Was ist der Sinn des Lebens – unser Grundverständnis vom Leben
In unserer Gesellschaft gehen wir im Allgemeinen davon aus, dass wir alle einzelne, getrennte Wesen sind, die unabhängig von einander für sich alleine existieren und die einander sowohl Freud als auch Leid antun können.
Aber stimmt das wirklich?
Alle Religionen und Naturphilosophien, also nahezu alle heiligen Schriften, die es auf der Welt gibt, gehen davon aus, dass alles eins ist. Ihnen zufolge gibt es also keine Einzelwesen und Individuen, sondern nur ein einziges, großes Bewusstsein, von dem wir alle ein Teil sind.
Doch wie kommen sie darauf?
Alles ist Traum
Das Schöpfungslied der Aborigines beschreibt es sehr anschaulich. Genau wie die hawaiianischen Schamanen betrachten sie das gesamte Universum als einen Traum, der fast genauso aufgebaut ist, wie die Träume, die wir in der Nacht haben. Wenn wir träumen, dann erschafft unser Unterbewusstsein eine komplette Welt, in der wir uns bewegen, an verschiedene Orte reisen, andere Menschen, Dinge und Wesen treffen und mit ihnen in Interaktion gehen können. Wir können schöne und schmerzhafte Erfahrungen machen und die verrücktesten Dinge erleben.
Solange wir träumen, haben wir das Gefühl, dass wir nur eine Person in diesem Traum sind, die allen anderen begegnet. Tatsächlich aber sind wir jede Person in unserem Traum. Und nicht nur das. Wir sind auch jeder Ort, jeder Gegenstand und jede Situation. Warum? Weil der ganze Traum von unserem Geist erschaffen wird. Nichts davon ist real, alles spielt sich direkt in unserem Kopf ab. Jedes Traumbild ist also nur ein Aspekt unseres eigenen Unterbewusstseins. Und nicht anders ist es auch mit dem Universum.
Solange wir uns mit unserer Rolle als Mensch identifizieren, glauben wir, dass wir ein einzelnes, getrenntes Wesen sind. In Wirklichkeit jedoch, sind wir nur eine Facette eines Gesamtbewusstseins, das alles aus sich selbst heraus erschafft. Auch die Bibel geht von einem ähnlichen Szenario aus. Hier heißt es “am Anfang war das Wort” Alles was Gott sprach, wurde augenblicklich zur Realität. Wie aber kann das sein? Nur deshalb, weil es keine Realität in diesem Sinne gibt. Es gibt nur ein einziges, göttliches Bewusstsein, dass alles mit Hilfe seiner Gedanken, also der gedachten Worte erschafft, ähnlich wie auch wir komplette Welten mit Hilfe unserer Phantasie in unserem Geist erschaffen können. Wenn in der Bibel also steht: “Gott erschuf uns nach seinem Ebenbild” dann bedeutet das nicht, dass Gott genauso aussieht wie wir. Es bedeutet, dass wir auf die gleiche Weise funktionieren wie Gott, weil wir in Wahrheit selber Gott sind. Wir sind ein Teil seines Bewusstseins und somit ein Teil von Gott selbst. Gewissermaßen könnte man uns daher als “Gottpartikel” bezeichnen.
Alles ist Energie
Spannenderweiße ist die Wissenschaft durch die Atom- und Quantenphysik auf genau das gleiche Ergebnis gekommen. Wenn wir uns die Welt aus der physikalischen Sicht anschauen, dann stellen wir fest, dass alles was es gibt aus Atomen besteht, die sich aus kleineren und wieder aus noch kleineren Teilchen zusammensetzen. Die Quantenphysiker haben dabei auf der kleinsten Ebene eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Die winzigen Teilchen, aus denen sich die Bausteine von Elektronen, Protonen und Neutronen zusammensetzen, sind in Wirklichkeit keine Teilchen, sondern Energie. Und zwar immer genau die gleiche Energie, egal um welches Element es sich auch handeln mag. Das bedeutet: Alles, was wir in unserer Welt als unterschiedliche Stoffe, Energien und Materialien wahrnehmen können, besteht in Wirklichkeit immer aus exakt der gleichen Energie. Es gibt also nur diese eine Energie, die damit eine Allenergie ist. Atome bestehen aus einem winzigen Atomkern um den in schier gigantischem Abstand noch kleinere Elektronen kreisen. Vielleicht kennt ihr noch das Gleichnis aus dem Chemieunterricht: Wenn man einen Atomkern auf die Größe eines Stecknadelkopfes aufblasen und in die Mitte eines Fußballfeldes legen würde, dann würden die Elektronen noch weit hinter den Zuschauerrängen kreisen. Der gesamte übrige Raum wäre leer. Das bedeutet im Klartext: Alles was wir als feste Materie wahrnehmen, besteht in Wirklichkeit zu 99,999999999999999999% aus Nichts. Alles was wir sehen und fühlen können ist also in Wirklichkeit eine Illusion, die nur auf der Abstoßung von Energie basiert. Wie sonst könnten Schallwellen oder auch Handystrahlungen ungehindert durch eine Wand fließen, während wir daran abprallen? Doch das ist noch nicht alles. Die Atome, die in der Wand oder auch in unserem Körper umherfliegen, bleiben nicht an ihrem Platz. Sie bewegen sich und befinden sich in einem ständigen Austausch. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass statistisch gesehen, jeder Mensch auf der Erde einige Atome von Jesus Christus in sich trägt und auch einige von jedem anderen Menschen oder Wesen. Ihr alle habt also nun auch ein paar Atome von mir in euch und ich ein paar von euch in mir. Ihr merkt also, die Welt ist bei weitem nicht das, was sie zu sein scheint.
Ein philosophisches Konzept, ja! Aber in der Praxis?
Wenn wir nun wieder einen Schritt zurück gehen und uns bewusst machen, das auch schon die Atome nur eine Illusion sind, die alle durch die Allernergie erschaffen werden, dann besteht das ganze Universum also am Ende aus nichts anderem als einer unendlichen Suppe aus Urenergie.
Beides, die Sichtweise der Aborigines und der Hawaiianer sowie die Erkenntnisse der Quantenphysik sind durchaus nicht neu, sondern seit Jahren und Jahrzehnten bekannt. Doch obwohl viele Menschen in unserer Gesellschaft davon wissen, ziehen wir in der Regel keine Konsequenz daraus. Es bleibt ein lustiges, philosophisches Gedankenspiel, doch wir kommen in aller Regel nicht soweit, dass wir ein Gefühl dafür entwickeln, was dies tatsächlich auch für unser Leben bedeutet. Tatsächlich aber wirkt sich dieses Wissen, wenn man es wirklich verinnerlicht und zu einem Grundpfeiler der eigenen Weltanschauung macht, auf alle Bereiche des Lebens aus und verändert uns von Grund auf. Dazu muss man jedoch bereit sein, wirklich konkrete Fragen zu stellen und über das schwammige Level von „Irgendwie ist alles eins und bestand aus einer Allenergie“ hinaus kommen.
Aber was bedeutet es, wenn alles eins ist? Was ist diese Energie, von der hier die Rede ist? Wie spielt Gott darein? Und wieso nehmen wir uns trotzdem als getrennte Wesen wahr? Wenn doch alles eins ist, wieso gibt es dann Leid, Schmerz, Krankheit und Gewalt?
Spätestens hier stoßen wir in der Regel an eine Grenze und verwerfen den Gedanken wieder. Wir können diese Fragen nicht beantworten und bleiben daher lieber bei unserem alten Konzept der Weltanschauung. Mehr noch! Wir trauen es uns nicht einmal, uns diese Fragen wirklich zu stellen. Zum einen, weil wir selbst Angst vor den Antworten haben, zum anderen aber auch, weil wir uns dafür schämen, eine so abstrakte Weltsicht zu vertreten, sie anders ist, als der gesellschaftliche Konsens. Wir leben in einer rationalen, wissenschaftlichen Welt, was nichts anderes bedeutet als: Glaube dass, was dir ein Lehrer sagt, hab keine eigenen Gefühle und widerspreche vor allem der landläufigen Meinung nicht! So versuchen wir nun, uns eine Erkenntnis, zu der man nur durch fühlen und Erfahren gelangen kann, so wissenschaftlich zu erklären, dass jedes Verstandsego sie akzeptieren muss. Dass wir damit nicht wirklich weiter kommen, liegt wohl auf der Hand.
Woraus besteht das „Alles“?
Denn was ist diese Allenergie? Solange wir Leben und in unserem Verstand gefangen sind, können wir nur die Traumgebilde wahrnehmen, die sie erschafft. Um hinter diese Fassade blicken zu können, müssen wir unseren Verstand ausschalten oder umgehen. Dies gelingt entweder durch tiefe Meditation, bzw. durch Hypnose oder durch ein Nahtoderlebnis. Ohne eine dieser drei Erfahrungen bleiben wir bei einem rein intellektuellen Verständnis, das keinerlei Entwicklungskraft für uns bereit hält und mit dem wir die wichtigsten Fragen nicht beantworten können. Die Menschen jedoch, die eine solche Erfahrung gemacht haben, beschrieben die Urengergie, die sie dabei wahrnahmen stets als ein liebevolles, weißes Licht, das berühmte „Licht am Ende des Tunnels“. In den Naturlehren wie auch in den fernöstlichen Religionslehren wird dieses Licht in seiner Urform als “Formloses Sein”, als “Allbewusstsein” oder als Void bzw. Nirvana beschrieben. In unserer Kultur nennt man es im Allgemeinen „Gott“. Gott ist also kein Mann auf einer Wolke, der von oben über die Welt wacht. Gott ist das Universum und all seine Bestandteile. Die Bibel beschreibt Gott in ihren etwas blumigen und daher oft leicht verwirrenden Worten als “Du bist der Anfang und das Ende” oder “Von Ewigkeit zu Ewigkeit in Ewigkeit” oder “In dir sind 1000 Jahre wie eine Stunde und eine Stunde ist wie 1000 Jahre”. All diese Beschreibungen laufen auf die wahre Natur von Gott hinaus. Gott ist das allumfassende, formlose und zeitlose Sein, das “Alles”. Und dieses alles ist nichts anderes, als reine, bedingungslose Liebe.
Die Liebe dehnt sich aus
Wenn man dies einmal verstanden hat, ändert das natürlich alles, was wir bislang über unser Leben zu wissen geglaubt haben, denn plötzlich kann es kein gut und kein böse mehr geben. Alles ist eins und alles ist Liebe.
Aber warum gibt es dann soviel Leid, Schmerz, Ungerechtigkeit und Zerstörung auf der Welt?
Wenn wir davon ausgehen, dass alles, was jemals im Universum geschieht, eine Traumgeschichte des göttlichen Allbewusstseins ist, dann stellt sich zunächst die Frage, ob dieses Allbewusstsein ein intelligentes Bewusstsein ist, das mit den Traumgeschichten eine bestimmte Absicht verfolgt, oder ob diese Geschichten rein willkürlich entstehen. Die moderne Wissenschaft geht im Allgemeinen von der Theorie aus, dass unser Universum ein reines Zufallsprodukt ist. Alles entsteht aufgrund von Wahrscheinlichkeiten und einer unendlich großen Auswahl an Möglichkeiten. Irgendwann einmal entstand das Universum durch den „Urknall“, eine gigantische Explosion aus deren herumfliegenden Trümmern sich dann später zufällig unsere Sterne, Planeten und Monde entstanden. Ebenso zufällig entstand auf mindestens einem dieser Planeten durch eine Aneinanderreihung willkürlicher Ereignisse plötzlich so etwas wie Leben, das sich zu immer komplexeren Kreaturen entwickelte, an deren Spitze nun der Mensch steht und sich die Frage stellt: Kann das wirklich alles so passiert sein?
Alles ein Zufall?
Wenn man diese Theorie genauer betrachtet, stellt man sehr leicht fest, dass sie nicht mehr sein kann, als eine lustige Gute-Nacht-Geschichte, da sie sich in nahezu allen Teilen jeder sinnvollen Logik entzieht.
Dies beginnt beim Urknall und endet bei der Evolution des Menschen. Wenn unser Universum wirklich aus einer Explosion heraus entstanden ist, bedeutet dies, das alle „Trümmerteile“ kugelförmig vom Explosionsherd wegströmen würden. Wieso aber sollten sich nun einige dieser Trümmerteile oder gar Partikel des Explosionsstaubs wieder zusammenballen und so Sterne und Planeten bilden? Dies wäre zu 100% gegen ihre eingeschlagene Flugrichtung und das in einem komplett leeren Raum in dem es also auch keine äußeren Einflüsse geben konnte. Am Anschaulichsten wird es, wenn man es sich anhand eines Beispiels vorstellt. Nehmt einmal an, ihr würdet ein Paket Mehl mit einem Sprengsatz präparieren, so dass das Mehl bei der Explosion in alle Richtungen auseinander stäubt. Glaubt ihr wirklich, dass sich nun mitten in dieser Explosion einige der Mehlpartikel zusammenballen und dann gemeinsam als kleine Kugeln weiter fliegen werden? Physikalisch betrachtet ist dies nicht nur unwahrscheinlich sondern ganz und gar unmöglich, solange die Staubpartikel nicht durch Wind, Feuchtigkeit oder Hindernisse von ihrer Bahn abgelenkt werden. Und diese gab es zu Zeiten des Urknalls natürlich nicht, das es außer der Explosion selbst ja noch überhaupt nichts gab. Sonst wäre es ja nicht der Urknall, sondern nur irgendein Knall gewesen.
Noch unschlüssiger wird diese Theorie bei der Entstehung des Lebens. Allein die Biologische Struktur eines Lebewesens, angefangen von seiner DNS bis hin zur Funktionsweise seines Gehirns, ist so komplex, dass wir selbst nach jahrzehntelanger Forschung durch die schlausten Köpfe der Menschheit gerade einmal einen winzigen Bruchteil davon verstehen können. Und selbst wenn wir in der Lage wären, den biologischen Aufbau eines Menschen oder auch nur einer Ameise zu 100% nachzustellen, hätten wir am Ende trotzdem noch immer nur eine leblose Kopie eines Körpers, der weit davon entfernt ist, ein Lebewesen zu sein. Wir aber behaupten nun, dass das Universum dies ohne jede Absicht, ohne jedes Ziel und ohne einen Plan geschafft haben soll, alles Leben mit all seiner Vielfältigkeit nur durch ein paar Zufälle gebildet zu haben. Demnach müsste also irgendwann Leben entstehen, wenn man ein großes Glas mit etwas Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff füllt, ein paar Mineralien und Spurenelemente hinzu fügt und das ganze dann ein paar Millionen Jahre schüttelt, während man ihm immer wieder ein paar Elektroshocks verpasst. Doch das wird nicht passieren. Ebenso könnte man versuchen, einen Affen willkürlich mit Metallteilen spielen zu lassen und zu hoffen, dass daraus irgendwann einmal ein Computer entsteht. Oder noch simpler: nehmt einen LKW voller Steine, die ihr immer und immer wieder auf dem Boden auskippt und wartet, dass daraus irgendwann einmal ein Haus entsteht. Bei einer Million Versuchten werden dabei wahrscheinlich eine Millionen unterschiedliche Haufen heraus kommen, von denen einige vielleicht sogar recht abstrakte und lustige Formen haben werden, aber kein einziges Mal werdet ihr etwas bekommen, das auch nur im Ansatz einem Haus ähnelt. Um ein Haus entstehen zu lassen, muss man die Steine mit einem bewussten Plan anordnen. Es braucht eine Intelligenz, die hinter diesem Projekt steht, sonst wird es nicht funktionieren. Und ein Haus ist bei weitem nicht so Komplex, wie ein Lebewesen.
Die Wissenschaft geht weiter davon aus, dass dieses erste, zufällig entstandene Leben äußerst primitiv war. Es waren Einzeller, die sich rein durch Zellteilung fortpflanzten und denen es an jeder Form von Spezialisierung oder Intelligenz fehlte. Doch durch eine Reihe von zufälligen Mutationen haben sie sich dann zu immer komplexeren Wesen weiterentwickelt, einfach aus dem Grund, dass immer die stärksten überleben. Diese These setzt jedoch voraus, dass ein komplexes Lebewesen eine höhere Überlebenschance hat, als ein primitives. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Dinosaurier, Säbelzahntiger, Mammuts und viele weitere Tierarten, die auf diese Weise entstanden sein sollen, sind längst wieder ausgestorben, während die ersten Einzeller bis heute überlebt haben und in der ganzen Erdgeschichte kein einziges Mal bedroht waren. Das Bärchentier beispielsweise ist ein winziger Urzeiteinzeller, der nahezu unsterblich zu sein scheint. Man kann ihn bis auf den absoluten Nullpunkt einfrieren, ihn extremer Hitze aussetzen, ihm den Sauerstoff entziehen, ihn in Erdöl, Giftstoffe und Säuren werfen und nichts davon bringt ihn um. Wieso also sollte sich aufgrund von zufälligen Mutationen und dem Prinzip vom Überleben des Stärksten plötzlich ein Mehrzeller aus ihm entwickeln, der eine geregelte Versorgung mit Nahrung benötigt, der gerade einmal bei Temperaturen zwischen 10 und 40°C handlungsfähig bleibt und dessen Leben bereits durch Kleinigkeiten wie herabfallende Steine, scharfe Klingen oder giftige Pflanzen bedroht wird? Würden sich die Wesen auf der Erde tatsächlich rein aufgrund ihrer Überlebensfähigkeiten entwickeln, hätte eine auf Zufall basierende Evolution allenfalls andersherum stattfinden können. Alles, was unser Überleben gefährdet wäre mit der Zeit abgestreift worden und wir wären nun alle Einzeller, die sich Gefahrlos durch das Leben schlängeln könnten.
Ohne ein intelligentes Bewusstsein geht es nicht
Nein, wenn man die Welt in der wir leben mit offenen Augen betrachtet gibt es keine andere Möglichkeit, als dass sie mit Hilfe eines intelligenten Bewusstseins nach einem genau ausgeklügelten Plan und mit einer speziellen Absicht erschaffen worden sein muss. Sie entstand nicht anders, als beispielsweise ein Auto nach der Vorstellung eines Mechanikers entsteht. Es reicht nicht, intelligent und geschickt im Umgang mit elektronischen Bauteilen zu sein, um ein neues Auto zu entwerfen. Man braucht eine klare Vorstellung und eine klare Absicht, mit der man es baut. Was ist das Ziel? Was soll das Auto am Ende können? Wer ist die Zielgruppe? Was sind seine Besonderheiten? Was ist sein Charakter? Ohne eine Antwort auf diese Fragen, brauchen wir mit der Konstruktion nicht einmal anfangen.
Fassen wir also noch einmal zusammen: Anhand dessen, was wir in der Natur und in der Quantenphysik beobachten können wissen wir, dass das gesamte Universum aus nur einer einzigen Energie besteht, die man als Allenergie bezeichnen kann und dass sich diese Energie mit Hilfe eines intelligenten Bewusstsein alles Formt, das wir als unsere Welt wahrnehmen. Uns selbst natürlich eingeschlossen.
Die Frage, die sich nun also stellt, wenn wir herausfinden wollen, warum wir Leben und welcher Sinn hinter Schmerz, Leid, Tod, Krankheit und allem anderen Unangenehmen steckt, lautet nun also: „Welche Absicht verfolgt das Allbewusstsein mit der Erschaffung unseres Universums? Was ist sein Ziel?“
Und wieder können wir die Antwort erkennen, wenn wir aufmerksam die Natur beobachten. Eines der Naturgesetze unseres Universums lautet: „Wie im Kleinen so im Großen“. Das bedeutet, dass man im Mikrokosmos stets die gleichen Gesetze wiederfindet, wie im Makrokosmos. Jede einzelne unserer Zellen funktioniert auf eine ganz ähnliche Weise, wie unser Organismus als Ganzes. Schauen wir uns also an, worum es in den einzelnen Lebensgeschichten unterschiedlicher Wesen geht und was alle miteinander gemein haben, lassen sich daraus auch Rückschlüsse auf die Absicht und das Ziel des großen Ganzen ziehen.
Das Streben nach Wachstum
In allen Lebensgeschichten geht es stets um Wachstum und Entwicklung. Das Universum dehnt sich weiter aus, Tiere und Menschen wachsen von kleinen Babys zu erwachsenen Geschöpfen heran und aus den winzigen Samenkörnern einer Pflanze werden zum Teil riesige Bäume. Die zentrale Gemeinsamkeit aller Geschichten ist also das Wachstum, was den Schluss nahelegt, dass sich auch das Allbewusstsein selbst immer weiter ausdehnen will, so dass die bedingungslose Liebe und damit das Paradies immer größer wird. Und genau das erreicht es durch unsere Geschichten. Das Allbewusstsein selbst ist ein formloses und zeitloses Sein. Es ist alles und absolut allmächtig, was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass es nichts und vollkommen handlungsunfähig ist. Warum? Stellt es euch am besten einmal bildlich vor. Stellt euch vor: Ihr seit alles, was es gibt. Ihr seit ein unendliches, formloses und zeitloses Sein, das ohne jede Grenze existiert und keinen Bezugspunkt besitzt, weil es nichts anderes gibt als euch selbst. Wie wollt ihr überhaupt erkennen, dass ihr existiert? Wie wollt ihr merken, dass ihr nicht einfach nichts seit? Das einzige, was euch vom Nichts unterscheidet, ist eurer Bewusstsein. Und dies erklärt nun auch wieder die Schöpfungsgeschichte der Bibel. Gott, also das formlose Allbewusstsein sprach, bzw. dachte und formte damit die Energie seines eigenen Bewusstseins zu dem was er dachte. Schließt einmal die Augen und stellt euch irgendetwas vor. Ruft euch geistige Bilder wach, von tollen Orten, rosa Elefanten oder sonst irgendetwas. Vollkommen egal. Ihr werdet feststellen, dass es sofort in eurem Geist entsteht, sobald ihr daran denkt. Nicht anders erschafft Gott die Welt. Alles was er zur Verfügung hat, um sich selbst zu erfahren, ist also seine eigene Fantasie, durch die er sich selbst zu allem formen kann, was er will.
Lebendige Dynamik
Wie kommt es aber nun zu unserem Leid und Schmerz?
Ganz einfach! Wenn alle Wesen im Universum wissen würden, dass sie ein Teil von Gott sind und dass ihr Leben lediglich eine Geschichte ist, die sie sich selbst mit Hilfe ihrer Fantasie ausdenken, dann kann keine Entwicklung stattfinden. Alles befände sich in vollkommener Harmonie und in einem ewigen Gleichklang. Es wäre, als wenn zwei gleich schwere Kinder auf einer Wippe sitzen und sich nicht bewegen. Sie wären in vollkommener Balance, dabei aber auch vollkommen erstarrt. Die Wippe bewegt sich nicht und verliert somit ihren Sinn. Es kommt zum Stillstand und folglich zum Tod. Ein Universum, das sich in perfekter Harmonie befindet ist wie ein Film, der gleich mit dem Happy End beginnt und sich bis zum Ende niemals wandelt. Kein Mensch könnte ihn sich anschauen, weil er so langweilig wäre. Am Ende ist alles genau wie am Anfang und es gibt keine Entwicklung und somit auch keine Ausdehnung der Liebe. Um eine Entwicklung und eine Dynamik zu erreichen braucht es Spannung, Reibung, Wendungen und Unvorhersehbarkeiten. Das Wippespiel macht nur dann Spaß, wenn mal eines der Kinder oben ist und dann wieder das andere. Es braucht also einen Gegenspieler, eine andere Partei, mit der man in Interaktion treten kann. Jeder gute Film lebt davon, dass der Held einen Widersacher hat, der ihm das Leben schwer macht, der ihn herausfordert, ihn zu Höchstleistungen antreibt, ihn über sich selbst hinauswachsen lässt und dann am Ende besiegt wird. Wenn Gott aber alles ist, was existiert, dann muss er diesen Widersacher mit Hilfe seiner Fantasie selbst erschaffen. Auch in der Bibel ist dies zu lesen, nur dass es dort kaum jemals jemand wirklich versteht.
Wir glauben stets, dass Gott Adam und Eva vor Wut aus dem Paradies verbannt hat. Sie haben gegen seine Regeln verstoßen und aus Rache mussten sie nun in eine Welt ziehen, in der es Leid, Schmerz und Böses gab. Dieses Böse ging von einem Widersacher Gottes aus, dem Teufel, der nichts anderes im Schilde führt, als uns ebenfalls zum Bösen zu verführen und damit die Welt zu Grunde zu richten. Doch so ist es nicht gemeint. Gott ist allmächtig, unfehlbar und alles was existiert. Er kann also nicht sauer auf Adam und Eva sein, weil er selbst Adam und Eva ist. Er kann auch nicht enttäuscht sein, dass sie sich von der bösen Schlange haben verführen lassen, weil er selbst die Schlange, der Apfel und auch die Verführung ist. Nichts davon geschah aus böser Absicht sondern diente einzig und allein dazu, die Liebe auszudehnen. So ist die Geschichte von der Verbannung aus dem Paradies, von Himmel und Hölle sowie von Gott und dem Teufel nichts anderes als ein symbolischer Leitfaden unserer eigenen Lebensgeschichte als Gesellschaftsmenschen.
Das Paradies ist unser Naturzustand. Es ist der Zustand, in dem wir Wissen, dass wir selbst ein Teil von Gott, also ein Gottpartikel sind. Wir wissen, dass wir eins mit allem sind, dass es nur die bedingungslose Liebe gibt und dass wir weder sterben noch geboren werden können, weil wir nur als Figuren in einem Traum existieren. Uns ist bewusst, dass wir als Teil des formlosen Seins selbst unsterblich und unveränderlich sind. Wenn wir dies jedoch von Anfang an wissen, kann es keine Entwicklung geben. Das Paradies bleibt bis in alle Ewigkeit gleich. Es sei denn, dass wir vergessen, dass wir im Paradies leben und ein Gottpartikel sind, so dass wir uns erst wieder daran erinnern müssen. Ab diesem Moment entsteht ein Lebensweg, also eine Geschichte mit einem Anfang, einem Ziel und einem Spannungsbogen. Die Schlange, die Adam und Eva verführt hat, war also nicht böse, sondern ein wichtiger und notwendiger Aspekt, der die ganze Geschichte überhaupt erst ins Laufen gebracht hat. Ohne sie, wäre die Bibel an diese Stelle zu ende.
Der bewusst erzeugte Gegenspieler
Um also spannende Geschichten voller Wendungen und Unvorhersehbarkeiten entstehen zu lassen, erschuf Gott ganz bewusst ein Monster, das uns verwirrt, verführt und letztlich vergessen lässt, wer wir in Wahrheit sind. Es ist ein Dämon, ähnlich wie ihn die Kirche in Form des Teufels beschreibt, der sich in uns einnistet, der unsere Verbindung zu unserem Gottbewusstsein kappt und uns ganz bewusst in die Irre führt, so dass wir selbst Leid, Schmerz und Zerstörung erzeugen. Je mehr wir dem Dämon vertrauen, desto mehr verwandeln wir unser Leben selbst in eine Hölle. Natürlich ist der Dämon kein gehörntes Wesen mit einem Pferdefuß, sondern ein Aspekt unseres eigenen Selbst. Es ist unser Verstand, der fast ununterbrochen mit seinen Gedankenstimmen auf uns einredet und uns vorgaukelt, dass wir selbst nichts anderes als dieses Gedankenchaos sind. Der uns Glauben macht, dass wir getrennte Einzelwesen sind, dass alles was in der Welt passiert reine Willkür, Schicksal, Ungerechtigkeit und Bösartigkeit ist. Er redet uns ein, dass wir nur dieses eine Leben in Form der Traumgeschichte haben und dass unsere Existenz endet, wenn wir es verlieren. Er verführt uns dazu, in ständiger Angst zu leben und weder unseren Instinkten, noch unserer Intuition und schon gar nicht dem Leben selbst zu vertrauen.
Auf diese Weise wird unser Leben zu einem Krimi. Wir beginnen es als kleine Kinder, die zwei Stimmen in ihrem Inneren hören, die des Verstandesgegners und die ihres Gottbewusstseins. Beide sind wie die Kinder auf der Wippe in einen permanenten Widerstreit verwickelt, durch den die Dynamik in unsere Geschichte kommt. Wie in jeder guten Geschichte, ist der Gegner dabei immer so stark, dass wir ihn gerade soeben besiegen können. Und wie in allen guten Geschichten, ist der Gegner vor allem am Anfang besonders stark, damit erst einmal ein Spannungsbogen aufgebaut werden kann. Am Anfang unseres Lebens entfernen wir uns also oft sehr weit von unserem wahren Sein, verlaufen und verirren uns, bis wir nicht mehr wissen, wo oben und unten ist. Doch früher oder später finden wir alle in unser Gottbewusstsein zurück, so dass sich die Liebe ausdehnen kann.
Den einen Lebensweg annehmen
Es ist ein bisschen wie in einem Computerspiel. Die Grundstruktur des Spiels ist von Anfang an vorprogrammiert und es steht bereits an der Ladentheke fest, wie es am Ende ausgehen wird. Dennoch entsteht eine Spannung für den Spieler dadurch, dass er nicht weiß, wie er an dieses Ziel gelangen wird und welche Umwege er dabei einschlägt. Je nachdem wie geschickt er mit den programmierten Gegnern umgeht, schafft er es beim ersten oder auch erst beim hundertsten Versuch, läuft auf dem kürzesten Weg zum Endgegner oder nimmt noch die Bonuslevel und die Zusatzschätze mit. Aber am Ende landet er immer beim gleichen Ergebnis, das von vornherein geplant war. Nicht anders ist es mit unseren Lebensgeschichten. Die Grundstruktur der Geschichte, die etwa 80% unseres Lebens ausmacht ist bereits fest von Gott, also von uns selbst geschrieben und lässt sich nicht verändern. Es ist wie bei einem Marathon. Die Spannung entsteht nicht dadurch, dass jeder Teilnehmer macht was er will, irgendwo hinläuft, mit dem Bus fährt, oder sich hinsetzt und Däumchen dreht. Es steht von vornherein fest, dass alle die gleiche Strecke laufen und dabei nur ihre Beine zum Laufen benutzen. Die Spannung entsteht dadurch, wie schnell oder langsam sie dabei vorankommen, wie gut sie im Windschatten laufen können, welche Laufstile sie anwenden und so weiter. Auf die gleiche Weise ist auch unsere Lebensgeschichte vorgeplant und wir können sie nicht verändern.
Wir können nicht ändern in welcher Kultur und in welchem Elternhaus wir geboren werden, was unsere Herzensinteressen und Leidenschaften sind, welche großen Ereignisse in unser Leben treten werden und vieles Mehr. Unser Verstandesgegner redet uns ein, dass wir uns im Leben ständig zwischen 1000 Möglichkeiten entscheiden und daher ständig auf der Hut sein müssen, keine Fehler zu machen. Doch in Wahrheit gibt es nur einen Weg, der uns immer zurück in unser Gottbewusstsein, also ins Paradies führt. Die einzige Entscheidungsgewalt, die wir haben besteht darin, wie oft wir dem Verstandesgegner vertrauen wollen, so dass wir Schleifen und Umwege in den Weg einbauen. Und genau aus diesem Grund entstehen all die Ereignisse, die wir als Leid und Schmerz wahrnehmen. Gott will auf jeden Fall, dass sich die Liebe ausdehnt, wir also am Ende im Paradies ankommen. Damit uns dies gelingen kann, bekommen wir jedes Mal einen Hinweis von ihm (also von uns selbst), wenn wir vom Weg abkommen. Erst nur einen sanften, in Form von einer Eingebung, einem Traum oder einer besonderen Begegnung, die uns auf unseren Irrweg hinweist. Doch wenn wir dies ignorieren, werden die Zeichen immer deutlicher und wir bekommen Krankheiten, Unfälle, Schicksalsschläge oder andere unangenehme Situationen, die uns wieder in die richtige Richtung zurück drücken sollen. Es ist ein bisschen, als hätten wir ein Gummiseil um den Bauch, dessen anderes Ende direkt mit dem Erwachen im Gottbewusstsein verbunden ist. Wenn wir dem Gummiband folgen, können wir leicht und locker ins Ziel wandern. Gehen wir jedoch in eine andere Richtung, spannt es sich und der Zug wird immer stärker, bis er uns am Ende mit einem ordentlichen Satz in Richtung Erwachen schleudert. Je stärker sich das Seil dabei zwischenzeitlich in unserem Leben spannt, desto größer wird der Schwung, desto größer ist am Ende die Erkenntnis, wenn uns Bewusst wird, dass alles nur eine Fantasiegeschichte Gottes war und desto stärker dehnt sich die Liebe dabei aus. Da aber sowohl Form als auch Zeit für das Allbewusstsein nicht existieren, ist es vollkommen gleichgültig, wann wir ins Erwachen kommen. Kein Weg ist besser oder schlechter, weil er länger oder kürzer ist. Alle sind gleich gut. Gott ist unfehlbar, also ist immer alles genau so richtig, wie es gerade ist.
Mehr zu diesem Thema findet ihr unter anderem auch in der Neuauflage von unserem Buch: