Synology DS918+ NAS-System im Test
Das DS918+ von Synology ist ein sogenannter Heimserver, bzw. ein NAS-System, mit dessen Hilfe man große Mengen von Daten sicher zuhause oder an einem anderen geschützten Ort abspeichern, aber von überall auf der Welt abrufen kann. Wir haben ein solches Gerät in Kombination mit den darauf optimierten Ironwolf-Festplatten von Seagate getestet und lassen euch hier an unseren Erfahrungen teilhaben.
Was ist ein NAS-System?
NAS steht für Network attached storage, was auf Deutsch „Ans Netzwerk gekoppelter Speicher“ oder auch „Speicher mit Netzwerkanschluss“ bedeutet. Dies wiederum beschreibt recht gut, was ein NAS-System ist und wofür es gut ist. Im Grunde kann man es als eine Art Miniatur-Servereinheit verstehen, die jeder bei sich zu Hause oder in seinem Büro auf den Schreibtisch stellen kann. Das System selbst besteht dabei aus einem Gehäuse, der sogenannten Disk-Station (deutsch = Festplatten-Station) und mehreren, leistungsstarken Festplatten. In unserem Fall haben wir als Gehäuse eine DS918+ von der taiwanischen Firma Synology verwendet. Diese bietet Platz für 4 Festplatten wobei in der RegelFestplatten empfohlen werden, die speziell für den Betrieb in einem NAS-System optimiert wurden. Bei der Firma Seagate sind dies beispielsweise die Ironwolf-Festplatten.
Einmal eingerichtet, kann man das NAS-System nutzen, um regelmäßige Backups seiner Daten zu machen und um alles, was man zum Arbeiten an Daten braucht sicher und Zentral abzulegen. Der Hauptvorteil besteht in der Verbindung mit einem Netzwerk, durch welche man von überall auf der Welt auf diesen Heimserver zugreifen kann. Wann immer man also einen Internetzugang hat, kann man seine Daten sowohl speichern und damit sicher verwahren, als auch zurückholen und so bequem nutzen.
Warum ist ein NAS-System für mich als Reisenden sinnvoll?
Das Horrorszenario für alle Reiseblogger, Naturfotografen, Extremjournalisten und Webnomaden: Man hat gerade die Story seines Lebens geschrieben oder die besten Bilder des Jahrhunderts geschossen und stellen fest, dass die Daten verloren sind. Vielleicht hat man den Computer oder die Kamera geklaut, vielleicht sind sie auch feucht geworden und es gab einen Kurzschluss. Oder der Koffer mit dem gesamten Gepäck ging am Flughafen verloren. Wie auch immer! Fakt ist, eure Ausrüstung ist verloren und mit ihr auch eure Daten. Während das erste ärgerlich ist, ist das zweite einfach unersetzbar. Darum sollte man sich hier rechtzeitig eine andere Lösung überlegen, mit der man seine Daten zwar stets griffbereit, aber auch stets gesichert hat.
Denn hierin besteht ein zweites großes Problem für Langzeitreisende: Früher oder später ist der mitgebrachte Speicher aufgebraucht und man muss entweder neuen kaufen oder alten Löschen. Während die erste Lösung unter Umständen sehr teuer sein kann, ist die zweite häufig sehr schmerzlich und wird nicht selten später bereut.
Ausreichend Speicher auf Reisen bei sich haben
Wir selbst haben uns für unsere Reise zunächst mit drei Festplatten mit jeweils 1 TB Speicherplatz ausgerüstet und dachten, dies würde ewig halten. Doch bereits nach einem Jahr waren wir so weit, dass wir die ersten Speicherplatzprobleme hatten. Unsere Lösung war es damals, einen großen Teil der Daten, die wir gerade nicht dringend benötigten auf USB-Sticks zu verschieben und diese nach Hause zu senden. Abgesehen davon, dass dies sehr riskant ist, dauerte es kaum ein halbes Jahr, bis wir diese Entscheidung wieder bereuten. Zum einen ist die Post und vor allem die internationale Post nicht so zuverlässig, dass man zu 100 % sicher sein kann, dass die Daten auch zu Hause ankommen. Zum anderen kommt es häufig vor, dass man bestimmte Daten in einem Moment nicht benötigt und sich auch nicht vorstellen kann, sie je wieder zu benötigen, dass sie dann im nächsten Augenblick aber trotzdem plötzlich sehr wichtig werden.
So kam es, dass wir uns in den Folgejahren eher für Variante zwei entschieden haben und unsere Speichermöglichkeiten stetig erweiterten. Dies hatte dann jedoch den Nachteil dass wir irgendwann eine unübersichtlich große Menge an Speicherchips, USB-Sticks und externen Festplatten mit uns um die Welt kutschierten.
Daten-Back-Ups nach Hause schicken
Um nicht eines Tages mit dem oben geschilderten Problem dazustehen, haben wir es uns angewöhnt, regelmäßig eine Festplatte zu kaufen, alle neuen wichtigen Daten darauf zu kopieren und das ganze dann an Heikos Eltern nach Bayern zu schicken. Doch auch hier zeigte sich nach kurzer Zeit das gleiche Problem. Die Festplatten wurden gesammelt, in einem Schrank untergebracht und irgendwann wusste niemand mehr so genau, welche Dateien sich auf welcher Platte befanden. Natürlich hatten wir alles beschriftet, aber dies ist eine recht mühsame Arbeit, die trotz großer Anstrengung nie wirklich genau wird. Vor allem dann nicht, wenn zwischen Beschriftung und nächster Durchsicht fünf Jahre Zeit liegen.
Daten im Netzwerk speichern
Womit wir weitaus bessere Erfahrungen gemacht haben, war es, unsere wichtigen Daten im Netzwerk zu speichern. Dafür gibt es einige recht gute kostenlose Systeme wie Google-Drive und Dropbox. Beide haben, wie auch die meisten Alternativen jedoch den Nachteil, dass das Speichervolumen dort nur sehr begrenzt ist. Wenn man mehr haben möchte, muss man in der Regel einen offiziellen Account anlegen für den man dann monatliche Gebühren zahlt. Dies ist allerdings nicht unbedingt ein Weg in die Freiheit, denn dieser besteht ja vor allem daraus, sich aus Verträgen zu lösen, die einem Monatliche Gebühren aufzwängen.
Ein NAS-System als Optimal-Lösung?
Aus diesem Grund kamen wir irgendwann auf die Idee mit dem Heimserver. Wenn wir alle wichtigen Daten zu Hause abspeichern konnten, dann waren sie sofort außer Gefahr und trotzdem leicht erreichbar. Daher beschlossen wir diese Variante einmal auszuprobieren und können euch nun nach einiger Zeit unsere Erfahrungen dazu mitteilen.
Für wen lohnt sich ein NAS-System?
Wenn ihr eine Reise von ein paar Wochen oder wenigen Monaten macht und dann wieder nach Hause zurückkehrt, wird sich die Anschaffung eines NAS-Systems nicht lohnen. Denn diese ist zugegebener Weise nicht ganz billig. Das System selbst kostet je nach Anbieter, Leistung und Anzahl der Festplattenslots zwischen 100 und 3.000 €. Die Synology DS liegt dabei im mittleren Preisklasse Bereich und kostet aktuell ca. 600 €. Doch damit hat man erst einmal einen hübschen Kasten, mit vier leeren Fächern in seinem Inneren. Um wirklich etwas mit dem System anfangen zu können, benötigt man zusätzlich noch Festplatten. Diese liegen je nach Qualität und vor allem Größe zwischen 60 € und 600 €. Interessant ist ein solches NAS-System also vor allem dann, wenn ihr nicht nur einen Urlaub, sondern eine Dauer- oder Lebensreise macht, bzw. wenn ihr als digitale Nomaden euer eigenes Onlinebusiness aufbaut.
Ebenso praktisch und lohnend ist es für Geschäftsreisende, die ebenfalls ständig ihre Daten parat und sicher haben müssen.
Wie richte ich mein NAS-System ein?
Einer der Vorteile bei einem NAS-System wie der DS918+ von Synology ist, dass man sie leicht und ohne große Technikkenntnisse aufbauen und einrichten kann. Wir haben euch hier den Aufbau einmal anhand unseres eigenen Systems erklärt.
Die Hardware-Installation des DS918+
Die Disc-Station von Synology wird in einem kleinen Karton geliefert und muss natürlich zunächst einmal ausgepackt werden. Wenn man alles von der Verpackung befreit hat, liegen die folgenden Dinge vor einem:
- Die Disc-Station selber
- Ein Netzwerkkabel
- Ein Stromkabel
- Ein Beutel kleiner Schräubchen
- Ein Schlüssel
- Eine Bedienungsanleitung und einige andere Papiere für die Garantie etc.
Bevor man das Gerät jedoch an den Strom und das Netzwerk anschließt, muss man es zunächst einmal mit Festplatten ausstatten. Dabei kann man sowohl 2.5“ als auch 3,5“ Festplatten verwenden. Für die zweite Variante braucht man nicht einmal Schrauben. Man öffnet einfach die Schubfächer am NAS-System mit einem leichten Zug an der Unterkante und legt die Festplatte dann in die dafür vorgesehene Halterung ein. Zuvor löst man jeweils an der Oberseite und der Unterseite des Schubfaches eine kleine Kunststoffleiste und drückt diese wieder in Position zurück, sobald die Festplatte eingelegt wurde. Diese Kunststoffleisten fixieren dann die Festplatte genau in der gewünschten Position.
Nutzt man stattdessen 2,5“ Festplatten sind diese natürlich zu klein, um vollständig in die Halterung hinein zu passen. Daher verwendet man dieses Mal zum Fixieren die mitgelieferten Schrauben.
Anschließend werden die Schubfächer wieder in das Gehäuse geschoben und können dort bei Bedarf mit dem kleinen Schlüssel verschlossen und gesichert werden.
Nun müsst ihr nur noch das Stromkabel mit einer Steckdose und das Netzwerkkabel mit eurem Router verbinden (Beides natürlich jeweils auch mit dem NAS, sonst bringt es ja nichts) und fertig ist die Hardware-Installation.
Die Software-Installation der Synology DS918+
Um den Speicher nun als Back-Up und Storage-System nutzen zu können, müsst ihr es nun zunächst einmal einrichten. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ihr eure Festplatten nutzen könnt:
https://youtu.be/1oWgCaKV8Mk" alignment="center" width="640" height="" autoplay="false" api_params="" hide_on_mobile="small-visibility,medium-visibility,large-visibility" class="" /]Einzelschaltung:
Die erste Variante ist, die Festplatten ganz normal als einzelne Festplatten zu verwenden. Dadurch habt ihr den meisten Speicherplatz zur Verfügung, die Daten werden jedoch nur einfach gesichert.
Parallelschaltung:
Die zweite Variante ist es, die Festplatten Parallel zu schalten. Dabei werden all eure Daten automatisch geklont und zeitgleich auf zwei unterschiedlichen Festplatten abgelegt. Auf diese Weise halbiert sich natürlich der verfügbare Speicher, dafür habt ihr jedoch alles immer automatisch Doppelt gesichert. Eure Daten sind also auch dann nicht verloren, wenn eine Festplatte fehlerhaft sein oder kaputtgehen sollte.
Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, da wir mit 2x 8TB fürs Erste immer noch ausreichend versorgt sind und wir auf Nummer sicher gehen wollten.
Den genauen Prozess der Installation mit allen Einstellungen zu beschreiben, würde hier jetzt etwas ausufern. Deswegen haben wir euch hier einmal das Video eingestellt, das uns bei der Installation am meisten geholfen hat.
Tipps und Tricks: Darauf solltet ihr achten
Damit ihr euer NAS-System optimal nutzen könnt, gibt es einige Punkte, die ihr auf jeden Fall beachten solltet:
Für eine passende Internetanbindung sorgen
Wenn ihr euer NAS als Heimserver verwenden wollt, auf den ihr immer wieder zugreift um damit zu arbeiten, dann spielt die Verbindung zwischen eurem aktuellen Standort und dem Storage-System zu Hause eine entscheidende Rolle. Dabei gibt es zwei kritische Punkte. Der erste ist eure Internetsituation vor Ort. Denn ihr könnt eure Daten auf dem Heimserver natürlich nur nutzen, wenn ihr auch online seid. Der zweite ist der Standort eures NAS-Sytems zu Hause. In unserem Fall haben wir das Gerät bei Heikos Eltern aufgebaut, was sich zunächst als nicht allzu gute Idee herausstellte. Denn der Ort in dem sie leben, hat in den letzten Jahren einige neue Bürger aber keinerlei neue Leitungen bekommen. Daher war die Verbindung vom Router zum Internet zunächst extrem schlecht. Glücklicherweise konnten wir den Vertrag umstellen, und die fehlende Kapazität mit einem zusätzlichen LTE-Zugang aufstocken. Seither funktioniert das System sehr gut.
Wichtig ist dabei jedoch, dass ihr vor allem auf eine gute Up-Stream-Rate achtet. Normalerweise ist diese nicht ganz so entscheidend, da wir vor allem Daten aus dem Internet herunterladen. Bei der Arbeit mit einem NAS ist dies jedoch anders herum, da jeder Download einer Datei von eurem aktuellen Standort immer einen Uploads zu Hause bedeutet.
Sobald die Daten einmal hochgeladen wurden, gehen sie innerhalb von Millisekunden um die Welt und geraten dann möglicherweise erst wieder bei dir vor der Nase ins Stocken. Nämlich dann, wenn deine Internetverbindung von unterwegs miserabel ist.
Mit günstigen LTE-Angeboten den Datenzugang sichern
Ein Problem bei dieser Variante ist natürlich, dass man auf seinen Reisen nicht unbedingt immer und überall ins Internet kommt. In diesem Fall kann man seine Daten dann natürlich weder von zu Hause abrufen, noch dort sichern. Eine gute Lösung für dieses Problem sind die modernen LTE-Verbindungen, durch die man über die Handy-Netze ins Internet gehen kann. Leider sind die meist recht teuer und dann auch noch Volumen-begrenzt. Wenn man sein Limit erreicht hat, kann man dann im besten Fall noch mit Datenraten surfen, die einen in den Wahnsinn treiben vor Langsamkeit.
Bei unserer Reise ist uns jedoch aufgefallen, dass kaum ein Land so schlechte Angebote in diesem Bereich macht wie Deutschland. In Dänemark beispielsweise zahlt man mit etwas Glück nicht einmal ein Viertel und hat deutlich mehr Datenvolumen zur Verfügung. Auch Polen ist hier besonders günstig und allen voran Estland, Letland und Litauen. Da man ohnehin eine Variante mit Roaming braucht, also einen Tarif, der auch in anderen Ländern gilt, spielt es ja letztlich keine Rolle aus welchem Land die Karte stammt. Daher kann man es sich mit ein bisschen Suchen im Ausland durchaus leicht und günstig gestalten.
Wie dies im außereuropäischen Ausland aussieht, haben wir selbst noch nicht getestet, aber von anderen Reisenden haben wir gehört, dass es teilweise sogar noch besser sein soll.
Wichtige und aktuelle Daten immer auch bei sich haben
Dennoch kann es immer mal passieren, dass hier oder dort die Internetverbindung zusammenbricht. Deshalb solltet ihr die Daten, die ihr aktuell für eure momentanen Projekte braucht trotzdem immer auch auf dem Laptop oder einem externen Speicher dabei haben. Dies hat allein auch schon den Vorteil, dass ihr wie gewohnt und ohne Unterbrechungen arbeiten könnt. Lädt man sich alles erst herunter, wenn man es braucht, kann es unter Umständen zu längeren Wartezeiten kommen.
Erster Eindruck und erstes Testergebnis
Was die Einrichtung und Installation des Gerätes betrifft, waren wir auf jeden Fall schon einmal begeistert. Das System ist simpel aufgebaut, weitgehend Intuitiv und Selbsterklärend und funktionierte auf den ersten Schlag. Auch nachdem wir es einige Male zum Speichern und Abrufen von Daten von unterwegs verwendet haben, war unser Eindruck durchweg positiv. Einmal eingerichtet kann man schnell auf alles zugreifen und auch die Ladezeit ist in der Regel deutlich kürzer, als wir es erwartet hätten.
Natürlich werden sich viele Fragen erst noch im Laufe der Zeit ergeben, aber von dem was wir bislang wissen, können wir sowohl das NAS System DS918+ von Synology als auch die NAS-optimierten Iron-Wolf Festplatten von Seagate ohne bedenken weiterempfehlen.
Spruch des Tages: Sicher ist sicher!
Höhenmeter: 70 m / 120 m / 90 m / 90 m / 180 m Tagesetappe: 11 km / 12 km / 11 km / 10 km / 25 km Gesamtstrecke: 33.985,27 km Wetter: Mal sonnig, mal bewölkt, am Anfang und am Ende heftiger Schneefall 1. Etappenziel Tag 1831: Ehemaliges Schwesternkloster, Neumarkt in der Oberpfalz 2. Etappenziel Tag 1832: Altenpflegeheim , Dating 3. Etappenziel Tag 1833: Gemeindehaus der Kirche, Seubersdorf in der Oberpfalz 4. Etappenziel Tag 1834: Gemeindehaus der Kirche, Parsberg 5. Etappenziel Tag 1835: Pfarrhaus, Kallmünz