Weltreisende machen Rast am Bodensee

von Shania Tolinka
22.11.2016 09:34 Uhr

Weltreisende machen Rast in Lindau

   

Heiko Gärtner und Tobias Krüger haben bereits 19 000 Kilometer zu Fuß hinter sich

   

Von Dirk Augustin

 

LINDAU - Möglichst einmal  um die Welt zu Fuß zurücklegen – das ist das Ziel von Heiko Gärtner und Tobias Krüger. Knapp zwei Jahre sind beide Weltreisende inzwischen unterwegs, haben 28 Länder durchwandert und mehr als 19 000 Kilometer hinter sich,  jetzt waren sie zu Gast in Lindau.

 
Franz Bujor vor der Kirche in Lindau

Franz Bujor vor der Kirche in Lindau

Sie reisen nicht nur für sich selbst

Heiko Gärtner (37) und  Tobias Krüger (31) sind am 1. Januar 2014 in Neumarkt in  der Oberpfalz aufgebrochen, um einmal zu Fuß um die Welt  zu wandern. Nach einem kurzen Heimatbesuch sind die beiden auf dem Jakobsweg von Nürnberg zum Bodensee gegangen. Das Gepäck haben sie auf ihren Pilgerwagen hinter sich hergezogen. Für  Übernachtungen steuern sie meist Pilgerherbergen an.

In der spannenden und erlebnisreichen Zeit seit ihrem Aufbruch, haben beide Weltreisende unterschiedliche Kulturen kennengelernt, haben vergessene Dörfer in Bosnien entdeckt, sind vom westlichsten Punkt Europas bis nach Griechenland gereist,   wurden überfallen, haben neue Freundschaften geschlossen, Höhlen erforscht und sich selbst auf eine völlig neue Weise kennengelernt. „Doch wir reisen nicht nur für uns selbst“, sagt Gärtner beim Besuch der SZ.

„Unsere Weltreise soll der längste Charity-Walk werden, der je unternommen wurde“, erklärt Gärtner. Mithilfe  von Sponsoren und der Leser ihre Bücher unterstützen die beiden verschiedene Projekte, „die dazu beitragen,  unsere Erde zu einem noch schöneren Ort zu machen“.

„Für jeden Kilometer, den wir ohne Geld und zu Fuß um die Erde wandern, unterstützen rund 70 verschiedene Sponsoren vier von uns ausgewählte soziale Projekte.“ Desert Greening lautet der Titel des Projekts, das mehrere Wissenschaftler ins Leben gerufen haben, um der Ausbreitung der Wüsten entgegenzuwirken und bereits verwüstete Landflächen wieder zu begrünen und fruchtbar zu machen. „IchHelfe.jetzt“ ist eine Vermittlungsplattform im Internet, die es hilfsbereiten Menschen in ganz Deutschland ermöglicht, ihre Hilfe in Form von Geld-, Zeit- und Sachspenden genau dorthin zu bringen, wo sie nötig ist. „Rollis für Afrika“ ist ein gemeinnütziger Verein, der alte, ausrangierte Rollstühle und Gehhilfen wieder funktionstüchtig macht und gehbehinderten Menschen in Afrika zur Verfügung stellt. „Survival International“ ist eine Menschenrechtsorganisation, die sich für die Rechte und den rechtlichen Beistand von Naturvölkern einsetzt.

 
Weltreisende besuchen das Schloss in Lindau

Weltreisende besuchen das Schloss in Lindau

 

Aber Gärtner und Krüger sehen ihre Tour als Weltreisende, auf der sie schon die meisten europäischen Länder durchwandert haben, als Forschungsreise, „bei der wir so viel Wissen wie möglich über Heilung und Naturmedizin zusammentragen wollen“. Bislang sind daraus zwei Bücher entstanden:

Krankheiten auf einen Blick erkennen“ bezeichnet Gärtner als Grundlagenwerk der Körper- und Antlitzdiagnose, mit dessen Hilfe man anhand äußerer Zeichen des Körpers erkennen kann, welche Krankheiten, Schwächen und Blockaden ein Mensch in sich trägt, und das verschiedene Methoden aufzeigt, um diese zu heilen oder zu lösen.

„Die natürliche Heilkraft der Bäume“  ist Anfang November erschienen. Es handele sich um ein Leitfaden-  und Übungsbuch, mit dessen Hilfe man die ersten Grundlagen und Techniken indigener Heilmethoden erlernen kann.

Lindau war für die beiden Durchgangsstation auf dem Weg nach Liechtenstein, denn das Land fehlte ihnen auf ihrer Liste noch. Danach geht es für beide Weltreisende durch Frankreich und die Beneluxländer weiter zur Überfahrt auf die Britischen Inseln und von dort aus möglichst in die USA. Aber ob das klappt, steht noch nicht fest.

Weitere Informationen finden Interessierte im Weltreise Blog auf der Seite: www.lebensabenteurer.de

Der Blick von Lindau auf die beschneiten Berge

Der Blick von Lindau auf die beschneiten Berge

 

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Marco Polo war der wohl berühmteste Weltreisende. Der genaue Geburtsort des berühmten venezianischen Händlers und Weltreisenden ist nicht bekannt. Seine Familie jedenfalls stammte aus Dalmatien, das zum heutigen Kroatien gehört. Bereits Marco Polos Vater und auch dessen Onkel waren als Kaufleute unterwegs und haben Marco Polo wohl schon in jungen Jahren mit auf Ihre Reisen genommen.

Berühmte Weltreisende ist auch die junge Laura Dekker. Sie ist eine niederländisch-deutsch-neuseeländische Seglerin, die seit ihrer alleinigen Weltumsegelung (2010–2012) im Alter von 16 Jahren die jüngste Weltumseglerin der Geschichte ist und damit neben internationaler Aufmerksamkeit auch Kritik hervorrief.

Beim Planen der eignen Weltreise gilt es nicht nur, die Route festzulegen und die Kosten zu kalkulieren. Auch zu Hause gibt es einiges, das vor der Abreise unbedingt geregelt werden muss. Willst man seine eigene Weltreise planen, gibt es im Vorfeld Vieles zu beachten. Damit ihr auch an alles denkt, ist ein grober Zeitplan sinnvoll. Wann genau es Sinn macht was zu planen, erfahrt ihr unter diesem Weltreise Link.

Shania Tolinka
Shania Tolinka ist Reflexzonentherapeutin, Altenpflegerin und Blog-Autorin. Das Erwecken und Annehmen der eigenen Weiblichkeit, der Umgang mit traumatischen Erlebnissen, sowie die Frage, wie man bereichernde, erfüllende Beziehungen zu sich, seinem Partner und der Natur aufbauen kann, sind Themen, die ihr besonders am Herzen liegen. Aber auch im Bereich von gesunder Ernährung, Heilmassagen und Heilkräutern ist sie Expertin. Seit 2020 ist sie als Vollzeitmitglied der Lebensabenteurer-Herde dabei.

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