátima sowie von unseren Treffen mit den Medizinleuten in den vergangenen Jahren. Es war ein interessantes Gespräch, dass nur einen Haken hatte. Unser Gast konnte kein Ende finden. So war es etwas schade, dass wir am Ende müde und leicht genervt wurden und versuchten, ihn zum Gehen zu überzeugen. Nachdem er uns eine Weile zugehört hatte, begann er selbst von seinen spirituellen Erfahrungen zu erzählen.

Zu Beginn war das sehr Interessant aber irgendwann driftete es leider immer mehr in eine Esoterikecke ab, die wir nur schwer annehmen konnten. Er erzählte von einer spirituellen Meisterin, die als eine von wenigen Propheten wirklich die Wahrheit über das Leben verstanden hatte, weil sie direkt als Sprachrohr von Gott fungierte. Sicher war es eine weise Frau und wahrscheinlich hatte sie sehr viele wirklich wichtige Dinge sehr gut verstanden und konnte sie auch sehr gut wiedergeben. Doch so wie unser Gast davon erzählte, hatte es einen gewissen Sektentouch, der sich komisch anfühlte. Außerdem hatten wir für den Abend eigentlich andere Pläne gehabt und langsam wurde es immer später. Wir wollten Heikos Zähne behandeln, entspannen und einen Film schauen. Ich weiß, das sind alles keine Pläne, die man nicht umwerfen kann, wenn etwas Besseres auf einen zukommt. Aber am Ende des Gesprächs wirkte es leider so, als wären es doch die Ursprungspläne gewesen, die den Abend besser ausgefüllt hätten. Zumindest den zweiten Teil, denn der erste war wirklich interessant.

Als wir schließlich wieder alleine waren, war es bereits kurz nach 24:00 Uhr. Heikos Zahnpflege hatten wir bereits vorbereitet und so mussten wir sie nun auch durchziehen, wenngleich wir schon recht müde waren.

Bis nach Ávila waren es heute nur noch rund 8 Kilometer und so wanderten wir ganz gemütlich durch das Hügelland. Ávila selbst ist eine sehr schöne aber leider auch unglaublich touristische Stadt. Alleine auf den letzten drei Kilometern wurden wir von mehr als 25 Touristenbussen überholt und das, obwohl nicht einmal Hauptsaison oder Wochenende ist. Trotzdem kamen wir verhältnismäßig gut durch, was die Schlafplatz- und Essenbeschaffung anbelangte. Nach einigen Absagen von verschiedenen Hotels und Herbergen wurden wir schließlich im Hostal Casa Felipe aufgenommen. Es ist klein, gemütlich und liegt direkt am Marktplatz, mitten in der Innenstadt. Wie hätte man es also besser treffen können?

Als ich mit der frohen Botschaft zu Heiko zurückkehrte, stand dieser gerade inmitten eines Chaos aus Gepäck und zerlegten Wageneinzelteilen. Er hatte die Zeit genutzt um zu überprüfen, warum die Räder an seinem Wagen in letzter Zeit so ungleichmäßig wirkten. Gab es doch ein Problem mit der Achse? War sie vielleicht gebrochen und wurde nur noch von einem seidenen Faden gehalten? War irgendetwas verrutscht oder ausgeschlagen?

Nach eingehender Untersuchung gab er Entwarnung: „Das Ding ist einfach schief! Vielleicht war es wirklich schon immer so und wir haben es nur nicht bemerkt. Auf jeden Fall ist alles so weit in Ordnung.

Wir bauten den Wagen wieder zusammen und räumten ihn wieder ein. Dann hievten wir alles den steilen Anstieg bis zum Marktplatz hinauf und checkten im Hostel ein.

Wie touristisch diese Stadt war, merkte man vor allem an einigen spezifischen Punkten, wie beispielsweise der Touristeninformation. Die junge Dame am Schalter empfand eine so offensichtliche Abscheu gegenüber jeder Art von Tourist, dass sie dafür fast einen Preis hätte gewinnen können. Sie ratterte ihren Standardtext herunter und achtete dabei keine Sekunde lang auf unsere Fragen. Am Ende hatten wir eine Karte und eine Skizze von ein paar Metern Jakobsweg, die auch ein Dreijähriger hätte zeichnen können.

Alles, was in der Stadt irgendwie sehenswert war, kostete Eintritt. 5 € für die Besteigung der Stadtmauer, 4 € Eintritt in die Kathedrale, 2 € für die Basilika und so weiter. Das einzige, was umsonst war, war das Militärmuseum. So ein Zufall!

Am meisten störte uns der Eintritt in den Kirchen. Eine Spende zu fordern für ihren Erhalt, das war vollkommen ok. Aber für einen Ort der geistigen Einkehr und der Verbindung zu Gott wirklich einen festen Eintritt mit Tickets zu verlangen, ist blanker Hohn. ‚Kommen Sie näher, kommen Sie ran! Hier gibt es die geistige Erleuchtung für nur 4 €!’ Das klingt verdächtig nach Ablasshandel, nur ohne die Erlösung von den Sünden. Dazu muss man sagen, dass Ávila wieder an einem Jakobsweg liegt. Einem Weg also, der als Pilgerweg zur geistigen Einkehr dienen soll. Ist es da nicht gleich noch einmal mehr eine Frechheit, den Pilgern 2-8 € abzuverlangen, wenn sie nach ihrer langen Wanderung ein Gotteshaus betreten wollen?

Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen und fragten, ob wir die Kathedrale auch umsonst betreten dürften, da wir ja immerhin eine Dokumentation über unsere Reise machten und sie so von unserer Werbung profitieren konnten. Doch die Frau am Empfang ließ nicht mit sich reden. Sie stellte sich stur und bewegte sich keinen Millimeter. „Wenn ihr kostenlos eintreten wollt, dann braucht ihr die Genehmigung von der Verwaltung, aber die ist im Sommer geschlossen!“

„Woher sollen wir die Genehmigung denn dann bekommen, wenn das Büro gar nicht offen ist!“ wollte ich wissen.

„Keine Ahnung, aber das ist auch nicht mein Problem!“

Wir diskutierten hin und her und fragten, ob sie es wirklich verantworten könne, dass ihre Kathedrale auf unserem Weg die einzige sein würde, die nicht dokumentiert wird. Zunächst behauptete sie, es sei ihr egal. Als wir sie jedoch baten, uns das schriftlich zu bestätigen, wollte sie es dann doch nicht. Schließlich rief sie einen Vorgesetzten, der aber genauso stur war. Auf der einen Seite waren wir am Ende sogar ein bisschen stolz auf die Frau, dass sie so standhaft und konsequent geblieben war. Wenn sie uns einfach durchgewunken hätte, hätte sie sich eine Menge Ärger gespart und niemandem wäre es jemals aufgefallen. Aber sie befolgte ihre Anweisungen und damit gab es kein Pardon. Weniger stolz waren wir hingegen auf die dicke, deutsche Touristin, die hinter uns in der Schlange stand und sich über die Wartezeit aufregte. Dass sie dies machte, war ok und verständlich, aber sie pikierte sich außerdem darüber, dass wir nicht einsehen wollten, dass man in Kirchen nun einmal abgezockt würde. Das war in Paris schließlich auch so, also sollten wir uns doch einfach damit abfinden. Dann präsentierte sie der Dame stolz ihre vier Euro und verschwand in der Kathedrale.

In der Basilika zeigte sich ein anderes Bild. Hier saß ein gelangweilter Mann am Schalter, der uns bereits nach der Hälfte der Erklärung durchwinkte. Menschen waren eben einfach unterschiedlich. Von dem, was wir im Nachhinein auf Postkarten von der Kathedrale sehen konnten, hatten wir Glück gehabt, denn die Basilika schien eindeutig das interessantere der beiden Gotteshäuser zu sein.

Am anderen Ende der Innenstadt befand sich ein Kloster, in dem wir nach etwas zu essen fragten. Wir bekamen eine Tüte mit Keksen, Joghurts und etwas überreifen Obst. Die Kekse und die Milchprodukte schenkten wir einer Bettlerin vor der Klosterkirche, die sich riesig darüber freute. Es fühlte sich ein bisschen wie bei Robin Hood an. Nehmt von den reichen Ordensbrüdern, die sich innerhalb ihrer Mauern eine eigene Welt aufgebaut haben, die nichts mit dem Armutsgelübde zu tun hat, auf das sie einst schworen und gebt es den Armen, die vor der Kirche sitzen und auf die Gunst der Touristen hoffen!

Am Abend kamen dann noch Antonio und Lidia für eine kleine Stadtführung und einen Pfirsichsaft in einem Café vorbei. Nachts mit den beleuchteten Mauern wirkte die Stadt gleich noch einmal beeindruckender.

Spruch des Tages: Sag was du willst, dann bekommst du was du brauchst.

Höhenmeter: 120 m

Tagesetappe: 14 km

Gesamtstrecke: 4434,97 km

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.