Eine Weltreise Planen: 10 Tipps für die Vorbereitung

von Shania Tolinka
29.03.2017 17:21 Uhr

Lebe Deinen Reisetraum

   

Eine Weltreise planen: 10 Tipps für die Vorbereitung

   

Ihr wolltet immer schon mal eine Weltreise planen, aber nie war der richtige Zeitpunkt? Lasst euch inspirieren von zwei echten Weltreisenden und packt es an: Die zehn wichtigsten Dinge, über die ihr euch im Vorfeld Gedanken machen solltest, erzählt von Tobias Krüger.

Träumt ihr davon, einmal eure eigene Weltreise zu machen? Raus aus dem Alltag und rein ins große Abenteuer? Ihr wollt fremde Kulturen und Länder sehen, atemberaubende Erfahrungen machen, traumhafte Orte besuchen und etwas erleben, von dem ihr noch Euren Enkelkindern erzählen könnt? Worauf wartet ihr dann noch?

 
Tobias Krüger beim Weltreise planen

Tobias Krüger beim Weltreise planen

 

Um den Globus ziehen

Das größte Problem bei Lebensträumen ist, dass sie oftmals Träume bleiben. Wir haben auf unseren eigenen Reisen viele junge Menschen getroffen, die uns sehnsüchtig ansahen und sagten: „Eines Tages werde ich auch um die Welt ziehen! Später, wenn ich in Rente bin.“ Doch dann trafen wir auf Rentner, die uns mit dem gleichen Blick anschauten und sagten: „Ihr macht das richtig Jungs, wenn ich noch so jung wäre wie ihr, dann würde ich auch um die Welt ziehen. Aber in meinem Alter geht das leider nicht mehr.“ Darum gibt es für alle, die von einer Weltreise träumen, eine goldene Regel:

Weltreise planen: Der richtige Zeitpunkt ist jetzt!

Gründe, warum es genau jetzt in diesem Moment noch nicht geht, gibt es immer. Das war von dem Augenblick deiner Geburt bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt so, und das wird auch weiterhin so bleiben. Irgendetwas ist immer beim Weltreise planen. Doch die Frage sollte nicht lauten: „Was hält mich davon ab, auf eine Weltreise zu gehen?“, sondern vielmehr: „Was muss ich machen, damit ich losstarten kann?“ Damit es euch leichter fällt, diese Frage zu beantworten und euren Traum wirklich in die Tat umzusetzen, haben wir euch zehn Tipps zur Planung eurer Weltreise zusammengestellt, die euch dabei helfen wird, den Schritt vom Träumen ins Handeln zu gehen.

 
Damit die Reisen zu Traumküsten keine Träume bleiben

Damit die Reisen zu Traumküsten keine Träume bleiben

 

1. Setzt euch einen festen Termin

Wenn ihr wirklich losziehen wollt, dann ist das Wichtigste, dass ihr euch einen festen Starttermin für die Weltreise auswählt. Er sollte so weit in der Zukunft liegen, dass ihr stressfrei alle Vorbereitungen treffen könnt. Was gilt es zu klären und abzuschließen, bevor ihr auf die Reise geht? Welche Visa müsst ihr beantragen? Was passiert mit eurer Wohnung? Wie viel Zeit benötigt ihr, um alles unter Dach und Fach zu haben? Gleichzeitig darf der Termin aber auch nicht soweit in der Zukunft liegen, dass ihr euer Ziel aus den Augen verliert oder die Vorbereitungen noch nicht ernst nehmt. Es ist ein bisschen wie mit einer Prüfung. Wenn sie noch weit in der Zukunft liegt, fängt man nicht mit dem Lernen an, weil andere Dinge eine höhere Priorität haben. Wichtig ist außerdem, dass ihr den geplanten Termin für eure Weltreise ernst nehmt. Was bis dahin nicht erledigt wurde, das muss unerledigt bleiben. Wir haben uns für die Planung unserer großen Reise ein Jahr an Vorbereitungszeit genommen und sind dabei am Ende ganz schön unter Zeitdruck geraten. Oft haben wir uns überlegt, ob wir den Termin nicht doch noch einmal verschieben sollten. Doch im Nachhinein wurde uns klar: wenn wir es getan hätten, dann wären wir jetzt noch immer zu Hause und würde unsere Weltreise planen.

 
Tobias Krüger bei einer Flussdurchquerung in Europa

Tobias Krüger bei einer Flussdurchquerung in Europa

2. Entscheidet euch, wie ihr unterwegs sein wollt

Weltreisen sind nicht gleich Weltreisen. Der Begriff ist so vielfältig wie die Menschen, die sich auf eine solche Reise begeben. Jeder stellt sich darunter etwas anderes vor. Für die einen besteht eine Weltreise in einem Around-TheWorld-Ticket, mit dem man von Kontinent zu Kontinent fliegen und sich immer einen Teil davon anschauen kann. Für andere ist es das Reisen mit den landestypischen Verkehrsmitteln oder das Trampen von einem Land ins nächste. Wieder andere bevorzugen den Seeweg und verstehen unter einer Weltreise eine Kreuzfahrt oder einen gigantischen Segelturn. Dann gibt es die Fans von Wohnwägen oder Expeditionsmobilen, die ihre Reise mit ihrem eigenen mobilen Heim gestalten. Oder jene, die sich auf außergewöhnliche Fortbewegungsmittel wie Tuck-Tucks, Pferdekutschen, Mofas, Motorräder, Tretboote oder Heißluftballone spezialisieren. Und schließlich gibt es dann noch die Rad– und Fuß-Wanderer, die alle Strecken mit der eigenen Muskelkraft zurücklegen wollen. Keine dieser Arten ist besser oder schlechter. Jede hat ihren Vorteil und jede hat auch eine Reihe von Nachteilen.

Wichtig ist es daher bei der Planung, für euch selbst klarzubekommen, welche Reisemethode euch am besten entspricht. Ein eigenes Auto oder ein Bully haben zweifelsfrei den Vorteil, dass ihr damit sehr unabhängig und gleichzeitig recht schnell unterwegs sein könnt. Ihr müsst jedoch auch bedenken, dass ihr viel Zeit hinter dem Steuer verbringt, dass ihr das nötige Geld für den Sprit braucht und das es passieren kann, dass ihr das Gefährt reparieren müsst. Zu Fuß oder als Backpacker zu reisen ist deutlich günstiger, dafür braucht ihr aber auch bedeutend mehr Zeit. Die Reisemethode ist daher entscheidend für all eure weiteren Pläne. Bedenkt dabei auch, in welche Länder ihr reisen wollt. Denn nicht jede Reisetechnik ist in jedem Land umsetzbar.

 
Welches Reisegefährt darf es für die Weltreise sein?

Welches Reisegefährt darf es für die Weltreise sein?

 

3. Wie lange soll eure Weltreise dauern?

Je nachdem, auf welche Weise ihr reisen wollt, ist dafür auch ein anderer zeitlicher Rahmen und ein anderes Budget nötig. Wir haben uns bei unserer Reise für das Wandern entschieden, da es uns wichtig war, wirklich in Ruhe zu sein und jedes Land langsam kennenzulernen. Dafür braucht man natürlich sehr viel Zeit, und diese Art des Reisens ist auch nicht in allen Ländern möglich. Wenn ihr euch für die Weltreise ein Jahr Auszeit von eurem Beruf nehmt, dann klingt das am Anfang nach einer sehr langen Zeit. Doch ein einzelnes Jahr ist schneller rum, als man glaubt. Zu Fuß haben wir in unserem ersten Jahr gerade einmal Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Andorra und den Norden von Italien bereist. Wer auf diese Weise die Welt kennenlernen will, braucht also Jahrzehnte, so dass es das Beste ist, einfach gleich ganz zu einem Nomaden zu werden. Mit Zügen, Flugzeugen und Autos seid ihr natürlich wesentlich schneller unterwegs, doch auch hier ist es leicht, sich zu verschätzen. Die Welt ist groß und allein mit dem, was es alles in Deutschland zu sehen gibt, kann man Leben füllen. Überlegt euch also genau, wie viel Zeit ihr euch für euren Traum geben wollt und nehmt euch nicht zu viel vor. Wenn ihr auf der Weltreise gestresster seid als in eurem Job, dann habt ihr definitiv etwas falsch gemacht.

 
Zeitlos die Weltreise Brotzeit genießen

Zeitlos die Weltreise Brotzeit genießen

 

4. Weltreise planen: Euer Reisebudget

Der zweite große Faktor, den ihr genau bedenken solltet, sind die Kosten. Der Faktor Geld ist der Hauptgrund, warum viele Menschen in unserer Gesellschaft ihre Lebensträume niemals verwirklichen. Egal wie viel wir verdienen, es scheint nie zu reichen, um wirklich frei zu sein. Und wenn doch, dann verbringen wir mit dem Arbeiten oft so viel Zeit, dass wir das Geld nicht mehr nutzen können. Überlegt euch daher gut, wie ihr mit der Energieform Geld umgehen wollt. Viele Weltreisende sparen sich über einen längeren Zeitraum einen Puffer an, von dem sie dann während ihrer Reise leben. Dies hat jedoch den Nachteil, dass ihr jeden Tag mitbekommt, wie euch der Reise-Rohstoff durch die Finger rinnt. Oft kommt es sogar vor, dass das Zeitfenster nicht wirklich aufgrund von Zeit, sondern auf Grund von Geld geschlossen wird. Bedenkt, dass ihr täglich etwas zu essen und zu trinken braucht, dass ihr irgendwo übernachten müsst und dass euch in den meisten Fällen auch die Transportmittel etwas kosten. Auch eure Finanzsituation ist natürlich stark von eurer Art des Reisens abhängig.

Eine andere Methode ist das sogenannte Work-and-Travel. Dabei sucht ihr euch unter der Reise immer wieder Möglichkeiten, Geld zu verdienen, mit denen ihr dann eure nächsten Schritte finanziert. Dies hat den Vorteil, dass ihr euer Reisebudget immer wieder auffrischen könnt und mit etwas Glück gleich auch noch Einblicke in verschiedenste Tätigkeiten bekommt. Auf der anderen Seite hat es natürlich den Nachteil, dass ihr einen Großteil der Reise wieder mit Arbeiten verbringt und das oft in sehr schlecht bezahlten Verhältnissen und in Jobs, die euch nicht unbedingt Erfüllung bieten. Auch ist es nicht überall einfach, eine Möglichkeit zum Arbeiten zu finden, vor allem, weil ihr für die entsprechende Zeit ja auch noch eine Wohnung und Verpflegung braucht. Wenn ihr dafür mehr zahlt, als ihr mit der Arbeit verdient, dann habt ihr nichts gewonnen. Damit eure Reise nicht am Kosten-Thema scheitert, ihr aber auch nicht in ständiger Armut lebt und Gefahr lauft, den Spaß zu verlieren, müsst ihr eine Balance finden, die sich für euch gut anfühlt. So kann man in einigen Ländern beispielsweise bei Pfarrern oder Rathäusern nach kostenlosen Schlafplätzen fragen, wenn man eine Isomatte und einen Schlafsack dabei hat. Auch Zelten ist eine gute Alternative zu Herbergen und Hotels.

 
Kann man bei einer Weltreise ohne Geld also Geldlos leben?

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5. Bereitet euch gut auf euer Weltreise Abenteuer vor

Wer sich unvorbereitet in sein großes Abenteuer stürzt, für den kann sich der Traum schon bald in einen Alptraum verwandeln. Bereitet euch daher gut auf eure Reise vor, und zwar auf allen Ebenen des Weltreise planen: organisatorisch, körperlich und mental. Informiert euch über die Länder, in die ihr reisen möchtet, und achtet darauf, ob ihr ein Visum benötigt. Gut ist es auch, etwas über die politische Situation und die Kriminalität eines Landes zu wissen. Indien und Bangladesch beispielsweise sind ohne Frage schöne Länder, doch muss euch klar sein, dass dort auch die dunkle Seite unserer Zivilisation beheimatet ist. Hier werdet ihr mehr Leid finden, das durch die giftige Massenproduktion unserer Alltagsartikel erzeugt wird, als überall sonst auf der Erde. Seid ihr bereit, euch auch diesen Teil der Welt anzusehen?

Bereitet euch auch körperlich auf eure Reise vor, damit ihr nicht erst unterwegs feststellt, dass ihr keine Anstrengung gewöhnt seid. Beschäftigt euch dabei mit Themen wie Erster Hilfe, Notfallapotheke und Krisenmanagement. Es kann immer wieder vorkommen, dass ihr in brenzlige Situationen geratet, und dann ist es gut, wenn ihr sagen könnt: „Verdammt, das war fast so schwierig wie damals im Training.“ Falls ihr noch keine längeren Abenteuer- oder Backpacker-Reisen unternommen habt, ist es hilfreich, wenn ihr erst einmal mit einigen Probereisen beginnt. Fangt mit einer einwöchigen Wanderung oder Fahrradreise an oder trampt einmal quer durch Deutschland zu euren Großeltern und zurück. Es ist wichtig, dass ihr ein Gefühl dafür bekommt, auf was ihr euch einlasst.

 
Für ein Abenteuer benötigt man körperliche Fitness und Ausgeglichenheit

Für ein Abenteuer benötigt man körperliche Fitness und Ausgeglichenheit

 

6. Habt eine Mission

Die Welt ist groß und als einzelner Mensch kann man sehr schnell darin verloren gehen. Daher ist es wichtig, immer ein Ziel vor Augen zu haben. Wenn ihr sehr lange reist, wird das Reisen für euch zum Alltag werden, und dann ist es wichtig, eine Aufgabe zu haben. Stalking Wolf, ein alter Apatchenscout hat immer gesagt: „Wo immer ihr hingeht, geht mit einer Frage! Denn nur dann kann die Welt euch eine Antwort geben.“ Nehmt euch also die Zeit, um tief in euch zu gehen, und fragt euch, warum ihr auf die große Reise gehen wollt. Was ist eure Mission? Was ist der Sinn hinter der Reise? Was ist der rote Faden, der euch Orientierung gibt? Wodurch dienst ihr mit der Reise dem Gemeinwohl unserer Erde? Reisen erweitert den Geist und ihr werdet auf der Weltreise wahrscheinlich viele alte Gedankenkonzepte über Bord werfen und neue Erkenntnisse gewinnen.

Fragt euch also, ob ihr wirklich nur auf eine reine Ego-Reise aufbrechen wollt, mit der ihr hinterher bei euren Freunden punkten könnt, oder ob es um ein tieferes Erlebnis gehen soll. Werdet wieder zum Forscher und Entdecker. Natürlich ist es auch nett, als Tourist zu reisen, sich nur die Sehenswürdigkeiten anzuschauen und lauter Trophäen für das Fotoalbum zu sammeln. Doch wollt ihr das wirklich, immer nur Kunde und Fremder sein? Oder wollt ihr ein Land als Forscher entdecken? Seinen Geheimnissen auf die Spur kommen und euch die Kulturen mit einer tiefen Neugierde anschauen? Was wolltet ihr schon immer über die Welt wissen? Oder über euch selbst? Und dann gebt eurer Weltreise ein Ziel, ein Motto und eine Mission. Ihr werdet merken, dass auch die Menschen anders auf euch reagieren, wenn sie in eurer Reise einen Sinn erkennen können.

 
Was und wie möchte man auf seiner Reise erkunden und erleben?

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7. Packt mit Bedacht

Alles, was für die Dauer der Weltreise euer Besitz ist, werdet ihr immer bei euch tragen, beziehungsweise in eurem Reisegefährt aufbewahren. Daher ist es wichtig, die Balance zwischen zu viel und zu wenig Hab und Gut zu finden. Wenn ihr als Backpacker mit dem Rucksack unterwegs seid, werdet ihr kaum Luxus bei euch tragen können. Wenn ihr längere Strecken wandern wollt, dürft ihr nicht mehr als ein Sechstel eures Körpergewichtes in euren Rucksack packen. Das bedeutet jedoch, dass ihr sehr spartanisch unterwegs sein müsst, was euch auf Dauer auch viel Freude nehmen kann. Wir haben uns als Wanderer daher für Pilgerwagen entschieden, die man an der Hüfte hinter sich herziehen kann. Dadurch bekommt man die Möglichkeit, bis zu 50 Kilogramm bei sich zu haben, ohne dass man sie großartig spürt. Der Nachteil ist natürlich, dass Du nicht mehr alle Wege damit gehen kannst und dass Steigungen umso anstrengender werden. Bedenkt beim Packen auch, dass ihr immer noch etwas Platz und Gewicht für Essen und Trinken braucht.

 
Zuviel Weltreisegepäck ist auch nicht optimal

Zuviel Weltreisegepäck ist auch nicht optimal

 

8. Macht euch einen Notfallplan für eure Weltreise

Egal wie vorsichtig ihr seid und wie gut ihr eure Reise vorbereitet, es kann immer etwas schief gehen beim Weltreise planen. Für diesen Fall braucht ihr einen Notfallplan. Achtet darauf, dass ihr immer mindestens so viel Geld zurückbehaltet, dass es für eine spontane Heimreise reicht. Auch eine gute Auslandskrankenversicherung ist wichtig, für den Fall, dass ihr in einen Unfall geratet oder eine heftige Krankheit bekommt. Wenn ihr längere Zeit unterwegs seid, lohnt es sich vielleicht sogar, eure normale Krankenversicherung gegen eine Auslandsversicherung zu tauschen. Hier gibt es einige, die nur einen Bruchteil vom üblichen Beitrag kosten und als einzige Voraussetzung haben, dass ihr euch nicht länger als eine bestimmte Zeit innerhalb von Deutschland aufhalten dürft. Beachtet beim Packen, dass ihr immer eine Notfallausrüstung dabei habt. Dazu gehören immer genügend Vorräte, angepasst an die Region, in der ihr gerade seid, sowie Erste-Hilfe Materialien und alles, was ihr zum Reparieren eures Reisegefährtes braucht.

 
Platz für gesundes oder nicht so gesundes muss sein

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9. Reiseziele und Route: Beginnt vor eurer Haustür

Die meisten Menschen, die eine Weltreise planen und davon träumen, streben als allererstes in die fernsten Länder der Welt. Doch dort liegt die Gefahr, dass man mit den fremden Eindrücken überfordert ist. Allein in Europa gibt es so viele kulturelle Unterschiede, dass wir vieles nicht verstehen können. Selbst über Deutschland wissen wir im Allgemeinen sehr wenig, und von unseren Nachbarländern haben wir kaum noch eine Idee. Wer jedoch die Fremde erkunden will, sollte auch ein Verständnis für seine eigene Kultur haben. Es ist der natürliche Weg, vom Nahen in die Ferne zu reisen, nur so kommt auch unsere Seele auf unserer Reise mit. Daher ist es ratsam, sich seine Route und die Reiseziele so zu legen, dass man mit den nächstliegenden beginnt und sich immer weiter wegbewegt, bis man schließlich auf der anderen Seite wieder ankommt.

 
In anderen Kulturen ist der Umgang mit Bewusstheit etwas normales

In anderen Kulturen ist der Umgang mit Bewusstheit etwas normales

 

10. Lasst euch Zeit auf eurer Weltreise

Das Wort Weltreise erschafft automatisch die Illusion oder die Idee, dass man dabei die ganze Welt bereisen würde. Dies erzeugt einen ungeheuren Druck, und wenn man sich der Vorstellung hingibt, wirklich alles sehen zu wollen, dann wird man schon sehr bald enttäuscht sein. Die Erde ist unglaublich groß und es reichen keine hundert Menschenleben aus, um sie komplett zu sehen. Selbst dann, wenn man wie wir zu Fuß unterwegs ist, sieht man doch immer nur einen schmalen Abschnitt von jedem Land und verpasst 1.000 andere schöne oder spannende Dinge.

Wer sich in den Kopf setzt, in der begrenzten Zeit so viel wie möglich sehen zu wollen, der wird irgendwann zu einem reinen Abhaktouristen werden: Eiffelturm: Check! Grand Canyon: Check! Chinesische Mauer: Check! Doch am Ende hat man von allem nichts gesehen, weil man in Gedanken bereits beim Planen des nächsten Reiseziels war. Die Reise artet in Stress aus und am Ende ist sie vorbei, ohne dass man es überhaupt wirklich mitbekommen hat. Wer also seine Weltreise vor allem anhand seiner Fotos von zu Hause aus erleben will, für den ist das die richtige Methode. Doch wer wirklich etwas sehen will, für den gilt eine goldene Regel: Lass Dir Zeit und lebe im Jetzt!

Nehmt jeden Ort, an dem ihr euch gerade befindet, mit allen Sinnen wahr. Wenn es euch irgendwo gefällt, dann bleibt ruhig eine Weile und schaut euch alles genauer an. Oft ist es sinnvoller, eine kleinere Anzahl von Ländern auszuwählen und diese intensiver zu erleben, als eine große Anzahl nur sporadisch und oberflächlich kennen zu lernen. Fragt euch immer: Wollt ihr das Land bereisen, damit man hinterher behaupten kann, wir haben es gesehen, oder wollt ihr es bereisen, weil ihr es wirklich kennenlernen wollt? Nehmt ganz bewusst die Gerüche, Geräusche und Gefühle wahr, die in einer Region vorherrschen. Warum leben die Menschen hier so und nicht anders? Und lasst euch stets genügend Zeit, um die vielen Eindrücke auch zu verarbeiten. Wenn ihr euch hundert Dinge an einem einzigen Tag anschaut, dann wird jedes einzelne dabei im Wirrwarr verblassen.

 
Tobias Krüger (li) wandert mit Kumpel Heiko Gärtner quer durch Europa

Tobias Krüger (li) wandert mit Kumpel Heiko Gärtner quer durch Europa

 

Über den Autor Tobias Krüger: ist Wildnislehrer und Mediator und arbeitet im Bereich Wildnis, Survival, Umweltbildung und Naturmedizin. Er besuchte unter anderem verschiedene Mayakulturen in Guatemala und einige Aborigine Stämme in Australien, um deren Heilwesen aufzunehmen. Tobias ist begeisterter Kletterer, Abenteurer und Forscher. Gemeinsam mit Heiko Gärtner hat er viele Projekte unternommen. Dabei haben sie unter anderem auf Island in den Vogelfelsen gelebt, sind als Obdachlose durch Deutschland gereist und haben als erstes blind die Zugspitze bestiegen. Ab dem 01.01.2014 hängen sie ihr sesshaftes Leben endgültig an den Haken und brechen auf zu einer dreißigjährigen Weltreise, um den Geheimnissen des Lebens auf den Grund zu gehen.

INFO: Mehr über diese spannende Reise auf dem Lebensabenteurer Blog.  
Das Reiseland will mit einem Wohnmobil im Schneesturm gut durchdacht sein

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Rund um das Thema eine Weltreise planen:

Plant auf jeden Fall genug Zeit ein, um während der Reise auch mal kurzfristig einen spontanen Zwischenstopp an einem besonders schönen Fleckchen einlegen zu können. Denn das ist das besondere am Reisen mit dem Wohnmobil. Berücksichtigt bei der Planung außerdem, ob die Strecke für Wohnmobile geeignet ist und ob vor Ort eventuell eine Maut fällig wird. Plant deshalb nicht zu große Etappen, gerade wenn Kinder mit dabei sind. Am Anfang jeder Wohnmobil-Tour-Planung steht natürlich die Entscheidung für das Reiseland. Denn erst wenn ein konkretes Urlaubsziel feststeht, könnt ihr alles Weitere planen. Verschlägt es euch eher an ein Fernreiseziel, zum Beispiel nach Neuseeland? Oder möchtet ihr lieber in Europa (vielleicht ja sogar in Deutschland) bleiben? Alle hilfreichen Infos findet ihr hierfür bei Camperdays vor.

Wer träumt nicht ab und zu davon auf Weltreise zu gehen? Exotische Länder erkunden, fremde Kulturen kennenlernen, auf den sieben Ozeanen segeln – all das riecht nach Romantik und Abenteuer. Planung und Vorbereitung für eine Schiffsreise findet ihr gleich hier. Viele Kreuzfahrtunternehmen bieten Weltreisen mit dem Schiff an auch per APP, wie hier der Weltreise Spezialist. Je nach Route umfasst eine solche Weltreise mindestens 40 Häfen in über 20 Ländern, und unterschiedlichen Kosten. Das schöne an einer solchen Weltreise ist, dass ihr völlig entspannt den Globus umrunden könnt und müsst dabei keine Reisemittel wechseln, Koffer neu packen und auch ansonsten ist alles an Bord was ihr von einem All-inclusive Urlaub wollt.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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