Tag 1154: Ungewöhnliche Waschplätze

von Heiko Gärtner
20.03.2017 22:34 Uhr

01.03.2016

Über heute gibt es eigentlich nur drei Dinge zu berichten. Zum einen, dass uns das Wetter gerade vor eine wirklich große Herausforderung stellt, ein bisschen so, als wolle es noch einmal fragen, ob wir es mit unserem Weg wirklich ernst meinten oder doch lieber einfach zurück ins warme Wohnzimmer der Zivilisation kehren wollten. Was das anbelangt können wir dem Wettergott jedoch ganz klar sagen: „Vergiss es! Wir machen weiter!“ Zum zweiten möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Armin Torbecke für die Spende bedanken, die er uns gerade überwiesen hat und die schon einmal einen wichtigen Teil zu unserer Überfahrt nach England beiträgt! Vielen herzlichen Dank!

Das dritte ist eine Besonderheit bei unserer Wohnsituation. Aufgrund des fieses Regens kehrten wir bereits einen Ort früher ein, als wir es eigentlich geplant hatten und bekamen dort einen kleinen Besprechungsraum neben dem Rathaus. Er war recht simpel gehalten und bestand nur aus vier Wänden, einem Dach, einem Tisch und zwei Heizkörpern, die den Raum vor allem dadurch erwärmten, dass sie immer kurz davor waren, in Flammen aufzugehen. Sanitäre Einrichtungen hingegen gab es hier nicht. Das einzige war ein Toilettenhäuschen auf dem Platz, zu dem aber kein Waschbecken gehörte. Die einzige Wasserquelle war daher ein Gummischlauch, den man aus dem Spülkasten heraus gelegt hatten und der gerade lang genug war, um bis zur Kloschüssel zu reichen. Dies machte unsere Abwaschsituation ein wenig einzigartig und obwohl wir schon auf viele und sehr rustikale Arten unser Geschirr gespült hatten, war es doch etwas befremdlich, Messer, Gabeln, Teller und Töpfe direkt über der Kloschüssel zu waschen.

02.03.2016

Heute war es wieder etwas freundlicher und zwischenzeitig schien sogar etwas die Sonne. Zum übernachten bekamen wir dieses Mal die Umkleidekabine eines Fußballstadions, die sogar noch etwas rustikaler war, als der Saal vom Vortag. Immerhin gab es hier nun aber wenigstens einen Wasserhahn, an dem wir unser Geschirr auch ohne die Gefahr abwaschen konnten, dass es bei einer falschen Bewegung im Klo landet.

Spruch des Tages: Das könnte hier leicht ein Griff ins Klo werden!

Höhenmeter: 50 m Tagesetappe: 18 km Gesamtstrecke: 21.168,27 km Wetter: bewölkt, kalt und regnerisch Etappenziel: Küche des Veranstaltungssaals, 17160 Gibourne, Frankreich

Hier könnt ihr uns und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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