Tag 1162: Wie in Rumänien
09.03.2017
Die Dame die uns am Abend das Essen vorbei gebracht hatte, brachte uns nun auch noch etwas Brot und Marmelade zum Frühstück, so dass wir gestärkt aufbrechen konnten. Einziger Haken: es geht hier einfach niemals ohne Unmengen an Zucker, was für unser Gesundheits- und Sportprogramm so gar nicht hilfreich ist.
Zum ersten Mal seit Tagen schien nun wieder die Sonne, was die Reise deutlich angenehmer und gemütlicher machte. Wir befanden uns gerade in einem Gebiet, das dem in Rumänien nicht unähnlich war. Wohin man auch blickte, es gab nichts als Felder, die bis zum Horizont reichten. Der einzige Unterschied bestand darin, dass es hier noch vereinzelnte Hecken gab, die den Wind etwas abhielten und dass die Dörfer hier tatsächlich von den Großgrundbesitzern selbst bewohnt wurden und nicht von ihren Pächtern, Arbeitern und Sklaven. Dadurch entstand ein sehr kontrastreiches Bild aus alten, verfallenen Höfen, kleinen, billig gebauten Häusern für die Mittelschicht und atemberaubenden Villen für die Großlandwirte. Ein Hof, der von einem einzigen Bauern betreut wurde, aber sechs oder sieben Traktoren hat, war keine Seltenheit. Dieser seltsame Kontrast machte die Gegend auch von den Einwohnern her irgendwie abstrakt. Was man definitiv sagen konnte war, dass unendliche Monokulturplantagen die permanent mit Giftmitteln besprüht werden, nicht unbedingt dazu führt, dass die Leute freundlicher wurden. Im Zielort verbrachten wir zunächst einige Stunden auf einem Kinderspielplatz, da wir auf unseren Schlüsselmeister warten mussten. Dann zogen wir in einen Veranstaltungssaal um.
Spruch des Tages: So groß ist der Unterschied zwischen Frankreich und Rumänien dann auch wieder nicht.
Höhenmeter: 80 m Tagesetappe: 18 km Gesamtstrecke: 21.287,27 km Wetter: regen und heftiger Sturm Etappenziel: Privates Gästezimmer, 79390 Doux, Frankreich
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