Tag 834: Wintersportparadis Metsovo

von Heiko Gärtner
15.04.2016 13:36 Uhr

30.03.2016

Nach einer kurzen Wanderung entlang der Autobahn schraubten wir uns wieder in die Berge hinauf. Die Autobahn verlief nun teilweise unter uns durch den Berg und tauchte dann plötzlich mit einem gewaltigen Straßenwirrwar wieder auf. Hier befand sich die Auffahrt, die dann in den nächsten Ort führte. Kurz bevor wir ihn erreichten wurden wir von einem Auto angehalten. Es wurde von einem Pärchen gefahren, das sich in der Gegend ein wenig verirrt hatte. Sie stammten aus Frankreich, lebten aber in Kanada.

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Zu unserer eigenen Überraschung konnten wir ihnen mit dem Weg sogar wirklich helfen. Es wurde ein kurzes aber sehr angenehmes Gespräch und es tat gut, sich mal wieder mit Menschen zu unterhalten, die ein wirkliches Interesse an einem hatten und nicht nur ein paar Fakten sammelt wollten um später prahlen zu können. Nachdem wir uns verabschiedet hatten kamen sie sogar noch einmal zurück und schenkten uns dreißig Dollar. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir in die Verlegenheit kommen, dieses Geld auszugeben, aber wenn wir eines Tages in Amerika landen, sind wir schon einmal vorbereitet. Die nahegelegene Stadt hieß Metsovo und war ein bekannter und beliebter Wintersportort. Sein Problem war nur, dass es hier schon seit Jahren nicht mehr geschneit hatte. Später trafen wir einen deutschen Geologen, der hier her gekommen war, um Fahrradwege auszuarbeiten, damit die Region auch außerhalb der Wintersportarten einen Anziehungspunkt bekam.

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Während Heiko einen Basispunkt im Stadtpark errichtete, machte ich mich auf die Suche nach dem Rathaus. Dort stieß ich auf den stellvertretenden Bürgermeister, der uns mit unserer Schlafplatzsuche begeistert und erfolgreich weiterhalf. Seine Familie besaß ein Hotel im Ort und er bot uns an, dass wir dort übernachten konnten. Wenn ich es richtig verstanden hatte, waren wir dabei Gäste der Stadt. Unser Besuch half also allen, sowohl uns, als auch dem Hotel. Das Hotel trug den Namen Bitounis und war wirklich kein schlechter Ort zum Übernachten.

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Am Nachmittag drehten wir noch einmal eine Runde durch den Ort, um uns alles anzusehen. Dabei wurden wir von einer freundlichen, älteren Dame in ihr Restaurant eingeladen. Sie reichte uns die Speisekarte und erlaubte uns, alles zu bestellen, was immer wir wollten. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen! Es gab einen griechischen Salat mit Oliven, Tzazikki und Schafskäse sowie frisch geröstetes Brot als Vorspeise und Hähnchenfilets in einer Champignon-Rahmsauce mit Pommes als Hauptgericht. Beides war absolut erstklassig und wann immer ihr nach Metsovo kommt, solltet ihr auf jeden Fall mal einen Happen im Apokentro Restaurant riskieren. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, unseren Blog wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Durch die Phase, in der die Seite offline war, hatten sich gut 30 Tagesberichte angesammelt. Es wartete also eine Menge Arbeit auf uns...

Spruch des Tages: Wer hätte gedacht, dass wir hier in ein Skigebiet kommen?

Höhenmeter: 90 m Tagesetappe: 12 km Gesamtstrecke: 14.776,27 km Wetter: sonnig Etappenziel: Halle für Pilatestraining, 50006 Pyrgoi, Griechenland

Hier könnt ihr uns und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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