Gesunde Alternativen zum Klopapier
"Eilmeldung: Alternativen zu Toilettenpapier verzweifelt gesucht!"
Als vor einigen Wochen der Notstand aufgrund der Corona-Krise ausgerufen wurde, reagierten die europäischen Nationen sehr unterschiedlich darauf. In Italien beispielsweise war es der Alkohol, der als allererstes vergriffen war. In Frankreich hingegen herrschte wenige Stunden nach Verkündung der "Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung" bereits ein akuter Mangel an Kondomen in den Märkten. Wir Deutschen hingegen kauften innerhalb weniger Stunden sämtliche Klopapier-Vorräte des Landes auf. Seither ist Klopapier in Deutschland in aller Munde, was in Anbetracht seines eigentlichen Verwendungszwecks durchaus etwas paradox ist. Um aber neben der Korona-Panik nicht auch noch in eine Klopapier-Panik zu verfallen haben wir euch hier einmal einige Alternativen zum Klopapier aufgezeigt, die durchaus praktikabel und zudem noch deutlich gesünder sind.
Denn auch wenn Toilettenpapier in unserer Gesellschaft in Sachen Analreinigung eine Art Monopolstellung innehat, ist seine Benutzung durchaus eine eher neue Angewohnheit. Was also haben die Menschen vor seiner Erfindung genutzt? Auch, wenn wir es nicht erwarten würden ist zudem gerade Papier zum Hintern-Abwischen denkbar ungeeignet. Wieso das so ist und welche negativen Auswirkungen die Benutzung von Klopapier auf unsere Gesundheit hat, erfahrt ihr in unserem Artikel giftiges Toilettenpapier.
Warum sollten wir Alternativen zu Klopapier finden?
Anders als die meisten Menschen in Deutschland, die sich daran gewöhnt haben, dass Klopapier ein fester Bestandteil jedes WCs oder Toilettenhäuschen ist, beschäftigen wir uns mit der Frage bereits seit mehr als sechs Jahren. Zum einen, weil wir auf unserer Reise immer wieder in die Situation kommen, dass es einfach kein Klopapier gibt und wir uns andere Lösungen überlegen müssen. Auch zuvor brauchten wir für unsere Survival Kurse immer wieder natürliche Alternativen zum Klopapier, die man einfach so im Wald finden kann.
Der zweite Grund ist jedoch der, dass wir uns gleich im ersten Jahr unserer Weltreise sehr intensiv mit dem Thema Papier auseinandergesetzt haben. Erschreckender Weise kam dabei heraus, dass jede Form von Papier, rein aufgrund der heutigen Herstellungstechniken, verschiedenste Chemikalien enthält. Chemikalien, die zu einem großen Teil gesundheitsschädlich sind. Gerade unsere Schleimhäute, wie wir sie im Mund und im Intimbereich haben, sind aber darauf ausgelegt, Substanzen, mit denen sie in Berührung kommen, so gut wie möglich in sich aufzunehmen und in das Innere unseres Körpers zu transportieren. Auf dieser Grundlage funktionieren beispielsweise auch Zäpfchen, Kau- und Schnupftabak und Kokain. Mit anderen Worten: Es ist durchaus angebracht, die große Klopapier-Krise 2020 (wie die aktuelle Zeit wahrscheinlich in die Geschichtsbücher eingehen wird), zu nutzen, und ein wenig intensiver darüber Nachzudenken, mit was wir uns den Hintern wirklich abwischen, bzw. reinigen wollen.
Welche Alternativen zum Klopapier gibt es?
Im Laufe der Zeit sind wir vor allem auf vier verschiedene Methoden der Intimreinigung gestoßen, die wir insgesamt als praktikabel empfunden haben. Keine davon ist unsere eigene Erfindung. Es sind viel mehr alles Methoden, die irgendwo auf unserer Welt eine lange Tradition haben. Dort sind sie ebenso gebräuchlich, wie das Klopapier bei uns. Hier zunächst eine Übersicht der Methoden, auf die wir später im Text noch genauer eingehen:
Aus der Wildnis- und Survival-Szene kannten wir bereits die Verwendung von Klomoos. Moos ist ein Gewächs mit einer weichen und sehr großen Oberfläche, dass von sich aus bereits wie ein natürlicher Schwamm aufgebaut ist.
Die zweite Technik, die wir probiert haben, stammt aus dem arabischen Raum und greift auf die simple Verwendung der eigenen Hand in der Kombination mit reichlich Wasser zurück. Sie ist in unseren Augen die Methode, die am gewöhnungsbedürftigen ist. Außerdem ist sie, soweit wir es herausfinden konnten, der Grund dafür, warum es allgemein als unhöflich gilt, jemandem die linke Hand zur Begrüßung zu geben.
Eine ähnliche Funktionsweise, aber ein geringerer Haut-Fäkalien-Kontakt liegt der französischen Methode zugrunde, die auf die Verwendung von Bidets zurückgreift. Wohl auch einer der Gründe, warum die Franzosen keine Bedenken wegen mangelndem Klopapier haben und sich daher auf die wirklich wichtigen Nebensachen der Welt konzentrieren können.
Und schließlich sind wir noch auf die Verwendung von etwas gestoßen, das man gewissermaßen als Mehrweg-Klopapier bezeichnen könnte. Hier verraten wir aber noch nicht zu viel.
Klo-Moos: Der natürliche Luxus-Liner unter den Klopapier-Alternativen
Unsere absolute Top-Favoritenlösung ist noch immer das Klo-Moos. Moos ist der angenehmste Hygieneartikel, den uns die Natur bietet und es wurde schon seit Jahrhunderten überall auf der Welt für diese Zwecke verwendet. Torfmoos wird in vielen Kulturen sogar als Binde für die Regelblutung hergenommen, da es nicht nur sehr saugfähig, sondern auch antiseptisch ist. Doch auf dieses Thema gehen wir noch einmal in einem anderen Artikel ein. In unseren Wildnis - und Survivalseminaren haben sowohl wir als auch unsere Teilnehmer zum Hintern abwischen immer Moos verwendet.
Zunächst war das ungewohnt und die Angst, dass der Allerwerteste nach dem Toilettengang dann nicht nur mit Scheiße, sondern zusätzlich auch noch mit Mooshärchen und Erde verklebt ist, kam wohl bei jedem von uns auf. Doch bereits der erste Versuch überzeugte jeden. Ich erinnere mich noch an einen Teilnehmer, der freudestrahlend und stolz aus dem Wald zurückkehrte und meinte: „Also, ich muss ja ganz ehrlich zugeben, als du gesagt hast, dass wir uns den Hintern mit Moos abwischen sollen, dachte ich, du hast eine totale Klatsche! Als du dann auch noch behauptet hast, das Zeug sei besser als jedes Toilettenpapier, war ich überzeugt, dass du sie nicht mehr alle beieinander hast. Aber ich muss sagen, du hattest wirklich recht! Das Zeug ist der Wahnsinn! Ich glaube nicht, dass ich das Hintern abputzen jemals als so angenehm empfunden habe!“
Das Hakle-Feucht der Natur
Besonders angenehm ist es, wenn das Moos durch den Tau leicht angefeuchtet ist, oder wenn man selbst etwas Wasser darauf träufelt. Natürlich gibt es auch beim Moos in Bezug auf seine Klofreundlichkeit große qualitative Unterschiede. Je flauschiger und länger die Moospflanzen und je dichter ihr Teppich ist, desto angenehmer sind sie auf der Haut.
Pro und Contra von Moos als Alternative zum Klopapier
Klo-Moos hat natürlich einen entscheidenden Nachteil. Es lässt sich nicht in die Toilette spülen und es lässt sich auch nur schwer lagern. Wenn man sich in der Natur befindet, ist es sicher die beste Wahl aber für die Zivilisation ist es eher ungeeignet. Wer ein eigenes Haus mit Garten hat, kann vielleicht noch ein Moosbeet anlegen und sich im Badezimmer einen Eimer mit benutztem Moos aufstellen, dass dann später auf dem Kompost oder in einer Klo-Moos-Beseitigungsgrube landet. Dies haben wir bereits einige Male bei alternativen Kommunen beobachtet und die Nutzer waren jedes Mal sehr davon überzeugt.
Vor allem auf Seminarplätzen oder ähnlichen Einrichtungen, bei denen es eine Kompost-Toilette gab, wurde ein Mooslager auf dem stillen Örtchen als absolute Bereicherung empfunden. Doch für Bewohner einer Stadtwohnung wird es dann endgültig problematisch. Außerdem bleibt die Frage offen, wie man unterwegs, auf der Arbeit, in der Schule, im Restaurant oder im Theater mit dem Problem der Stuhlbeseitigung umgeht. Man kann ja schlecht seinen Mooskoffer überall mit hinschleppen. Das heißt, man kann das natürlich schon und wahrscheinlich ist es sogar eine gute Idee, um die Wichtigkeit dieses Themas möglichst schnell unter den Menschen zu verbreiten. Doch ich fürchte, dass wahrscheinlich die wenigsten von euch dazu bereit sein werden.
Für den Fall, dass ihr diese Variante dennoch ausprobieren wollt, aufgrund der Ausgangssperre aber nicht an wildes Moos gelangen könnt, haben wir euch hier einmal spaßeshalber mal eine Testversion von Amazon herausgesucht.Daher haben wir einige andere Möglichkeiten recherchiert, mit denen man in der Zivilisation besser zurecht kommt.
Analreinigung mit Wasser und Hand als Klopapier Alternative
Zunächst gibt es da natürlich die muslimische Variante mit Wasser und der Hand. Diese erfordert jedoch einiges an Übung und Heiko war von seinen bisherigen Versuchen nicht besonders überzeugt. Ich wollte sie einmal auf einer öffentlichen Toilette ausprobieren, musste dabei jedoch feststellen, dass sich das Waschbecken im Vorraum befand, der zum Restaurant hin offen war.
Ihr dürft euch gerne ausmalen, wie die Restaurantgäste geschaut hätten. Wenn ich mit heruntergelassener Hose und vorgebeugtem Oberkörper aus der Toilette gehüpft wäre, um dann meine Hand erst unter dem Wasserhahn und dann zwischen meinen Pobacken verschwinden zu lassen. Ich habe mir das auf der Schüssel sitzend auch ausgemalt. Daraufhin habe ich beschlossen, es lieber nicht in die Tat umzusetzen. Wer sich also für diese Variante entscheidet, sollte sich für solche Fälle vielleicht einen kleinen Wasser-Sprüher besorgen. Diesen kann man dann in einem Rucksack oder einer Handtasche bei sich tragen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt hierbei vor allem darin, dass die Wassermenge ausreichend ist und man im Anschluss die Gelegenheit bekommt, sich die Hände mit noch mehr Wasser und reichlich Seife zu waschen. Dabei kommt einem die aktuelle, allgemeine Bakterien - und Keimphobie zugute, dank derer wir heute fast überall auf agressive Reinigungsmittel zurückgreifen können. Aus gesundheitstechnischer Sicht stellt sich dann aber wieder die Frage, ob es wirklich besser ist, die Chemikalien der Waschlotion über die Hände aufzunehmen, als die des Klopapiers über die Intimschleimhäute.
Bidets als Alternativen zu Toilettenpapier
Etwas angenehmer und komfortabler ist die französische Variante. In Frankreich und an vielen Orten in Spanien, Italien, sowie immer häufiger auch in Japan gibt es die sogenannten Bidets. (Gesprochen: Bedees) Auch wenn sie in Deutschland nur wenig verwendet werden, haben die meisten von euch sicher bereits so ein Dusch-WC gesehen. Einige haben es vielleicht auch schon ausprobiert. Es ist eine flache Schüssel in die man sich hineinsetzt und in der das Gesäß von unten mit einem Wasserstrahl gereinigt wird.
Auf diese Weise muss man nicht Schrubben und macht auch seine Hände nicht schmutzig. Jedenfalls in der Theorie. In Spanien gleichen die meisten Bidets jedoch eher einem Waschbecken am Boden und der Strahl ist oft eher ein Tröpfeln. Daher muss man sich dann doch noch mit einer Hand oder einem Waschlappen behelfen. Wir haben es in den vergangenen Jahren immer mal wieder ausprobiert und waren mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Trotzdem fühlte es sich irgendwie besser an, mit dem Waschlappen noch einmal drüber zu wischen, aber das ist sicher Geschmackssache.
Risiken und Nebenwirkungen der Bidets-Benutzung
Nur einen Fehler sollte man nicht machen: Dreht auf keinen Fall erst den Kaltwasserhahn zu und dann den fürs heiße Wasser. Das kann, sehr unangenehme Folgen haben. Glaubt mir, ich habe diese Lektion gelernt!
Leider hat auch das Bidet den Nachteil, dass man es nicht mitnehmen kann und dass es an vielen Orten keines gibt. Es ist also keine Variante, auf die man nun in Zeiten einer Krise schnell mal zurückgreifen kann. Wer kein Bidet zu Hause hat, kann sich entweder eines nachrüsten lassen, oder eines improvisieren. Für die erste Variante gibt es hier ein paar günstige Angebote:
Für die zweite Variante lässt sich zum Beispiel auf eine Improvisation mithilfe der eigenen Dusche oder Badewanne und dem entsprechenden Duschkopf zurückgreifen. Dies ist jedoch eine riskante Angelegenheit, da es einige Zeit dauern wird, bis man den Wasserstrahl wirklich gezielt einsetzen kann. Bis dahin wird es gehäuft vorkommen, dass man zwar mit sauberem Hintern das Bad verlässt, jedoch so wirkt als wäre zumindest das kleine Geschäft tüchtig in die Hose gegangen.
Bidet-Upgrates für die Toilette
Wir lebten nicht im 21. Jahrhundert, wenn es nicht auch für Toiletten Upgrades und Plugins gäbe, um ihre Funktionen zu erweitern. So bietet beispielsweise Amazon einige interessante Gadgets an, mit denen man sein Klo einfach in ein Bidet verwandeln kann.Po-Duschen und Mobil-Bidets als Toilettenpapier Alternative
Da sage noch einer, was unsere Notdurft anbelangt seien wir Menschen nicht kreativ! Gewissermaßen als Kombination auf der Wasser-Hand-Methode und dem Bidet hat man tatsächlich verschiedene Variationen von Kloduschen erfunden. Diese passen bequem in den Rucksack und lassen sich dort leer überall mit hinnehmen. Dadurch bleiben sie leicht und sicher, denn es kann ja nichts auslaufen. Erreicht man eine öffentliche Toilette, in der man ein Geschäft verrichten will, füllt man die Dusche zuvor mit Wasser auf. Dann tut man, was getan werden muss und wäscht sich seinen Analbereich anschließend einfach mit dem Sprüher oder der Minidusche ab! Eine einwandfreie Alternative zu Toilettenpapier also! Hier ist eine kleine Auswahl der coolsten Varianten bei Amazon:
Einziger Haken: Man hat im Anschluss einen nassen Hintern, den man natürlich gerne auch wieder trocken haben möchte. Ihn mit Klopapier zu trocknen bietet nur wenig Vorteile, wie wir weiter unten noch aufzeigen werden. Stattdessen ist wohl eine Kombination mit der Klopapier-Alternative sinnvoller, die wir im folgenden Kapitel vorstellen.
Waschlappen und Stoffreste als Alternativen zum Klopapier
Nach unseren eigenen Erfahrungen und aus den oben geschilderten Gründen stellt der Klolappen daher die bislang beste Alternative zum Klopapier dar. Die einfachste und zugleich angenehmste Variante ist die Verwendung eines Waschlappens. Wer keinen Waschlappen hat, den er für die Analreinigung zu opfern bereit ist, kann alternativ auch auf andere Stoffe zurückgreifen. Hier eigenen sich vor allem weiche Stoffe wie zum Beispiel ausrangierte, zerschnittene Pullover oder Sweatshirts. T-Shirt-Stoff hingegen haben wir also nicht ganz so praktikabel empfunden.
Vorteile vom Hintern Abputzen mit dem Waschlappen
Der Waschlappen hat den Vorteil, dass er weich und angenehm auf der Haut ist und den Hintern daher nicht reizt. Vor dem Stuhlgang sollte man ihn im Waschbecken leicht anfeuchten und wieder auswringen. Ähnlich wie man es bei einem Lappen zum Tisch abwischen macht. Egal wie klebrig oder schleimig der Schiss auch war, haben wir bislang nie mehr als drei oder maximal vier Wischer gebraucht. Dabei nimmt man den Lappen am besten zunächst als Ganzes und faltet ihn dann immer weiter zusammen, sodass man jedes Mal eine saubere Ecke erwischt. Anschließend spült man ihn unter fließendem Wasser aus.
Die Reinigung des Klo-Lappens
Ich weiß was ihr jetzt sagt: „Wie bitte? Ich soll meinen Kack-Lappen ohne Seife waschen!?! Wie eklig ist das denn?“ Das dachten wir zunächst auch. Doch wie sich herausstellte, lösen sich die Kackreste wunderbar ohne Seife. Der Waschlappen wird mit ein bisschen Reiben innerhalb von wenigen Sekunden so sauber, dass man davon essen könnte. Mann muss die Scheiße nicht einmal mit den Händen berühren. Dennoch sollte man idealerweise einen dunklen, möglichst braunen Waschlappen verwenden. Denn mit der Zeit werden wahrscheinlich doch leichte Verfärbungen unvermeidbar sein.
Wer das dennoch unhygienisch oder ekelhaft findet, sollte sich eine Sache bewusst machen: Bis vor ein paar Sekunden war das braune Etwas an deinem Lappen noch ein Teil deines Körpers und nur wenige Stunden zuvor lag es als leckere Speise auf deinem Teller. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen und lieber Seife oder Waschmittel verwenden will, sollte eine Sache beachten. In den meisten Fällen ist dieses Waschmittel ebenfalls wieder chemisch und bleibt teilweise als Rückstand im Lappen zurück. Damit hat man dann also schon wieder Chemie, die man sich gewissermaßen in den Hintern reibt. Wer dies verhindern, dabei aber nicht auf die Reinigung mit Seife verzichten will, sollte daher auf reine, kaltgepresste Olivenöl Seife ohne Zusatzstoffe zurückgreifen.
Wie nutze ich meinen Klolappen unterwegs?
Für uns als Weltreisende ist der logistische Aufwand mit dem Lappen relativ gering. Er hängt immer außen am Wagen, kann dort trocknen und wenn man ihn braucht, nimmt man ihn einfach mit. Ein Tütchen und eine Hand- oder Hosentasche reichen dafür aus. Für alle, die ohne Pilgerwagen in Städten unterwegs sind, ist es jedoch vielleicht nicht immer ganz so einfach. Deswegen haben wir uns eine weitere Lösung für Klopapier-Ersatz für unterwegs überlegt. Statt eines Waschlappens kann man auch kleine Stoffreste aus Altkleidern verwenden. Man nimmt dazu einfach alte Baumwollkleidung, Bettlaken, Kopfkissen oder ähnliches und schneidet sie in handliche Stücke.
Am besten ebenfalls in der Größe eines Waschlappens oder zweier Klopapierstreifen. Diese kann man sich bequem in die Hand- oder Hosentasche stecken, bis man sie braucht. Dann macht man sie nass, wischt sich den Hintern ab, spült sie aus und wirft sie weg. Das ist natürlich bei weitem nicht so ressourcensparend wie ein wiederverwertbarer Waschlappen. Aber solange ihr Stoff verwendet, der eh weggeschmissen werden würde, ist es moralisch noch vertretbar. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen im Normalfall eh zu Hause auf die Toilette gehen und den Klo-Stoff nur in absoluten Notfällen brauchen.
Geeignete Klolappen günstig kaufen
Hier findet ihr eine Auswahl an günstigen Waschlappen, die sich gut als Klolappen eignen:Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat der Verzicht auf Klopapier?
Wir selbst haben die Erfahrung gemacht, dass sich der Körper bereits einige Zeit nach der Umstellung auf ein Klopapier freies Leben spürbar umstellt. Die Dosis an Chemikalien und Giftstoffen, die wir über die Schleimhäute aus dem Papier aufnehmen, mag deutlich geringer sein, als beispielsweise die Menge an Spritzmitteln in unserer Nahrung oder an Giften in Seife und Shampoo. Dennoch ist es eine regelmäßige Gift-Dosis, an die sich unser Körper gewöhnt hat.
Sie wegzulassen führt in den meisten Fällen dazu, dass Entgiftungsprozesse im Organismus angestoßen werden. Sie fühlen sich mitunter etwas komisch an und sind tatsächlich so etwas wie kleine Entzugserscheinungen. Um den Prozess zu unterstützen, solltet ihr daher besonders viel klares Wasser trinken und euren Körper genau beobachten. Heiko hat beispielsweise nach nun 10 Tages des Klopapierverzichts festgestellt, dass seine Hämorrhoide deutlich kleiner geworden ist. Etwa zur gleichen Zeit tauchte bei uns beiden ein enormer Harndrang auf und wir mussten im Abstand von etwa 15 Minuten pinkeln, ohne dass wir besonders viel getrunken hatten. Der Körper nutzt die Gelegenheit, die alten Gifte auszuleiten und braucht dafür viel Flüssigkeit. Diese sollten wir ihm unbedingt zur Verfügung stellen.
Was ist mit anderen Hygienetüchern aus Papier?
In Anbetracht der Klopapier-Krise und dem doch spürbaren, negativen Einfluss, den Klopapier auf unsere Gesundheit hat, drängen sich noch zwei weitere Fragen in Bezug auf Papiertücher im Allgemeinen auf. Zum Ersten: Ist es sinnvoll, fehlendes Klopapier durch Taschentücher, Servietten, Küchentücher und anderen Hygienetücher aus Papier zu ersetzen? Und zum Zweiten: Wie sinnvoll ist der Gebrauch solcher Papiertücher aus gesundheitlicher Sicht überhaupt?
Papierservietten und Küchentücher als Toilettenpapierersatz
Die Antworten sind recht einfach und ebenso wenig positiv, wie die Frage nach dem Klopapier. Abgesehen von dem Faserverbund unterscheiden sich Servierten, Taschentücher, Toilettenpapier und Küchentücher nur wenig. Klopapier ist so konzipiert, dass es sich bei Kontakt mit Wasser möglichst schnell auflöst, damit es die Toilette nicht verstopft. Servierten, Küchenrollen und Taschentücher hingegen sollen möglichst reißfest sein, auch wenn sie nass werden. Dies sorgt dafür, dass sie als Toilettenpapiersatz nur sehr bedingt geeignet sind, da man bei großzügigem Gebrauch eine Verstopfung der Abwasserleitungen bzw. der Toilette selbst riskiert. Vor allem in Altbauwohnungen solltet ihr hier vorsichtig sein, da die dort verbauten Leitungen ohnehin häufig leicht an ihre Grenzen stoßen.
Alternativ lässt sich dann das System verwenden, das man beispielsweise aus vielen lateinamerikanischen Ländern kennt. Hier wird das Toilettenpapier wegen der fragilen Abwassersysteme generell nicht im Klo versenkt. Stattdessen landet es in einen Mülleimer neben dem Lokus. Aber seien wir ehrlich: Ist dies wirklich hygienischer, als einen Stofflappen zu verwenden? Den einen spült man kurz aus, das andere landet mitsamt der Gebrauchsspuren in einem Eimer. In Lateinamerika funktioniert das Eimersystem vor allem aus einem Grund recht gut. Hier sind die Toiletten meist außerhalb der Häuser oder werden permanent durchlüftet. In einer geheizten aber ansonsten verschlossenen Wohnung hingegen stelle ich es mir deutlich weniger angenehm vor.
Ist der Gebrauch von Papiertüchern im Allgemeinen ungesund?
Die reißfeste bzw. leicht auflösende Struktur ist dann aber auch schon der ganze Unterschied zwischen Klopapier und anderen Papiertüchern. Das heißt, die enthaltenen Chemikalien sind nahezu die gleichen. Mehr noch! Denn vor allem bei Servierten kommen in der Regel noch chemische Farbstoffe hinzu. Einige, besonders edle Taschentüchern werden zudem parfümiert, damit sie besonders wohltuend nach Kamille, Minze oder Rosen duften. So gesund der Duft von Kamille auch wirken mag, es handelt sich dabei stets um künstliche Duftstoffe, die auf der Liste der giftigsten Alltagschemikalien ganz weit oben stehen. Auch wenn wir uns damit nicht den Hintern abwischen, bringen wir die diese Hygienepapiere ebenfalls hauptsächlich an unsere Schleimhäute und Körperöffnungen. Die Taschentücher an die Nase, die Servierten an den Mund. Küchentücher hingegen nutzen wir oft, um Lebensmittel darin einzuwickeln oder damit abzudecken. Dass dabei die Chemikalien in das Essen wandern, hat sich bereits in verschiedenen Versuchen und Studien zum Thema Lebensmittelverpackung gezeigt.
Doch wie gehen wir diesen Produkten aus dem Weg?
In Bezug auf die anderen Hygienetücher ist der Schritt deutlich kleiner als beim Toilettenpapier und führt uns nur in die Jugendzeit unserer Großeltern zurück. Denn noch vor einigen Jahrzehnten waren Stofftaschentücher genauso normal wie Stoffservietten. Auch heute noch kann man sie relativ leicht im Supermarkt kaufen. Allerdings sollte man sie mindestens 5 bis 10 Mal auswaschen bevor man sie benutzt, da man nur so die Pestizide aus der Baumwolle und die giftigen Farbstoffe aus dem Stoff entfernen kann. Ein Gift gegen ein anderes einzutauschen bringt einen ansonsten nicht wirklich weiter.
Was die Küchentücher anbelangt, so sind wir vor ihrer Erfindung auch Jahrhunderte lang mit Stoffgeschirrtüchern und Wischlappen ausgekommen, ohne dass wir Papiertücher jemals vermisst hätten.
Aber ist diese ganze Umstellung wirklich nötig?
Viele von euch werden sich sicher fragen, ob es wirklich nötig ist, auf Klopapier und andere Hygienepapiere zu verzichten. Vor allem, wenn sie bislang doch noch gar keine Probleme haben. Letztlich muss natürlich jeder selbst entscheiden, wie wichtig ihm seine Gesundheit ist. Doch bedenkt dabei bitte, dass es sich hier wie in fast allen Bereichen um eine schleichende Vergiftung handelt. Jetzt sind vielleicht noch keine Probleme da, aber müssen wir wirklich immer warten, bis es so weit ist? Es ist so leicht zu sagen „das Bisschen wird schon nichts ausmachen!“ Doch es ist ja nicht nur das Klopapier. Von überall erhalten wir eine kleine Portion Gift. Aus den Verpackungen, durch die Pestizide, durch Seifen, Parfüms und Pflegeprodukte, durch Deo, durch Abgase, durch Handystrahlung, durch Raumgifte und selbst durch unser Wasser.
Jedes für sich genommen mag vielleicht nur einen kleinen Bestandteil ausmachen, doch alle zusammen machen uns letztlich krank. Nicht umsonst sterben heute mehr Menschen an Krebs, Herzkreislauf-Versagen, Diabetes und anderen Zivilisationskrankheiten, als je zuvor. Ist es wirklich sinnvoll, zu warten bis man eine schwerwiegende Krankheit hat, bevor man anfängt, die ungesunden Routinen durch gesunde zu ersetzen? Wollen wir wirklich zusehen, wie unser eigener Körper im Laufe unseres Lebens immer weiter verfällt? Obwohl wir stattdessen auch stetig vitaler und agiler werden könnten? Toilettenpapier ist dabei sicher nicht der zentrale Hauptschlüssel. Aber es ist ein wichtiges Puzzleteil in einem Netz aus Alltagsgiften, die uns dem Tod stetig ein bisschen näher bringen. Wollen wir das wirklich?
Und gerade jetzt, wo es ohnehin knapp wird, ist vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, zu einer der entspannten und gesunden Alternativen zum Klopapier zu wechseln.
Noch ein Argument für Alternativen zum Klopapier: die ewigen Papierfusseln im Intimbereich nach dem Powischen!
Toll geschrieben. War heute bei uns in der Familie ein Thema aus zwei Gründen:
Ganzheitliche Nachhaltigkeit. Updates zu unseren EDC Travel BackPacks. Tolle Links übrigens zu Amazon. Ich schau auch hier ob ich es nicht auch bei einem kleinen Händler krieg, natürlich versteh ich das mit dem Affiliate durchaus. PS, meine Kollegin hat übrigens keine Hämorriden mehr. Nachdem Sie umgezogen war, hat sich der „Shop um die Ecke“ und damit das Klopapier geändert. Bidon und Lappen haben anstelle der teuren Creme geholfen!