Tag 854: Was sind Energieräuber?

von Heiko Gärtner
06.05.2016 19:13 Uhr

18.04.2016 Auch am nächsten Morgen fühlten wir uns noch immer ausgelaugt. Das Bett war bequem gewesen, wir hatten relativ viel geschlafen und hatten den Tag gleich mit einem guten Frühstück begonnen. Und doch war die Energielosigkeit noch immer da. Erst jetzt fiel uns auf, dass ich gerade einen Tag zuvor das Kapitel über Energieraub für unser neues Buch geschrieben hatte. Es war fast ein bisschen so, als hätte uns das Leben nun ein praktisches Beispiel für meine theoretische Abhandlung geliefert und als wollte es uns noch einmal zeigen, wie man erkennt, wann einem Energie entzogen wird und wann nicht. Denn jeder kennt einige Situationen, in denen er Zeit mit anderen Menschen verbracht hat und sich danach müde und ausgelaugt fühlte, ohne dass er sich so recht erklären konnten, was ihn so geschlaucht hat. Der Grund dafür ist folgender.

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Man kann sich die Lebensenergie in allen Wesen ein bisschen wie Wasser in einer riesigen Seenplatte vorstellen. Jedes Wesen ist ein See und im Normalfall ist es bis oben hin befüllt, da permanent Energie vom Universum nachfließt. Dadurch dass wir jedoch vergessen haben, dass wir göttliche Wesen sind, haben wir uns von der Urquelle der Energie abgeschnitten und werden nicht mehr permanent versorgt. Je nachdem, wie wir mit unserer Energie haushalten, ist unser See daher entweder voller oder leerer als die Seen um uns herum. Wie Wasser versucht aber auch die Lebensenergie stets einen Ausgleich zu schaffen und fließt immer von der größeren Energiequelle zur kleineren. Wenn wir in eine Beziehung mit einem anderen Wesen treten, dann öffnen wir also die Schleusen zwischen unseren Seen und der Energiepegel gleicht sich aus. Das bedeutet, dass energieschwache Wesen automatisch Energie von Wesen entziehen, die mehr besitzen als sie selbst. Dies ist keine böse Absicht und oft ist es uns nicht einmal bewusst. Es geschieht ganz einfach, weil wir Überleben wollen. So werden wir alle immer wieder zu Energieparasiten oder unfreiwilligen Spendern. Begegnen sich zwei Wesen mit einem relativ gleichstarken Energielevel, dann ist dies auch kein Problem, weil es in erster Linie zu einem Austausch kommt, der keinem von beiden wirklich schadet. Ist einer jedoch schwach, unzufrieden, krank oder fühlt sich als Opfer, dann kommt es zu einem permanenten Ungleichgewicht, durch dass sehr viel Energie von einem zum anderen fließt. Dies mag auch einer der Gründe sein, warum gerade Menschen, die in einem Krankenhaus arbeiten und täglich fast nur mit energieschwachen Wesen zu tun haben, eine deutlich kürzere Lebenserwartung haben, als der übrige Durchschnitt. Solange wir nicht erkannt haben, dass wir ein Teil des göttlichen Ganzen sind und daher immer ausreichend Lebensenergie haben, bleiben wir ein Teil des Energieräuberspiels. Der effektivste Weg um gesund zu werden und zu bleiben, ist es natürlich, sich wieder an die göttliche Urquelle anzuschließen, denn dann werden Sie automatisch immer mit Energie befüllt, so dass sie selbst kein Energieräuber mehr sein müssen und gegenüber anderen Räubern immun sind. Das funktioniert bei uns schon zu einem deutlich größeren Teil als noch vor zwei Jahren, doch von einer permanenten Verbindung im absoluten Urvertrauen sind wir noch meilenweit entfernt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, Energieräuber erkennen und sich davor schützen. Achtet einmal selbst auf euer eigenes Umfeld und spürt immer wieder in euch hinein, ob euch eine Begegnung gerade gut tut oder nicht. Wenn euch Menschen permanent Energie rauben, fragt euch, ob euch die Beziehung wirklich wichtig ist. Wenn nicht ist es das Beste, den Kontakt einfach loszulassen. Wenn doch, ist es wichtig, klare Verhältnisse zu schaffen und den anderen auf den Energieraub anzusprechen. Nutzt dafür Worte, die er verstehen und annehmen kann. Wenn ihr diesem Menschen wirklich am Herzen liegt, wird sich die Beziehung danach verändern, so dass es nicht mehr zu einem Energieraub kommt. Wenn nicht, wird sie sich wahrscheinlich auflösen und ihr habt den Erfolg, dass ihr nun einen Vampir los seit, der euch nur als Energiequelle angesehen hat.

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Ebenso wichtig ist es, so viele positive Routinen in den Alltag zu integrieren, wie möglich. Was gibt mir Kraft? Was macht mir wirklich Freude? Was bringt mein Herz zum Singen? Je mehr Routinen wir besitzen, die unsere Energiereserven wieder auffüllen, desto weniger kann uns ein Energieräuber anhaben. Je mehr Energie wir haben, desto mehr Menschen werden sie uns aber natürlich auch entziehen und genau dies wird uns wohl gerade noch einmal bewusst. Natürlich fließt dann auch schneller neue Energie nach und wir spürten deutlich, wie uns jeder Schritt, den wir durch die Felder wanderten wieder mit Kraft auffüllte, aber das heißt nicht, dass nicht auch der Energieverlust deutlich spürbar ist. Für heute schien es so zu sein, als würde uns das Leben möglichst weit vorantreiben wollen. In der ersten Stadt, die unser Ziel hätte sein sollen, wurden wir mit der Begründung abgespeist, dass es hier leider keine Möglichkeiten gäbe. Zum ersten Mal seit Grevena waren wir nun wieder in eine Kleinstadt gekommen, in der es alles gab, vom Sportheim bis zum Krankenhaus, einer großen Kirche und vielem mehr. Doch bereits die Sekreterin verhinderte mit ihrer Ablehnung, dass wir den Bürgermeister auch nur fragen konnten. Wir mussten also noch einmal weiter und irgendwie fühlte sich das auch genau richtig an.

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Nach weiteren 10km erreichten wir ein kleines Dorf und trafen gleich zu Beginn auf eine junge Bäckerin, die gerade dabei war, einen Stuhl zu streichen. Sie versorgte uns mit Brot und organisierte uns einen Platz in einem Gemeinschaftsraum, der hauptsächlich für Tanzunterricht genutzt wurde. Der Haken war nur, dass dieser Tanzunterricht heute stattfand und wir daher bis um 21:00 Uhr vor der Tür warten mussten. Zum Glück war es bereits wieder lange hell und heute auch bedeutend wärmer als gestern. Um uns herum spielten die Kinder, die zwar immer noch nicht gerade Friedlichkeit und kindliche Leichtigkeit ausstrahlten, die aber zumindest schon einmal drei Stufen angenehmer waren, als die Kinder in Italien. In der großen Halle wurde der Sirthaki-Unterricht abgehalten. Ein älterer Mann mit einer großen, lauten Trommel und einer Stimme, die deutlich machte, dass mit ihm nicht gut Kirschenessen war, leitete den Unterricht Wenn die Kinder etwas falsch machten, wussten sie es sofort. Dies hier hatte nichts mit dem antiautoritären Chaos zu tun, der in Italien Unterricht genannt wurde. Dies was ein Militärdrill. Jede Gruppe war etwa eine Dreiviertelstunde da. Dann kam die nächste und die voherige verschwand oder spielte Fußball. Am Ende des Abends hatten wir das Gefühl, dass nun das ganze Dorf einmal zum Tanzen hier gewesen sein musste. Um neun Uhr war der Spuk vorbei. Wir bauten unser lager in einem Nebenraum auf und begannen zu kochen. Kaum hatten wir unser Essen fertig, da hörten wir, wie vorne die Tür aufging. Eine Gruppe mit drei Leuten kam herein, darunter der Trommelsargent. Irritiert fragten wir, was los sei und konnten unseren Ohren kaum glauben. Das Kindertraining endete um neun. Jetzt begann das Erwachsenentraining. Es wurde eine kurze Nacht.

Spruch des Tages: Sirtakiman!

Höhenmeter: 630 m Tagesetappe: 17 km Gesamtstrecke: 15.022,27 km Wetter: bewölkt und kühl, gemischt mit gelegentlichem Sonnenschein Etappenziel: Zeltplatz unter der Tribüne des Fußballstadions, 62045 Alistrati, Griechenland

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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